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Merida BIG.NINE & Produkt Highlights 2012

Die ganze Wahrheit über die 29er. *** Wer im XC-Weltcup auf 29" unterwegs sein wird. *** Probefahrt mit den 2012er Modellen von Merida. *** Interview mit dem XC-Weltmeister José Antonio Hermida im Rahmen des "Multivan Merida Team" Presse-Wochenendes auf Mallorca.
Text: NoPain Fotos: Daniel Geiger

Multivan Merida Biking Team Presse Wochenende 2011

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Auch dieses Jahr lud Merida über 200 Journalisten, Händler, Sponsoren und Partner auf die Costa de la Calma nach Mallorca ein. Neben der Teampräsentation des Multivan Merida Biking Teams konnten bereits im Februar während des Merida Press-Camps fertige Prototypen des Modelljahrs 2012 ausgiebig gefahren werden. Es handelt sich dabei exakt um die Räder des Bike Teams, welche 2011 im Weltcup gefahren werden und nach diesem Langzeittest unter Extrembedingungen dann 2012 in den Läden stehen.

Als Weltpremiere wurde Meridas Antwort auf den 29er Hype - das BIG.NINE CARBON TEAM - präsentiert. Außerdem gab uns Chefentwickler Jürgen Falke einen detaillierten Überblick über die Vor- und Nachteile der 29-Zoll-Mountainbikes.

Für mich war es ein aufregendes und interessantes Mallorca-Wochenende, an dem ich die meiste Zeit im Sattel des Reacto-Team-Bikes verbringen durfte - nur die Temperaturen hätten etwas höher sein können... naja, vielleicht passt ja auch das Wetter im nächsten Jahr.

>> Neues bei Merida für 2012
>> Technische Hintergründe zum Thema 29"
>> Karl Glantschnig testet Meridas BIG.NINE TEAM
>> Interview mit José Antonio Hermida

  • Merida BIG.NINE & Produkt Highlights 2012Merida BIG.NINE & Produkt Highlights 2012
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Neu bei den 2012er Merida Bikes

Zielsetzung: niedrigstmögliches Gewicht, hohe Tretlager-Steifigkeit, maximaler Komfort, kompromisslose Race Geometrie mit optimalem Handling

Neu für 2012 - gilt für alle Team Bikes:

  • Selle Italia Monolink Sattel/-stütze: neuer "open"-Standard für alle Hersteller; der Sattel kann ohne Probleme mit Stabilität oder der Haltbarkeit 7 Zentimeter nach vorne und hinten verschoben werden; neue "Friction Free Area" für weniger Reibung zwischen Beinen und Sattel. Im Lieferumfang befinden sich außerdem Adapter, mit denen auch normale Sättel verwendet werden können
  • PRC Komponenten Lenker/Vorbau (superleicht, steif, erprobt) ersetzen die Komponenten von FSA. Es handelt sich dabei um Produkte der "Merida-Centurion-Group" Hausmarke
  • SRAM XX bzw. RED Antriebe für alle Merida Team Bikes - auch die Kurbel kommt von SRAM und ersetzt FSA
  • DT Swiss Federgabel mit Twin-Shock: die Gabel kann während der Fahrt um 2cm abgesenkt werden (80 anstatt 100mm Full-Travel)

O.NINE TEAM

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Zwei Jahre O.NINE und schon Weltmeister. 2012 kommt es in einem überarbeitetem Design mit weniger Grün und mehr Schwarz, neuen Komponenten (Liste siehe oben) und seinen bewährten High-Tech Features.

