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Hindemith

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  • Gesamte Inhalte

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  • Benutzer seit

Reputation in der Community

50 Excellent

Persönliches

  • PLZ
    8650
  • Ort
    where the streets have no name
  • Bike(s)
    Moser Corso, Simplon Vision
  • Land
    Austria
  1. Unser Forstweg, (ich schreibe bewusst "Weg" und nicht "Strasse", weil selbst finanziert (ohne Förderung) und nur Traktorspur-breit), ist so ein klassischer "Aufschliessungsweg" für mehrere Waldparzellen, der zunehmend immer stärker, auch von E-Bikern, befahren wird. Stört mich soweit nicht wirklich, nur wenn ich im Wald arbeite, (unglaublich, aber wahr, im Wald wird auch gearbeitet!) z.B. Bäume in der Nähe der Trasse fälle, oder das Seil darüber gespannt ist zum Vorrücken, ist es manchmal etwas unangenehm, nicht zu wissen, wann der Nächste um die Ecke schiesst. Interessanterweise hat jetzt eine natürliche Selektion eingesetzt: Seit letzten Herbst trifft man ausschliesslich nur mehr "Biobiker" an. Was ist geschehen? Die wilden Stürme im Sommer, bzw. der Nassschneedruck im Winter hat auf der Unterseite des Forstweges bei einem Nachbarn an mehreren Stellen Bäume über den Weg geworfen. Der Eigentümer hat bis jetzt keine Aufarbeitungen durchgeführt, mich stört es nur bedingt, weil ich von der anderen Seite zu- und abfahre, die natürliche Selektion äussert sich dergestalt, dass es den E-Bikern schlicht zu blöd ist, abzusteigen und den 28-Kilo-Prügel über die Stämme zu heben, was für die meisten Bio-Biker (auch für mich) kein wirkliches Hindernis darstellt...
  2. Also ich freue mich, dass ein ausgewiesener Forstexperte diesen Job macht. Damit vielleicht bei den jeweiligen Radikalen beider Seiten wieder ein bisschen ein sachbezogener und konsensorientierter Diskurs möglich ist....
  3. Wie würde der "Klugbeisser" im alten Guglhupf-Kabarett gesagt haben: "Aber das ist doch simpl!" Wald ist dann Wald, wenn die betroffene Parzelle im Katasterplan als solcher dargestellt ist! Einfach im digitalen GIS-Atlas des Bundeslandes nachschauen, welche Nutzung die betroffenen Parzellen (Grundstücke) aufweisen. Es ist eben in der Natur nicht immer klar ersichtlich, ob es sich um Wald, oder bspw. Wiese oder Park handelt. Wie schon richtig festgestellt, ist eine Änderung der Nutzung grundsätzlich nur mit Genehmigung der Agrarbezirksbehörde möglich. Auch in meiner Gegend gibt es immer mehr Flächen, die durch konsequente, jahrzehntelange Nichtbewirtschaftung einen Baumbestand aufweisen, den man als Wald bezeichnen kann, obwohl im Kataster landwirtschaftliche Nutzung draufsteht. Es hat schon so manches böse Erwachen der Eigentümer gegeben, wenn die Behörden dann den Status als Wald festgestellt haben...
  4. So jetzt können wir darüber streiten, was bei Dir stärker ist: Deine Ignoranz oder Deine Ahnunglosigkeit! Da Du nicht bereit bist (oder es nicht kannst) eine Antwort auf meine konkret gestellte Frage zu geben, hier von mir ein kleiner Hinweis, wie es mit Haftungsfragen tatsächlich ausschaut: An Dich, "weinbergrutscha", stelle ich die folgenden Fragen gar nicht, weil Du ja konkrete Antworten mit einer Ausdauer meidest, die ich gerne beim Biken hätte! Also: Warum sollte ein Waldbesitzer das Befahren seiner Wege aktiv erlauben, angesichts dieser vorliegenden Unsicherheiten? Warum soll ein Waldbesitzer aktiv seine Existenz aufs Spiel setzen, wenn er in unsicherer Rechtslage von gewieften Winkeladvokaten in die Bredouille gebracht wird? Seit dem "Pinnistal-Urteil" sieht man nur allzu deutlich, was dabei herauskommen kann, dass der Hinweis auf Eigenverantwortung (..."auf eigene Gefahr") eben nicht (mehr) ausreicht.
