Zum Inhalt springen

waldbauernbub

Members
  • Gesamte Inhalte

    1.941
  • Benutzer seit

  • Tagessiege

    1

waldbauernbub hat zuletzt am 15. September 2023 gewonnen

waldbauernbub hat die beliebtesten Inhalte erstellt!

Reputation in der Community

438 Excellent

Persönliches

  • PLZ
    8720
  • Ort
    Knittelfeld
  • Bike(s)
    Giant Defy, Giant Trance 29 1
  • Land
    Austria
  1. Respect! 😍 Nachdem ich letztens schon die erste Befahrung mit Gravelbike gepostet hab - dürft ich auf der "offiziellen" Insta- und FB-Seite des BWS die Fotos mit deiner Kleinen posten (gerne auch anonymisiert)? Zwengs dem immer vorgebrachten "wieso habt's nix leichteres baut ..." der Sportradfraktion ...
  2. Ich denke die Kunst dabei ist es, soviel Leute wie nötig und so wenig wie möglich herumschwirren zu haben. Das klingt leichter als es ist. Bei uns (Brandwaldsteig/Knittelfeld) ist das Kernteam sehr klein, dafür aber sehr praktisch veranlagt und Sesselkreisen oder der Selbstdarstellung generell wenig zugetan. Im benachbarten Judenburg war es trotz relativ großen Aufwand nicht möglich, die "Szene" (falls es dort überhaupt eine gibt) wirklich beim Bauen zu involvieren. Aber gut, dann hat man halt bauen lassen, passt auch. Die Pflege wird immer an einer sehr begrenzten Anzahl von "Kümmerern" hängenbleiben (oder halt bei einem einschlägigen Anbieter), darüber sollte man sich keine allzu großen Illusionen machen. Ich sehe die Gefahr der nicht gewarteten Trails jedenfalls viel eher bei kommerziellen Projekten um die sich keiner schert, als bei jenen, die lokale Enthusiasten irgendwo reinzimmern und die teilweise ihre einzige Möglichkeit sind, legal im eigenen "Wohnzimmer" zu biken. Und im Zweifelsfall ist mir aber ein schlecht gebauter, nicht gewarteter Trail lieber als gar keiner. Vorbeugend nichts zu unternehmen, weil es ja irgendwann in späterer Folge mal unüberwindbare Probleme geben könnte (z.B. ein paar Asterl aus einem Singletrail zu klauben), passt genau zur österreichischen Grundeinstellung. Die ist nicht dran schuld, dass wir nirgends biken dürfen - aber leichter macht es die Sache auch nicht. Die depperten Auerhähne sind ein relativ häufiges Phänomen*, es gibt in fast jedem Tal zu irgendeiner Zeit einen. Manchmal "terrorisieren" sie sogar Siedlungen. 🙄 Irgendeine hormonelle Störung, genau weiß man's nicht. * Allerdings nicht so häufig wie die depperten Jager. Bei denen ist es allerdings nicht nur hormonell, sondern milieu- oder alkoholbedingt. Der verlogene, entrückte und geheuchelte Schwulst mit dem "Gleichgewicht in der Natur" und wie selbstlos die Jäger Jahr für Jahr die schwere Bürde auf sich nehmen, in den heimatlichen Wäldern Spitzenprädator zu spielen, nur weil die Fuxerl, die Luxerl und die Woiferl, leider, leider, wieder mal eine Leermeldung abgegeben haben, hat mich wieder mal daran erinnert.
  3. Stimmt - das muss ich mir eingebildet haben ... Sei's wie's sei. Irgendwelche Indianer (Reservate - das kennen wir Mountainbiker nur zu gut) haben mal gesagt: Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest – steige ab! Wir drehen uns uns seit Jahren auf einem Pferd im Kreis, das nicht nur tot, sondern schon lange verwest ist. Ganz zart kann man noch die Reifenspuren eines E-Bikes erkennen, das an seinem Ableben zwar nicht ganz unbeteiligt, aber sicher nicht ursächlich war. Und wenn man den Kadaver genauer anschaut, würde man vielleicht sogar erkennen, dass es gar nie ein richtiges Pferd war, sondern irgendein klappriger Gnadenhof-Esel, den sie uns als Streitroß angedreht haben. Wer es mit der Verbesserung der Situation des Mountainbikens in Österreich ernst meint, sollte so realistisch sein, auch abzusteigen. Weit herunter hat er's ja eh nicht mehr. 🙄