  • Entwicklung durch den Einsatz von "Formel-1-Technik" mit Data-Recording
  • Double Chamber Technology
  • Anti Wrinkle System (AWS)
  • Structure-Element Carbon
  • BB30 Tretlager mit hoher Steifigkeit (65 Nm)
  • Rahmengewicht 940 Gramm bei 18", piece-by-piece
  • Flex Stay Hinterbau, konifiziertes Sitzrohr und schlanke 27,2 mm Sattelstütze
  • Ausfallenden aus Voll-Carbon mit Post-Mount-Direktmontage
  • Baustoff aus Hi Modulus-, Ultra-High Modulus- und Intermediate-Carbonfasern
  • Sattelklemmschelle aus Carbon wiegt nur 10g
  • 7,6 kg mit speziellen Maxxis-Reifen
  • O.Nine in der Champion-EditionO.Nine in der Champion-Edition
    O.Nine in der Champion-Edition
    O.Nine in der Champion-Edition
  • Schlicht aber stylishSchlicht aber stylish
    Schlicht aber stylish
    Schlicht aber stylish
  • das O.Nine bleibt auch 2011 das Haupt-Einsatzgerät von Josédas O.Nine bleibt auch 2011 das Haupt-Einsatzgerät von José
    das O.Nine bleibt auch 2011 das Haupt-Einsatzgerät von José
    das O.Nine bleibt auch 2011 das Haupt-Einsatzgerät von José
  • neu mit dem Selle Italia Mono-Link Systemneu mit dem Selle Italia Mono-Link System
    neu mit dem Selle Italia Mono-Link System
    neu mit dem Selle Italia Mono-Link System

CYCLOCROSS CARBON TEAM DISC

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Das Cyclo Cross Carbon Team wurde erst im Vorjahr als innovative Neukonstruktion mit wirksamer Unterdrückung des Crosser-typischen Bremsstotterns, hohem Federungskomfort, besten Trage-Eigenschaften und hohen STW-Werten präsentiert. Da die UCI im Herbst 2010 den Einsatz von Scheibenbremsen an Cross-Rädern auch im Wettkampf freigegeben hat, rüstet Merida seine Profis ab sofort mit einer entsprechenden zweiten Variante aus. Dazu wurde der Rahmen auf die Scheibenbremsen optimiert, um die einseitig eingeleiteten Bremskräfte wirkungsvoll zu verarbeiten, und die Vollcarbon-Gabel völlig neu konstruiert.

  • Anti Wrinkle System (AWS)
  • 1.5" Steuerlager
  • neue Gabel mit hoher Steifigkeit im oberen Bereich, flexibel im unteren Teil
  • PostMount Scheibenbremsen-Aufnahme an der Gabel
  • Oberrohr mit semi-integrierten Kabeln, welche an der Unterseite durch eine Abdeckung vor Dreck geschützt werden - optimal für Tragepassage und Langlebigkeit der Bowden
  • vom O.NINE bekanntes Flex-Stay als Micro-Suspension
  • auf Steifigkeit/Komfort optimiertes Rahmendesign
  • IS-Scheibenbremsenaufnahme hinten mit 135mm Hinterbaubreite (= Mountainbike Standard-Hinterradnabe)
  • neue Komponentenneue Komponenten
    neue Komponenten
    neue Komponenten
  • feinstes Carbonfeinstes Carbon
    feinstes Carbon
    feinstes Carbon
  • IS Scheibenbremse AufnahmeIS Scheibenbremse Aufnahme
    IS Scheibenbremse Aufnahme
    IS Scheibenbremse Aufnahme
  • Selle Italia Mono-LinkSelle Italia Mono-Link
    Selle Italia Mono-Link
    Selle Italia Mono-Link
  • neue Gabel mit PostMountneue Gabel mit PostMount
    neue Gabel mit PostMount
    neue Gabel mit PostMount

REACTO TEAM

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Auf der Eurobike als Saisonhighlight für dieses Jahr vorgestellt, sammelte der aerodynamische Renner in den vergangenen Wochen viele Testerfolge. Das offizielle Trainingsgerät der Merida Profis wird für 2012 nur leicht modifiziert und erhält wie alle Team Modelle eine neue Lackierung, den kompletten SRAM Antrieb sowie superleichte PRC-Anbauteile.

Herzstück des Reactos ist der Carbon Rahmen im Semi-Aero-Design, bei welchem einige Abschnitte von Meridas Zeitfahrer "Time Warp" übernommen wurden. Das wuchtige 1,5 Zoll-X-Taper-Steuerrohr sorgt zusammen mit dem verwindungssteifen Tretlager für präzises Handling und einen satten Vortrieb (Tour Testsieg 02/2011).

