netdesk Geschrieben 4. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 4. Oktober 2010 Hallo Forum, zuerst die Frage, die mich überhaupt auf das Thema gebracht hat: Ein Kollege ist der Meinung, dass die Laktatschwelle beim Laufen bei der Leistung liegt, die man ca. 60 Minuten laufen kann. Ist da was dran? Ists ein Märchen? Oder eine Faustregel die uuuuungefähr hinkommt (für den Laufsport)? Oder ist der Zusammenhang zwischen Laktatschwelle und Zeit für jeden Menschen bzw. für jeden Trainingszustand so individuell, dass so eine Rechnung Unsinn ist? Ich konnte dazu zwar keine Anhaltspunkte oder ähnliche Meinungen ergooglen oder im Forum finden. Da sich mein Training am Rad aber im wesentlichen um die Laktatschwell dreht, dacht ich mir, dass der Ansatz, die Laktatschwelle in Relation zu anderen Werten zu setzen, für mein Training möglicherweise sinnvoll und aufschlussreich wär. Ich möcht mit meinen erfassten Trainingsdaten auch was anfangen und eben nicht nur sinnlos mitschreiben. Mir fehlt aber a bissl das Gespür was ich damit anfangen soll. Gibts irgendwelche erprobten Zusammenhänge zwischen der Laktatschwelle und anderen Daten die man mit Hobbetten-Budget messen kann? ZB: Wie lang halt ich eine Fahrt bei 100 UPM an der Laktatschwelle bei annährend gleichen äußeren Bedingungen durch? Oder macht zB dieser Test Sinn: Wenn ich bei 90% meiner Laktatschwelle in einen 10% Anstieg mit der Übersetzung A:B reinfahr, wie weit komm ich bevor ich die Laktatschwelle erreich? Das sind nur Beispiele die mir spontan einfallen. Macht sowas, bei entsprechend hohem Interesse eine kleine Wissenschaft aus seinem Training zu machen, überhaupt Sinn? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Wuschl022 Geschrieben 4. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 4. Oktober 2010 Glaube die Rechnung ist unbrauchbar und wenn du der Meinung bist so genaues Laktakttraining zu brauchen solltest einfach nen Test machen beim nen Sportmediziner. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
colnago-fan Geschrieben 5. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2010 Wenn du einen 10km Lauf am Limit, also Wettkampf, läufst, ist die durchschnittsHF der km 3-9 ein ziemlich guter, empirischer Näherungswert deiner persönlichen LS. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
netdesk Geschrieben 5. Oktober 2010 Autor Teilen Geschrieben 5. Oktober 2010 (bearbeitet) Die Feststellung der Laktatschwelle ist für mich nicht die Herausforderung. Eher, obs Zusammenhänge zwischen Laktatschwelle - also grob gesagt: Ausdauer - und anderen messbaren Werten gibt. Edit: @colnago-fan: Interessanter Blog Bearbeitet 5. Oktober 2010 von netdesk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
MARIO Geschrieben 5. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2010 1) Die einfachste Art... Der Sportler realisiert 60 Minuten lang eine größtmögliche Leistung. Die Belastungsintensität muss so hoch wie möglich sein, es darf jedoch zu keiner Tempoabnahme kommen. D.h. es ist jenes Tempo zu wählen, das zwar so hoch wie möglich ist, aber über den gesamten Zeitraum gehalten werden kann. Der Durchschnittspuls bzw. das Durchschnittstempo kennzeichnet die IAAS. 2) außerdem ist der Conconitest eine Möglichkeit (funktioniert aber nicht bei jedem) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
wolfzauner Geschrieben 5. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2010 Wenn du einen 10km Lauf am Limit, also Wettkampf, läufst, ist die durchschnittsHF der km 3-9 ein ziemlich guter, empirischer Näherungswert deiner persönlichen LS. Einen 10-er läuftst du im Wettbewerb deutlich schneller als an deiner "individuellen anaeroben Schwelle". Das mit den 60 min. ist ein Ansatz. Meines Wissens nach ist in den 60 min. nicht die maximale Geschwindigkeit gefragt, sondern eher jene bei der noch keine deutliche Drift der HF nach oben stattfindet. Das alles ist im Prizip nur "Raterei". Wenn du´s "genauer" wissen willst: Schau mal in meine "Signäschn". (Nein, ich bekomme dort nyx bezahlt, bin aber dort seit Jahren sehr gut aufgehoben....) LG wolf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