  4. Dass der größte Motor des Weltradsports auf (fast) jedem Terrain und zu jeder Jahreszeit eine Chance hat, sogar gegen den Leibhaftigen, darüber sind wir uns einig. Die Frage ist halt, wie viel er draus macht: Mohoric hat jeden Sieg seiner eindrucksvollen Palmares jedenfalls nicht wegen seines großen Hubraums eingefahren, sondern wegen seines Hirnkastls, das er je nach Bedarf ein- (z.B. der 3D-Schach-Etappensieg heuer bei der Tour) oder ausschalten kann (z.B. die Abfahrt vom Poggio runter bei MSR letztes Jahr). Dafür, dass hier in diesem Thread schon spekuliert wurde, dass die echten Gravelgrinder den verweichlichten Straßenballerinas schon zeigen würden, wo der Bartl den Schotter herholt, finde ich das Ergebnis irgendwie ernüchternd: Alles in allem war der Ami näher am Niveau von Laktat-Alban, als auf dem des Siegers. Und wenn man Anstiege auch noch in den Parcours eingebaut hätte, dann wär das noch deutlicher gewesen. 🙄 Bin schon gespannt, wie sich das weiterentwickelt - ob sich der professionelle Straßenradsport weiter in diese Richtung öffnet oder ob sich der Gravel-Sport in seiner Nische weiter professionalisiert ... es ist jedenfalls eine Bereicherung für uns Fans. 👍
  5. Sich von einer Veranstaltung der westösterreichischen Seilbahnmafia eine Verbesserung der Situation für das Mountainbiken in Österreich zu erhoffen ist irgendwie rührend. Natürlich wird da was bewegt: In Richtung totale Ökonomisierung des Alpenraums, bis in den letzten Quadratzentimeter. Das Mountainbike ist halt das aktuelle Vehikel, mit dem gelingen soll, was man mit den Skifahrern, Wanderbärchen und saudischen Nieselregentouris noch nicht ganz fertig gebracht hat. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, aber sowohl der Veranstaltungsort, als auch die Zusammensetzung der Panels zeugen von der abgeklärten Professionalität, die dieser Industrie halt so eigen ist. (Und die allen anderen Initiativen zu dem Thema schmerzlich gefehlt hat.) Aber wenn ich hier herinnen lese, dass es ernsthaft noch Menschen gibt, die glauben die Situation würde sich verbessern, wenn man "unangenehme Fragen" stellt, oder sonstwie auf das Paradies hofft, das einkehren möge, wenn erst einmal eine gesetzliche Lösung in unserem Sinne getroffen wird, erscheint mir dieser Kongress auf einmal gar nicht mehr so absurd, wie er eigentlich sollte. Ich war letztens, tief im Herzen der steirischen Finsternis, auf einer "30-Jahre Mountainbiken in unserer Gemeinde"-Veranstaltung, quasi der unterhaltsamen Konkurrenzveranstaltung zu Saalbach. Da waren sowohl MTB-Revoluzzer, Pragmatiker wie der MTB-Koordinator des Landes Steiermark als auch Grundbesitzer, darunter der erste, der seinerzeit seine Wege frei gegeben hat. Schade, dass ich sein Statement nicht mitgefilmt habe - er hat eigentlich gut auf den Punkt gebracht, wie es trotz allem funktionieren könnte ... nicht so sehr durch das, was er gesagt hat, sondern wie er es gesagt hat. Das bringt mich abschließend noch einmal zurück zum Thema: Wir müssen uns eingestehen, dass jene Leute, die wirklich etwas zum Thema MTB in Österreich bewegen könnten, oft die sind, die es am wenigsten wollen. Und umgekehrt sind die, die es am meisten wollen (z.B. die Freischärler von der Upmove-Sekte, falls sich noch jemand erinnert) ausgerechnet jene, die am wenigsten bewegen - zumindest in die richtige Richtung. Diesen Widerspruch kann man nicht einfach auflösen, weder durch das Wählen der "richtigen" Partei, noch durch verzweifelten Aktionismus und schon gar nicht in Sesselkreisen auf Kongressen oder durch Jammern und Wehklagen hier in diesem Thread. Man kann ihn nur akzeptieren und - jeder für sich - dran arbeiten, dass wir nicht länger als das wahrgenommen werden, was wir eh alle miteinander nicht sind - ein großes, buntes, lautes, unüberwindliches Problem.
