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was reizt euch am doping?


Reini Hörmann
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Durchaus Interessant.

Interessant auch der Zugang den verschiedene Nationen zu Doping haben. Wenn ich hier im Gym mit den Jungs aus Übersee spreche, sehen die das total relaxed, da ist das teilweise ab dem ersten Sportunterricht de facto part of the game, v.a. Schmerzmittel und Testosteron sowie verschiedenste Diuretika, je nachdem was der Coach ihnen eben empfielt. Die sehen das aber auch bezüglich aller Medikamente viel lockerer - einfach ein anderer Zugang zur Materie.

...jo als junger is dir vieles egal,oder hast einen anderen zugang,

ich persönlich bin froh,wenn i ned mal a aspro brauch......

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  • 2 Jahre später...

Dieser Fred ist zwar schon zwei Jahre alt, jedoch würde ich gerne meine persönliche Meinung einbringen und vielleicht auch die andere Seite der Medaille aufzeigen.

 

Meine persönliche Erfahrung mit dem Thema Doping liegt zwar nicht im Bereich Radsport aber dennoch denke ich sind die Beweggründe die gleichen.

 

Als ich mit 15 Jahren meinen ersten Jahresvertrag in einem Gym abgeschlossen habe, hatte ich weder Kenntnisse noch die Absicht jemals leistungssteigernde Substanzen zu verwenden. Doch als ehrgeiziger Sportler lässt es sich heutzutage nicht vermeiden auch im Hobbysport damit konfrontiert zu werden. Denn auch Profiradsportler haben mal als Hobbyradler angefangen und wachsen wenn auch ungewollt parallel mit diesem Thema auf. Irgendwann kommt man an einen Punkt wo der menschliche Körper einen Schlussstrich zieht und ein stetiger Leistungszuwachs nicht mehr möglich ist. Beim "geborenen Athleten" vielleicht etwas später aber dieser Punkt ist unabdingbar....

Ich denke an diesem Punkt trennt sich auch die "Spreu" vom "Weizen" was Profisportler anbelangt.

 

Die Gradwanderung vom legal Doping zum Medikamentenmissbrauch ist sehr gering und ich denke vielen Sportlern ist auch garnicht bewusst dass sie sich gerade im Hamsterrad drehen. Wenn man die Produkte aus den "Sprtnahrungs-Shops" genauer betrachtet wird man einige deren Inhaltsstoffe in der NADA Doping-Liste wiederfinden. Somit wäre der unwissende Pensionist der alle zwei Wochen im Gym seine 20 Kilometer am Ergometer runterradelt bei der Tour ein Dopingsünder. Weil der nette Verkäufer im Sportnahrungs-Shop dem alten Herren ein Präparat schmackhaft gemacht hat das die Libido fördern soll und noch dazu beim Abnehmen hilft. Was der alte Herr aber nicht wusste, ist das in dem Präparat Inhaltsstoffe wie Epinephrine getarnt als "Ephedra-Extrakt" drinnen ist.

 

Um auf den Profisport zurück zu kommen.... Ich denke viele Athleten schaffen es sehr weit bis zu der magischen Grenze, aber dort angelangt ist der Ehrgeiz und das Bestreben nach mehr so groß, dass die Entscheidung den nächsten Schritt zu wagen sehr leicht fällt. So wie es Lance Armstrong selbst gesagt hat: er hat es zu dem Zeitpunkt nicht als falsch empfunden zu dopen.

Man wächst im Leistungssport damit auf, und Präparate die den Testosteronspiegel anheben und auch meist androgen wirken, können durchaus die Östrogenwerte auf die einer hochschwangeren Frau ansteigen lassen. Solche Hilfsmittel sind mittlerweile frei zu erwerben und stehen in jedem Regal bei namhaften Sportnahrungs-Shops.