Vibrationsdämpfende Bio-Fasern aus Flachs an den relevanten Partien in Gabel, Sattelstütze und Sitzstreben und die eigenständige "S-Flex" Sattelstütze eliminieren - trotz hoher Steifigkeit - fast alle Fahrbahnunebenheiten, indem sie hochfrequente Schwingungen effektiv herausfiltern.

  • Double Chamber Technology
  • Vollcarbon Gabel mit 1.5" Steuerlager
  • BB30
  • voll einstellbare Aero-Sattelstütze
  • vibrations-dämpfende Bio-Fasern integriert
  • Rahmengewicht unter 1.000 Gramm
  • optimales Verhältnis zwischen Steifigkeit und Komfort
  • superleichte Rennrad-Komponentensuperleichte Rennrad-Komponenten
    superleichte Rennrad-Komponenten
    superleichte Rennrad-Komponenten
  • perfekte Integrierung der Sattelstütze im Sattelrohr in optischer und technischer Hinsichtperfekte Integrierung der Sattelstütze im Sattelrohr in optischer und technischer Hinsicht
    perfekte Integrierung der Sattelstütze im Sattelrohr in optischer und technischer Hinsicht
    perfekte Integrierung der Sattelstütze im Sattelrohr in optischer und technischer Hinsicht
  • BB30 mit Red KurbelBB30 mit Red Kurbel
    BB30 mit Red Kurbel
    BB30 mit Red Kurbel
  • steif aber komfortabelsteif aber komfortabel
    steif aber komfortabel
    steif aber komfortabel
  • Testsieger Tour 02/2011Testsieger Tour 02/2011
    Testsieger Tour 02/2011
    Testsieger Tour 02/2011
  • Fotos von meinem TestradFotos von meinem Testrad
    Fotos von meinem Testrad
    Fotos von meinem Testrad
  • um die Fahreindrücke besser bewerten zu können habe ich meine privaten Solist Two Laufräder montiertum die Fahreindrücke besser bewerten zu können habe ich meine privaten Solist Two Laufräder montiert
    um die Fahreindrücke besser bewerten zu können habe ich meine privaten Solist Two Laufräder montiert
    um die Fahreindrücke besser bewerten zu können habe ich meine privaten Solist Two Laufräder montiert
  • die Größe S/M war perfekt für meine 175cm, das Oberrohr fällt sportlich lang ausdie Größe S/M war perfekt für meine 175cm, das Oberrohr fällt sportlich lang aus
    die Größe S/M war perfekt für meine 175cm, das Oberrohr fällt sportlich lang aus
    die Größe S/M war perfekt für meine 175cm, das Oberrohr fällt sportlich lang aus
  • kein Herumscheißen beim Einstellen der Sattelstütze und des Sattelskein Herumscheißen beim Einstellen der Sattelstütze und des Sattels
    kein Herumscheißen beim Einstellen der Sattelstütze und des Sattels
    kein Herumscheißen beim Einstellen der Sattelstütze und des Sattels
  • auch optisch wunderschönauch optisch wunderschön
    auch optisch wunderschön
    auch optisch wunderschön

BIG.NINE CARBON TEAM

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Die Twentyniner - die "Big Wheels" unter den Mountainbikes - haben den Markt bereits erobert und konnten sich vor allem unter den Marathon-Racern etablieren. Im Vergleich zu klassischen 26" Mountainbikes überrollen sie leichter Hindernisse und besitzen eine bessere Traktion am Berg gepaart mit höherem Komfort.
Gemeinsam mit den Profis des Multivan Merida Biking Teams wurde in zwei Jahren Entwicklung eines der besten und schnellsten 29-Zoll-Racebikes auf die Stollen gestellt: das BIG.NINE Carbon Team.


Keine 1.000 Gramm wiegt der Rahmen trotz komplett innenverlegter Zughüllen und dem mächtigen BB30 Tretlager. Sogar die O.NINE-Leistungsdaten konnten getoppt werden. Das Tretlager ist um satte 20 Prozent steifer, der Rahmen für Kurbeln mit einem superschmalen Q-Faktor von 156 Millimeter geeignet, und auch das Steuerrohr übertrifft die Messwerte des 26-Zoll-Pendants. Die grundsätzlich im Vergleich zu 26-Zoll-Rahmen rund vier Zentimeter höhere Front des 29-Zöllers konnte durch ein extrem kurzes X-Taper-Steuerrohr sowie einen negativ montierten Vorbau entschärft werden, und das Oberrohr wurde auf Wunsch der Pro-Racer minimal kürzer konzipiert. Für einen optimalen Reifendurchlauf sorgen das gebogene Sitzrohr und die asymmetrisch konifizierten Kettenstreben.

