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  • Trek Madone 6.9 WSD

Einmalig sein, aus der Masse hervorstechen, anders sein als die anderen - mal ehrlich: Wer will das nicht?
US-Hersteller Trek hat dieses zutiefst menschliche Bedürfnis nach Abgrenzung, Hervorhebung bereits vor einem Jahrzehnt erkannt und "Project One" erfunden: Das eigene Fahrrad als Mittel, Eigenständigkeit zu erlangen, Originalität zu demonstrieren. Rahmendesigns, so individuell wie ihre Besitzer, Räder, so einzigartig wie ein Unikat - nicht mehr und nicht weniger verspricht das Custom-Programm des Großkonzerns. Die erste Ausbaustufe umfasste 10.000 Farb- und Grafikoptionen auf elf verschiedenen Rahmen-Modellen (Bike und Rennrad).
Mittlerweile hat Project One das nächste Level erreicht, und NoMan fragte nach: Wie individuell sind die Create-it-yourself-Räder wirklich, und wie weit wird der Begriff Custom gefasst? Ein Online-Test mit Reallife-Folgen, denn Selbstbeherrschung war der Chefredakteuse Sache noch nie ...


Part 1: Die Online-Konfiguration|Part 2: Die Vermessung|Part 3: Der erste Kontakt|Part 4: On the road|Part 5: Die Saisonbilanz

Part 4: On the road

Jetzt mal hintangestellt die Emotionen und das Augenmerk gerichtet auf technische Fakten und praktische Details! Die ersten Wochen am Project One-Renner - ein total sachlicher Testbericht

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1.500 Kilometer. Etliche Regengüsse, zwei Gewitter, eine Hitzewelle und mehrere Begegnungen mit sonderbaren Autofahrern und netten Radfahrern ("boah, scheens Radl"). 59 Trainings- und Wettkampf-Stunden. Viele Hügel, manchmal Flachland, drei echte Berge. Ein erster Renneinsatz, das letzte Viertel davon im Dauerregen. Das sollte doch reichen, um so etwas wie Alltag in eine Rennrad-Mensch-Beziehung einkehren zu lassen.
Aber noch nenne ich das Trek liebevoll "Charlotte". Noch kontrolliere ich das Steuerrohr regelmäßig auf Scheuerspuren der Züge und befreie die weißen Messerspeichen nach jeder Fahrt von Ölrückständen und Straßenstaub. Noch ertappe ich mich dabei, fasziniert die filigranen Linien des Blumenmusters nachzuverfolgen und belustigt Häschen zu zählen. Noch bin ich über die erste Verliebtheit also nicht hinaus.

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Gleichzeitig hat mir das Project One-Bike in diesen ersten Wochen bereits eindrucksvoll gezeigt, worauf unsere Beziehung künftig basieren wird: Fantastische Allround-Eigenschaften, viel Komfort, ein makellos gearbeiteter Rahmen mit vielen innovativen Details, die - sollte sich jemals ein Geldscheißer bei mir einnisten - sogar den problemlosen Umstieg auf den letzten Schrei in Sachen Schaltung, Shimanos Di2, ermöglichen. Aber dazu ein wenig später. Vorab noch ein kurzer Ausflug in die Geschichte.

Die Hardware

Detailansicht
Ausschnitt aus dem Trek-Katalog von 1992 mit den Vollcarbon-Modellen 5500 (mit Dura Ace) und 5200 (mit Ultegra).

Die Vorreiter des Madone erblickten unter den sperrigen Namen "5500" bzw. "5200" bereits 1992 das Licht der Welt. Während hiesige Edelschmieden noch fleißig an Metalllegierungen tüftelten und für die perfekte Schweißnaht übten, gossen die Amerikaner daheim in Waterloo, Wisconsin schon das Material der Zukunft in Form.
Damals wie heute handelt(e) es sich also um einen Rahmen "handbuilt in the USA". Preispolitisch mag dies immer schon zu Schwierigkeiten geführt haben, qualitativ war es lange Zeit der große Bringer.