In meiner Zeit als aktiver Leistungssportler konnte mein damaliger Arzt der stetig meine Blutwerte überprüfte, kaum Unterschiede zu den aktiven Phasen und den Pausen feststellen. Hiermit möchte ich sagen dass selbst Mittel wo viele glauben sie seien harmlos, weil frei erhältlich, ziemlich dick auftragen können.

Somit wären wir wieder bei der Gradwanderung....

 

Im Radsport sowie in allen anderen Sportarten siegt am Ende der Beste, egal ob gedopt oder nicht. Wer nun zu den schwarzen Schafen gehören will soll jedem selbst überlassen werden, dennoch bewundere ich die Leistung der Profis, denn auch gedopt auf so einem Level zu arbeiten ist eine Spitzenleistung und wird leider viel zu oft unterschätzt.

 

 

Ich möchte das Thema Doping keinesfalls beschönigen oder gutheißen aber leider kann ich vieles nachvollziehen, und finde es traurig dass durch Medien und Wirtschaft "pimp till the end" bereits zum Volkssport geworden ist.

 

Sportliche Grüße

VeVe

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Im Radsport sowie in allen anderen Sportarten siegt am Ende der Beste, egal ob gedopt oder nicht.

VeVe

 

Das ist das, was sich die Doper einreden, weil sie sich sonst über ihren Erfolg nicht wirklich freuen könnten. Wer freut sich schon über eine Hochsprungleistung von 2m, wenn sie mit Trampolin erzielt wird?

 

Doping zur Leistungssteigerung zwecks Konkurrenzfähigkeit außerhalb einer Gegnerschaft, in der jeder dopt und Doping Teil des Wettkampfes ist (also jeder ein Trampolin verwendet, dessen man sich freilich nie gewiss sein kann, weil man Doping eben nicht so sieht, wie die Zuhilfenahme eines Trampolins), ist ein Zeichen von schweren Minderwertigkeitskomplexen und sonst gar nichts.

 

Nachvollziehbar ist das natürlich und bemitleidenswert ebenso.

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Ja aber leider liegt der mediale Trend beim grenzüberschreitenden Leistungssport und deshalb bin ich auch der Meinung dass im Peloton jeder gedopt ist. Somit herrscht auch hier wieder Chancengleichheit und jeder springt mit Trampolin....

 

Chancengleichheit im Sport ist aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen des Menschen ohnehin nur ein Wunschdenken, aber dass diese umso weniger besteht, je mehr gedopt wird (und Politik, Korruption, etc... eine Rollen spielen), sollte spätestens nach Armstrong deutlich geworden sein. Trampolin ist eben nicht gleich Trampolin!

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Ja aber leider liegt der mediale Trend beim grenzüberschreitenden Leistungssport und deshalb bin ich auch der Meinung dass im Peloton jeder gedopt ist. Somit herrscht auch hier wieder Chancengleichheit und jeder springt mit Trampolin....

 

Redet euch nur weiterhin ein, dass jeder mit dem gleichen Trampolin springt. Wenn das nur so wäre. Natürlich will jeder mit einem besseren Trampolin springen als der/die Gegner. Auch beim Trampolinmanipulieren gibts es keine Grenzen. Es bleibt einfach immer die Frage: Wie weit bin ich bereit zu gehen?

Bearbeitet von wifi
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Redet euch nur weiterhin ein, dass jeder mit dem gleichen Trampolin springt. Wenn das nur so wäre. Natürlich will jeder mit einem besseren Trampolin springen als der/die Gegner. Auch beim Trampolinmanipulieren gibts es keine Grenzen. Es bleibt einfach immer die Frage: Wie weit bin ich bereit zu gehen?

 

Also was das Doping ansich angeht gibt es auf jeden Fall Unterschiede. Jedoch bin ich der Meinung dass im Profisport alle mit den besten Mitteln arbeiten. Denn selbst im Hobbysport wird bereits mit sehr hochwertigen Präparaten gearbeitet und alle Grenzen ausgereitzt.

