Morgen, ich bin ja hier ein Langzeit-Mitglied, aber nur Selten-Besucher, aber aus aktuellem Anlass:
- Vasektomie Anfang März gemacht, "klassisch", also mit je 1cm SChnitt auf beiden Seiten, ist aber "problemlos" gelaufen. Wundheilung dann auch ok, einzig ein leichtes ziehen in der Leiste hat mich auf der rechten Seite begleitet - im Sitzen, vor allem zB beim Autofahren, hat sich angefühlt wie eine Leistenzerrung - betroffen nur die rechte Seite. Ärztin meinte bei der NAchkontrolle nach 3 Tagen: "das darf sein und geht vorbei". Spoiler: es ist geblieben - vor allem beim Sitzen, wenn die Leiste "gefaltet" ist. Nach 14 Tagen hab ich mich das erste mal mal ganz kurz aufs Radl gesetzt (5 Minuten bergab das Kind von der Schule abholen und retour die 30hm wieder bergauf) - da hab ich schon noch gemerkt, dass der Hoden leicht druckempfindlich ist und beschlossen, noch zu warten.
Nach 2 1/2 Wochen dann auf der rechten Seite im Hoden deutlich druckempfindlich und auch im Alltag Schmerzen (auch im Stehen, etc.) - was zuvor nur im Sitzen war und sich nach dem Aufstehen recht schnell gelegt hat, war auf einmal Dauerzustand und hat noch dazu deutlich geschmerzt. Am Sonntag Abend hat sich meine Urologin dann Zeit genommen, Verdacht auf Nebenhodenkopf-Entzündung - Symptome passen auch (Druckempfindlich, wird besser beim "heben" des Hodens) - Ultraschall: Alles unauffällig - trotzdem zur Sicherheit Antibiotika und Ibuprofen 1/0/1. Die Schmerzen sind dann zurückgegangen, was mich aber begleitet:
- mehr oder wengier starkes, dauerndes ziehen in der rechten Leiste (die Ibu dämpfen das gerade etwas)
- Phantomgefühle im ganzen rechten Fuss - mal fühle ich in der Fußsohle einen Druck, dann auf den Waden, dann am Oberschenkel, etc. Dann kribbelts wieder, mal Wärmegefühl, mal Taubheitsgefühl, etc.
- Rechter Hoden ist deutlich zu spüren - es ist kein brutaler Schmerz, aber so ein sanfter Druck, der mich mehr oder weniger den ganzen Tag begleitet, auch durch die Ibuprofen...
Woher es genau kommt, kann mir die Uro nicht sagen - entweder eben Entzündung des Nebenhodens (die sollte durch Antibiotika aber irgendwann besser werden) oder durch einen beleidigten Nerv, alles ist möglich, nix ist fix.
Sex klappt einigermaßen, nur halt "wilde Action" gibts nicht und meine Frau darf nur sanft zugreifen, sonst wirds.. unangenehm. Aber wenigstens fühlt sich der Rest so an wie vorher und klappt auch, also immerhin das hat funktioniert.
Was mich viel mehr trifft, ist die Ungewissheit und das persistierende Gefühl im Alltag. Jetzt ists ziemlich genau 1 Monat her, ich bin seitdem vielleicht 15 Minuten am Rad gesessen, kein Laufen, längere Spaziergänge, etc. alles mühsam und am meisten zermürbt mich die Reise ins Ungewisse, wie lang das jetzt so bleibt - das können Tage, WOchen, Monate sein und folglich ists gerade echt "oarsch".Ich kann derzeit nicht länger als 30 Minuten autofahren, ohne dass es wirklich stark zieht in der Leiste - das lenkt natürlich ab, etc. Du kriegst es einfach nicht aus dem Kopf. Mit den Kindern spielen läuft auch nur eingeschränkt, weil die Becken/Leistengegend empfindlicher ist, und, und, und. Dazu die Pulver nehmen, was halt auch nur mäßig super ist.
Ich bereue es mittlerweile und würde es nicht mehr machen - einfach weil ich mein Leben durch eine "Luxus-OP" gerade ungeplanterweise ziemlich zerlegt habe. Eigentlich wollte ich ja das Thema Verhütung erledigen, wir haben 2 Kinder und die Spirale meiner Frau wäre heuer fällig zu wechseln und wir wollten das quasi "nahtlos" übergehen lassen, so dass ich nur noch Platzpatronen verschieße, sobald bei meiner Frau die Spirale raus muss. Aber so wie es mir im Moment geht, das wünsche ich niemanden. Es ist nämlich echt eine Qual und ich hab 4 Räder hier stehen und es zerreisst mir das Herz, nicht zu wissen, wann (und ob) ich wieder mal eine Ausfahrt für 2, 3 Stunden machen kann - von den Auswirkungen im Alltag ganz zu schweigen.
Also überlegts euch - ja, der Eingriff geht zackig, aber ich würds kein zweites mal machen - das Risiko wärs mir mittlerweile nicht mehr wert. Klar liest du Aufklärungsbögen, gehst zu jmd. vernünftigem, etc. aber es bleibt halt ein Restrisiko, wie überall - aber man denkt sich, das SChicksal wird mich verschonen. Falsch gedacht fürs erste...