  5. Wenn es nur das eine Wörtchen gewesen wäre! Fakt ist: Du willst nicht diskutieren, du willst polemisieren. Soll mir recht sein. Jeder hat so seinen Stil. Nein, ich habe keine Generallösung, ich kann nur als Waldbesitzer und Waldradlfahrer meinen Senf dazugeben, und so manche, aus meiner Sicht, unrichtige Behauptung versuchen, richtig zu stellen. Ich werte das mal als Zustimmung zu meiner Argumentation. Danke! Gerne auch an Dich noch mal die Frage: Wo und mit welchem Wortlaut wird im österreichischen Forstgesetz die Haftungsfrage abgehandelt? Wo im Bayrischen Naturschutzgesetz? Und bitte komm mir nicht mit der "auf-eigene-Gefahr"-Leier. Nicht nur seit dem "Pinnistal-Urteil" läuten bei allen Grundbesitzern die Alarmglocken, wenn sie das hören... Ja, ich bin "beratungsresistent", wenn mir jemand einreden will, dass mit dem Hinweis der Benutzung "auf eigenen Gefahr" alle Bedenken ausgeräumt sind...
  6. Exakt, wegnan Schulterklopfen warad´s Gleichwertig? Echt? Net bös sein, aber da erübrigt sich jede Diskussion. Der Großteil der Oberfläche des österreichischen Staatsgebietes wurde über Jahrtausende von Menschen für ihre Verhältnisse passend gemacht. Mit Wohlwollen kann man diese Veränderungen als Schaffung einer Kulturlandschaft bezeichnen. Warum aber, vor allem angesichts der nicht immer erfreulichen Folgen und Begleiterscheinungen im Zuge der Entstehung derselben (siehe eben auch Bodenversiegelung), so mancher davon ausgeht, daß ausgerechnet der Wald nur im "Ur-Zustand" (also ohne Bewirtschaftung, ohne Eingriff des Menschen bestehen sollte, entzieht sich meinem Verständnis. Noch ein paar von diesen "Totschlag-Argumenten"? Da muss ich was überlesen haben. An welcher Stelle wird die Haftungsfrage im Forstgesetz so geregelt, daß es für alle Beteiligten Rechtssicherheit gibt?
  7. Tja, so unterschiedlich sind die Herangehensweisen. Die einen meinen, wir brauchen nur eine kleine Gesetzesänderung im Forstgesetz und -schwupp-die-wupp-, sind alle Probleme beseitigt und alles, was es nur halbwegs in den Wald schafft, kann dort uneingeschränkt mit oder ohne Motorkraft fahren. Und scheisst´s euch ja nicht wegen der Haftung an, so leicht wie das Forstgesetz zu ändern ist, werden wir auch das ABGB auf die Schnelle mal ändern, dazu brauchen wir nur die richtigen Politiker. Und dann gibt es welche, die mit offenem Blick die jetzige Situation analysieren, und versuchen, tragfähige Lösungen, für alle Beteiligten, zu finden. Wird denen aber von der Community eher als "in den Rücken fallen" ausgelegt. Ja, in der Forstwirtschaft sind so manche Fehler passiert. Aber mir persönlich sind die "biodiversitätsfeindlichen Holzplantagen" einhundert mal lieber, als die scheinbar unvermeidlichen Bodenversiegelungen durch immer mehr und immer neue Gewerbezentren, Shoppingmalls, Industrieanlagen, Verkehrsflächen etc.p.p., und dies im unerträglichen Ausmaß von 12,9 Hektar pro Tag, während alte Industrie- und Gewerbestandorte einfach leerstehen, Ortskerne veröden, Landschaften zerstört und Überschwemmungsszenarien prolongiert werden. Damit sind wir wieder einmal beim berühmten Balken im eigenen Auge, der durch den Blick auf den Splitter im Auge des anderen aber sofort vergessen wird.....
