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Radposition & Ergonomie in Speising

Part 2 Reloaded: Einstellung von Renn-, Triathlonrädern und MTBs mit dem High-Tech Verfahren.
Text: NoPain Fotos: BigAir

Sitzposition auf dem Rennrad, Zeitfahrrad und Mountainbike

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Ambitionierte Radfahrer sind ständig bestrebt, ihre sportliche Leistung zu verbessern. Neben regelmäßigem Training und hochwertigem Material ist auch die richtige Bewegungsausführung ausschlaggebend, um die Kraftübertragung zu optimieren. Fragen wie "Sitze ich zu hoch, zu tief, zu weit vorne...?" beschäftigen Radfahrer aller Leistungsklassen, die regelmäßig trainieren. Eine 100%ige Antwort darauf zu geben, ist schwierig, da es keine standardisierte Sitzposition gibt. Jeder Athlet muss den für ihn besten Kompromiss in Bezug auf Aerodynamik, Kraftübertragung, Komfort, Einsatzzweck und morphologische Eigenheiten finden.

Das Orthopädische Spital Speising besitzt mehrjährige Erfahrung im Bereich der klinischen Gang- und Bewegungsanalyse und bietet in Österreich seit einigen Jahren ein biomechanisch fundiertes Testprogramm an, um den individuellen Fahrrad-Fahrstil sportwissenschaftlich exakt überprüfen zu lassen. Mittels eines 3-dimensionalen Bewegungsanalyse-Systems werden die Bewegungen des Beckens, der Schultern, Arme und Beine unter natürlicher Belastung von Hochgeschwindigkeitskameras erfasst und analysiert. 

Dazu nehmen wir das eigene Rennrad, Triathlonrad oder Mountainbike, die Pedale, Schuhe und Radsachen mit in das Speisinger Spital. Optimalerweise haben wir unsere Sitzposition anhand der klassischen Methode (Sitzposition und Ergonomie Part 1) bereits ermittelt und nach mehreren längeren Probefahrten fein justiert. Da im Zuge der Untersuchung nur zwei Probeläufe aufgezeichnet werden, sollte der Athlet mit seiner erprobten Position beginnen, um schon nach der ersten Analyse wichtige Erkenntnisse zu erfahren.

Rückblick 2009

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Reloaded: Vor ziemlich genau zwei Jahren waren wir schon einmal in Speising, wo ich mich am Renner vermessen ließ. Damals saß ich noch auf niedrigen 73cm (Satteloberkante bis Tretlager-Mitte) und man diagnostizierte mir eine auffällige Knie-Schlaufenbildung.

Aktion: Der Sattel wurde auf 75 cm hochgestellt und fast einen Zentimeter nach vorne gerückt. Zusätzlich veränderten die Spezialisten den Winkel meiner Pedalplatten, so dass ich die Füße parallel führen konnte.

Resultat: Mein Problem mit der Knie-Schlaufenbildung, dessen ich mir gar nicht bewusst war, hatte sich damit gelöst. Auf den ersten Probefahrten spürte ich allerdings einen unangenehmen Druck im Dammbereich und reduzierte die Sattelhöhe schrittweise auf 74cm. Bis heute ließ ich diese Einstellung unverändert und fühlte mich damit eigentlich recht wohl. Allerdings vergaß ich nach der Adaptierungsphase, in der sich der Körper an die neue Höhe gewöhnt hatte, die Sitzhöhe wieder schrittweise in Richtung 75cm zu erhöhen. Erst ab dieser Höhe wäre mein Kniewinkel aus biomechanischer Sicht im optimalen Bereich...

Muskelfunktionstest

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Die wissenschaftlich fundierte Sportanalyse beginnt mit einem eingehenden Muskelfunktionstest. Individuelle körperliche Gegebenheiten, Muskelverkürzungen, Gelenkswinkel und vorangegangene Verletzungen werden untersucht, bewertet, und fließen in die Analyse mit ein.