In den letzten Jahren ist Trek mit seinem Top-Rahmen allerdings in die Kritik geraten. Als zu weich und nachgiebig beurteilten ihn Tester und Fachleute. Das Plastik-Chassis habe, ebenso wie Lenker und Vorbau oder Laufräder, im Zuge der Gewichtsoptimierung zu viel Steifigkeit verloren.
Da halfen auch die Erfolge seines berühmtesten Fahrers nichts: Das Bike mit dem Namen jenes Berges, der Lance Armstrong als Gradmesser für seine Tour de France-Form dient, hatte ein Facelifting nötig.

Für das Modelljahr 2010 war es nun so weit. "Leichter, steifer und komfortabler" schrieb Trek seinen Entwicklern ins Pflichtenheft, und die haben, scheint es, ihre Aufgaben bravourös erledigt.
Nicht nur der Hersteller selbst belegt die Verbesserungen der neuen 6er-Serie mit beeindruckende Daten und Fakten (z.B. 150 Gramm leichter, Steuerkopfbereich 17 % steifer). Auch Konkurrenz und Fachmagazine beschieden dem neuen Madone bereits astreine STW-Werte und das fortschrittlichste Rahmenkonzept am Markt.

Aber worin bestehen sie nun genau, die Neuerungen, die den US-Renner vom Peloton wieder in die Führungsspitze katapultierten?

Erstens: OCLV2

  • Wunderschöne Linienführung, perfekte Übergänge. So muss eine Rahmen-Oberfläche aussehen.Wunderschöne Linienführung, perfekte Übergänge. So muss eine Rahmen-Oberfläche aussehen.
    Wunderschöne Linienführung, perfekte Übergänge. So muss eine Rahmen-Oberfläche aussehen.
    Wunderschöne Linienführung, perfekte Übergänge. So muss eine Rahmen-Oberfläche aussehen.
  • Net Molding formte dieses 90 mm-Tretlagergehäuse. Verbieg‘ es, wenn du kannst.Net Molding formte dieses 90 mm-Tretlagergehäuse. Verbieg‘ es, wenn du kannst.
    Net Molding formte dieses 90 mm-Tretlagergehäuse. Verbieg‘ es, wenn du kannst.
    Net Molding formte dieses 90 mm-Tretlagergehäuse. Verbieg‘ es, wenn du kannst.
  • Das Steuerrohr hat seine markante Taillierung und Nase behalten. Das Steuerrohr hat seine markante Taillierung und Nase behalten.
    Das Steuerrohr hat seine markante Taillierung und Nase behalten.
    Das Steuerrohr hat seine markante Taillierung und Nase behalten.

Carbon ist ja bekanntlich nicht gleich Carbon. Für den Madone-Relaunch hat Trek den Materialmix und die Verarbeitungsprozesse optimiert. Das zugehörige Wording aus der Marketing-Abteilung heißt "Stepjoint Technologie" (verbindet zwei Carbon-Strukturen ohne Materialverdopplung im Kontaktbereich), "Net Molding" (Herstellung von Lagersitzen aus exklusivem Hex MC Material direkt im Rahmenfertigungsprozess; spart separate Metall-Lagersitze) und "Resin Right" (Laminierungsprozess mit besonderem Augenmerk auf Harzverteilung).
Das auch ohne Wörterbuch und Technik-Doktorat sicht-, mess- bzw. spürbare Resultat: ein makelloser Rahmen mit perfektem Finish, leichter, steifer und stabiler als sein Vorgänger.

Zweitens: die Zugführung

  • Kabelsalat war gestern.Kabelsalat war gestern.
    Kabelsalat war gestern.
    Kabelsalat war gestern.
  • Heute wird hübsch integriertHeute wird hübsch integriert
    Heute wird hübsch integriert
    Heute wird hübsch integriert
  • und intelligent gelöst.und intelligent gelöst.
    und intelligent gelöst.
    und intelligent gelöst.