  8. Ich hätte mal ein paar Fragen zu dem so oft zitiertem "BayNatSchG" Was heisst "soweit sich die Wege dafür eignen"? Welche Instanz stellt diese Eignung fest? Meine Wege eignen sich beispielsweise nicht!!! für die Benutzung von Reitern mit ihren Pferden. Und ist deshalb auch untersagt. Ich habe aber nichts gegen eine angepasste Benutzung durch Bikes, solange meine Bewirtschaftung dadurch nicht behindert wird.. "Ohne Motorkraft" schliesst also E-Bikes definitiv aus? Wer übernimmt bei dieser Konstellation allfällige Haftungen? Wie wir wissen, geht es heute gar nicht mehr darum, dass sich ein etwaiges Unfallopfer mit aller Macht einen Schuldigen sucht (das natürlich auch), sondern dass immer mehr Versicherungen versuchen, den "Schwarzen Peter" (sprich: die Schuldfrage und damit wer zahlt) weiterzugeben.... Wie haben das also die Bayern gelöst? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Grundbesitzer in Bayern freiwillig diesem Himmelfahrtskommando, ist sein Mitverschulden im Schadensfall jetzt grob fahrlässig, oder doch nicht, so ohne weiteres zustimmt.
  9. Entschuldige bitte, aber die Waldwirtschaft kennst Du tatsächlich nur vom Hörensagen... Die Zeiten, in denen der "Bauernwald" hauptsächlich als finanzielle Rücklage angesehen wurde, aus dem man halt ein paar "schöne" Bäume entnommen hat, um eine Investition zu tätigen oder eine Notlage zu überwinden sind schon lange vorbei. Auch geht es mich nichts an, wie das die anderen handhaben. Für unseren Wald ist, wie Du bereits oben nachlesen hättest können, ein Bewirtschaftungsplan erstellt, der ständig aktualisiert und ergänzt wird. Danach erfolgt Einschlag und Durchforstung. Naja, und wenn man keine Ahnung hat, wird man auch glauben, dass im Wald ja eh ausser ein bisschen Brennholz machen nicht viel zu tun wäre. Das bisschen Kulturpflege, die Wertastungen, das Anbringen von Verbissschutz, das rasche Aufarbeitung von unwetterbedingten Schäden; schliesslich müssen ja auch Tonnen von Glyphos verspritzt werden:wink:.... Deine Überzeugung und Deine Ahnungslosigkeit sind zwar rührend, aber: Soweit wird es nie kommen. Die Industrie giert nach dem Rohstoff Holz, nur zahlen wollen sie halt nichts...
  10. Nachdem Du keine Zahlen vorlegen kannst, die irgendeine Aussagekraft haben, ausser es werden vielleicht doch weniger als 10 % vom Gesamtabsatz sein, wovon der überwiegende Teil auch noch zu den dazugerechneten Christbaumkulturen geht, die mit Wald, soviel sei Dir verraten, genau nichts zu tun haben, müssen wir Deine zusammengetragenen "Fakten" schliesslich doch nur unter billiger Polemik verbuchen! Wie schon erwähnt, ich bin nicht der zuständige Beschwerdeonkel, wenn Du Dich über diese verabscheuungswürdigen Zustände beschweren willst, dann wende Dich doch an die AGES oder sonst wohin.Ich und auch alle anderen Waldbesitzer, die ich kenne, setzen nämlich keinerlei Herbizide im Wald ein. Wozu auch?
  11. Zunächst einmal: Ich bin nicht der offizielle Vertreter oder Sprecher der österreichischen Forstwirtschaft, ich bin auch nicht verantwortlich für Bewirtschaftungsfehler, Forststrassenbau, Waldsterben, Maschineneinsatz, befristete Sperrgebiete, Baumfällungen, abgebrochene Äste, und was sonst noch so alles in Österreichs Wälder passiert oder falsch gemacht wird! Ich bin nur dafür verantwortlich, was sich in meinem eigenen Wald abspielt. Das bitte, bitte zu berücksichtigen. Und was den angeblichen "tonnenweisen Glyphosat-Einsatz" in Österreichs Wäldern betrifft: Du wirst sicher ganz konkrete Daten nennen können, die beweisen, wieviel, wo, und von wem Glyphosat in Österreichs Wäldern eingesetzt wird. Alles andere ist nämlich eine böswillige Unterstellung, da könnte ja auch ich mit der Behauptung kommen, in Österreichs Privatgärten werde tonnenweise Pflanzenschutzmittel eingesetzt, noch dazu ohne jegliche Kontrolle, ohne geschultes Personal, ohne auf Dosierungen zu achten, ohne Reste fachgerecht zu entsorgen, ohne kontrollierte Lagerung. Das kann nämlich wirklich nicht stimmen, die Hornbachs, Bauhäuser, Obis, Hellwegs etc. haben dieses Zeugs doch nur zum Herzeigen, verkaufen tun die doch so gut wie nichts....Oder?