Da sich seit der ersten Untersuchung vor zwei Jahren nichts an meiner Morphologie verändert hatte, verzichten wir dieses Mal auf den Muskelfunktionstest und beginnen gleich mit der eigentlichen Analyse.

Technische Vorbereitung

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Neu: das Druckmesssystem "Pedar"

Das Fahrrad wird absolut waagrecht in einen Walzentrainer gespannt und mit reflektierenden Markern versehen. Anschließend werden die wichtigsten Fixpunkte (Sattelhöhe, Sattelspitze, Pedalachse und Lenker) dreidimensional vermessen. Auch am Sportler selbst werden die Mess- und Drehpunkte an der Schuhspitze, Fersenmitte, Hüfte, dem Knöchel, Kniegelenk, Ellenbogen und an Rücken und Schultern mit den Reflektoren markiert.

Neu hinzugekommen ist der Einsatz des "Pedar"-Systems, einem dynamischen Messsystem zur Analyse der Druckverteilung zwischen Fuß und Schuh. Über elastische Einlegesohlen wird mit integrierten Sensoren die dorsale, mediale und laterale Druckverteilung an der Fußsohle gemessen und grafisch dargestellt. So können eindeutige Aussagen über die punktuelle Kraftentfaltung und Fußhaltung während der Druckphase getroffen werden. Die Daten geben allerdings keinen Aufschluss über Zugphase, oder die entfaltete Leistung in Watt und können somit nicht zur Leistungsmessung herangezogen werden.

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Biomechanische Untersuchung (3d motion capture)

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Nach dem Warm-up, einem technischen Check und der Kalibrierung der Druckverteilungs-Sohlen beginnt die eigentliche Messung. Der Radfahrer tritt ca. eine halbe Minute lang knapp unterhalb seiner Schwellenleistung in die Pedale. Dabei zeichnen Hochgeschwindigkeits-Kameras die Körperhaltung und seine Bewegungen aus unterschiedlichen Winkeln auf.

Mit all diesen Daten erzeugt das Computerprogramm eine dreidimensionale Rekonstruktion des kompletten Bewegungsablaufs zur anschließenden Analyse. Werden die Knie und die Füße beim Treten gerade geführt? Bleibt das Becken ruhig? Wie weit ist der Oberkörper vorgebeugt? Stimmt der Kniewinkel? Gibt es einen Druckverteilungs-Unterschied rechts und links?

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Test RR 1: Ergebnisse der ersten Untersuchung liegen bereits nach wenigen Minuten vor, die Details werden mit dem Kunden besprochen und notwendige Änderungen (z.B. Sattel höher, Cleat-Winkel steiler, Lenker tiefer) durchgeführt.

Test RR 2: Es folgt eine weitere Messung knapp unterhalb der Schwellenleistung inklusive Auswertung.

Test TT: Dieses Mal ließ ich auch meine Position am Zeitfahrrad untersuchen. Dazu wurde das TT-Rad eingespannt, mit den Markern versehen, elektronisch vermessen und noch ein weitere Messung durchgeführt.

Mit den ermittelten Daten aus allen Testläufen beginnen die Sportwissenschafter mit der finalen Analyse und produzieren eine Multimedia-CD mit vielen Grafiken und Video-Analysen, während der Radfahrer sich duscht und umzieht.

