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Sport, Speed & Spaß. Als 12H-Versuch mit nur zehn Teilnehmern erst, als 12/6H-Bewerb dann, hat sich das Singlespeed-Rennen Last Man Standing heuer zum kultverdächtigen 24er mit verschiedensten, kürzeren Ablegern gemausert: 12 Stunden bei Tag oder Nacht, 6 Stunden bei Tag, das Ganze solo oder im Zweier-Team.

Die Übersiedelung vom ehemaligen Austragungsort Cyclodrom ins Fertighauszentrum Blaue Lagune hat sich dabei als Tüpfelchen auf dem i erwiesen. Schnieke Kulisse statt ödem Grau, luxuriöse Infrastruktur statt improvisationsbedürftigem Nichts. Nur der Wind zeigte sich da wie dort von seiner penetranten Seite und drückte die Durchschnittsgeschwindigkeit an der neuen Location - in Kombination mit dem verwinkelten Kurs - auf wenig beeindruckende 25-30 km/h.

Aber wen kümmern bei einem Singlespeed-Bewerb überhaupt abstruse Werte wie km/h? Zu verlockend das Elektrolytgetränk, zu schön die Räder der Konkurrenz, um sich wirklich und einzig um das Renngeschehen zu kümmern. Abgesehen davon, dass Annehmlichkeiten wie eine zünftigen Grillage, ein beheizter Ruheraum oder eine nonstop zangelnde Fachwerkstatt ausgiebig genützt gehören.

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24 Hours to go

Und so ist es denn eher eine Gruppe Gleichgesinnter als geifernder Konkurrenten, die sich um acht Uhr abends zum ersten Start dieses sportlichen Stelldicheins begeben. Ein wenig gespannte Nervosität ob der Dinge, die kommen werden, ist zu spüren. Hauptsächlich aber rennt unter den Eierschalenhelmen hervor der Schmäh.
Ganz dem Spirit von "Reduce to the max" entsprechend, wird der Aufwand an allen Ecken möglichst gering gehalten: Einen Tacho für die Rundenbemessung montiert, einen Kreidestrich über den Asphalt gezogen, und schon kann‘s losgehen! Zur Verdeutlichung, dass nun Schluss mit Vorglühen sei und die Rennzeit angebrochen, wird auch noch eine Hupe gedrückt. Weil deren altersschwaches Röcheln aber noch nicht mal in Reihe eins des durchaus überschaubaren Starterfeldes zu hören ist, gibt schließlich ein lapidares "Ihr könnt's jetzt losfahren" das endgültige Zeichen zum Start.

Acht Uhr abends, das bedeutet im April bereits Finsternis. Wo genau man die nächsten Stunden verbringt, offenbart sich deshalb trotz feudaler Straßenbeleuchtung erst neun Stunden später, als sich der Tag mit mächtigem Kitsch-Potenzial aus der Umklammerung der Nacht zu schälen beginnt: dampfender Nebel über dem romantischen Riesenteich, blutrote Sonnenkugel hinter den adretten Gartenanlagen. Noch aber ist es nicht so weit. Noch wartet Runde eins, zwei, drei, viele. Noch wandert der Mond. Noch geht's durch eine bitterkalte Nacht.

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Was braucht's, um für diese Herausforderung gerüstet zu sein? Seitens der Organisation: 300 Würstel jeglicher Art, 10 kg Brot, 400 Semmeln & Weckerl, 72 kg Bananen, 2 Transporter, 2 km Stromkabel, 4.700 Watt Flutlicht, 10 kg Espresso, 360 Dosen RedBull, 240 RedBull PowerShots, 300 Flaschen Bier und eine Hand voll Helfer. Seitens der Fahrer: Einen Haufen warmer Kleidung, einen Rahmen, zwei Räder, Lenker, Pedale, Kette, und aus. Keinen Schnick-Schnack und Firlefanz. Kein hochtechnologisches Brimborium, keine Hightec-Parts. Vor allem aber: keinen Gang. Nein, Fehler: einen Gang.
Der allerdings will wohl gewählt sein. Ist er das nicht, passiert folgendes: Es brennt der Oberschenkel. Es zittert das Knie. Es zieht die Schultermuskulatur. Es schlingert das Vorderrad. Es kracht der Antrieb. Es ächzt der Mensch. Und das alles nur wegen einer Kurve und fünf Metern Höhenunterschied.
Abgesehen von diesen 1.853 Zentimetern Streckendetail besteht das Leben in der Blauen Lagune jedoch aus einer einzigartigen Sammlung von Schräglagen. Die sprühenden Funken der Fixie-Fahrer markieren den Scheitelpunkt jeder Kurve, die Reifen kleben förmlich am Asphalt. Ein herrlicher Rhythmus aus Anbremsen und Umlegen. Ein steter Wechsel von Fliehkraft und Speed. Und das über Stunden. Das Leben ist schön.

