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Watzmann-Hochkönig-Runde

Höhenflug im Salzburger Land. Die Umrundung von Tennengebirge und Berchtesgadener Alpen verlangt nach strammen Waden. Im Gegenzug gibt's Panorama satt.
Text: Reini Hörmann Fotos: BigAir, Reini Hörmann

11.535 Höhenmeter auf 433 Kilometern Gesamtlänge. Das sind die nackten Tatsachen der Watzmann-Hochkönig-Runde, die doch ein wenig Respekt einflößen – zumindest, wenn man diese Strecke mit dem Mountainbike absolvieren will. Die Etappenfahrt durch Salzburg und Bayern ist entweder in zehn Tagen komplett zu bewältigen, oder man entscheidet sich für eine der beiden „Schmalspurvarianten“, die deutlich weniger Zeit erfordern.
Die Nordschleife ist dabei die wesentlich einfachere Wahl. Diese Runde ist 156 km lang, wobei 3.760 Hm zu überwinden sind. Unsere Wahl fiel jedoch auf die Südschleife, und schon das Studium des Kartenmaterials mit Höhenprofil (s.u.) trieb mich während der recht kurzen Vorbereitungsphase viel öfter als geplant auf meine Haus-Trainingsrunde: 5 Tage, 5 Etappen, 277 km, 7.775 Höhenmeter. Dafür wollte ich in halbwegs guter Verfassung sein, zumal ich mich selbst (auch während meiner aktiven Laufbahn) nicht als ausgesprochenen Weltklasse- Bergfahrer in Erinnerung hatte.
Das miserable Wetter kurz vor Antritt unserer Reise drückte zwar ein wenig meine Stimmung, aber irgendwann müsste es ja aufhören zu schütten …

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Nun, als Annabelle und ich uns ins Auto Richtung Salzburg setzten, schien dieser Moment noch nicht gekommen. Auch als wir im Startort Bischofshofen ankamen, regnete es noch. Und am Tag unserer ersten Etappe hatte der Himmel nach wie vor „Tag der offenen Tür“ – den fünften in dieser Woche.
Bekanntlich gibt es aber ja kein schlechtes Wetter, sondern nur zu schlechte Kleidung. Und so sorgte ich vor; zog ein Funktionsshirt an, darüber ein innen aufgerautes Radtrikot, und im Sinne des Zwiebelschalenprinzips dann noch ein Windstopper-Gilet, mit einer Kristallon-Jacke „on top“, bestehend aus 100 % luft- und wasserdichtem Plastik. Ärmlinge und Beinlinge verstanden sich von selbst. Hinten, in den geräumigsten Rucksack, den ich gefunden hatte, lud ich noch eine 2L Trinkblase, verstaute außerdem jede Menge Riegel, Ersatzschläuche und Werkzeug darin und zu guter Letzt eine weitere schwere Regenjacke, die ich - clever wie wir Biker sind –, um meine Spiegelreflexkamera wickelte, um diese vor der drohenden Nässe zu schützen.

Gefühlte 12 kg Übergepäck durchkreuzten dann leider schon am ersten Anstieg hinauf zum Hochgründeck meinen ausgeklügelten Plan, mit Grundlagenpuls die Berge hinauf zu treten. Überdies wurde mir ziemlich heiß. Vorerst ging es über einen asphaltierten Güterweg bergwärts, danach führte uns ein aufgeweichter und recht matschiger Forstweg weiter Richtung Heinrich-Kiener-Haus, welches sich auf knapp 1.800 Seehöhe befindet.
Je näher wir dem höchsten Punkt des ersten Abschnitts und der gesamten Runde kamen, umso weiter entfernte sich der Verkehrslärm, und mit ihm ließen wir auch den Alltag hinter uns. Nun waren wir voll in unser Bike-Abenteuer eingetaucht, eins mit dem Rad, eins mit der Natur, und vor allem ziemlich nass vom Regen.