War am letztjährigen Madone-Rahmen lediglich der hintere Bremszug innenverlegt, gibt's nun kein einziges Drahtseil mehr, das außen verläuft. Vordere und hintere Bremse, vorderer und hinterer Werfer - alles fein säuberlich integriert. Sechs kurze Bowden in eleganten Mini-Bögen sind alles, was von der Schalt- und Bremsanlenkung sichtbar bleibt, der Rest verschwindet oder entspringt in diskreten Ein- bzw. Auslässen an Unter- und Oberrohr sowie Ausfallende.
Unterm Strich ergibt das eine so cleane, aufgeräumte Optik, dass selbst Fixie-Fahrer neidisch werden könnten.
Der Schaltpräzision schadet dieses neuartige Kabelsystem übrigens in keinster Weise, ganz im Gegenteil: Vor äußeren Einflüssen geschützt und in perfekten Linien geführt, flutschen die Gänge nach 59 (alles andere als Schönwetter-)Betriebsstunden wie am ersten Tag.

Drittens: Systemintegration.

  • Gibt's auch gekröpft: Die übergestülpte Sattelstütze mit Schellen-artiger Klemmung.Gibt's auch gekröpft: Die übergestülpte Sattelstütze mit Schellen-artiger Klemmung.
    Gibt's auch gekröpft: Die übergestülpte Sattelstütze mit Schellen-artiger Klemmung.
    Gibt's auch gekröpft: Die übergestülpte Sattelstütze mit Schellen-artiger Klemmung.
  • An der Kettenstreben-Innenseite ist der Speedsensor integriert, außen der Trittfrequenzsensor.An der Kettenstreben-Innenseite ist der Speedsensor integriert, außen der Trittfrequenzsensor.
    An der Kettenstreben-Innenseite ist der Speedsensor integriert, außen der Trittfrequenzsensor.
    An der Kettenstreben-Innenseite ist der Speedsensor integriert, außen der Trittfrequenzsensor.
  • Di2-ready. Der Akku für Shimanos elektronische Schaltung wird diskret unterm Tretlager montiert.Di2-ready. Der Akku für Shimanos elektronische Schaltung wird diskret unterm Tretlager montiert.
    Di2-ready. Der Akku für Shimanos elektronische Schaltung wird diskret unterm Tretlager montiert.
    Di2-ready. Der Akku für Shimanos elektronische Schaltung wird diskret unterm Tretlager montiert.

Die Kabelführung ist nicht das einzige, was dem Carbon-Chassis förmlich einverleibt wurde. Auch die Tretlagerschalen sind im Rahmen integriert, und gleiches trifft auf die Sitzgelegenheit zu.
Genauer gesagt, handelt es sich dabei um einen von oben über das verlängerte Sattelrohr gestülpten Sitzmast. Davon abgesehen, dass dieses zum Patent angemeldete System messbar komfortabler sein soll (um's auch zu spüren, fehlt mir zwischen "Störfaktoren" wie Reifendruck oder Sattel die Sensibilität), gefällt die neue Fixierung: Einer konventionellen Sattelklemme äußerst ähnlich, reicht nun das Drehen an einer Inbusschraube statt an zwei. Außerdem bleibt der Sattel - anders als früher - nun zuverlässig in seiner horizontalen Lage.

