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Anhalterecht der Jäger?


Alpine
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Ein meiner Ansicht nach vollkommen vernachlässigter Aspekt des ausufernden Forststraßenbaus ist das leise Sterben der Wanderwege. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass FS bevorzugt auf den vorhandenen Routen von Wanderwegen angelegt werden. Dieses Phänomen beobachte ich seit Jahren quer durch Österreich und auch im benachbarten Bayern. Betroffen sind davon natürlich weniger die alpinen, eher "vertikalen" Wege, sondern die "Horizontalen". Das Ergebnis sind idyllische Wanderwege auf Forstautobahnen oder vom Harvester gestalteten Schneisen. Beides für Wanderer (und natürlich auch Biker, die z.B. in Bayern, die Weg benützen dürften) mehr als unattraktiv.

 

Zum Teil treibt es einem die Tränen in die Augen, wenn man mit den Bildern der Erinnerung vor den Trümmern eines solchen ehemaligen Kleinods steht. Es scheint da entweder sehr wenig Sensibilität zu geben, oder aber es ist pure Absicht, den eigenen Wald bewusst unattraktiver zu machen.

 

Ersteres vermute ich in Ö in den eher friktionslosen Gegenden, wie z.B. Wienerwald. Letzteres vermute ich in den Gegenden, die als problematisch einzustufen sind (bestimmte Teile des Wald/4, Obersteiermark etc.).

 

 

Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, verstärkt den Alpenverein mit konkreten Beispielen zu versorgen. .

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Ein meiner Ansicht nach vollkommen vernachlässigter Aspekt des ausufernden Forststraßenbaus ist das leise Sterben der Wanderwege.

Stimmt. Leider ist dieses Sterben auch ein Abbild der Mitgliederstruktur der alpinen Vereine. Oder anders gesagt: Wenn man keine Idealisten mehr hat, die das Wanderwegenetz pflegen, dann freut man sich oft, wenn man nur mehr entlang einer Forststraße ein paar Bäume anhirseln muss. Das ist, wie immer, im Westösterreich kein Problem, wo auch der Tourismus Interesse an so einem Wegenetz hat. Bei uns schaut's halt anders aus. Der AV oder die Naturfreunde freuen sich aber sicher über motivierte freiwillige Mitarbeiter.

 

Und noch einmal: Dass es (viel) zu viele Forststraßen gibt, liegt nicht an der grundlegenden Bösartigkeit der Förster oder der Weltverschwörung der Schottermafia, sondern an betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Wertschöpfungskette "Holz" ist in Österreich viel zu knapp kalkuliert, als dass da jemand zum Spaß Straßen baut, nur um ein paar Wanderer oder Mountainbiker zu ärgern. (Das mag aber, genauso wie die jagdliche Komponente, ein gewünschter Nebeneffekt sein.)

 

Was ich wieder mal nicht verstehe: Als Biker möchte ich da draußen gerne legal Radfahren können. Darum ging's ja in diesem Thread ursprünglich mal. Wieso legen wir uns jetzt argumentativ mit der einzigen Interessensgruppe (Forst/Holz) da draußen an, mit denen es im Grunde überhaupt kein Konfliktpotential gibt? Mit den Jägern, Wanderern, Vogelbeobachtern, Reitern, Spazierengehern, Autofahrern, Hundebesitzern wird's sowieso nichts mehr, in diesem Leben. Und jetzt gehen wir her und sagen dem Forst, wie sie ihren Wald bewirtschaften sollen, so dass es uns auch gefällt. Und wundern uns dann, wenn uns keiner Ernst nimmt, mit unseren Li-la-Launebär-Argumenten.

 

@ Grazer Tourer - Wenn du von den Grundbesitzern keine seriöse Antwort bekommst, kann ich mich auch erkundigen. Bin schon gespannt.

