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Wiebes zeigt vor, wie man einen Sprint verliert, obwohl man 400 Watt mehr sprintet als die Konkurrenz und mit Kopecky und Vollering die beiden stärksten Damen als Helferinnen hat. Fetzendeppert!

Er muss ja nicht gleich den besten Eintagesfahrer der Gegenwart schlagen, aber warum sollte er auf 60km 3min auf MvdP verlieren und nicht zumindest Zweiter werden? Und man hört es öfter, aber warum sollte mehr Gewicht über die Paves überhaupt von Vorteil sein? Entscheidend ist meines Erachtens die gefahrene Geschwindigkeit. Je schneller man drüber fährt, desto leichter ist es. Heute wurden 47,8km/h Schnitt gefahren und ich habe nie weniger Probleme über die Paves gesehen als heute. Von der "Hölle des Nordens" war gar nichts zu sehen.

Der Rennverlauf heute lässt mich abermals rätseln, warum Evenepoel nicht Paris Roubaix fährt. Ja, er ist ist sicher nicht der technisch Beste, aber es gibt kein Eintagesrennen, wo der Windschatten weniger Rolle spielt und wo es wertvoller ist, wenn man selber keinen wirft. Zudem haben die Pflastersteine im Besonderen bei trockenen Bedingungen dank moderner Bereifung ihren Schrecken verloren. Es gibt auch kein Rennen, wo regelmäßig so lange Solofahrten absolviert werden. Nachdem die Verletzungsgefahr mittlerweile bei jedem Bewerb sehr hoch ist, kann auch das kein Argument mehr sein. Van der Poel konkurrenzlos.

Anstelle eines Dreikampfes schieden alle drei Favoriten aufgrund schwerer Stürze an einer einzigen Stelle aus. Dürfte es so auch noch nie gegeben haben. Vingegaard sieht gar nicht gut aus. Die Anzahl an schweren Stürzen bei nahezu jeder Etappe und jedem Rennen habe ich so auch noch nie erlebt.

weil seine Haxn zwei Meter lang sind und viel im Wind stehen

Evenepoel (10sek durch Sturz verloren) deutlich von Roglic (7sek durch falsch abbiegen verloren) geschlagen und sogar Vine und Skjelmose muss er den Vorrang lassen. Vinge und Ayuso knapp dahinter. Wird trotzdem interessant.

Morgen am 1. April startet die Baskenlandrundfahrt und verspricht mit Vinge, Roglic und Evenepoel ein Leckerbissen zu werden. Evenepoel könnte im morgigen ZF ins Führungstrikot fahren und dann werden wir schauen, wie lange er das Hinterrad von Vinge wird halten können.

Ja, das ist schon interessant. Ich kann mich an keine Phase des Profiradsports in den letzten 40 Jahren erinnern, wo das in diesem Ausmaß wie aktuell der Fall war. Die Besten treffen selten aufeinander und beherrschen dann den Rest der Konkurrenz nach Belieben, was vor allem die schweren Rennen extrem berechenbar macht. 80km Solo, 50km Solo, 5min Vorsprung, etc...

Ich schätze schon, dass es einen Zweikampf gegeben hätte, der womöglich erst im Sprint entschieden worden wäre.

Superharte Flandernrundfahrt, die maßgeschneidert für Pogacar gewesen wäre, noch dazu mit der Mannschaftsunterstützung, denn 3 UAE-Fahrer schafften es unter die besten 5. So war es leider nur eines der uninteressantesten Rennen mit erwartbarem Ausgang, die ich je gesehen habe. MvdP natürlich bärenstark.

Pogacar fährt der Konkurrenz nach Belieben um die Ohren und einen KOM nach dem anderen. Das Anstrengendste für ihn dürfte sein, im Siegerinterview so tun, als ob es hart für ihn war.

Pogacar heimliches Ziel war es wahrscheinlich, jede einzelne Etappe bei der Katalonienrundfahrt zu gewinnen. Das wurde zwar gleich am ersten Tag vereitelt, aber diese Überlegenheit bei der heutigen Bergankunft hat schon Seltenheitswert. Und morgen steht gleich die nächste harte Bergankunft auf dem Programm.

UAE hat gestern bei der ersten Etappe der Katalonienrundfahrt den gleichen "Fehler" noch einmal gemacht. 100km zuvor von vorne und 2km vor dem Ziel war keiner mehr für Pogacar da, der ihm die Lücke zu einem Ausreißer hätte schließen können. Der Sprint von Pogacar war aber dann dennoch gewaltig und beinahe hätte es noch zum Sieg gereicht, den er aber schon heute bei der ersten schweren Bergankunft des Jahres auf 2000m nachholen wird.

MSR is ein "easy Spin with some friends" meint Pogacar ironisch und liegt damit völlig richtig. Sowohl die Cipressa als auch der Poggio (40km/h!!!) werden mittlerweile so schnell hochgefahren, dass kein motivierter und gut positionierter Fahrer bei gleichmäßigem Tempo mehr abreißt, weil der Windschattenvorteil höher wiegt, als jemals ein im Wind rackernder Fahrer überlegen sein kann. Pogacar bräuchte einen zweiten Pogacar im Team, um mit einer solchen rein auf Stärke aufgebauten Taktik zum Erfolg kommen zu können.

UAE wieder nicht überzeugend, MvdP muss alle Attacken von Pogacar selber mitgehen und am Ende gewinnt sein Teamkollege Philipsen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass selbst die reinrassigen Sprinter mit den Besten über den Poggio kommen können, sogar wenn ein Pogacar alles versucht. Aber die Vorarbeit von UAE war wieder zu schwach.