 

Irgendwann ist aber auch beim Doping ein Limit erreicht wo erhöhte Dosierungen kaum noch leistungssteigernd wirken. Denn dann sind die Depots voll und es werden nur noch die negativen Wirkungen gesteigert.

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Also was das Doping ansich angeht gibt es auf jeden Fall Unterschiede. Jedoch bin ich der Meinung dass im Profisport alle mit den besten Mitteln arbeiten. Denn selbst im Hobbysport wird bereits mit sehr hochwertigen Präparaten gearbeitet und alle Grenzen ausgereitzt.

 

Irgendwann ist aber auch beim Doping ein Limit erreicht wo erhöhte Dosierungen kaum noch leistungssteigernd wirken. Denn dann sind die Depots voll und es werden nur noch die negativen Wirkungen gesteigert.

Im Profisport allgemein und im Profiradsport im Besonderen geht es darum, die momentan effizientesten zur Verfügung stehenden Mittel individuell an die biologischen und physiologischen Parameter eines Sportlers anzupassen und so einzusetzen, dass er nicht nur den größtmöglichen Vorteil hat sondern auch durch die aktuell geltenden Dopingkontrollen kommt. All das setzt so viel (Logistik, Erfahrung, Beziehungen, Skrupellosigkeit, etc...) voraus, dass zwangsläufig große Unterschiede hinsichtlich Chancengleichheit entstehen.

 

Wenn man deine Ausführungen liest, könnte man meinen, du hättest während der Armstrong-Ära geschlafen. Was glaubst du, wie es möglich ist, dass jemand, der nicht als Rundfahrer bekannt war, 7x in Folge die Tour nach Belieben dominieren kann und sogar Dr. Ferrari sich zu der Aussage hinreißen lässt, Armstrong hätte sich zum Teil sogar zurückhalten müssen, weil es sonst zu auffällig gewesen wäre. Unbedingt den Film "The Armstrong Lie" schauen!

 

Niemand hatte gegen Armstrong eine Chance und wenn irgendein unmittelbarer Konkurrent (sagen wir Ullrich) 5% mehr Leistung hätte bringen können, dann hätte Armstrong trotzdem gewonnen, weil er einen Weg gefunden hätte, noch stärker zu werden und zwar von einem Tag auf den anderen.

Bearbeitet von revilO
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Im Profisport allgemein und im Profiradsport im Besonderen geht es darum, die momentan effizientesten zur Verfügung stehenden Mittel individuell an die biologischen und physiologischen Parameter eines Sportlers anzupassen und so einzusetzen, dass er nicht nur den größtmöglichen Vorteil hat sondern auch durch die aktuell geltenden Dopingkontrollen kommt. All das setzt so viel (Logistik, Erfahrung, Beziehungen, Skrupellosigkeit, etc...) voraus, dass zwangsläufig große Unterschiede hinsichtlich Chancengleichheit entstehen.

 

Wenn man deine Ausführungen liest, könnte man meinen, du hättest während der Armstrong-Ära geschlafen. Was glaubst du, wie es möglich ist, dass jemand, der nicht als Rundfahrer bekannt war, 7x in Folge die Tour nach Belieben dominieren kann und sogar Dr. Ferrari sich zu der Aussage hinreißen lässt, Armstrong hätte sich zum Teil sogar zurückhalten müssen, weil es sonst zu auffällig gewesen wäre. Unbedingt den Film "The Armstrong Lie" schauen!

 

Niemand hatte gegen Armstrong eine Chance und wenn irgendein unmittelbarer Konkurrent (sagen wir Ullrich) 5% mehr Leistung hätte bringen können, dann hätte Arnstrong trotzdem gewonnen, weil er einen Weg gefunden hätte, noch stärker zu werden und zwar von einem Tag auf den anderen.