  6. Wer im Finale eines Rennens über 20 Minuten 7,9W/kg drückt, fährt nicht im Schlamm von Kansas, sondern bei der Tour (und gewinnt diese ziemlich locker ...) Deshalb hab ich nachgeschaut: Die von dir zitierten Werte beziehen sich auf den Abschnitt "Chasing attacks with 10 km to go", also aufs Finale und auf einen Zeitraum von 8,37 Minuten. (Das ganze Rennen dauerte über 10 Stunden ...) Deine 20-Minuten Phase sind 20 Sekunden. Und die 36 Minuten Aufholjagd sind ... nun ja 36 Sekunden. Für sein ganzes Rennen: Kilometers: 329.45 Time: 10:03:54 Average Power: 271 w (4.1 w/kg) Normalized Power: 279 w (4.2 w/kg) Klingt dann schon wesentlich realistischer. PS: Wenn man sich die Gruppe ansieht, mit der er ins Ziel gekommen ist (Lachlan, Vakoc, Ten Dam) hat man vielleicht eine bessere Vorstellung davon, wo er leistungsmäßig im Vergleich mit einem WVA einzuordnen ist (ganz egal auf welche Distanz) PPS: Das stundenlange herumrollen bei Straßenrennen halte ich auch für ein Gerücht - oft ist die Startphase turbulenter als das Finale - vor allem für die Helfer ...
  7. Mag sein, vor allem wenn man es aus einer sehr engen GC-Perspektive sieht. Umgekehrt ist es so, dass die erfolgreichsten GC-Fahrer der jüngeren Geschichte die Idee von Radsport als Mannschaftssport extrem befördert haben, indem sie die Taktik des "Zuges" zur Hochblüte gebracht haben. (USP, Sky ...) Ja, man kann Straßenradrennen ohne jede Mannschaft gewinnen. Das gilt nicht nur für Bergankünfte, sondern mit ein bisschen Glück und Köpfchen auch für Sprints. Wesentlich einfacher ist es, wenn man die stärkste Mannschaft hat. Aber: Man kann keine Straßenradrennen ohne Mannschaft gewinnen, bei denen man nicht selbst KLAR der Stärkste ist. Und: Man kann Straßenradrennen mit einer guten Mannschaft selbst dann gewinnen, wenn man nicht klar der Stärkste ist. Das ist irgendwie das Schöne am Radsport.
  8. Ich bin zwar wie gesagt kein Remco-Experte, dafür aber fast einer für Lefevere. 🙄 Ob ihm Klassiker oder Rundfahrten lieber sind, spielt keine Rolle, solange er genug Kohle für sein Team heranschaffen kann, was ihm ermöglicht eine möglichst große Öffentlichkeit flächendeckend mit seinem misogynen Gebrabbel zu bespielen. Ich denk, dass das mittlerweile seine Hauptantriebsfeder ist. Mit der Verpflichtung des Messias hat er vor ein paar Jahren voll auf die Rundfahrtskarte gesetzt, dabei aber übersehen, dass selbst ein sozialdarwinistisches System wie das Wolfsrudel finanziell an seine Grenzen kommt, wenn man in der obersten Liga spielen will. Abgesehen davon denke ich, dass es momentan sicher nicht am Team liegt, wenn Remco bei einer GT gegen die beiden anderen abbeißt, denn so übel ist das nicht, was die aufbieten können. Für Asgreen, Lampaert, Cattaneo, Van Wilder, Hirt würden andere Teams töten. Es fehlt halt noch ein Kuss für die letzten Kilometer am Berg. Bei meiner ganzen Abneigung gegen Lefevere habe ich natürlich Respekt davor, wie er das Maximum aus seine Fahrern herauszupresst ... holt. PPS: Unterstützt natürlich durch sein sympathisches, kompetentes und quasi unbeflecktes Ärzteteam ... 😍