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Analyse

RR | 1. Durchgang | Sitzhöhe 74cm, Setup unverändert

  • Höhe 74cm, im Schnitt 5mm Beckenbewegung in Fahrtrichtung (Höhe 74cm, im Schnitt 5mm Beckenbewegung in Fahrtrichtung (
    Höhe 74cm, im Schnitt 5mm Beckenbewegung in Fahrtrichtung (<12mm optimal), sitze leicht links
    Höhe 74cm, im Schnitt 5mm Beckenbewegung in Fahrtrichtung (<12mm optimal), sitze leicht links
  • im Schnitt 2mm vertikale Bewegung (im Schnitt 2mm vertikale Bewegung (
    im Schnitt 2mm vertikale Bewegung (<12mm unauffällig)
    im Schnitt 2mm vertikale Bewegung (<12mm unauffällig)
  • schlechtere Zugphase links, linker Fuß wird flacher geführtschlechtere Zugphase links, linker Fuß wird flacher geführt
    schlechtere Zugphase links, linker Fuß wird flacher geführt
    schlechtere Zugphase links, linker Fuß wird flacher geführt
  • linke Ferse zu weit innenlinke Ferse zu weit innen
    linke Ferse zu weit innen
    linke Ferse zu weit innen
  • linke Ferse versetzt (siehe voriges Slide)linke Ferse versetzt (siehe voriges Slide)
    linke Ferse versetzt (siehe voriges Slide)
    linke Ferse versetzt (siehe voriges Slide)
  • Knie werden relativ gerade geführt, leichte Schlaufenbildung linksKnie werden relativ gerade geführt, leichte Schlaufenbildung links
    Knie werden relativ gerade geführt, leichte Schlaufenbildung links
    Knie werden relativ gerade geführt, leichte Schlaufenbildung links
  • Kniewinkel zu hoch, Sitzhöhe zu niedrig, beide Kurven nicht deckungsgleich (linkes Sprunggelenk)Kniewinkel zu hoch, Sitzhöhe zu niedrig, beide Kurven nicht deckungsgleich (linkes Sprunggelenk)
    Kniewinkel zu hoch, Sitzhöhe zu niedrig, beide Kurven nicht deckungsgleich (linkes Sprunggelenk)
    Kniewinkel zu hoch, Sitzhöhe zu niedrig, beide Kurven nicht deckungsgleich (linkes Sprunggelenk)
  • links leichte Schlaufenbildung in dieser Perspektivelinks leichte Schlaufenbildung in dieser Perspektive
    links leichte Schlaufenbildung in dieser Perspektive
    links leichte Schlaufenbildung in dieser Perspektive
  • unterschiedliche Umdrehungs-geschwindigkeit und Kraftverlauf links und rechtsunterschiedliche Umdrehungs-geschwindigkeit und Kraftverlauf links und rechts
    unterschiedliche Umdrehungs-geschwindigkeit und Kraftverlauf links und rechts
    unterschiedliche Umdrehungs-geschwindigkeit und Kraftverlauf links und rechts
  • seitl. Position am Rad: unauffälligseitl. Position am Rad: unauffällig
    seitl. Position am Rad: unauffällig
    seitl. Position am Rad: unauffällig
  • Position in Fahrtrichtung: unauffälligPosition in Fahrtrichtung: unauffällig
    Position in Fahrtrichtung: unauffällig
    Position in Fahrtrichtung: unauffällig
  • Druckverteilung: links viel zu flach, rechts schön mit dem BallenDruckverteilung: links viel zu flach, rechts schön mit dem Ballen
    Druckverteilung: links viel zu flach, rechts schön mit dem Ballen
    Druckverteilung: links viel zu flach, rechts schön mit dem Ballen

