Hallo,
nachdem meine Fahrradkarriere (die nie eine besondere war) seit einigen Jahren auf Eis gelegt war, habe ich letztes Jahr wieder mit einem Trekking Rad angefangen. Als ich dann das Rennrad meines Sohnes ausprobiert habe, war ich so begeistert, dass ich mir gleich auch eines zugelegt habe - ein wunderschönes Giant TCR Advanced 1. Es war mir bewusst, dass das kein "Endurance" Rad ist, und somit eher nicht primär auf betagte übergewichtige Herren wie mich ausgelegt ist (bin 49 und wiege etwas über 100kg), das Rad passt zu mir und zu meinen Bedürfnissen aber perfekt - nach den bisher 600km haben wir uns schon sehr angefreundet. Ich war mal ziemlich sportlich, vor Ewigkeiten, das kommt aber eh zurück, wenn es muss.
Einen ersten 100er habe ich schon hinter mir, mit knapp 700m Höhengewinn, und meiner Begeisterung ist seitdem kein Ende zu setzen. Ich bin natürlich peinlich langsam bergauf, und ein zusehender Kardiologe würde wahrscheinlich nur entsetzt wegschauen, mit der Sturheit und dem Willen mache ich aber einiges wett. Und ja, das Gewicht geht auch langsam nach unten.
Ich habe jetzt zwei Fragen, ich hoffe, Ihr könnt mir mit Eurer Erfahrung helfen:
1. WASSER
ich trage 2 750ml Flaschen mit mir, (vor allem) in der Hitze mit der Sport-Pulver-Iso-Zauberformel drinnen, und das ist für eine halbwegs längere Tour nicht ausreichend. Bei meinem ersten 100er bin ich an der Tankstelle stehen geblieben und habe mir zusätzliches Wasser gekauft (plus natürlich die Belehrung durch den 18-jährigen Tankwart höflich angehört, dass man mit dem Rad nicht hinein darf; dass ich keine Gesichtsmaske mit hatte, sondern nur ein Taschentuch vor dem Gesicht, hat ihn offenbar nicht gestört). Später dann habe ich noch mal beide Flaschen an einer Wasserzapfstelle im Prater aufgefüllt, um die Tour ohne Dehydration beenden zu können.
Das ist alles in allem SEHR viel Flüssigkeit. Häufig hört man, 250ml alle 30 Minuten sind empfehlenswert - das sind bei 5 Stunden 2.5 Liter - und bei meinem Körpervolumen und meinem Schwitzverhalten brauche ich sicher noch um einiges mehr.
Man liesst häufig auch, dass Leute ihre Trinkflaschen an Friedhöfen auffüllen - die es ja zu Genüge gibt. Ich weiss nicht... das möchte ich vermeiden. :f:
Ausserdem: auch wenn man irgendwo die Flaschen auffüllen kann, ist es halt "nur" das reine Wasser, ohne Kohlehydrate, ohne Salz. Ich vertrage die Gels gut, die steigern dann aber noch weiter das Verlangen nach Wasser. Nimmt man Pulverl zum reinmischen mit?
Welche Strategien habt Ihr, wenn es ums Wasser bei längeren Touren geht?
2. FAHHRADGEFÜHL
Nach 600km fühlt sich mein Fahrrad VIEL weniger "hart" an. Wo mir anfangs bei Unebenheiten die Wirbeln rausgesprungen sind , merke ich sie jetzt kaum noch. Es fühlt sich so an, als ob ich ganz andere Reifen drauf hätte - habe ich nicht, es sind noch immer die 25mm Tubeless von Giant mit 7 Bar (eigentlich habe ich den Druck sogar etwas erhöht). Die 28er, die ich gekauft habe, habe ich gar nicht mehr aufgezogen, der Wunsch nach einem Komfortgewinn ist weg. Entwickelt sich die Körperhaltung und die nötige Muskulatur vielleicht, die beim "Abfedern" helfen? Paranoid wie ich bin (das ist mein erstes Karbonrad), hatte ich auch schon einen Materialfehler im Sinne, ein solcher würde sich aber garantiert anders bemerkbar machen. Sonst verhält sich das Rad perfekt: fährt wie auf Schienen, reagiert sehr schnell aber auch völlig vorhersehbar, Verwindungen habe ich keine ausgemacht, das Ding macht jeden Quatsch sofort mit, den ich ihm zumute.
alex.