marty777 Geschrieben 5. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2010 Nach Coggan u. Allen, ist die Leistung (am Rad) die du über 1 Stunde bringen kannst, gleich der IAS (dort FTP genannt). Das Training ist für Ergometer ausgelegt, aber man kann natürlich auch die HF Werte aufschreiben. Man muss nicht eine ganze Stunde fahren und kann das auch etwas abkürzen (was natürlich etwas ungenauer ist, aber eine Faustregel), siehe den BLOG Eintrag hier: der-treshold-test-nach-coggan-und-allen Der Vorteil der Methode ist, dass man sich nicht auf HFmax verausgaben muss, ohne EKG u. Arzt der daneben steht, um seine individuellen HF oder Watt Werte für ein gezieltes Training zu erhalten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
netdesk Geschrieben 5. Oktober 2010 Autor Teilen Geschrieben 5. Oktober 2010 (bearbeitet) Meinen Jahrestrainingsplan hab ich nach der Trainingsbibel vom Friel gebastelt. Demnach hab ich meine IAS auch nach seinen beschriebenen Methoden ermittelt: halbstündiges Zeitfahren, die durchschnittliche HF in den letzten 20 Minuten soll laut Trainingsbibel ungefähr der Schwelle entsprechen. Bin dabei beim letzten Test vor drei Wochen auf 169 gekommen. Probehalber hab dann ich ein paar Tage später die Schwelle mit der gefühlten Anstrengung "geschätzt". Hab dabei auf schwere Atmung, das typische Gefühl in den Beinen, eben die Anzeichen die Friel in der Bibel nennt, geachtet. Dabei bin ich bei mehreren Versuchen auch bei ungefähr 169 (+/- 2 Schläge) gelandet. Da ich keine Rennen fahr und auch nur in eher geringem Umfang trainier, kommts mir auf ein paar Schläge auf und ab auch nicht an. Ich würd nur gern beobachten, in welchem Verhältnis andere Daten zur IAS stehen, und ob die Verhätlnisse irgendeine biologische Grundlage haben oder obs reiner Zufall ist, dass zB. irgendein Wert X direkt proportional zur IAS steigt. Bearbeitet 5. Oktober 2010 von netdesk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
123mike123 Geschrieben 5. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 5. Oktober 2010 Meinen Kenntnissen und Erprobung am Mann zufolge ist das Tempo, das ich über 60 Minuten relativ konstant halten kann, ziemlich genau die anaerobe Schwelle (geringer Unterschied zw. Training und Rennen ist klar). Das Tempo an der VO2max kann man durch einen ebensolchen Test über 12 Minuten ermitteln. Sorry, aber beim Laufen brauchst den Schnick-Schnack wie Leistungsdiagnostik für gesteuertes Trainin sicher nicht! - Wennst das Geld ausgeben willst, ermittle die beiden Werte mit dem 12- bzw. 60-Minuten-Test und vergleich sie dann mit den Werten aus dem Leistungstest (achte dabei auf vergleichbare Bedingungen: Vorermüdung/Erholung, Energiespeicherfüllung, Motivation, ...) LG, Mike Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
netdesk Geschrieben 5. Oktober 2010 Autor Teilen Geschrieben 5. Oktober 2010 Ist vielleicht durch den Anfang meines ersten Postings missverständlich rübergekommen: Ich mach kein Lauftraining, mir gehts ums Training am Rennrad. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
mahatma Geschrieben 10. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 10. Oktober 2010 Mach einfach jeden Monat einen Leistungstest, dann siehst wie sich deine Leistung an der IAS entwickelt. Wennst ein Zahlenfreak bist (so wie ich), dann kauf dir einen Leistungsmesser und das Buch von Coggan & Allan dazu und du bist glücklich. Ab ca. €700 bist dabei v.a. wenn du schon einen bestehenden ANT+ fähigen Radcomputer hast (z.b. Garmin Edge 500/705). Powertap Elite+ Nabe kostet ~€600.- + ~€100.