  • Sobald sich die Wolken lichteten, boten sich wunderbare Ausblicke auf die umliegenden Almen.Sobald sich die Wolken lichteten, boten sich wunderbare Ausblicke auf die umliegenden Almen.
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  • Die Beschilderung in Österreich war vorbildlich. In Deutschland war es damit leider vorbei.Die Beschilderung in Österreich war vorbildlich. In Deutschland war es damit leider vorbei.
    Die Beschilderung in Österreich war vorbildlich. In Deutschland war es damit leider vorbei.
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  • Gipfel-Fake - auf dem Hochkönig waren wir nie. Umrundet haben wir ihn sehr wohl.Gipfel-Fake - auf dem Hochkönig waren wir nie. Umrundet haben wir ihn sehr wohl.
    Gipfel-Fake - auf dem Hochkönig waren wir nie. Umrundet haben wir ihn sehr wohl.
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  • Man muss sich nur zu helfen wissen: Bikewear-Trocknung per  Fußbodenheizung.Man muss sich nur zu helfen wissen: Bikewear-Trocknung per  Fußbodenheizung.
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Hörbare Stille

Außer den Geräuschen der Alm- und Waldbewohner hörte ich auch noch leise die Musik, die unter Annabelles Helm hervor dröhnte. Plötzlich blieb meine Begleiterin, welche vor mir versuchte, ihren eigenen Rhythmus zu finden, stehen und riss sich förmlich die Kopfhörer ihres I-Pods aus den Ohren. „Endlich ist es einmal richtig still, das will ich jetzt auch hören...“ beantwortete sie mir meinen fragenden Blick. Grinsend fuhr ich weiter.
Ich versuchte, mir innerlich den Regen schönzureden – mit durchaus akzeptablem Erfolg. Was ich mir allerdings nicht schönreden konnte, waren die recht steilen Rampen, die sich uns immer wieder in den Weg stellten. Fahrtechnisch war der Weg zwar völlig unproblematisch. Gepaart mit den vielen Höhenmeter am Stück und dem schlechten Wetter forderten diese ab und zu ganz schön heftigen Steigungsprozente von Anfang an vehement ein, was grundsätzlich jeder Biker haben sollte, der diese Runde bewältigen will: Kondition!

  • Es gibt kein schlechtes Wetter ...Es gibt kein schlechtes Wetter ...
    Es gibt kein schlechtes Wetter ...
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  • ... nur zu schlechte Kleidung. Aber... nur zu schlechte Kleidung. Aber
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  • wenn sogar Ziegen Schutz vor der Nässe suchenwenn sogar Ziegen Schutz vor der Nässe suchen
    wenn sogar Ziegen Schutz vor der Nässe suchen
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  • ...ist's wohl wirklich ein mieselsüchtiger Sommer....ist's wohl wirklich ein mieselsüchtiger Sommer.
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Die erste Pause war deshalb auch gar nicht unwillkommen, obwohl sie von einer recht sturen Kuh erzwungen wurde. Im Hochnebel hatte sie wie aus dem Nichts Gestalt angenommen und versperrte uns nun in ihrer ganzen Leibesfülle den Weg. An dieser Stelle gebe ich offen zu, dass mir Kühe einfach zu groß sind, um sie zu ignorieren. So stiegen wir ab und schoben behutsam unsere Räder an ihr vorbei.
Trotz meiner übervorsichtigen Kleidungswahl mussten wir auch danach noch einige Stopps einlegen um nachzurüsten. Es hatte nur noch 4° Celsius und sintflutartige Regenfälle machten es nicht einfacher, warm zu bleiben. Nach einer weiteren halben Stunde war kein Stück Haut mehr trocken, die Finger und Zehen waren fast eingefroren. Nur der Gedanke an unser nächstes Hotel ließ uns weiter treten. Das letzte Stück dorthin mussten wir aufgrund der unerträglichen Kälte auf der Straße absolvieren.

Kleider machen Leute

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Sensationelles Preis-/Leistungsverhältnis: der Martinerhof.