  • Flex-Stay Sitzstreben
  • hintere Ausfallenden für 12-mm-Steckachse und einer Breite von 142mm
  • Nano Matrix Carbon
  • Double Chamber Technology
  • längere Kettenstreben, breiter Tretlagerbereich
  • Rahmengewicht unter 1,1 kg (beim 19")
  • Sram 2x10 mit angepasster Übersetzung
  • steife und leichte PRC-Parts
  • ultraleichte Sattelstütze mit nur 150 Gramm
ALU-Versionen der Merida Twentyniner, mit den gleichen Fahreigenschaften zum günstigen Preis, befinden sich in Vorbereitung. Der Einstiegsbereich wird mit dem BIG.NINE TFS ab zirka € 699,- beginnen.
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TECHNISCHE HINTERGRÜNDE ZUM THEMA 29"

Ein gutes und erprobtes 26-Zoll-Mountainbike einfach nur eine Nummer größer machen ist laut Meridas Chef-Entwickler Jürgen Falke ein billiger Trick, da der Twentyniner anderen Gesetzmäßigkeiten folgt als ein vergleichbares Standard Hardtail. Die größeren Reifen, die geringere Seitensteifigkeit der Laufräder und die rund vier Zentimeter höhere Front des 29-Zöllers sind die große Herausforderung für jede Entwicklungsabteilung.

Im folgenden Abschnitt werden die Vor- und Nachteile der "Big Wheels" gegenübergestellt, inklusive einigen Tipps zu Geometrie und Ausstattung.

Vorteile der 29" Bikes

Größere Laufräder
  • besseres Abrollverhalten auf glattem/flachem Untergrund
  • ruhigere Fahrt im rauen Gelände (Schotter)
  • besseres "Überrollen" von größeren Hindernissen (Stufen, Steine etc)
  • bessere Haftung bei Kurvenfahrten (größere Reifen-Aufstandsfläche)
  • bessere Kletter-Eigenschaften
  • bessere Traktion des Hinterreifens bei Anstiegen
Größere Tretlager-Absenkung bei gleicher Bodenfreiheit
  • der Tretlager-Tiefgang ("BB-Drop") unterhalb der Horizontalen an der Nabenmitte liegt signifikant tiefer
  • bessere Kletter-Eigenschaften an steilen Anstiegen (Front steigt nicht, Fahrer muss nicht auf die Sattelnase)
  • geringeres Überschlags-Gefühl auf steilen Abfahrten
  • Geometrievorteile für mittelgroße bis große Fahrer
  • 29er sind MTBs mit 28" Felgen (ERTRO Durchmesser 622 mm). Im Vergleich dazu: 26" MTBs haben Felgen mit ERTRO 559 mm.Bei gleicher Reifenbreite ergibt das im Durchmesser um ca. 60mm größere Räder.
    29er sind MTBs mit 28" Felgen (ERTRO Durchmesser 622 mm).
    Im Vergleich dazu: 26" MTBs haben Felgen mit ERTRO 559 mm.
    Bei gleicher Reifenbreite ergibt das im Durchmesser um ca. 60mm größere Räder.
    29er sind MTBs mit 28" Felgen (ERTRO Durchmesser 622 mm).
    Im Vergleich dazu: 26" MTBs haben Felgen mit ERTRO 559 mm.
    Bei gleicher Reifenbreite ergibt das im Durchmesser um ca. 60mm größere Räder.

