Fahre schon die 6. Rad-Generation. Bisher habe ich mich immer sicher gefühlt. Jetzt nicht mehr.
Das ist der Grund:
Das ist eine Suntour Federgabel NCX-D-LO (mit Stahlfeder) an meinem Trekkingbike KTM Life Disc. Habe dieses Loch erst beim Reinigen der Gabel bemerkt. Vom Loch ausgehend läuft ein Riss fast um das ganze Standrohr herum. Mag gar nicht daran denken, was da alles passieren kann.
Zuerst dachte ich, es ist durchgerostet. Aber das war’s nicht.
Standrohr innen
Wandstärke im Lochbereich etwa 0,6mm! Ein Abdruck der Federgänge ist sichtbar.
Stahlfeder
Im Innern der Stahlfeder ist eine Elastomer eingelegt. Der Drahtdurchmesser ist stellenweise nahezu 0. Starker Abrieb ist erkennbar.
So wie ich das sehe: Das Loch entstand nicht durch Rost, sondern wurde von der Stahlfeder herausgeschabt! Eigentlich logisch, eine lange Druckfeder wird sich bei Belastung ausbuchten und sich am Standrohr anlegen.
Dieses Ende scheint mir konstruktionsbedingt zu sein. Nach 33.500 km in sechs Jahren – ich fahre sommers wie winters – war es soweit. Die Gabel wurde Außen regelmäßig gepflegt, Innen nie.
Laut Bedienungsanleitung der Gabel ein schwerer Fehler meinerseits. Hätte die Wartung das verhindert? Suntour schreibt vor:
Nach jeder Fahrt äußere Reinigung (he?, kennen die keine Pendler?)
Nach 50h kleines Service beim Fachhändler, sind bei mir etwa alle 6 Wo, geschätzte 50,--
Nach 200h großes Service beim Fachhändler, sind bei mir alle 6 Mo, geschätzte 100,--
Pro Jahr wären das 500,-- Wartungskosten bei einem Neuwert von ca. 120,-
Für die Jahreskosten der Wartung könnte ich auch 4 neue Gabeln kaufen.
Eine Konstruktion, die soviel Wartung benötigt, ist ein völliger Unsinn.
Vielleicht dienen solch überzogene Wartungsanforderungen auch nur der Abwehr von Gewährleistungsansprüchen.
Suntour nennt das jetzt „nahezu wartungsfrei“ (wörtliches Zitat) und hat das Große Service Intervall aktuell auf alle 100h reduziert.
Man tut sich sehr schwer damit das ernst zu nehmen. Es ist aber Ernst: Schmierung hätte sicher den Abrieb vermindert. Visuelle Inspektion hätte möglicherweise auch geholfen. Aber: wie misst man den abgeriebenen Anteil der Wandstärke?
Fazit:
Die Konstruktion konnte billig gemacht werden, indem dem Kunden extrem hohe Wartungskosten aufgebürdet werden. KTM hat da mitgespielt, da es zu einem ansonsten gut zusammengestellten Rad (immerhin 1400,--) so ein Glumpat verbaut hat.
Mein Resüme
Mein nächstes Bike hat sicher keine Federgabel. Ein Trekkingbike braucht es nicht. Ich ziehe ein gutes, sprich zuverlässiges, sicheres und wartungsarmes Bike vor.
Mein Tipp für alle Vielfahrer
ACHTET AUF DIE GABEL.
Ab 6000km kann es kritisch werden.
Ich ktritisiere zwar Suntour, denke aber, in diesem Preissegment werden alle Hersteller ähnlich verfahren.
Wie sind da eure Erfahrungen?
LG RG