Unser Arrangement inkludierte auch einen Gepäcktransport. Das jeweilige Hotel sorgt also dafür, dass die Koffer schon auf dem Zimmer sind, bevor die geschundenen und in unserem Fall halb erfrorenen Biker im nächsten eintreffen. Nichts ist schöner, als nach einer solchen Tortur eine heiße Dusche zu nehmen und in weiche und vor allem trockene Kleidung zu schlüpfen! Diese Vorfreude hielt unsere Moral am ersten Tag lange hoch. Leider erfuhren wir an der Rezeption des "Martinerhof", dass wir das Rennen gegen unser Gepäck wohl mit großem Vorsprung gewonnen hatten ...
Ein herber Rückschlag in Sachen Urlaubslaune, doch die Rettung erschien in Person von Rezeptionistin Carolin, welche uns nicht nur sofort eine warme Mahlzeit anbot, sondern das von ihr selbst nachgeforderte Gepäck später auch noch eigenhändig in unser Zimmer schleppte. Müßig zu erwähnen, dass dieses Hotel von uns die volle Punktzahl erhielt. Es steht im Aktivort Sankt Martin, der Ausgangspunkt für zahlreiche schöne Wanderungen ist.

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Von hier ging es am nächsten Tag weiter nach Golling. Dass es beim Start zur zweiten Etappe regnete, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Dieser Abschnitt ist der leichteste der gesamten Runde und man tut gut daran, sich für die kommenden Aufgaben zu schonen. Golling selbst ist ein sehr netter kleiner Ort, der sich durch die gute Bahnanbindung hervorragend eignet, um die Stadt Salzburg zu besuchen. Lediglich 25 Minuten braucht der Zug, um die Fahrgäste in die Festspielstadt zu bringen. Aber auch der Ort mit seiner Umgebung selbst hat einiges zu bieten: Das sehr nahe gelegene Bluntautal ist ein wahres Naturparadie,s und die Seen dort sind so kristallklar und rein wie bestes Trinkwasser. Neben dem Besuch der mittelalterlichen Burg ist auch die Wanderung zu den Salzachöfen sehr lohnenswert. Vom nahe gelegenen Pass Lueg aus sind es nur ein paar Schritte in diese wildromantische Schlucht, welche bis zu 80m in die Tiefe führt.

Steile Rampen

Am dritten Tag ging es dann erstmals bei bestem Wetter los. Der Himmel war wolkenlos und tiefblau, schon am Vormittag kletterten die Temperaturen auf knapp 20 Grad. Vorerst ging es noch recht flach bis Hallein, von hier aus führte der Anstieg über Bad Dürnberg auf den Predigtstuhl und weiter auf den Zinkenkogel. Kurz bevor wir die Grenze nach Deutschland überquerten, wurde es erneut richtig knackig und steil. Einige Rampen erreichten über 30% Steigung und diese forderten alle Kraft und Konzentration. Bei Nässe käme man mit Sicherheit an die absoluten Grenzen der Traktion, doch an diesem Tag hatten wir Glück und das Absteigen blieb uns erspart.

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Leider endete mit der Grenze nach Deutschland auch die bis dahin recht gute Beschilderung, ab hier mussten wir oftmals die Karte bemühen, um den richtigen Weg zu finden. Der weitere Anstieg auf die Rossfeldhütte entpuppte sich dann noch einmal als echte Kraftprobe. Schier unendlich lange schraubten wir uns über Serpentinen gen Himmel, nun brannte die Sonne erbarmungslos herunter und fast wünschten wir uns die "natürliche Wasserkühlung" der vorangegangenen Tage zurück - das Wetter kann es einem manchmal einfach nicht Recht machen ...
Da beinahe die gesamte Steigung auf einer gut ausgebauten Asphaltstraße verlief, begannen wir an unserer Orientierungsfähigkeit zur zweifeln. Auf Nachfrage bei der Mautstation mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die sehr nette Dame im Glashäuschen noch nie etwas von der seit 2009 existierenden "Watzmann-Hochkönig-Runde" gehört hatte. Die gute Nachricht war, dass wir als Radfahrer keine Gebühren entrichten mussten. So quälten wir uns weiter durch die Hitze auf knapp 1.600 Meter über dem Meeresspiegel. Dort allerdings wurden wir dann durch ein atemberaubendes Panorama mit Blick auf die umliegenden Bergriesen wie den Hohen Göll entschädigt.
Gestärkt durch "Apfelschorle" (jaja, Bayern gehört ja doch zu Deutschland...) und Speckbrot nahmen wir danach die schnelle und zum Teil recht steile Abfahrt nach Berchtesgaden in Angriff. Von hier aus rollten wir gemütlich weiter ins Etappenziel Ramsau