 

Ich habe den Film gesehen.... und ich denke bei Armstrong handelt es sich um einen "geboren Athleten", davon gibt es einige im Profisport... siehe auch Usain Bolt oder Ronnie Coleman. Die haben einfach die besseren genetischen Veranlagungen und dadurch einen entscheidenden Vorteil. Wenn noch ein guter Arzt und das nötige Budget vorhanden ist, ist die Superformel komplett. Aber wie du richtig geschrieben hast, hat bestimmt nicht jeder diese enormen Möglichkeiten. Ich sprach grundsätzlich auch nicht direkt vom Profiradsport, hier werden die wirtschaftlichen Faktoren und das Beziehungsmanagement wahrscheinlich eine noch größere Rolle spielen als in anderen Sportarten.

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Ich habe den Film gesehen.... und ich denke bei Armstrong handelt es sich um einen "geboren Athleten", davon gibt es einige im Profisport... siehe auch Usain Bolt oder Ronnie Coleman. Die haben einfach die besseren genetischen Veranlagungen und dadurch einen entscheidenden Vorteil.

Armstrong hat sicher großes Talent, aber nichts in seiner "ersten" (bis zur Krebserkrankung) wohlgemerkt bereits mit Doping absolvierten Karriere hat darauf hingedeutet, dass er zum Überradfahrer wird, geschweige denn zum weltbesten Berg- und Zeitfahrer. Armstrong zeichnen also neben dem körperlichen Talent noch viel mehr all diese besonderen Charaktereigenschaften aus, die man für den Erfolg im Sport unter Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden legalen und illegalen Mittel (nicht nur Doping selbst) benötigt.

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Ich meine die Aussage passt, dass Armstrong bestenfalls ein Top 30 Fahrer war. Siehe: Link

Wenn die Nachfrage da ist, dann könnte sich die Führungselite die Arbeit antun und eine möglichst saubere Alternativrennklasse schaffen.

Ansonsten bleibt`s heutzutage wohl bei Radsport in der Dose. - Ewig schad drum!

 

Das ist mal eine fundierte Quelle...

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Für mich bleiben die Vergleichbarkeit und der Grundgedanke beim "Kampf Man gegen Mann" auf der Strecke. Egal ob jetzt jemand zugedröhnt ist oder die Strecke abkürzt oder sonstwas.

Dann soll doch jede® nur gegen sich selbst und gegen sein letztes Ergebnis fahren. Der Vergleich mit den anderen hinkt ja doch bzw. hat zumindest einen Beigeschmack.

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  • 3 Monate später...
Mich stört vor allem, dass es in der Öffentlichkeit teilweise noch immer nicht angekommen ist, dass in allen großen Wettkampf-Sportarten (ja, auch im Fußball) gedoped wird – auf der anderen Seite wird dann aber wiederum jeder ehrliche Hobbysportler ganz schnell ins falsche Eck gestellt. Es tut mir auch leid um all die Kids, die ein vollkommen falsches Bild vermittelt bekommen, worum es beim Sport eigentlich gehen sollte. Leider ist das ein Kampf gegen Windmühlen...
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Ich glaube sowieso, dass es mittlerweile überhaupt gar keine Sportart mehr gibt, bei der nicht mit allen Mitteln getrixt wird. Der Druck wird vorallem im Profisport immer stärker und das führt viele halt zum Doping. Es werden andauernd Weltrekorde aufgestellt, weil immer irgendwer irgendwas um irgeneinen Grad besser gemacht hat als alle davor. Da stellt man sich doch die Frage, inwieweit sich das alles überhaupt weitersteigern lässt?
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also mir gehts um Fairness, worum gehts im Sport, wenn man sich künstlich pimpt? Das is nicht die wirkliche Leistung. Die wirkliche Leistung is, was du eben aus dir rausholen kannst, und das is echt. Und was hab ich davon, wenn ich was erreiche, und nachgeholfen hab? Des war ja dann ned ich. Worüber freu ich mich dann? Worauf stolz? Des is meiner Meinung nach was für Leit die gewinnen müssen, und ned Leit die gut, oder die Besten sein wollen.

lg

der hering

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