RR | 2. Durchgang | Sitzhöhe 75cm, Sattel um einen Zentimeter höher

  • neue Höhe 75cm, wieder nur 5mm Auslenkung in Fahrtrichtungneue Höhe 75cm, wieder nur 5mm Auslenkung in Fahrtrichtung
    neue Höhe 75cm, wieder nur 5mm Auslenkung in Fahrtrichtung
    neue Höhe 75cm, wieder nur 5mm Auslenkung in Fahrtrichtung
  • vertikale Auslenkung des Beckens ebenfalls unauffällig, ich sitze aber noch immer zu weit linksvertikale Auslenkung des Beckens ebenfalls unauffällig, ich sitze aber noch immer zu weit links
    vertikale Auslenkung des Beckens ebenfalls unauffällig, ich sitze aber noch immer zu weit links
    vertikale Auslenkung des Beckens ebenfalls unauffällig, ich sitze aber noch immer zu weit links
  • vertikale Auslenkung (Zug/Druckphase) des linken Fußes hat sich verbessert, ist aber noch immer nicht optimalvertikale Auslenkung (Zug/Druckphase) des linken Fußes hat sich verbessert, ist aber noch immer nicht optimal
    vertikale Auslenkung (Zug/Druckphase) des linken Fußes hat sich verbessert, ist aber noch immer nicht optimal
    vertikale Auslenkung (Zug/Druckphase) des linken Fußes hat sich verbessert, ist aber noch immer nicht optimal
  • seitliche Auslenkung jetzt unauffälligseitliche Auslenkung jetzt unauffällig
    seitliche Auslenkung jetzt unauffällig
    seitliche Auslenkung jetzt unauffällig
  • Verbesserung sichtbarVerbesserung sichtbar
    Verbesserung sichtbar
    Verbesserung sichtbar
  • keine Schlaufenbildung mehr erkennbarkeine Schlaufenbildung mehr erkennbar
    keine Schlaufenbildung mehr erkennbar
    keine Schlaufenbildung mehr erkennbar
  • Kniewinkel im biomechanischen Optimalbereich (Rennrad: 30-35°)Kniewinkel im biomechanischen Optimalbereich (Rennrad: 30-35°)
    Kniewinkel im biomechanischen Optimalbereich (Rennrad: 30-35°)
    Kniewinkel im biomechanischen Optimalbereich (Rennrad: 30-35°)
  • keine Schlaufenbildung mehrkeine Schlaufenbildung mehr
    keine Schlaufenbildung mehr
    keine Schlaufenbildung mehr
  • linker Fuß tritt kräftiger an, während der rechte die Kraft länger hält (Ursache siehe Druckverteilung)linker Fuß tritt kräftiger an, während der rechte die Kraft länger hält (Ursache siehe Druckverteilung)
    linker Fuß tritt kräftiger an, während der rechte die Kraft länger hält (Ursache siehe Druckverteilung)
    linker Fuß tritt kräftiger an, während der rechte die Kraft länger hält (Ursache siehe Druckverteilung)
  • seitl. Position: erneut unauffälligseitl. Position: erneut unauffällig
    seitl. Position: erneut unauffällig
    seitl. Position: erneut unauffällig
  • unauffällig, dient zur Sitzkontrolle ob der Sportler im 2. Durchgang mit dem Gesäß wieder an der gleichen Stelle am Sattel sitztunauffällig, dient zur Sitzkontrolle ob der Sportler im 2. Durchgang mit dem Gesäß wieder an der gleichen Stelle am Sattel sitzt
    unauffällig, dient zur Sitzkontrolle ob der Sportler im 2. Durchgang mit dem Gesäß wieder an der gleichen Stelle am Sattel sitzt
    unauffällig, dient zur Sitzkontrolle ob der Sportler im 2. Durchgang mit dem Gesäß wieder an der gleichen Stelle am Sattel sitzt
  • leichte Verbesserung der Druckverteilung im Vergleich zum ersten Durchgangleichte Verbesserung der Druckverteilung im Vergleich zum ersten Durchgang
    leichte Verbesserung der Druckverteilung im Vergleich zum ersten Durchgang
    leichte Verbesserung der Druckverteilung im Vergleich zum ersten Durchgang

