252km und 6079Hm gabs da zu bezwingen.
Gleich nach dem Start in Sonthofen ging es bei Nieselregen auf den ersten Pass. Dem moderaten Anstieg zum Oberjoch folgte das Tannheimer Tal und der unscheinbare Gaichtpass. Erst danach beim Hahntenjoch teilte sich das Spitzenfeld aufgrund der teilweise bösen Steigungen. Bei der Abfahrt im Nieselregen passierte mir ein kleines Hoppala. Beim vorsichtigen anbremsen wollte mein Hinterrad links an mir vorbei. Nach misslungenem Versuch noch dagegen zu steuern rutsche ich schon am Hosenboden Richtung Abgrund. Die Leitschiene hat glücklicherweise schlimmeres verhindert!
Beim Aufsteigen aufs Rad kommt es mir vor als wär der Sattel schief. Stimmt nicht, ist wohl mein Becken. In der Abfahrt nach Imst gelingt es mir mit diversen Bewegungen dieses wieder gerade zu richten. Der Regen endet kurz danach. Unten angekommen ziehen wir zu 7. Richtung Landeck. Dort wartet die nächste Grausamkeit auf uns. Die Pillerhöhe mit einer durchwegs brutalen Steigung. Jetzt nur nicht überziehen und in der Nähe der anderen bleiben, danach geht’s lange nur leicht ansteigend. Der Windschatten ist Gold wert. Nach Pfunds tauchen wir kurz in die Schweiz ein. Gleich nach den Grenzübergang links weg über die Norbertshöhe nach Nauders hoch zum Rechenpass. Gemeinsam mit meine Begleitern holen wir einen nach dem anderen aus der Spitzengruppe ein. Bis ins Ziel sollen es noch mehr werden, Einteilung und Ernährung entscheiden über Sieg oder Niederlage. Kommt der Mann mit dem Hammer gibt es kein Entrinnen.:s::s:
Mit Rückenwind und 45km/h lassen wir den Reschensee mit dem herausragenden Kirchturm rechts liegen ehe es auf der breiten Bundesstraße bergab nach Latsch geht. „So liebe Begleiter, jetzt geht’s richtig los“ Denke ich mir und ziehe gleichmäßig langsam davon. Ab jetzt geht laaaange bergauf Richtung Ofenpass, kurz davor in Santa Maria links weg auf den Umbrail Pass. Quasi die Schattenseite des Stilfser Joch das gleich danach bezwungen wird. Als Leckerbissen weist der Umbrail eine etwa 2km lange Schotterpassage auf die sich leider sehr schlecht präsentierte. Jetzt bitte nur keinen Defek t, gut dass ich neue Reifen dran habe! Auf dem Stilfser Joch bleibt nur kurz Zeit für die Unglaubliche Landschaft, bin zu erschöpft. Auch ein Blick nach hinten verrät: Keiner in Sicht! Jetzt heißt es konzentriert bleiben, die endlosen Kehren Richtung Prad verlangen alles ab. Bis ganz Hinunter wären es mehr als 50 kehren. Doch kurz davor in Gomagoi winken die Strecken scharf nach rechts in eine Sackgasse. Die Sachgasse hat es jedoch in sich. Es wollen noch 10km mit 650Hm bezwungen werden, wieder ganz heftige Steigungen inklusive. Erst in Sulden soll die Anstrengung zu Ende sein, Bergankunft! Der Sektempfang und Foto Point 3km davor war vom Veranstalter gut gemeint, ich winke jedoch ab. Möchte nur noch die Ziellinie sehen! Othmar Peer, der Sprecher im Ziel ist gut Informiert.
„Günter Baringer, Nora Racing Team, aus Wien, der Gewinner der Master Wertung“ noch bevor ich vom Rad steigen kann!
Für mich die Krönung einer unglaublichen Saison, nach 9Std 31min und 52sec ins Ziel! Der gesamt 8te Platz wäre nicht möglich ohne die perfekte Betreuung meiner Freundin! DANKE!!!
:wink: