×
Detailansicht

Argon 18 Arsenic

Querfeldein, kanadisch interpretiert. NoBody testet den Cyclocrosser von Bike-Designer und Ex-Profi Gervais Rioux.
Text: NoBody, NoMan Fotos: Erwin Haiden

Zur Einstimmung ein kleiner Ausflug in die Chemie: Argon ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 18. Es zählt zu den Edelgasen und ist ein farbloses, reaktionsträges, einatomiges Gas. Argon ist das häufigste auf der Erde vorkommende Edelgas, und wohl auch deshalb gleichzeitig das preiswerteste.
Arsenic wiederum ist englisch und heißt Arsen. Das ist ein chemisches Element der Stickstoffgruppe, das meistens in Form von Sulfiden vorkommt. Arsen gehört zu den Halbmetallen, da es je nach Modifikation metallische oder nichtmetallische Eigenschaften zeigt.


Was das mit unserem Testrad Argon 18 Arsenic zu tun hat? Außer dem Namen eigentlich nichts. Denn weder ist der Crosser farblos und reaktionsträge, noch ist er preiswert. Wirklich teuer ist er mit 2.600,- Euro aber auch nicht. Und selbst die Verbindung zu den Halbmetallen ist irreführend, besteht doch das vor drei Jahren erstmals präsentierte Querfeldein-Bike eindeutig aus Kohlefaser.
Aber egal, sollen sich andere den Kopf über Sinn und Unsinn der Namensgebung der kanadischen Firma zerbrechen. Wir verlegen uns lieber aufs Testen.

  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic

Der hierfür prädestinierte Fahrer: Thomas „NoBody“ Widhalm. Wödmasta, Wintercup-Ikone und schon Biker, als die meisten BB-User noch nicht mal geboren waren, prügelte der Wiener Routinier das Argon 18 Arsenic für uns über den Kurs des Duke of Trash und durch die Stammersdorfer Felder und Wälder.

Und falls sich jemand wundert, warum wir einen Cyclocross-Test ausgerechnet dann bringen, wenn endlich der Sommer Einzug hält: Die Kohlen, die man im Winter verheizt, werden ja auch jetzt ausgesucht und eingelagert, oder?

Der Rahmen

Das Chassis des Arsenic besteht aus dem eigens zu diesem Zweck entwickelten 3050 HT Nano-Tech Composite. Gemeinsam mit den überlappenden Kohlenstoff-Laschen an den Verbindungsstellen ergibt das die fürs harte Crossen notwendige Haltbarkeit und Steifigkeit - bei sehr geringem Gewicht (1.475 g bei Rahmengröße M).
Verglichen mit anderen Cross-Geometrien, verfügt das Arsenic über einen etwas längeren Radstand, während das Tretlager lediglich einen Zentimeter höher angesetzt ist als z.B. bei den hauseigenen Straßenrennern. In Sachen Hindernisbewältigung ist dieses Quäntchen mehr an Bodenfreiheit aber ausreichend. Damit auch die Beinfreiheit ausreichend ist, besitzt der XS-Rahmen eine Sloping-Geometrie - Mädls und kleiner gewachsene Männer wird's freuen!

  • Argon 18 Arsenic
  • Argon 18 Arsenic

Das Oberrohr ist an der Unterseite abgeflacht, was das Schultern und Laufen, wie es bei Querfeldeinrennen eben üblich und nötig ist, wesentlich erleichtert und zu einer recht angenehmen Sache werden lässt. Auch die Unterseite des Unterrohres ist abgeflacht. Als Hingucker ist das allemal geeignet, über die außergewöhnliche Optik hinaus konnten wir jedoch keinen Vorteil erkennen.
Die Sitz- und Kettenstreben sind asymmetrisch, die Kettenstrebe wurde zusätzlich mit Kevlar verstärkt. In Summe wurde dadurch rund ums Tretlager und die Streben viel Platz für Reifen und sich eventuell ansammelnden Schmutz geschaffen.
Die Zugführungen verlaufen allesamt seitlich am Oberrohr. Damit sind sie optimal vor Dreck geschützt und stören auch beim Schultern nicht.
Recht klassisch fällt die Gabel aus: Schaft und Ende sind aus Alu, nur die Seitenteile aus Carbon. Mit ihren 450 Gramm wird sie so leicht nichts aus der Ruhe bringen. Zusätzlich besitzt das Lenkbesteck Aufnahme-Ösen für Kotschützer.

  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic

Die Ausstattung

Geschaltet wird mit Shimanos Ultegra. Der japanische Gangwechsler arbeitet mit der üblichen Top-Funktion. Die Fulcrum-Laufräder sind sicher nicht die leichtesten, stecken dafür aber jede noch so üble Cross-Einlage locker weg - und das vermutlich ewig.
In Sachen Antrieb wartet eine bocksteife FSA SL-K pro Carbon-Kurbel sozusagen freudig auf den nächsten harten Antritt. Tektro-Bremsen, die perfekt mit den Laufrädern harmonieren, und die Oval-Concepts-Vertreter bei Lenker, Vorbau und Sattelstütze runden das Gesamtpaket stimmig und "ready to race" ab.