  12. Nun, ich bin einer von den vielen "Kleinwaldbesitzern", die einen Teil ihres Einkommens aus der Bewirtschaftung eben dieser Flächen erzielen. Die Waldarbeit ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zu meinen sonstigen beruflichen Tätigkeiten. Ich brauche auch nicht Google, Wikipedia und Co. zu bemühen, um etwas über Waldbewirtschaftung zu schreiben, sondern greife auf meinen Erfahrungspool aus Ausbildung, praktischer Tätigkeit, und theoretischer Beschäftigung (z.B. Erstellung und Bewertung eines Bewirtschaftungsplans) zurück. Wir setzen in der zweiten Generation auf Plenterwirtschaft, auch Einzelstammentnahme, sind aber genauso auch mit den nicht kalkulierbaren Naturereignissen konfrontiert (Stürme, Trockenheit, Wilddruck etc.pp.). Jo, so stellt sich das der Laie vor, stellen wir einfach einen Zaun auf und lassen die Natur nur machen... Der Begriff "Naturverjüngung" sagt im Wesentlichen nur aus, dass kein zugekauftes Pflanzmaterial eingesetzt wird, sondern natürlich ausgesamte Arten anwachsen, die den Vorteil der (genetischen) Standortanpassung ausnützen. Diese Methode, also einzäunen und warten,was passiert, führt (ohne massive, begleitende Pflegemassnahmen)eher selten zu einem befriedigenden Erfolg. Weil sich die Natur nämlich nichts um die Wünsche des Menschen schert. Und beispielsweise Neophyten, Dornen, Gebüsch den erwünschten Hochwaldnachwuchs nicht aufkommen lässt... Deshalb wird hin und wieder nachgeholfen und in Bestandeslücken Pflanzengruppen nachgesetzt oder auch umgesetzt. Ich setze auf vielfältigen Baumbestand in Gruppen, je nach Standort (Licht, Boden...) Bergahorn, Schwarznuss, Lärche, Tanne, Eiche etc.. Rot- und Weissbuche ist unter Schirm genügend vorhanden. Und wir haben immer wieder neue Herausforderungen, ganz konkret seit ein paar Jahren das Eschentriebsterben, ein eingeschleppter Pilzbefall, erkrankte Bäume fallen, obwohl die Krone noch grün ist, einfach um, die Massnahme, vor 30 bis 40 Jahren die Esche, übrigens ein wunderbarer Baum, dessen Holz hervorragende Eigenschaften hat, als "Deck- und Druck"baum im Schatten- und Halbschatten-Bestand hochzuziehen, ist aus heutiger Sicht schon wieder obsolet. Und natürlich ist auch der Absatz eingebrochen, sodass die meisten auf dem Hackguthaufen landen.
  13. Jo, gerne! Nur noch soviel: Ich weiss schon, dass Dir manche Sichtweisen nicht in Dein durch eventuell erlittene Traumata und/oder Wikipedia-Wissen vorgefertigtes Bild passen. Ich habe auch überhaupt nicht vor, daran irgendetwas zu ändern. Aber der Sache insgesamt wird es vielleicht doch ein wenig nützlich sein, wenn Ihr auch mal kritische Stimmen innerhalb der Community anhört und etwaige Lücken in der eigenen Argumentation erkennen lernt! Als angeblich rückwärtsgewandter Prophet prophezeie ich schon jetzt: Die generelle Wegefreigabe für motorbetriebene Fahrräder im Wald wird sich so nicht durchsetzen lassen. Da können nämlich viele "Bio"-Biker (Zitat: auon) auch nicht mit.
  14. Besser kann man unser aller Anliegen nicht auf den Punkt bringen. Das als Trollen zu bezeichnen, ist eines ausgebildeten Forstfachmannes (angeblicher Absolvent einer HLF) unwürdig.
  15. Der Holzbock (Bockkäfer, Cerambycidae) hat mit dem Borkenkäfer (v.a. Buchdrucker, Ips typographus) ungefähr genau soviel zu tun wie ein Fatbike mit einer Zeitfahrmaschine Auf die Gefahr hin, jetzt wieder als unangenehmer Zeitgenosse bezeichnet zu werden, unterlasse ich es jetzt, die weiteren "Expertisen" zu kommentieren.......
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