Ebenfalls auffällig ist der DuoTrap Sensor. Dieses an der rechten Kettenstrebe eingearbeitete Teil ist mit den meisten üblichen Trainingscomputern kompatibel (ANT+-Technologie) und ersetzt die Abnehmer für Trittfrequenz und Speed. Lediglich die Gegenstücke an Speiche und Kurbelarm müssen wie bisher montiert werden, am Rahmen selbst sind die unschönen und lackschädigenden Kabelbinder-Anhäufungen Geschichte.
Etwas versteckter ist hingegen die spezielle Akku-Befestigung für Shimanos Di2. Statt mit unschönem Flaschenhalter-Adapter kann das Lebenselixier der neuen Topgruppe somit quasi unsichtbar unterm Tretlager montiert werden. Mitsamt der integrierten Kabelführung ist der Madone also einer von derzeit nur wenigen Rahmen, welche tatsächlich für die innovative Schaltung aus Japan gerüstet sind.

Off Topic: Madone 2011

Zum Auftakt der diesjährigen Tour de France hat Trek seine 2011 Madone-Modellreihe der Weltpresse vorgestellt.
Highlight ist das Madone 6 Series SSL, das mit einem neuen Carbon-Material - OCLV HexSL Carbon - Maßstäbe im Rahmenbau setzen soll und das Rahmengewicht der Madone 6 Series um neuerlich 100 Gramm senkt.

  • Trek Madone 6.9 WSDTrek Madone 6.9 WSD
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Daneben wurden aber auch die Rahmen der Madone 5 Series generalüberholt. Sie verfügen 2011 über die selben Technologien wie die Top-Rahmen (innenverlegte Züge, DupTrap-Sensor, E2-Gabel, BB90-Tretlager, Di2-Optimierung) und sollen dadurch signifikant leichter und steifer werden. Zudem soll sie ein rekordverdächtiges Preis-/Leisutngsverhältnis auszeichnen.
Auch die Madone 4 Series wurde optisch überarbeitet und für 2011 mit zusätzlichen Features aufgewertet.
Nähere Infos gibt's unter www.trekbikes.com

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Das Fahrfeeling

Zurück zum Bunny-Bike: Mit so vielen Goodies an Bord wirft man sich entsprechend selbstbewusst ins Straßengewühl. Dazu die außergewöhnliche Optik, die wir in diesem Teil der Project-One-Serie ja an sich außen vor lassen wollen. Im Sinne der Objektivität sei es hier allerdings noch kurz angemerkt: Im Wunsch-Design mit Wunsch-Bauteilen durch die Gegend zu düsen, macht automatisch besser, schneller, schöner. Und sei's nur aus Gründen der Psychohygiene, weil man 1.108,99 Euro Aufpreis für die Sonderlackierung ja irgendwie auch vor dem eigenen Kopf rechtfertigen muss ...

  • Trek Madone 6.9 WSD

Tech Specs

Trek Madone 6.9 WSD Konfiguration  
RahmenOCLV Red
 SattelBontrager inForm RXL
Größe47/50/52/54/56/58 cm, WSD Performance Fit
 Kurbel
Shimano Ultegra 50/34
GabelBontrager XXX
 SchaltbremshebelShimano Ultegra
SteuersatzCane Creek IS8
 SchaltwerkShimano Ultegra
VorbauBontrager Race XXX-Lite
 UmwerferShimano Ultegra
LenkerBontrager Race XXX-Lite
 KassetteShimano Ultegra 11-28
LenkerbandGel Cork
 Bremse vo/hiShimano Ultegra
LaufräderBontrager Aeolus 5.0 Carbon
 PedaleLook Keo2 Max
ReifenBontrager Race X-Lite AC
 Gewicht7,2 kg (m. Pedale)

Und dann reckte Charlotte also erstmals ihre markante Nase in den Wind, und das coole Rauschen der Laufräder reflektiert die Geschehnisse am Straßenrand. Über die Beschaffenheit des Firmaments hingegen gaben die fünf Zentimeter Felgenhöhe keinerlei Auskunft, und so kam es, dass die Jungfernfahrt in einem Platzregen historischen Ausmaßes endete.
Was ich daraus mitnehme: Selbst mitten im Bachbett haben die Bontrager-Reifen noch berechenbaren Bodenkontakt und gestatten zielgerichtete Lenkmanöver; im Nassen ist die generell beachtliche Brems-Performance insofern zufriedenstellender als im Trockenen, als die Backen das Ruckeln lassen. Und: Bei aller Exklusivität und Individualität ist das Madone 6.9 WSD immer noch ein Rennrad. Bei Regen und Kälte wird's damit also denkbar ungemütlich.