  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic

Tech Specs

Argon 18 Arsenic Konfiguration  
Rahmen/GabelArgon 18 Arsenic AS33 (1.475 g) Shimano Ultegra 6700
SteuersatzFSA Orbit IS
 Kurbel + InnenlagerFSA SL-K Pro 50/34 (790 g)
SattelstützeOval R900 Carbon TBT Road Post (185 g)
 SchaltbremshebelST-6700 (445 g)
SattelPrologo Scratch Pro TR (225 g) SchaltwerkRD-6700 (190 g)
VorbauOval R900 Carbon RBT Road Stem (130 g)
 UmwerferFD-6700 (89 g)
LenkerOval R701 Classic Road Bar (229 g)
 ZahnkranzkassetteCS-6700 12-25 (ca. 235 g)
Lenkerbandschwarz KetteCN-6700 (267 g)
LaufräderFulcrum Racing 7
 Bremse vo/hiTektro RX5 (292 g)
ReifenContinental Cyclocross Race 35mm
 PedaleTime Pedale vom Tester

Allerdings kann man sich bezüglich Bestückung auch ganz anders entscheiden. Schließlich gibt's das Arsenic auch als Frameset, das dann individuell aufgebaut werden kann.

NoBodys persönlicher Eindruck

  • Argon 18 Arsenic

Das Arsenic ist ein wahres Spaßgerät. Man sitzt sehr zentral im Rad, was mir extrem taugt, da ich sehr gerne mit etwas mehr Druck bzw. Gewicht am Vorderrad in die Kurven fahre. Auf diese Weise erhalte ich ein sehr klares Feedback von der Front, was meinen Grip betrifft. Oder weniger nobel ausgedrückt: Ich kann sehr kontrolliert übersteuern, ohne dass es mich auf die Papp‘m haut.

Das niedrige Gesamtgewicht (8,6 kg) und der extrem steife Rahmen machen beim Beschleunigen aus den Ecken heraus eine wahre Rakete aus Argons Crosser. Freilich schlägt sich die hohe Verwindungsresistenz aber auf den Komfort. Um das Carbon-Chassis "sitzbar" zu machen, wurde dem Bike eine im Durchmesser dünne 27,2 mm-Sattelstütze spendiert. Diese absorbiert merklich die gröbsten Stöße.
Auch der etwas längere Radstand ist fein, da man damit - etwas Schmalz in den Schenkerln vorausgesetzt - auch noch jene steilen Rampen rauffährt, bei denen die Konkurrenz schon längst per pedes unterwegs ist oder sich nach hinten überschlägt.
Die V-Brakes sind schon fast zu gut. Es braucht einen recht vorsichtigen Griff in die Eisen, um sich nicht selbst den gesamten Schwung für die Kurven zu nehmen.

  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic
  • Argon 18 ArsenicArgon 18 Arsenic

Das einzige, was mich an diesem Hightech-Gerät verwundert, ist die steinzeitliche Anlenkung des Umwerfers am Sitzrohr über das Rädchen. Das hat mich schon damals, vor 20 Jahren ;-), bei den Mountainbikes gestört, weil voll im Schmutzbereich des Hinterreifens und eigentlich bereits im Neuzustand schwergängig ...

Sozusagen als Entschädigung springt die makellose und äußerst robuste Lackierung ein. Bei einem Crosser, der während gatschiger Rennen naturgemäß nach jeder Runde per Dampfstrahler gereinigt wird, ein wesentlicher Punkt!

  • Argon 18 Arsenic

Herstellerlinks
Tests/Berichte über
Herstellerlinks
Bikeshops nach Marken
Bikebörse Links
Ist dieser Bericht eine versteckte Werbemaßnahme? Oder warum tritt diese "noch unbekannte" Marke hier plötzlich mit einem Bericht auf, während gleichzeitig

Lieferungen an Händler eintreffen?

Ich frag nur mal.

 

so unbekannt ist argon 18 auch wieder nicht. bei uns fahren doch einige (vorallem zeitfahrer) herum

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

leider schon :bawling:...bei dem wedda :f:

 

@feristelli : oberrohr ist dreieckig...die knie können net streifen.

 

ist nur für die goggln ungut wennst aufsitzt :o

 

 

also "endlich" wieder mal ein Toblerone-Bike... ;-)

 

aber: am Oberrohr geführte Bowdenzüge sind - außer an der Unterseite - prinzipiell immer mehr oder weniger dämlich!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

also "endlich" wieder mal ein Toblerone-Bike... ;-)

 

aber: am Oberrohr geführte Bowdenzüge sind - außer an der Unterseite - prinzipiell immer mehr oder weniger dämlich!

beim crosser gilt das nicht, da der ja oft geschultert wird - da sind züge auf der unterseite fehl am platz.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

beim crosser gilt das nicht, da der ja oft geschultert wird - da sind züge auf der unterseite fehl am platz.