- fürs Einspeichen. Ohne Wattmeter kannst das im Grunde genommen auch machen. Suchst dir einen 20min langen, möglichst gleichmässigen Anstieg (braucht nicht steil sein. 3% reicht) und fährst den Vollgas mit möglichst konstanter Belastung/Geschwindigkeit rauf (Gscheit wäre davor warm-up, dann 5 min voll, 5-10min locker und dann 20min voll). Danach gehst auf http://www.cycling-calculator.com/ und gibst die Zahlen (Distanz, Zeit, Höhenmeter/Steigung, Gewicht) ein und kriegst eine ziemlich gute Annäherung für die durchschnittliche Leistung in Watt. Das nimmst dann x 0,95 und schaust im Coggan & Allen XLS http://www.peaksware.com/articles/cycling/power-profiling.aspx mal wo du stehst. Wennst mehr aus den mitprotokollierten Zahlen von deinen Trainings rausholen willst, dann musst dir das Thema PMC (Performance Management Chart) anschauen. Das geht aber nur mit Leistungsmesser sinnvoll. Sonst ist's ein bisschen mühsam, geht aber theoretisch auch. Meine Erfahrungen damit: http://blog.jpansy.at/2010/10/08/resumee-1-jahr-am-rennrad Zum Thema FTP-Test: http://alex-cycle.blogspot.com/2008/05/seven-deadly-sins.html Zu FTP: http://www.flammerouge.je/content/3_factsheets/constant/functhresh.htm Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rudi_Renntier Geschrieben 3. Februar 2011 Teilen Geschrieben 3. Februar 2011 Hallo Forum, zuerst die Frage, die mich überhaupt auf das Thema gebracht hat: Ein Kollege ist der Meinung, dass die Laktatschwelle beim Laufen bei der Leistung liegt, die man ca. 60 Minuten laufen kann. Ist da was dran? Ists ein Märchen? Oder eine Faustregel die uuuuungefähr hinkommt (für den Laufsport)? Oder ist der Zusammenhang zwischen Laktatschwelle und Zeit für jeden Menschen bzw. für jeden Trainingszustand so individuell, dass so eine Rechnung Unsinn ist? Ich konnte dazu zwar keine Anhaltspunkte oder ähnliche Meinungen ergooglen oder im Forum finden. Da sich mein Training am Rad aber im wesentlichen um die Laktatschwell dreht, dacht ich mir, dass der Ansatz, die Laktatschwelle in Relation zu anderen Werten zu setzen, für mein Training möglicherweise sinnvoll und aufschlussreich wär. Ich möcht mit meinen erfassten Trainingsdaten auch was anfangen und eben nicht nur sinnlos mitschreiben. Mir fehlt aber a bissl das Gespür was ich damit anfangen soll. Gibts irgendwelche erprobten Zusammenhänge zwischen der Laktatschwelle und anderen Daten die man mit Hobbetten-Budget messen kann? ZB: Wie lang halt ich eine Fahrt bei 100 UPM an der Laktatschwelle bei annährend gleichen äußeren Bedingungen durch? Oder macht zB dieser Test Sinn: Wenn ich bei 90% meiner Laktatschwelle in einen 10% Anstieg mit der Übersetzung A:B reinfahr, wie weit komm ich bevor ich die Laktatschwelle erreich? Das sind nur Beispiele die mir spontan einfallen. Macht sowas, bei entsprechend hohem Interesse eine kleine Wissenschaft aus seinem Training zu machen, überhaupt Sinn? Also hier muß man erst einmal klar unterscheiden zwischen Laktatschwellen und individuellen aeroben-, bzw. anaeroben Schwellen. Laktatschwellen sind empirische Werte von normalerweise 2- 4 mmol, zweiteres kennzeichnet die jeweiligen Leistungsschwellen einer bestimmten Person. Der 60min Test ist grundsätzlich bei Ausdauersportarten wie Radfahren oder Laufen recht gut anzuwenden (beim Laufen eher etwas kürzer, wegen der deutlich höheren Kalorien Rate) und kennzeichnet die IAANS also jene Leistung die ein Sportler über einen Zeitraum aufrecht erhalten kann und sich der Laktat auf- und abbau die Waage halten. Die tatsächlichen Laktatwerte können sehr unterschiedlich sein, Messungen haben Werte von 3-5 mmol ergeben. Problematisch ist hier die unbedingt notwendige Standartisierung des Tests, also Powermeter, Ausrüstung und äussere Bedingungen. Besonders wichtig ist auch die Interpretation des Ergebnisses, denn man sollte schon genau achten worauf man schaut. Die ermittlung der HF ist nur unzureichend genau ! Beim Laufen kann eine Kombination aus HF, Wegstrecke und Schrittgeschwindigkeit herangezogen werden, beim Radfahren eignen sich Wattleistung, Trittfrequenz und als Ergänzung die HF und event. Übersetzung. Grundsätzlich ist das aber ein sehr komplexes Thema das viele Seiten füllen würde...... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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