 

PS: Ich mach mich hier nicht deshalb zum Vollhorst auf Seiten der finsteren Jäger und Förster, weil ich deren Ideale und Methoden in irgendeiner Form gut finde. Aber mich fasziniert, wie weit die Entfremdung zwischen "städtischer" und "ländlicher" Denkweise in diesen Dingen bereits gediehen ist. Einerseits der rechtmäßige Anspruch des urbanen Freizeitritters auf flächendeckende, rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit der "Natur" zum Zwecke der Kontemplation und Entspannung, anderseits die Sichtweise der Menschen, die diese "Natur" schlicht als ihren Arbeitsplatz und ihre Lebensgrundlage betrachten. Da klafft mittlerweile eine Lücke, breiter als der Canyon-Gap bei der Rampage.

 

Um die Natur als solches geht's natürlich beiden Seiten nie. Nur um den eigenen Anspruch drauf.

Bearbeitet von waldbauernbub
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Und noch einmal: Dass es (viel) zu viele Forststraßen gibt, liegt nicht an der grundlegenden Bösartigkeit der Förster oder der Weltverschwörung der Schottermafia, sondern an betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Wertschöpfungskette "Holz" ist in Österreich viel zu knapp kalkuliert, als dass da jemand zum Spaß Straßen baut, nur um ein paar Wanderer oder Mountainbiker zu ärgern. (Das mag aber, genauso wie die jagdliche Komponente, ein gewünschter Nebeneffekt sein.)

 

Was ich wieder mal nicht verstehe: Als Biker möchte ich da draußen gerne legal Radfahren können. Darum ging's ja in diesem Thread ursprünglich mal. Wieso legen wir uns jetzt argumentativ mit der einzigen Interessensgruppe (Forst/Holz) da draußen an, mit denen es im Grunde überhaupt kein Konfliktpotential gibt? Mit den Jägern, Wanderern, Vogelbeobachtern, Reitern, Spazierengehern, Autofahrern, Hundebesitzern wird's sowieso nichts mehr, in diesem Leben. Und jetzt gehen wir her und sagen dem Forst, wie sie ihren Wald bewirtschaften sollen, so dass es uns auch gefällt. Und wundern uns dann, wenn uns keiner Ernst nimmt, mit unseren Li-la-Launebär-Argumenten.

 

@ Grazer Tourer - Wenn du von den Grundbesitzern keine seriöse Antwort bekommst, kann ich mich auch erkundigen. Bin schon gespannt.

 

:klatsch:

gut zusammengefasst!

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@grazertourer soweit ich den katasterplan interpretiert habe, gehört dem stubenberg maximal die einfahrt. der wald selbst hat andere eigentümer, die mir persönlich aber nix sagen.

 

@waldbauernbub: nachdem ich mit meinem posting das ganze irgendwie angestossen habe: es hat natürlich mit der wegefreiheit für mountainbiker nur beschränkt zu tun. den betreffenden weg begehe ich öfters als ich ihn befahre (bzw. beging/befuhr - leider). aber wenn sich wer gegen die zerstörung eines alten weges und eines funktionierenden ökosystems wehrt, dann würde ich das jetzt nicht als "li-la-launebär-argumentation" abtun.

 

übrigens meine schritte bisher: bitte um stellungnahme bei der steirischen landwirtschaftskammer (ist angekommen aber noch nicht beantwortet) und information der av sektion graz (ebenfalls noch keine antwort).

 

der offenbar von einem verstörten naturliebhaber in grossen lettern angebrachte schriftzug auf der forststrasse schlägt aber dem vernehmen nach am berg schon mittelgrosse wellen....

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PS: Ich mach mich hier nicht deshalb zum Vollhorst auf Seiten der finsteren Jäger und Förster, weil ich deren Ideale und Methoden in irgendeiner Form gut finde. Aber mich fasziniert, wie weit die Entfremdung zwischen "städtischer" und "ländlicher" Denkweise in diesen Dingen bereits gediehen ist. Einerseits der rechtmäßige Anspruch des urbanen Freizeitritters auf flächendeckende, rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit der "Natur" zum Zwecke der Kontemplation und Entspannung, anderseits die Sichtweise der Menschen, die diese "Natur" schlicht als ihren Arbeitsplatz und ihre Lebensgrundlage betrachten. Da klafft mittlerweile eine Lücke, breiter als der Canyon-Gap bei der Rampage.