  9. Ich war zwar nicht gefragt ... aber ich hatte grad Zeit ...: Was den reinen Hubraum (W/kg) angeht, denke ich, dass Vinge, Pog und Evenepoel schon in einer Liga spielen. Also autoquartettmäßig über den anderen, aber jeweils mit spezifischen Stärken und Schwächen - Pog: Punch, Remco: Aero, Jonas: Harte, lange Anstiege. Je nach Profil des Rennens könnte irgendwann auch mal wieder die Sekundensammlerei eines Pogacar den Sieg bringen, oder ein 150km-Zeitfahren für Remco sprechen. Aber solange in der dritten Tourwoche lange, harte Anstiege am Programm stehen, ist Jonas mit seinen 22/23er Daten auf absehbare Zeit unschlagbar, weil es da eben nicht um Sekunden, sondern Minuten geht. Vom Team gar nicht zu sprechen. Evenepoel hat zusätzlich das Problem, im neben Bhopal und Seveso wohl toxischstem Umfeld der Welt - dem belgischen Radsport - sein Dasein fristen zu müssen. Und das unter den Fittichen von P. Lefèvere, für den mir die Vergleiche aus der Welt der Chemieunfälle schon lange ausgegangen sind. Ich kann mir seine Performance auf der Tourmalet-Etappe (fast) nur mit dem immensen psychischen Druck in diesem Irrenhaus erklären. Wozu er in der Lage ist, wenn er befreit aufspielen kann, sollte den anderen eine Warnung sein. Ob er je wieder bei einer GT befreit aufspielen wird, ist eine andere Frage, vor allem wenn man bedenkt, dass sich Patrick ein wirklich konkurrenzfähiges GT-Team gar nicht leisten kann. Ein weiteres Problem: Wenn er's mit der Tour gut sein lässt, und sich auf Flèche, LBL und die Lombardei konzentriert, kann ihm passieren, dass der Pogerl grad das gleiche vorhat und er dort wieder Zweiter ist. 😁 Außerdem kann er's mit der Tour nicht gut sein lassen, weil als Messias einer ganzen Radsportnation tut man sich schwer, den Jüngern irgendwann beiläufig zu verklickern, dass jetzt doch nicht die Erlösung und das ewige Himmelreich am Programm stehen, sondern erst mal ein bisschen Klinkenputzen in der Wallonie oder im Baskenland. Er wird's also probieren müssen. Wenn er bei der ersten wirklich schweren Etappe zuerst von Jonas und dann von Pogerl stehen gelassen wird, dann können wir uns zumindest auf gähnend langweilige Ausreißer-Etappen in den Folgetagen einstellen, ganz nach dem Muster der heurigen Vuelta. Und auf Interviews, in denen er verkünden wird, gar nie nicht auf GC gefahren zu sein. Hinter den drei kommt GT-mäßig erst einmal lange gar nichts. Dann Roglic. Der hat in seiner gesamten WT-Karriere erst einmal seine direkten Konkurrenten am Berg um mehr als 15 Sekunden distanziert. (Lagos de Covadonga 21). Keine Ahnung, wie man auf die Idee kommt, der würde gegen zumindest zwei der drei oben genannten in Topform auch nur einen Blumentopf gewinnen. Dann Kuss. Der hat gerade eine größere Landesrundfahrt im Vorübergehen gewonnen, durch einen Etappensieg, bei dem er noch entspannt mit den Zuschauern abgeklatscht hat. Und das, nachdem er Giro und Tour "voll" gefahren ist, d.h. seine Formkurve ist im Lauf der Saison mehr gewandert als der Druckpunkt meiner XT-Bremse. Sollte er und - viel wichtiger - die "Fanbase" Geschmack gefunden haben, könnte da schon noch was kommen. Von der Riege dahinter sind bei den Reiferen keine großen Sprünge mehr zu erwarten. Alleine schon, dass Landa auf Platz 5 der PCS-GC-Rangliste ist, spricht Bände. Betrifft z.B die Yatesler, Hindley, auch Wundertüten wie TGH, dem ich am ehesten zutraue noch einmal einen rauszuhauen. Bei den Jüngeren wird interessant wird, wie sich Skjelmose und C. Rodriguez entwickeln. Ayuso sowieso. Uijtebroeks wird auch mal ein Guter, wenn er es schafft, dass er lange genug unerkannt von der belgischen Presse im deutschen Mittelmaß radeln darf. Zu den guten jungen Franzosen schreib ich besser nichts ... die werden so enden wie Gaudu und mit den besten Werten, die je ein Franzose gesehen hat, als verlässlicher Anhaltspunkt dafür herumfahren, was man mit Wasser und Brot alles erreichen kann. 😊
