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der banker, der nicht dichten kann..


bikeopi
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Na da muss ich dem Dichterfürst eine Laudation schreiben, am besten zu verlesen bei der ersten Lesung seiner Werke (nach dem Hofspaziergang):

 

Elsner - Lyrik der Befreiung

 

In unserer hektischen und flüchtigen Zeit entdeckt der umtriebige ehemalige Bawag-Chef ein scheinbar biederes und langweiliges Genre wieder: das besinnliche Gedicht. Sein erklärtes Vorbild scheint dabei unverkennbar immer wieder durch - Kaiserin Sisi, die es jedoch vorzog ihre Werke für 100 jahre sicher verwahrt zu wissen. Jedoch entspricht seine Dichtkunst nicht dieser religiösen und frommen Welt mit ihren schwer verständlichen Symbolen und Anspielungen. Elsners Bildsprache ist durch und durch weltlich und eher einfach und schlicht, fast schon brutal banal, aber passend zu seinem aktuellen Lifestyle den sie reflektiert und bricht.

 

Trotzdem oder gerade deswegen polarisiert und provoziert sein Werk. Etablierte und der Buchmarkt begegnen ihm mit Hochmut und Verachtung und sträuben sich, sie zu drucken. Daher veröffentlicht Elsner seine lyrik nur in ausgesuchten Qualitätsmedien und Hauszeitungen von Sparkassen, Kosmetiksalons und Einrichtungshäusern und verkauft seine Originale nur mittels einer eigenen Vertriebsagentur.

 

Ist seine Lyrik einfach nur Kitsch und schlichte, aber durchaus gefällige Dekoration, ohne Bedeutung und Aussage? Oder wirklich etwas Neues?

 

Seine Werke mit ihren in verschiedenen Farbigkeiten und aufwändigen Stimmungsschilderungen, die vollmundig eine „Gerechtigkeit" versprechen, irritieren und verstören wegen ihrer schlichten Kernthematik. Programmatisch und propagandistisch verkauft Elsner seine lyrik als „die Synthese von Leben und Schicksal“. Bei Lichte betrachtet erscheint sie eher als eine Mischung aus bekannten und vertrauten Elementen und verdient daher die wohl passendere Bezeichnung kitschige, surrealistische Pop-Art. In einer puristisch ausgestatteten und auf das wesentliche reduzierten Umgebung stellt Elsner das Unterbewusste und das Entschwundene einfach, offen und plump in launigen, greifbaren und doch nuancierten Farben dar. Von einer „Erweiterung des Dada“ kann jedoch nicht die Rede sein! Was soll „erweitert“ und „neu“ daran sein? Noch launigerr, noch greifbarer, noch nuancierter?

 

Unbeirrbar und mit kindlicher und naiver Neugier wagt Elsner eine Entdeckungsreise in das Unbekannte: das Wesenliche, die „Gerechtigkeit“. In seinem aktuellen, noch nicht abgeschlossenen Zyklus „Haus am Dach der Millionen“ wirft er einen verhangenen Blick auf das Leben und die Wertung der Tat an sich und erzählt dazu in Bildern dazu die passenden Geschichten und den Entstehungshintergrund seiner Lyrik nebst Interpretation – in einer naiven und bisweilen unfreiwillig komischen Sprache und Ausdrucksweise. Enge und der Überwindung inspiriert ihn - Arbeitsraum und räumliche Distanz benötigt er nicht, denn sein Atelier liegt in der Justizvollzugsanstalt, doch Lyrik lässt sich einfach nicht einsperren und einordnen. Kunst oder Kitsch? Oder trivialer Trash?

Eindeutig: Elsner

 

(wir bitten um lautes Häferl und Besteckklappern)

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das urteil ist zwar laengst gesprochen,

doch der hochmut nicht gebrochen,

so dichtet jener (fuer entgelt?)

ueber ungerechtigkeit der welt,

welche ihm hier widerfaehrt,

dem ehrenmann, der eingesperrt.

 

justitia hat ihn laengst verlassen

so sitzt er da und kanns nicht fassen,

reimt sich holprig, elend schlecht

seine eigne welt zurecht.

traegt sein profil noch mal hinaus,

doch der applaus bleibt diesmal aus.

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das urteil ist zwar laengst gesprochen,

doch der hochmut nicht gebrochen,

so dichtet jener (fuer entgelt?)

ueber ungerechtigkeit der welt,

welche ihm hier widerfaehrt,

dem ehrenmann, der eingesperrt.

 

justitia hat ihn laengst verlassen

so sitzt er da und kanns nicht fassen,

reimt sich holprig, elend schlecht

seine eigne welt zurecht.

traegt sein profil noch mal hinaus,

doch der applaus bleibt diesmal aus.

 

Könntest ihm fast als Ghostwriter zur Hand gehen - obwohl Du deutlich mehr Talent zu haben scheinst. :D:devil:

 

lg, Supermerlin

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Kann es sein, dass der bikeopi auch unter dem Synonym "Franz Weinpolter" in der von allen so geschätzten Kronen Zeitung schreibt?

:rofl::rofl::rofl:

 

wer bitte ist franz weinpolter? kronenzeitung ist jedenfalls eine beleidigung.

 

@supermerlin

naja ich kann das besser - das war huschpfusch, aber fuer den herrn elsner reichts schon.

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DER LAUSBUB

 

Ich trinke gerne Hopfensaft,

und auch gepreßte Traube,

doch Scotch ist meine wahre Kraft

und Bourbon heißt mein Glaube.

 

Ich paff‘ dazu meist Dannemann,

um selbst mich zu vergiften,

weil man so gut entspannen kann,

wenn Kontinente driften.

 

Ich bin ein wahres Sonnenkind,

ein Günstling froher Stunden,

und sause wie ein Wirbelwind

durchs Weltall meine Runden.

 

Ja, wenn die Welt verdoppelt ist,

der malt so richtig singlet,

sobald der Geist entstoppelt ist

der Lausbub zweimal schlingelt:

 

Da wander’ ich voll Glück hinan

die via destillata,

bis ich den Urknall hören kann,

wach auf und - auch mein Kater.

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