Nachteile der 29" Bikes

Mehrgewicht
  • Bei gleicher Spezifikation an Gabel-Typ und Laufrädern/Reifen haben 29"-Bikes gegenüber 26"-Modellen einen gewissen Gewichtsnachteil. Dieser beträgt Preisklassen-abhängig zwischen 0,8 kg und 0,6 kg.
  • trägeres Handling auf engen Single-Trails auf Grund der größeren Laufräder (größere Kreiselkräfte, höhere Massenträgheit)
Steifigkeit und Geometrie
  • geringere Seitensteifigkeit der Laufräder (Wiegetritt, Einlenken in engen Kurven)
  • Geometrie-Einschränkungen bei kleinen Größen (hohe Bauhöhe am Steuerrohr schafft Probleme bei kleinen Rahmen für kleine Leute < 175cm)
  • Merida BIG.NINE & Produkt Highlights 2012

Die richtigen Parts

Ohne die korrekten Parts macht der beste 29er Rahmen keinen Spaß:
  • Übersetzung muss kleiner (leichter) sein als bei 26“
  • Rotor-Größe hinten 180mm ist Pflicht
  • Lenkerbreite: mindestens 660mm
  • Taper-Gabelschaft macht Sinn (aber Steuerrohrlänge darf nicht zu lange werden)
  • Der Lenker muss tief positioniert sein (Vorbau negativ)
  • Steckachsen sind sinnvoll (15mm vorne/12-142mm hinten)
  • Gewicht bei Laufrädern und Gabel sind wichtiger als beim 26"

Herausforderung an die Entwickler

Herausforderungen bei der Konstruktion eines erstklassigen 29ers:
  • Front so tief wie möglich, um die 6 cm Laufrad-Differenz und entsprechend größere Bauhöhe der Gabel auszugleichen - aber: kurze Steuerrohre sind schlechter für die Belastbarkeit der Rahmenfront
  • kein zu langes Oberrohr (im Vergleich zu 26"), obwohl 3 cm weniger Fußfreiheit bestehen
  • ausgefeilte Kombination aus Lenkkopfwinkel und Gabel-Nachlauf, um den längeren Radstand zu kompensieren
  • Hinterbau so kurz wie möglich, trotzdem ausreichend Platz für 2.25er Reifen (MERIDA: 440mm)
Beim BIG.NINE wurde die Steuerrohrlänge bis zum technisch machbaren "Minimum" reduziert; die Distanz vom Steuerrohr zum Laufradmittelpunkt beträgt nur 506mm statt 407mm beim 26 Zoll Bike. Ein vergleichsweise zirka 40mm höheres Cockpit lässt sich technisch also nicht vermeiden. Mit dem kurzen X-Tape-Steuerrohr sowie einem negativ montierten Vorbau konnte diese Eigenschaft entschärft werden, und der Pilot bringt weiterhin genug Druck aufs Pedal.

Karl Glantschnig testet das BIG.NINE

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Karl Glantschnig

Karl Glantschnig (Ex-Rennfahrer und Inhaber vom Shop Radsport Glantschnig) testete das BIG.NINE Merida Top-Carbon Hardtail mit 29" auf drei Teststrecken mit je zirka 3.5 Kilometer Länge und unterschiedlicher Schwierigkeit.

BLAU - Easy: Das Rad rollt locker dahin und die Erwartungen, welche von der Industrie und den Medien vorgegeben werden, treffen zu.

ROT - Medium: Die mittelsteile Strecke ist mit Querrillen und 30cm hohen Geländekanten bergauf und bergab gespickt. Das Rad fährt sich trotz einem etwas trägeren Ansprechverhalten in engen Kehren sowie beim Herausbeschleunigen sehr gut. Für den Otto-Normal-Verbraucher ist das vermutlich kaum spürbar; Karl, der Kenner, ist positiv überrascht. In Summe überwiegen die Vorteile des ruhigeren Fahrverhaltens und das Bike rollt leichter über die Hindernisse hinweg.

SCHWARZ - Hard: Die Strecke ist sehr steil und bergauf knapp an der Traktionsgrenze. Die Vorteile des 29ers sind hier deutlich spürbar: das Vorderrad bleibt am Boden, das Hinterrad rutscht aufgrund der besseren Gewichtsverteilung weniger durch. Die alle 150 Meter folgenden Wasser-Querrinnen können bergab stressfrei überfahren werden, da das Vorderrad aufgrund des größeren Durchmessers locker darüber rollt und nicht hängen- oder steckenbleibt.