 

hier geht's gerade um einen (zerstörten) Wanderweg, der mit dem Bike wenig/kaum befahren wurde.

Deine "Argumentation" führt sich wie so oft ad absurdum.

 

aber ja: erklär uns doch nochmal, was so schlecht daran wäre, wenn jeder die vorhanden Wege/Forstraßen aus eigener Kraft befahren dürfte. Haftungsfrage kann man gesetzlich ja ohne weiteres klären, geht in anderen Ländern ja auch. Und dann bleibt halt nimmer viel - aber wir drehen uns im Kreis. Betreib ruhig weiterhin dein Städter-Bashing - ich komm btw ursprünglich aus dem tiefsten Wald4tel (jetzt Mühlviertel) und hab in der Verwandtschaft einige Förster/Landwirte/Grundbesitzer.

Bearbeitet von Gili
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Hier sieht man ihn noch auf den google Fotos. Schmal und nett... :-/

 

https://goo.gl/maps/2UFKfA1DMJgvLchr9

 

wenn ihr den Weg nach Süden verfolgt erkennt ihr auch, wie viele Forstwege (inkl asphaltierter Straße) es dort schon gibt....

 

//update

Ich habe gerade lange mit jemandem aus dem Ort telefoniert der einige Infos dazu hat. Klar, das kommt jetzt auch nur aus zweiter Hand, aber das was er mir erzählt hat deckt sich leider mit diversen Mutmaßungen ;-) Sämtliche Grundsitzer/Bauern rund herum schütteln den Kopf dbzgl, weil es auch Forstwirtschaftlich überhaupt keinen Sinn macht. Bei der Art wie die Straße gebaut wurde kann man davon ausgehen, dass selbst wenn dort jemals wiederein Wald wächst (dort gibt es seit Paula keinen Wald mehr - das Grundstück ist im Moment quasi wertlos, kaum Erde, viel Fels...), rund 20% der Fläche jetzt sowieso so zerstört sind, dass dort außer Stauden nix mehr wachsen wird (das gelände ist sehr steil, es gibt quasi nur Fels usw). Das grundstück wurde vor kurzem erst verkauft, um einen viel zu hohen Preis. Es gab aus dem Ort Interesse, aber den hohen Preis konnte keiner vernünftig mitgehen. Gleich danach kam diese sinnlose Straße. Ich bleib dran....

Bearbeitet von GrazerTourer
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Wo ist den das tiefste Waldviertel? Wieviele Stunden braucht man von dort bis man wieder aus dem Wald draußen ist? :devil:

Wenn du im Mühlviertel wohnst, hättest nicht weit nach Böhmen, zum legalen Offroadvergnügen!

 

im waldviertel war ich näher an böhmen dran als jetzt (bad großpertholz, falls dir das was sagt).

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im waldviertel war ich näher an böhmen dran als jetzt (bad großpertholz, falls dir das was sagt).

 

Ja sicher, über Stadlberg rüber nach Buchers!

Im Gebiet zwischen Zettwing, Kaplitz, Suchdol, Gmünd bin ich 3-4 mal im Jahr mitm Radl unterwegs.

 

Da gibt's keinen Grund zu Jammern über Grundbesitzer oder Fahrverbote! Die Wachhunde, meistens in Saggassen, hört man auch über 100e Meter schon bellen, damit man sie umfahren kann 😁

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Warum nicht auch die eigenen anmelden.

Das geht entweder so: "Lasst's uns in Frieden fahren. Wir tun euch nix, es kostet euch nix und es ist für die Nerven aller Beteiligten besser, wenn wir das geregelt kriegen. Und noch dazu haben wir gemeinsame Feinde: Die Jaga."

Oder so: "Ihr seid Teil einer Weltverschwörung deren Ziel es ist, uns Freizeitnutzern das Leben schwer zu machen. Noch dazu seid ihr garstig zur Natur, wir aber nicht. Deshalb würden wir euch gerne vorschreiben, wie ihr eure Betriebe zu führen, und wo ihr eure Forststraßen zu habt. Und übrigens: Radlfahren würden wir dort aber trotzdem gern."