  10. Von allen Fragen, die sich mir nach dieser Vuelta aufdrängen, ist jene nach dem "sportlichen Wert" von Sepps Sieg imho die uninteressanteste. Weil (siehe oben). Aber das Gedankenspiel, wie Jumbo es gehandhabt hätte, wenn auf Etappe 20 noch ein langes EZF am, Programm gestanden wäre, hat natürlich schon auch einen gewissen Reiz. 🙄 Die Frage, die ich mir wirklich stelle: Wie geht man bei Gewiss Ballan ... äh Jumbo mit dem sich vergrößernden Abstand zwischen sich und der Weltelite in Zukunft um, wenn man schon bei der spanischen Eistanzrevue so besorgt so ums Image war. Erst recht vor dem Hintergrund, dass zu Hause parallel Hessmann aufgeflogen ist, während zeitgleich Van Hooydonck am Steuer einen Herzinfarkt hatte? PS: Und welche Erklärung gibt es wirklich für Remcos "Jour Sans" am Tourmalet? Also Erklärungen jenseits von Bullshit-Bingo, wie "fühlte mich leer"? Evans 2002, Basso 2005, Yates 2018 beim Giro ... waren alle "krank" und haben sich nicht mehr erholt. Der Dicke war aber nach seinem Schwächeanfall stärker als vorher. Das passt für mich nicht ganz zusammen ... PPS: Und wie geht's mit meinem "Lieblingsteam" Ineos weiter, deren GT-Dominanz in den seligen 10er-Jahren gegen das was Jumbo aufführt, fast schon rührend bescheiden anmutet? Und die ohne Kracher am Transfermarkt in den nächsten Jahren maximal die Chance haben, dass Rodriguez mal bei einer schlecht besetzten Vuelta was reißt? PPPS: Und weil oben jemand geschrieben hat, wer "ehrlichen Sport" sehen möchte, solle doch MTB-CC schauen: Gut ... aber da passiert die sportpolitische Manipulation ja schon vor dem Start dadurch, dass bei 9 von 10 Saisonrennen die stärksten Fahrer gar nicht teilnehmen, weil sie bei den Straßenjungs herhalten müssen. Also auch keine Lösung.
  11. Wenn man sämtliche sportpolitisch beeinflussten Entscheidungen bei den GTs der letzten 30 Jahre dazurechnet, wird das aber schon eine ansehnliche Schneise von Rennen in die sich der Vuelta-Sepp einreiht, in denen nicht der "Beste" sondern der "Richtige" gewonnen hat. Ich denke an Pantanis Giro-Disqualifikation 99, die gesamte Armstrong-Ära etc. ... Aber im Prinzip hast du natürlich in allen Punkten recht. Das soll ich dir übrigens auch von Reini ausrichten ... Ich auch. Ich fürchte nur, dass das eine Chimäre ist, der wir uns da hingeben. In der harten ökonomischen Realität des Spitzensports geht es nämlich lediglich darum, dass sportliche Wettkämpfe so fair wie NÖTIG ablaufen, um das ganze Werkl am Laufen zu erhalten. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, der uns gerade in den spanischen Einöden recht deutlich vorgetanzt wird.
  12. Danke - Wikipedia bringt im Artikel über die Arenga die Unterhaltungs- und Zerstreuungsindustrie unserer Zeit, deren fixer Bestandteil der Profisport ja ist, motivisch schön auf den Punkt: Und man sollte bei aller Empörung über diese Inszenierung nicht vergessen, dass es letztendlich immer um die Story geht, selbst wenn diese, wie im Fall von Kuss, an ein käsiges angelsächsisches Heldenepos erinnert. Meine Faszination am Radsport besteht zugegebener Weise aber auch aus diesem Geflecht aus Nebenhandlungssträngen (die chancenlosen Franzosen mit Panache, die Taktik von Movistar etc.) als an der Freude darüber, dass