Laut Theorie ist Karl in Bezug auf die Geometrie mit einer Körpergröße von 175cm ein Grenzfall, kommt aber trotzdem mit dem 17" Hardtail sehr gut zurecht. Lenker, Vorbau und Sattel konnten auf seine Bedürfnisse eingestellt werden, worunter die Optik des Rades nicht im Geringsten litt.

Zum finalen Vergleich fuhr Karl die gleichen Strecken noch einmal mit dem 96-Fully ab. Natürlich hatte er mit diesem ebenfalls keine Probleme: gerade bergauf geht es ab wie die sprichwörtliche Rakete. Auf der schwarzen Strecke musste er bei den Querrinnen allerdings schon etwas besser aufpassen, da trotz ausreichendem Federweg und einer top Geometrie die "kleinen" 26-Zoll-Reifen eher zum Hängenbleiben neigen.

Karls Resumé:
Freizeitradler, die zwischen einem 26er MTB und sportlichen Trekkingbike schwanken, werden eindeutig zum 29er tendieren, da das Rad universeller einsetzbar ist und sportlicher aussieht. Die Race Biker und Gewichtsfetischisten werden vermutlich bis auf weiteres aufgrund des höheren Gewichtes das klassische 26-Zoll-Bike bevorzugen. Ein Fully kann das 29er, obwohl spürbar komfortablerer als ein 26", nicht ersetzen.

Interview mit José Antonio Hermida

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Der seit Jahren kursierende Running-Gag bei der Merida Teampräsentation fand dieses Jahr keine Fortsetzung. José Hermida gab auf die ewig gleiche Frage des Pressesprechers Thomas Giger, wann er denn nun endlich Weltmeister würde, die einzig richtige Antwort: Er holte sich 2010 den langersehnten Weltmeister Titel im XC!

Nachdem der Spanier bereits in der Junioren- und in der U23-Klasse den Titel gewonnen hatte, ist ihm dieser Schritt jetzt auch in der Elite-Klasse gelungen. Es gibt im Mountainbike Sport wohl niemanden, der dem sympathischen und fröhlichen Spanier den phänomenalen Triumph nicht gönnen würde. Hermida hat fast alles gewonnen, was man im Mountainbikesport gewinnen kann. Nur Olympiagold fehlt im noch.

José: "Ich wollte dieses Rennen im kanadischen Mont-Sainte-Ann schon immer gewinnen, weil es ein MTB Rennen im klassischen Sinn mit viel Stein und einer technisch schwierigen Streckenführung ist. Mit dem Sieg habe ich den Jackpot eingefahren - nicht nur, dass ich mein Lieblingsrennen gewonnen habe, ich konnte auch meinen Lebenstraum mit dem Elite WM-Titel erfüllen."

José zu 29": José ist ein eingefleischter Hardtail Fahrer und hat sich stets gegen den Fully-Einsatz gesträubt. Mit dem 29er Team-Hardtail kommt seiner Meinung nach ein völlig neues Bike-Konzept auf den Markt, das wohl in der Mitte zwischen klassischem Hardtail und 96-Fully liegen wird. Er wird nächstes Jahr einige Rennen mit dem 29er bestreiten.

Sein Saisonstart ist wieder das Cape Epic Etappenrennen in Südafrika, welches er mit Ralf Näf fahren wird und er hofft, so wie in den Vorjahren, mit einer Top-Form nach Europa zurückzukommen.

  • Racing Team 2011Racing Team 2011
    Racing Team 2011
    Racing Team 2011
  • José im Interview mit Thomas GigerJosé im Interview mit Thomas Giger
    José im Interview mit Thomas Giger
    José im Interview mit Thomas Giger
  • José in Action auf seiner O.NINE Champion EditionJosé in Action auf seiner O.NINE Champion Edition
    José in Action auf seiner O.NINE Champion Edition
    José in Action auf seiner O.NINE Champion Edition
  • Teamleitung, Mechaniker & BetreuerTeamleitung, Mechaniker & Betreuer
    Teamleitung, Mechaniker & Betreuer
    Teamleitung, Mechaniker & Betreuer

Photoshop oder Kurbel/Schaltwerk gewechselt? :-) Die Red mit grünem Streifen sieht wesentlich stimmiger als mit dem roten "Farbklecks" *g*

 

Das Reacto Team is schon ein sehr schnittiges Teil... Aber irgendwie kann ich mir bei diesen "bissi-aero-dingern" net vorstellen, dass die komfortabel sind...