TT Durchgang | 74.5cm Sitzhöhe, absolut unverändertes Setup

  • vertikale Auslenkung der Fußsohle viel besser als am Rennrad, dennoch auch hier links etwas flachervertikale Auslenkung der Fußsohle viel besser als am Rennrad, dennoch auch hier links etwas flacher
    vertikale Auslenkung der Fußsohle viel besser als am Rennrad, dennoch auch hier links etwas flacher
    vertikale Auslenkung der Fußsohle viel besser als am Rennrad, dennoch auch hier links etwas flacher
  • seitliche Auslenkung der Füße optimalseitliche Auslenkung der Füße optimal
    seitliche Auslenkung der Füße optimal
    seitliche Auslenkung der Füße optimal
  • absolut keine Knieschlaufenabsolut keine Knieschlaufen
    absolut keine Knieschlaufen
    absolut keine Knieschlaufen
  • Kniewinkel mit 39/40° biomechanisch im optimalen Bereich (TT/Tria 35-40°), da der Kniedrehpunkt vor der Pedalachse liegtKniewinkel mit 39/40° biomechanisch im optimalen Bereich (TT/Tria 35-40°), da der Kniedrehpunkt vor der Pedalachse liegt
    Kniewinkel mit 39/40° biomechanisch im optimalen Bereich (TT/Tria 35-40°), da der Kniedrehpunkt vor der Pedalachse liegt
    Kniewinkel mit 39/40° biomechanisch im optimalen Bereich (TT/Tria 35-40°), da der Kniedrehpunkt vor der Pedalachse liegt
  • Kraftverteilung links/rechts sehr gut, aber auch hier ist erkennbar, dass der linke Fuß ein Äutzerl flacher geführt wirdKraftverteilung links/rechts sehr gut, aber auch hier ist erkennbar, dass der linke Fuß ein Äutzerl flacher geführt wird
    Kraftverteilung links/rechts sehr gut, aber auch hier ist erkennbar, dass der linke Fuß ein Äutzerl flacher geführt wird
    Kraftverteilung links/rechts sehr gut, aber auch hier ist erkennbar, dass der linke Fuß ein Äutzerl flacher geführt wird
  • am TT-Rad ist die Druckverteilung an der linken Fußsohle deutlich besser, aber auch noch nicht optimalam TT-Rad ist die Druckverteilung an der linken Fußsohle deutlich besser, aber auch noch nicht optimal
    am TT-Rad ist die Druckverteilung an der linken Fußsohle deutlich besser, aber auch noch nicht optimal
    am TT-Rad ist die Druckverteilung an der linken Fußsohle deutlich besser, aber auch noch nicht optimal

Abschlussgespräch, Empfehlungen & CD-Übergabe

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Kernstück der Radanalyse ist das finale Gespräch mit dem Spezialisten, der dem Sportler die Ergebnis-Grafiken erläutert, Ergebnisse interpretiert und individuelle Empfehlungen gibt.

Rennrad: Meine Sitzhöhe musste um mindestens einen Zentimeter erhöht werden, um die Kniewinkel in den biomechanisch-optimalen Bereich zu bekommen und um eine Schlaufenbildung zu unterbinden. Außerdem bekam ich die Empfehlung, am Sattel eine mittige Position einzunehmen und den Tritt des linken Fußes durch Übungen und konzentriertes Training an den des rechten anzupassen.

TT-Rad: Hier war auf Anhieb alles im grünen Bereich. Grund dafür waren wohl die vielen Stunden, die ich mit Einstellung und Training auf dem Zeitfahrrad verbracht habe. Trotzdem muss ich auch hier auf den Tritt des linken Fußes und eine mittige Sitzposition am Sattel achten. Auch wurde mir geraten, beim Zeitfahrer nach der Wettkampfperiode die Sitzhöhe um zirka 5 Millimeter zu erhöhen.

Neben den Videos der einzelnen Analysen sind auf der CD folgende Auswertungen enthalten:
  • Video Vergleich vorne, links, hinten und rechts
  • Geometrie-Werte (Knieüberstand, Knieauslenkung, Rahmengeometrie)
  • Ergebnis-Grafiken (Schulterbewegung, Rücken, Becken, Knie & Fuß)
  • Rad-Trainings-Techniken inkl. Videoclips
  • Dehnungs-Techniken inkl. Videoclips
  • Interpretation der Ergebnisse und Empfehlungen

Mein persönliches Resümee

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Mit dem dynamischen Messsystem zur Druckverteilung zwischen Fuß und Schuh hat die Radanalyse im Orthopädischen Spital Speising ein neues Instrument hinzugewonnen. Außerdem sammelten die Spezialisten in zahlreichen Analysen von Rennradfahrern, Triathleten und Mountainbikern viele wichtige Erfahrungen, welche in neue Beurteilungen einfließen.

