Zum Inhalt springen

"Was bisher geschah" (How to kill a laptop).


Buchdrucker47
 Teilen

Empfohlene Beiträge

Liebe Boardies!

 

"Was bisher geschah".

 

Diese Einleitung stund vor Jahrzehnten stets vor den vor Jahrzehnten unerbittlich erscheinenden

Fortsetzungsromanen in den ebenso unerbittlich wöchentlich erscheinenden Missgeburten der Presse,

die sich "Blauer Montag" oder "Harte Leber" nannten. (Gut, ich gebe zu, zweiterer Name ist mir so in

die Tastatur geflutscht.

 

Zusammenfassung: Buchdrucker47 ist seit 2. Dezember dem Nikotin abhold.

Die Brandwunde auf auf seiner Kehrseite, verursacht durch Alkoholabusus ist von 25 cm

auf 11 cm zusammengeschrumpelt. Das finde ich Arsch, aber es ist das, was bisher geschah.

 

Once upon a time... Hey, Gylgahans shut up!

 

Wenn man aber vom Schicksal eine Pechsträhne zugewiesen bekommt, dann natürlich

eine, die sich gewaschen hat, wenn auch mit Bier.

 

Mein lieber Laptop, den ich über vier Jahre schund (der Imperfekt von schinden oder

schänden), kündigte mir überraschend die Treue.

 

So pflog ich, nehmt Euch ein Beispiel, Gläser, egal welchen Inhalts, Gösser, Ottakringer

oder gar Puntigamer stets hinter! dem Läppi zu platzieren, um die allseits gefürchtete

Tastaturtränkung zu vermeiden.

 

Doch mit derselben statistischen Unbarmherzigkeit, die die Akw-Techniker ermittelt hatten

(dass ein GAU nur alle 10.000 Jahre stattfinden könne, mittlerweile alle 25 Jahre),

kippte mein Biergläschen hinter meinem Acer. Und der Bildschirm erlosch und die

interstellare Finsternis des unendlichen Raums machte sich in meinem Spitzweg-Kämmerchen

breit.

 

"Das geht vorüber, das ist nur eine Trotzreaktion", so dachte ich und anbefahl mich meiner

Ruhestatt.

 

Nachdem auch anderntags trotz Betens mehrerer "Vaterunser" dem Läppi kein Lebenszeichen

mehr zu entlocken war, montierte ich die Rückwand ab, stellte fest, dass der Akku leicht nach Bier roch,

reanimierte den Föhn meiner Mutter sel., dessen Heißluft die Wunderheilung bringen sollte.

 

Außer dass einige mir bisher unbekannte im Laptop ansässige Kleinstlebewesen ihr Heil in

der Flucht suchten, hatte vorhin genannte Maßnahme keinerlei Effekt.

 

Nun wusste ich es definitiv: Mein PC ist tot, tot, tot!

 

Triefäugig, den Umständen entsprechend ganz in Schwarz gekleidet, begab ich mich in die

nächstliegende Dependance der Firma N, mit der ich bisher beste Erfahrungen machen durfte,

um einen Neuen zu erstehen.

 

NAINNN!, erwiderte der mit leicht slawischem Akzent sprechende Verkäufer, als ich ihm den

zugegebenermaßen leicht unsittlichen Antrag machte, mir das Gerät vorzuführen.

 

Er habe keine Zeit, der Kollega macht Kassa und ich muss machen Auslage.

 

Na gut, dann packen sie ihn halt ein, den Acer, und das tat dieser Schwarzgelockte mit

erstaunlicher Geschwindigkeit!

 

Aufgrund der enormen Geschwindigkeit meines Ape-Piaggio-Threewheelers war ich schon

zehn Minuten später in meinem Stammlokal in der Zieglergasse.

 

Dort finden sich, Gott sei Dank, seit 20 Jahren fast nur Freunde und fähige Menschen.

Mein Stammplatz mit Kontrollblick zur Straße war unbesetzt, ich packte das Neuerwerbsel

aus, weil ich wusste, dass ich dort W-Lan-Empfang hätte.

 

"Oh," meinte einer meiner Freunde, "ein neuer Läppi"!

 

"Ja, ganz neu, willst ma ned a bisserl helfen, den in Schwung zu bringen"?

 

"Owa gern, Hans"!

 

Nachdem ich vorausschauenderweise, wie ein Adler im Fluge, den Binärcodedeppen mit Ampere,

Volt, Ohm und anderen elektrischen aus der Steckdose zu beziehenden Red Bull-Derivaten versorgt

hatte, erschien ein Enigma am Screen: WOLFGANG. "Geben Sie Ihr Passwort ein"!

 

Ich heiß nicht Wolfgang, bin noch immer der Hans (obwohl, a bisserl verunsichert war ich schon)!

Der Horst überwand alle Hürden, (was ist schon ein Passwort, hähä!), teilte mir mit, dass dieser

Läppi schon ein Gebrauchter seie, schon aufgrund der vielen noch vorhandenen Video-, Bild-und

Audiodateien und machte mir, weil er sah, wie zermürbt ich war und weil er, wie er sagte, an

diesem Tage schon einigen Frust erlebt habe, das Angebot, zur Firma N. zu fahren und dort

aufzumischen.