 

aber die Tester werden das schon wissen im gegensatz zu meinereiner *g*... Danke für den Bericht... fein zu lesen und i bin schon wieder neidig...

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Vorne gab und gibt es sie sehr wohl. Bei der X-12 war wohl das Syntace-Patent ein Hindernis, aber irgendwie wurde ein Weg gefunden dennoch X-12 zu verbauen.

*klugscheiß on*

auf keinen der bilder :p

sowie keins auf der homepage

http://www.merida-bikes.com/en_int/bike/2011/59/MTB+Hardtail/TWENTY-NINE+Lite+1800-D

sind auch die alten modelle noch online (?).

 

das große S

hat auch einen 142/12 standard ... genannt 142+

Specialized’s 142-plus rear axle system benefits the bike in two ways. To start the 142x12mm rear axle adds considerable stiffness to the svelte rear swing arm, when compared to a standard titanium or even steel quick release.
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*klugscheiß on*

auf keinen der bilder :p

sowie keins auf der homepage

http://www.merida-bikes.com/en_int/bike/2011/59/MTB+Hardtail/TWENTY-NINE+Lite+1800-D

sind auch die alten modelle noch online (?).

 

das große S

hat auch einen 142/12 standard ... genannt 142+

 

Ich will mich da überhaupt nicht zu weit aus dem Fenster hängen. Aber je nach Gabel sind bei den aktuellen Modellen vorne auch Steckachsen integriert. Z.B. das Merida 120, welches wir im Test hatten ist mit einer Steckachse an der FOX Gabel ausgerüstet.

 

Bei den "weicheren" 29-Zoll-Laufrädern wäre hinten auf jeden Fall eine X-12 Steckachse zielführend. Und das Syntace Patent hat sich eben als optimal herausgestellt. Was auch immer hinter den Kulissen abgelaufen ist - Specialized kann/darf jetzt X-12 auch verbauen und somit "natürlich" auch Merida.

 

Das BIG.NINE ist ein 2012er Modell und es ist mit dieser Stechachse ausgestattet. Auf der Homepage solltest du darüber noch nichts finden, da es eben ein 2012er Modell ist.

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wahrscheinlich weil Twentyeighter oasch klingt ...

danke herr obergscheit. :rolleyes:

Weil der Außendurchmesser nun mal ~29" und nicht 28" beträgt.

 

danke für die info, sehr aufschlussreich.:rolleyes:. ich mein wieso sich die hersteller für 29" und nicht für 28" entschieden haben.

Bearbeitet von chriz
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29" = Felge für 28" Reifen mit breiten, großvolumigen 28" Reifen. Großvolumige 28" Reifen haben einen Außendurchmesser von 29", also ist 29" korrekt. Zudem will man sich natürlich von 28" Trekkingrädern abgrenzen.

 

/edit: Der Felgendurchmesser von Rennrädern, Trekkingrädern und 29ern ist gleich, also kein gefürchteter "neuer" Standard sondern einfach nur breitere Reifen.

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Vorne gab und gibt es sie sehr wohl. Bei der X-12 war wohl das Syntace-Patent ein Hindernis, aber irgendwie wurde ein Weg gefunden dennoch X-12 zu verbauen.

 

Das Patent kann ja kein Problem sein. Sytnace bietet den Standard für alle Hersteller an und der Preis dafür (€ 1 pro Rahmen) kann ja kein Grund sein..........so wie es Syntace auch selbst schreibt

 

http://syntace.de/index.cfm?pid=3&pk=1657

 

Also ist es jetzt kein X-12 oder doch?

 

Und damit zu guter Letzt nicht noch der Preis zur Patentnutzungs-Barriere wird, bietet Syntace sein neues X-12 System allen Rahmenherstellern für nur 1 Euro Lizenzgebühr pro Rahmen an. .

Bearbeitet von Quellekatalog
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