Meine drei Testdurchläufe nahmen inklusive der Vorbereitung, Analyse und der Nachbesprechung drei Stunden in Anspruch. Ein gutes Investment, wenn man bedenkt, dass ich viele Jahre schlecht auf dem Rad gesessen bin, ohne die genauen Gründe oder Lösungs-Techniken zu kennen.

Mittlerweile bin ich mit dem neuen Setup über 1.000 Kilometer unterwegs und sehr zufrieden. Waren die 75cm Sitzhöhe vor zwei Jahren noch "unfahrbar", fühlt sich die neue Höhe heute wirklich gut an und die Kraftübertragung aufs Pedal hat sich spürbar verbessert (gleichmäßiger Druck an den Fußballen, runderer Tritt). Allerdings vergesse ich während des Trainings immer wieder darauf, meinen linken Fuß steiler zu führen und falle des öfteren in den flachen Tritt zurück. Falsche Bewegungsmuster werden über Jahre zur Gewohnheit und können nicht von heute auf morgen abgelegt werden - gut Ding braucht Weile.

Radanalyse im Orthopädischen Spital Speising

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Dr. Andreas Kranzl
Leiter des Labors für Gang-
und Bewegungsanalyse

"Die Rechenwerte, die man über Formeln erhält, stellen meist eine gute Annäherung dar, berücksichtigen aber nicht die dynamischen Verhältnisse. Auch unsere Ergebnisse sehen wir nicht "in Stein gehauen", sondern sollen zur Optimierung beitragen. Der Luftwiderstandswert, die Kraftübertragung, die Hebelverhältnisse und die eigenen Vorlieben spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Eine individuelle Optimierung unter allen genannten Parametern würde den zeitlichen Rahmen, aber auch die Finanzierbarkeit sprengen.

Sollte sich der Sportler in der Wettkampfphase oder Vorbereitung befinden, so wird zwar auf die veränderte Sitzposition hingewiesen, jedoch sollte die Änderung erst nach der Wettkampfphase durchgeführt werden. Wenn eine massiv erhöhte Position empfohlen wird, kommt es oft zu einer Druckerhöhung im Dammbereich. Stellt sich die neue biomechanisch optimale Sitzposition als unangenehm heraus, sollte man wieder schrittweise zurückgehen oder die Neigung des Sattels verändern, bis die individuell optimale Position gefunden wurde. Da dies erst während längerer Ausfahrten festgestellt werden kann, bleibt auch immer die Klebemarkierung am Sattelrohr, um die ursprüngliche Höhe wieder zu finden. Unsere Analyse zielt auf eine dynamische Evaluierung hin."

Orthopädisches Spital Speising GmbH
Speisinger Straße 109
1130 Wien

Preisinformationen & Terminvereinbarungen
www.sportanalysen.at


Hast du einen Vergeich mit der endless-sports Methode?

Wenn ja, welche ist besser umsetzbar.

 

Ich kenn die endless-sports methode nicht wirklich, aber die zielt ja mehr in richtung Aerodynamik/Watt ab ... die Speisinger "Geschichte" geht mehr in Richtung "optimale Biomechanik". Schlussendlich muss jeder selbst herausfinden was der beste Kompromiss ist. Was helfen dir die optimalen Watt auf 40 Minuten wennst keine drei STunden sitzen kannst und nach drei Monaten Knieprobleme bekommst ... also jetzt nur als Beispiel.

 

Die "Erkenntnisse" nach der Speisinger Methode find ich aber genial. Denn bei "Volllast" und 100 Umdrehungen kann man sich selbst nicht mit so einer Genauigkeit beobachten, die mit den fast-motion-capture Kameras möglich ist.

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