 

Oh, wie jubelte da mein Herz, die zwei Richtigen hatten sich am richtigen Ort und zur richtigen

Zeit gefunden.

 

Binnen weniger Minuten zerstörte er das imaginäre Selbstbewusstsein der beiden Lohnsklaven,

brachte einen neuen Laptop mit, mit größerem Bildschirm und um 100 Euro billiger!

Natürlich wurde ihm ein Gutschein offeriert, er war ja mein Neffe, als der er sich ausgab.

Horst blieb standhaft!" Mein Onkel würde einen Gutschein nie akzeptieren"!

 

So kam er binnen kurzer Zeit zurück, flatterte triumphierend mit einem Hunderter in der Pfote,

der sich allerdings auch bald auflöste, wohin, ich wills gar nicht wissen.

 

Eigentlich ginge sie ja noch weiter, die Story.

 

Leider bin ich zu müde.

 

Ich wünsch Euch allen eine schöne Woche

 

Hans

Bearbeitet von Buchdrucker47
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

lustige gschicht.......hoffe auf fortsetzung.......:rofl:

 

Fortsetzung? Aber gerne! ist schon da!

 

Übrigens stell ich mein Biergläschen nicht mehr hinter den Laptop, sondern neben die Tastatur.

Dinge die man erwartet, treffen (wie Briefe) eh nicht ein.

 

In Wien 7, also im W-Lan-Bereich, ach wie gings da fein!

In Blitzesschnelle war ein Programm installiert gegen die Viren,

den bösen Tieren,

 

Google wurde als Startseite definiert und Google Earth, das einst auf meinem Läppi selig

lief und dann verschnarchte und keiner wusste, warum, lief plötzlich wieder prächtig!

 

Jetzt ist es mir wieder möglich, optisch die vortsunamischen noch heilen Highlights of the

Eastcoast (Gylgahans, watch your language!), Japans erkunden zu können.

 

Doch ach! Kaum zuhause in meinem Häusl (kein WC) in Wien 21, kam Unbill zuhauf.

 

Keine Verbindung zur großen weiten Welt, mein UPC-Kabel, vom Geiz zerfressen,

brachte mir kein Bit und kein Byte in meine Blackbox.

 

Der Griff zum Handy war programmiert.

 

"Hallo! Hotline! Ja, ich möchte, ich habe, ich kann nicht"!

 

"Drücken Sie die Taste 2, wenn Sie technische Probleme haben"!

 

"Jajaja, ich habe Probleme! Bitte nicht zur Telefonfürsorge durchschalten!

Ich möchte ganz einfach, obwohl ich keine Spinne bin, wieder ins Netz!

 

"Wir senden Ihnen die erforderlichen Unterlagen binnen drei Werktagen

postalisch zu".

 

"Danke, danke", eumelte ich in mein Handy um mich ganz ganz kurz später

zu fragen: Wieso wissen die, wo ich wohne!???

 

Schon zwei Tage später waren die heißbegehrten sogenannten

Zugangsdaten vor Ort. Vier Seiten in PC-Chinesisch.

 

Gewissenhaft füllte ich alle sich mir öffnenden größeren und kleineren

sich mir öffnenden Fenster aus, ein wahrlich esoterisches Erlebnis!

 

Ich empfand sogar diffuse Lustgefühle und kann nun nachvollziehen,

was in ländlich bergigen Gegenden unserer Heimat eigentlich

"Fensterln" bedeutet!

 

Langer Rede, kurzer Unsinn: Es gelang mir nicht, in das von mir heiß

ersehnte dabblju dabblju dabblju zu gelangen.

 

UPC hat aber, wie ich mich entsinne, es schon erwähnt zu haben, eine

Hotline, die für Menschen wie ich es bin gedacht ist, die sich ein

Fixie kaufen und sich eine Woche später bei dem Händler ereifern,

dass an dem Rad ja gar keine Schaltung montiert seie!

 

Der Sachbearbeiter war, das muss ich ihm konzi, oder wie das

Fremdwort heißt, genial! Er behandelte mich wie einen Sonderschüler

der Unterstufe, der aufgrund seines Alters für die Klassenkollegen

Alkopops und Rauchwaren erwirbt.

 

Er sprach sehr langsam (bis zur Gähngrenze), aber mit tiefer dunkler Stimme,

eindringlich, hypnotisch, 10 Minuten später war ich im Dabblju dabblju dabblju!

 

Zu meiner Entschuldigung: Ich hatte alle Daten in den Fensterln richtig eingetragen,

allein die Clickfolge hatte sich geändert!

(Rechter Mausclick, nein! Linker etc) und das stund leider nicht in der

Gebruiksanwizing, wie oder so ähnlich der gepflegte Niederländer das nennt.

 

Irgendwie ist mir mein neuer Läppi doch noch ein Fremder.

Er glotzt mich mit einem kleinen Loch oben in der Mitte an und behauptet, das

sei ein Crystal Eye.

 

Er will mir sagen, Du bist nicht mein Freund.

 

Im Schuppen müsste irgendwo noch eine Rolle Isolierband sein.

Ich werde sie finden.

Dann ist Moshe Dayan blind

 

Allerliebste Grüße sendet Euch

 

Hans

Bearbeitet von Buchdrucker47
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

 Teilen

×
×
  • Neu erstellen...