jemand, aus welchen Gründen auch immer, mit 7 Watt/kg irgendwo raufeiern kann. Würde man sich einen rein technokratisch-funktionalen Radsport wünschen, könnte man gleich irgendwo in einem Labor in ein Röhrl reinblasen lassen und der mit der höchsten VO2Max kriegt den Pokal. Ein Wort noch zu Kuss: Ich habe (erinnerlich) an dieser Stelle 2020 ja ziemlich Prügel von den Chefanalysten Reini und Oliver bezogen, als ich den Artikel über Kuss' Leistungen bei der Dauphiné gepostet und ihn zu einem der besten Bergfahrer seiner Generation ausgerufen hab. Und ich bleib dabei, dass Kuss seit 2020 regelmäßig zu den 5 besten Berg/Rundfahrern des Jahres gehört, auch wenn er das bedingt durch seinen selbst gewählten Berufsweg (Domestik - dafür ein sorgenfreies Leben) nur für ein paar Kilometer zeigen konnte. Und die momentane Diskussion über seinen Vuelta-Sieg wird sicher dafür sorgen, dass er sich den Stress in Zukunft nicht mehr antun wird. Die Umstände seines Sieges sind aus sportlicher Sicht sehr fragwürdig. Es wird nicht der Beste gewinnen, aber sicher auch nicht der Falsche ...
  13. Auf den Punkt. Aber du vergisst aber über deine Begeisterung für galaktische Wattwerte und andere stellare Leistungen dass die wahren Intentionen hinter dem ganzen Zirkus (Radsport, Sport im Allgemeinen) je nach Stakeholder recht weit davon entfernt sind, einfach nur den "Besten" zu ermitteln. Je nach Arbeitgeber ist es halt viel wichtiger, eine gute Geschichte zu erzählen (und damit Geld zu verdienen). Ich würde, auch wenn es jetzt ein wenig desillusioniert klingt, sogar so weit gehen, dass im System Spitzensport Höchstleistungen schon immer eher Mittel zum Erzählen dieser Geschichten waren, als ihr eigentlicher Zweck. Der Zweck von Radsport ist Ramsch zu verkaufen (Jumbo, Lidl, Bora etc.), zwielichtige Regimes oder Konzerne weiß zu waschen (UAE, Bahrain, INEOS), sein eigenes Land unvorteilhaft als abwechselnd Agrar-Einöde oder Halbwüste darzustellen (Vuelta) oder 6 Stunden Programm dankbar mit Gequatsche über würdige Sieger füllen zu können, wenn bei den offenen Jumbo-Meisterschaften sonst schon nichts passiert (Eurosport). Sogar den groß angelegten Sportbetrug der Armstrong-Ära muss man wahrscheinlich unter diesen Vorzeichen sehen. Da haben sich eine gute Geschichte und ein paar gelbe Armbandln so weit verselbständigt, dass sogar der Weltverband begeistert aufgesprungen ist und mitgetan hat. Alleine schon deswegen bezweifle ich stark, dass die Vuelta 2023 das erste Radrennen war, das durch externe Einflüsse entschieden wurde. PS: Das Narrativ des getreuen Domestiken, dem von seinen gütigen Lehnsherren mit einem geschenkten Sieg für seine langjährigen Dienste belohnt wird findet sich wahrscheinlich schon in der Nibelungensage. 🙄
  14. Wenn man am Ende einer 3-wöchigen Landesrundfahrt bei einer Tempoverschärfung auf einmal nur mehr Pogacar und Vingegaard am Hinterrad hat, hat man eindeutig was richtig gemacht. 👍 Ein Etappensieg gegen Pogerl ohne Fieberblase ist leider noch nicht denkbar ... Edit: Schade, dass es Tibo nicht gereicht hat. Seine Vorstellung heute aber trotzdem aller Ehren wert! 😍
  15. Die letzten 25 Jahre haben bewiesen, dass Redseligkeit immer besser ist, als Schweigen. Und als zweifelhafte Gesten. Das gilt auch und in insbesondere für Fahrer in zweifelhaften Teams. Daher sehe ich sein Interview unter diesen Vorzeichen, wohlgemerkt ohne so naiv zu sein, zu glauben, dass die Meta-Ebene der unerlaubten Leistungssteigerung in diesen 25 Jahren wesentlich an Bedeutung verloren hat. 😀
×
×
  • Neu erstellen...