 

Welcher der beiden Ansätze mehr Aussicht auf Erfolg hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich haben beide keinen, so pessimistisch bin ich mittlerweile. :D

 

@ Grazer Tourer: Sehr interessant - bleib dran.

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hier ein Link zur Forststraßendichte in Österreich: https://bfw.ac.at/inst7/publ/oefz12-97/winkler.html

 

no na net haben private Forstbetriebe über 200 ha die mit Abstand höchste Dichte, viel höher als bei den ÖBF. Warum ? weil sie am Bau selbst schon verdienen, bzw, die laufenden Personalkosten über die Förderung subventioniert bekommen in Zeiten wo halt wenig zu tun ist..

Ein Forststraße zu bauen ist ja keine Hexerei... Die Planung und Nivellierung lernt schon ein normaler Förster in der Forstschule, dazu brauchts kein Studium. Und die viele Forstbetriebe haben auch einen Bagger, bzw sogar einen Gräder, so sind die einzigen Fremdleistungen der Schotter aus dem Steinbruch, falls man durch den Bau nicht sowieso genug Material hat, bzw. sogar einen Überschuß hat um die anderen Wege zu sanieren..

 

aber vielleicht dürfen Forststraßen ja nur mehr von zertifizierten Fremdfirmen gebaut werden, wär mir aber neu...

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Das geht entweder so: "Lasst's uns in Frieden fahren. Wir tun euch nix, es kostet euch nix und es ist für die Nerven aller Beteiligten besser, wenn wir das geregelt kriegen. Und noch dazu haben wir gemeinsame Feinde: Die Jaga."

Oder so: "Ihr seid Teil einer Weltverschwörung deren Ziel es ist, uns Freizeitnutzern das Leben schwer zu machen. Noch dazu seid ihr garstig zur Natur, wir aber nicht. Deshalb würden wir euch gerne vorschreiben, wie ihr eure Betriebe zu führen, und wo ihr eure Forststraßen zu habt. Und übrigens: Radlfahren würden wir dort aber trotzdem gern."

 

Welcher der beiden Ansätze mehr Aussicht auf Erfolg hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich haben beide keinen, so pessimistisch bin ich mittlerweile. :D

 

@ Grazer Tourer: Sehr interessant - bleib dran.

 

 

nicht der Jaga ist mein Feind, sondern der Grundbesitzer... das checkt der Jaga nur net und zahlt auch noch dafür...

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"Bei Errichtungskosten von ca 45,-/lfm wird man schon einen weiteren Sinn als nur einen Hochstand haben müssen, sonst wird das auch nicht bewilligt."

 

Es sei denn der Bezirkshauptmann ist Jäger!

 

Erfahrungsgemäß bewilligen sie sehr flott und gerne. Sogar die meinige ;)

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Bitte das ist ja eh eine Metropole ;) tief wird es im Langschlägerwald - Oberrosenauerwald oder dort wo der fixed herkommt :devil:

 

eine Metropole, in der man quasi nirgends (ein paar offizielle "Bikerouten" ausgenommen) legal biken darf, Großgrundbesitzern sei Dank.

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eine Metropole, in der man quasi nirgends (ein paar offizielle "Bikerouten" ausgenommen) legal biken darf, Großgrundbesitzern sei Dank.

 

Ja dort oben ist es wirklich schlimm, steht bei jeden Weg eine Tafel, mein Favorit ist zusätzlich zum Fahrverbot auch noch die Zusatztafel " Beeren und Pilze sammeln verboten"

Des öfteren in der Gegend um Langschlag gesehen.

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Eisngibt such kurios freigegebene Strecken: in Salzburg (Raum Ma. Alm/Saalfelden) gab es zumindest vor ein paar Jahren eine, wo jede Kurve als Schiebestrecke beschildert war, wirklich jede etwas engere Kurve (einer Forststraße), ich kam aus dem Staunen nicht heraus... :rolleyes:

 

Sowqas gibt es am drauradweg bei Feistritz auch. Da darf man ni ht bergab fahren und muss schieben, was auf dem schottrigen Boden deppater ist als runter fahren.

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