  • Fotos: NoGo. Ein bissl frisch vielleichtFotos: NoGo. Ein bissl frisch vielleicht
    Fotos: NoGo. Ein bissl frisch vielleicht
    Fotos: NoGo. Ein bissl frisch vielleicht
  • und ein bissl feucht am Schlussund ein bissl feucht am Schluss
    und ein bissl feucht am Schluss
    und ein bissl feucht am Schluss
  • in Summe aber eine geniale Rennpremiere:in Summe aber eine geniale Rennpremiere:
    in Summe aber eine geniale Rennpremiere:
    in Summe aber eine geniale Rennpremiere:
  • die 12H Kraftwerktrophy auf der Donauinsel!die 12H Kraftwerktrophy auf der Donauinsel!
    die 12H Kraftwerktrophy auf der Donauinsel!
    die 12H Kraftwerktrophy auf der Donauinsel!

Auf die erste Dusche folgten, wie bereits erwähnt, 1.500 Kilometer Rennrad-Alltag bei allen Wettern: Trainingsfahrten im Flachen, Hügeligen und einmal auch Bergigen; Ausroll- und Einroll-Einheiten; ein 12-Stunden-Rennen auf der Donauinsel; ein Bergzeitfahren gegen den inneren Schweinehund und die familieninterne Ehrentafel.

Ständiger Begleiter auf diesen Ausfahrten war das Nichts: Es klapperte nichts, es quietschte nichts, es knackste nichts, es schmerzte nichts. Scheppernde Züge, schreiende Bremsen, knarzende Lager oder Sattelgestelle - all diese üblichen und oftmals nervtötenden Geräusche scheinen dem Trek fremd zu sein. Ich selbst wiederum habe, seit ich Charlotte kenne, all die üblichen Radsport-Wehwehchen abgelegt: Nackenschmerzen, Kniezwicken, Kreuzweh, taube Finger, beleidigte Handgelenke ... Selbst nach zwölf Stunden Kraftwerktrophy saß ich noch beschwerdefrei auf dem Bunny-Bike.

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Was außerdem mit jedem Mal Aufsitzen erstaunt, sind Komfort und Alltagstauglichkeit des an sich auf Wettkampfeinsätze getrimmten Renners.
Die Drahtreifen - möge die Panne ruhig passieren. Die Laufräder - eher gehe ich über den Lenker, als dass ein Schlagloch ihnen den Rundlauf nimmt. Der Sattel - ein Traum von einer Sitzgelegenheit. Das Lenkerband - eine Wohltat für die Hände. Die Ultegra - ein Zugeständnis ans Geldbörsel, aber zuverlässig in der Erfüllung ihrer Aufgaben. Das Fahrrad insgesamt - eine dringende Empfehlung vor allem für Langstreckenfreaks. Da schnalzen keine Stöße ins nicht mehr ganz so junge Kreuz, da prellen keine Straßenunebenheiten via Lenker in die Schultern. Und das liegt wahrlich nicht daran, dass die Original-Schläuche relativ rasch Luft verlieren und mindestens einmal wöchentlich Nachschub brauchen.