12 Hours to go

Zu verdanken ist diese - zugegeben: endorphingetränkte - Erkenntnis einem jungen, unscheinbaren Mann mit schwarzer Kleidung und schwarzem Haar. Armin Samadian heißt der ruh- und rastlose Veranstalter, der seine Idee von einem Singlespeed-Rennen seit mittlerweile drei Jahren kontinuierlich vorantreibt.
Mit dem Wechsel in das Fertighauszentrum ist aus seinem Sitzfleischtest für Eingeweihte ein echter Three-in-One-Bewerb für alle geworden. Weshalb Samy auch nach einem langen Aufbautag samt durchwachter Nacht um acht Uhr morgens in der Zielkurve Aufstellung nimmt, um die ersten Finisher aus dem Rennen zu winken. Das 12H-Nightrace ist vorbei, und wie durch einen Zufall verdoppeln sich seine Teilnehmer, als die Möglichkeit des nachträglichen Ummeldens die Runde bei den durchfrorenen 24H-Helden macht.

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Die Halbzeit bringt aber nicht nur einen Schichtwechsel unter den 12-Stunden-Fahrern, sondern auch erste wärmende Sonnenstrahlen. Bis in den Ruheraum gelangen diese zwar noch nicht. Zu Kugeln gerollt oder kerzengerade ausgestreckt liegen dort bis weit über Mittag gestrandete Solisten und pausierende Stafetten, und nicht immer ist es allein die körperliche Anstrengung, die sie niedergestreckt hat. Aber die Sonne erreicht das Fahrerlager und zaubert dort erste Grinser in die müden Gesichter von Helfern und Teilnehmern. Köstlicher, warmer Kaffe tut ein Übriges.

Manch einer mag die Anforderungen von 24 Stunden nonstop unterschätzt haben, manch einer mag die Tortur nie in voller Länge vorgehabt haben. Jedenfalls dünnt sich das Starterfeld der Solisten in den folgenden Stunden weiter aus, während die Teamfahrer bei ihren Wechseln immer längere Lagebesprechungen herausschinden.
Als dann gegen Mittag Großmeister Zacki erneut den Griller anwirft, scheint es um die Moral der Teilnehmer endgültig geschehen. Kein Wunder aber auch: Das potenzielle Traumhaus ist wohl längst ausgesucht, und der Wind treibt den köstlichen Duft von in edlen Speck gewickelten Frankfurter-Würsteln durch sämtliche Straßen der Anlage.

Um 14 Uhr kommt die letzte Ladung Frischfleisch: Die Starter des 6H-Bewerbes mischen sich ins Geschehen. Plötzlich herrscht wieder fröhliches Gedränge und Geplapper am Kurs, und es gibt neue Räder zu bewundern. Farblich bis ins letzte Detail abgestimmte Kunstwerke cruisen neben hingebungsvoll zusammengezimmerten Improvisationen, und immer öfter macht die als Aufmunterung gedachte Zauberformel "nur noch XX Stunden" die Runde. Mittlerweile ist sogar echtes Publikum in der Hauptstadt der Fertighäuser eingetroffen und erfreut sich an perfekt getrimmten Vorgärten, Action und Bier.

Final Hour

Als die letzte Stunde anbricht, ist wieder alles auf den Rädern, was sich dort noch irgendwie halten kann. Wer seine Kräfte perfekt eingeteilt hat, saugt sich hinter Sumos Liegerad zum persönlichen Kilometerrekord, die meisten aber kurbeln entrückt dem Ende dieses Gewaltakts entgegen.
Wieder röchelt leise die Hupe, wieder bedarf es eines erklärenden Zusatzes. "Es ist jetzt aus", sagt Armin Samadian in die Dunkelheit der zum zweiten Mal anbrechenden Nacht hinein. Gut so. Aber schade eigentlich.

Impressionen

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Text: NoMan
Fotos: Fuchsl, m0le, Ran, step, wuphi


300 Würstel jeglicher Art, 10 kg Brot, 400 Semmeln & Weckerl, 72 kg Bananen, 2 Transporter, 2 km Stromkabel, 4.700 Watt Flutlicht, 10 kg Espresso, 360 Dosen RedBull, 240 RedBull PowerShots, 300 Flaschen Bier ...

 

:eek: Das alles hat es gegeben und ich hatte nur 2 Bananen und ein Bier?!

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also für da WICHT ihre Trikot-Hosen-Kombination sollt´s ja Rundenabzüge geben :s:

 

 

Na heeee! Nicht schimpfen! Ich hab, die super bequeme und ur leiwande 2RC-Hose in XS 12 Stunden lang getestet. :love: Leider wars zu kalt um das kurze 2RC Trikot anzuziehen. Hatte oben 3 Schichten an.

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