 

deshalb hab ich ja "...mehr oder weniger.." geschrieben...dennoch: wie viel prozent der zeit / strecke schultert "mann"?

den rest auf hundert prozent ist es blöd...

 

unter dem argument lasse ich mir maximal noch an der oberseite als passend einreden (was bei einem dreiecksquerschnitt eine interessante geometrische aufgabe werden könnte...) - ist zwar auch ein übel, aber das kleinere im verhältnis zu den seitlichen - die sind IMMER dämlich.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

deshalb hab ich ja "...mehr oder weniger.." geschrieben...dennoch: wie viel prozent der zeit / strecke schultert "mann"?

den rest auf hundert prozent ist es blöd...

selbst wenns nur 1 sek. pro runde wär scheuerts auf lack und kleidung/schulter.

 

unter dem argument lasse ich mir maximal noch an der oberseite als passend einreden (was bei einem dreiecksquerschnitt eine interessante geometrische aufgabe werden könnte...) - ist zwar auch ein übel, aber das kleinere im verhältnis zu den seitlichen - die sind IMMER dämlich.

warum? oben laufende stören doch nur, wennst am oberrohr sitzen willst. und das ist im rennen eher selten der fall. zudem ist die oberseite des oberrohres noch die sauberste stelle am rahmen (was jetzt nicht so entscheidend ist, aber ein angenehmer nebeneffekt).

seitlich verlaufende find ich jetzt auch nicht so blöd, wennst das radl auf der richtigen seite schulterst (sonst hals-aua).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

aber: am Oberrohr geführte Bowdenzüge sind - außer an der Unterseite - prinzipiell immer mehr oder weniger dämlich!

 

Stimmt am Crosser aben nicht! Wennst Dir das erste mal ein Bike mit Züben auf der Unterseite des Oberrohres auf die Schulter geworfen hast, weißt Du wovon ich spreche ;-)

Somit in diesem Fall durchaus durch dacht und in Ordnung!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... diesem Fall durchaus durch dacht und in Ordnung!

 

wenn das oberrohr dreieckig genug ist (ich seh das auf den bildern leider nicht genau), sind die kabel seitlich oben sogar eine sehr gute idee!

wenn einen die dreieckigen röhrl an sich nicht stören.

 

längerer radstand – macht der vorteil bergauf die sperrigere wendigkeit wett?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

;-)

 

gut, dann fassen wir es mal so zusammen:

die prinzipiell einzig sinnvolle lösung der kabelführung an der unterseite des oberrohrs kommt beim crosser aufgrund des tragens des rahmen auf der schulter nicht in frage. und wenn die kabelführung schon seitlich (was prinzipiell dämlich ist - kniestreifen) oder oben (nicht ganz so blöd, außer man setzt sich mal drauf) gemacht werden muss, weil aus oben genannten gründen die führung untern nicht erwünscht ist, dann ist die lösung mit dem oben spitzen dreiecksrohr noch die beste. da ja hier die die nachteile des "draufsetzens" und des "seitlich streifen" minimiert werden gegenüber runden oder rechteckigen querschnitten.

 

o.k. so?

 

*gg*

Bearbeitet von queicheng
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

;-)

 

gut, dann fassen wir es mal so zusammen:

die prinzipiell einzig sinnvolle lösung der kabelführung an der unterseite des oberrohrs kommt beim crosser aufgrund des tragens des rahmen auf der schulter nicht in frage. und wenn die kabelführung schon seitlich (was prinzipiell dämlich ist - kniestreifen) oder oben (nicht ganz so blöd, außer man setzt sich mal drauf) gemacht werden muss, weil aus oben genannten gründen die führung untern nicht erwünscht ist, dann ist die lösung mit denm oben spitzen dreiecksrohr noch die beste. da ja hier die die nachteile des "draufsetzens" und des "seitlich streifen" minimiert werden gegenüber runden oder rechteckigen querschnitten.

 

o.k. so?

 

*gg*

 

 

fast ;-)

 

denn es ist kein spitzes sondern ein rundes dreick :o

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

;-)

 

gut, dann fassen wir es mal so zusammen:

die prinzipiell einzig sinnvolle lösung der kabelführung an der unterseite des oberrohrs kommt beim crosser aufgrund des tragens des rahmen auf der schulter nicht in frage. und wenn die kabelführung schon seitlich (was prinzipiell dämlich ist - kniestreifen) oder oben (nicht ganz so blöd, außer man setzt sich mal drauf) gemacht werden muss, weil aus oben genannten gründen die führung untern nicht erwünscht ist, dann ist die lösung mit dem oben spitzen dreiecksrohr noch die beste. da ja hier die die nachteile des "draufsetzens" und des "seitlich streifen" minimiert werden gegenüber runden oder rechteckigen querschnitten.

 

o.k. so?

 

*gg*

 

und warum zum teufel willst am oberrohr sitzen?? das tut weh!! :-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zur Desktop-Version