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Das Handling des WSD-Bikes ist so, wie man sich den Partner fürs Leben wünscht: Unkompliziert, ehrlich, lustig. Insgesamt ist das Madone ein perfekter Allrounder, aber jederzeit zu einer Attacke bereit. Es zieht willigst durch die Kurven und begeistert mit ausgeprägtem Vortrieb und Laufruhe. Sein geringes Gewicht und die ausgewogene Sitzposition machen auch lange Bergfahrten zum Vergnügen. Bergab gibt’s (nach Gewöhnung ans Bremsruckeln) nichts, was mich davon abhalten würde, die Sau rauszulassen.
Und anders als manch kräftigerer Kollege finde ich auch keinen Grund zur Beanstandung der Bontrager-Laufräder. Zwei Speichen mehr einzuhängen und diese vorne radial bzw. hinten einmal gekreuzt zu führen, hat den Carbon-Rollern zu deutlich mehr Stabilität verholfen. Anders als das Vorgänger-Modell, bringe ich die Aeolus 5.0 im Wiegetritt nun nicht mehr zum Schleifen und habe das sichere Gefühl, dass meine Energie in die richtige Richtung – nämlich nach vorn – geht.

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Sozusagen um dieses Gefühl mit handfesten Daten zu untermauern oder widerlegen, habe ich mich unlängst auf den Col de la Madone der Hagers, das "Weiß'n" (ein lieblicher Voralpen-Anstieg über 3,9 km mit durchschnittlich acht, max. 13 % Steigung vom Nußbacher Ortsteil Stretz in Oberösterreich zum Gasthof "Weiß'n am Sattel") gewagt.
Information am Rande: Vom familieninternen Aufmerksamkeitswert her ist eine solche Ausfahrt mit dem Elferschießen im Finale der Fußball-WM zu vergleichen. Gespannt wird die Rückkehr von der versammelten Sippschaft erwartet, und lenkt man dann seine Schritte Richtung Besten-Liste, wird jeder Handgriff mit Argusaugen verfolgt. Das notierte Ergebnis ist sodann Gesprächs- und Diskussionsstoff für Stunden oder Grundlage für Hänseleien über Jahre - also wehe dir, wenn du diese Prüfung leichtfertig in Angriff nimmst!

Ums kurz zu machen: Die für mich als Langstrecken-Spezialistin ungewohnte Schinderei endete mit einer Steigerung um 17 Sekunden auf 15:58 Minuten. An meiner persönlichen Leistung konnte das allerdings nicht liegen, die befand sich mit 4,67 W/kg im ebenso bescheidenen Bereich wie beim letzten Versuch im Mai 2009 (4,63 W/kg).

Möge jeder seine Schlüsse daraus ziehen - ich melde mich jetzt für ein paar lustige Marathons an ...

  • Trek Madone 6.9 WSD

bzgl duotrap....das find sehr lässig nur hab ich, nach ein bissl i-net surfen, die befürchtung, dass polar wiedermal ein eigenes süppchen kocht und den ant+ standard nicht unterstützt....

 

liege ich mit meiner befürchtung richtig? bitte sag mir gegenteiliges...:wink:

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aber mal ehrlich: wenn sich ein madone ausgeht, ist ein neuer computer auch noch drin ;-)

 

diese option habe ich bereits angedacht, allerdings ist die sache, objektiv betrachtet, eher umgekehrt proportional...d.h. wenn sich das madone ausgeht (und das ist bereits beschlossene sache) geht sich sonst nicht mehr viel aus...;)

 

aber es muss ja nicht alles gleichzeitig sein...

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  • 1 Jahr später...

Hallo No Man !

frage an dich, du fährts ja das Madone WSD in gr. 52, was ja fast ident ist von der grösse mit dem Herrenmodell !

wollte fragen, wie gros, du bist, schrittlänge und sattelhöhe hast ?? bzw wie lange die carbon stütze im Rad ist ?

 

ich steh nähmlich vor der schwirigen entscheidung ob ich für mich gröse 50 /Xs oder 52

/S nehmen soll eines madone 5,9 !

bin selber 167cm klein, schrittlänge 80cm sattelhöhe ca. 71cm .

fahre eher sportlich 1

wäre super, wenn du mir weiterhelfen könntest !

danke im voraus

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