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Und auch die letzten beiden Tage unserer Bike-Runde durch das Salzburger Land brachten teils sehr steile Rampen und lange Anstiege, die hohe Anforderungen an die Kondition stellten, aber stets Garanten für umwerfende Ausblicke in eine spektakuläre Naturlandschaft waren. Zuerst ging es von Ramsau über den romantischen Hintersee nach Maria Alm. Das wirklich schwere (aber über St. Veit umfahrbare) Finale brachte uns von dort zurück nach Bischofshofen, wo wir einmal mehr zeitgleich mit den Regenwolken eintrafen.

Fazit

Im Nachhinein betrachtet, ist der Wermutstropfen der Südschleife eindeutig der hohe Anteil an asphaltierten Straßen. An der Schönheit der Natur konnten wir uns, so der Wettergott dies zuließ, allerdings kaum satt sehen. Hochkönig und Watzmann begleiteten uns auf dieser Runde ständig und die imposanten Bilder werden wohl für immer in unseren Köpfe bleiben. Auch die Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit der Einheimischen sind ein wirklich guter Grund, abermals hierher zu kommen.
Nachholbedarf besteht allerdings in Bezug auf radfahrergerechte Ernährung (Nudeln gab es nur auf Wunsch) und infrastrukturelle Einrichtungen wir versperrbare Radräume oder Radwaschplätze.

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Interview

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Bernhard Flatscher, Chef vom Bike-Gasthof Friedlwirt in Unken, einem Mountainbike Holiday Betrieb, stand dem Bikeboard Rede und Antwort. Bernhard ist selbst als Bike Guide mit seinen Gästen auf der Watzmann-Hochkönig-Runde und vielen anderen MTB-Touren unterwegs und war bei der Entwicklung der Watzmann-Hochkönig-Runde von Anfang an dabei.
Foto: Ralf Hauser

Die Watzmann-Hochkönig-Runde wurde 2009 aus der Taufe gehoben. Wie lautet nach zwei Jahren das Resümee aus touristischer Sicht?
Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen der 156 km langen Nordschleife und der wesentlich anspruchsvolleren, 277 km langen Südschleife. Die Nordschleife wird sehr gerne als 3-Tages-Tour gefahren und hier ist die Frequenz deutlich höher als auf der Südschleife, für die in der Regel die geplanten fünf Tagesetappen erforderlich sind.

Die Südschleife kombiniert viele Höhenmeter mit viel Asphalt. Entspringt dieser Mix einer speziellen Zielgruppen-Analyse, oder war einfach kein höherer Gelände-Anteil möglich?
Keine Frage, die Südschleife stellt mir ihren 7.775 Höhenmetern eine konditionelle Herausforderung dar und ist sicher keine Strecke für Freerider! Das war aber auch nie so geplant, denn im Vordergrund stand bei der Routenwahl die hohe landschaftliche Attraktivität der Tour und vor allem auch, dass hier eine interessante Mehrtagestour durch teilweise noch unbekanntere Bikeregionen geboten wird. Beliebtes Highlight ist zum Beispiel die Übernachtung auf dem Heinrich-Kiener-Haus auf dem Hochgründeck, mit 1.792 Meter der höchste Punkt der Tour.

Sind aufgrund des bislang erhaltenen Feedbacks für 2012 oder spätere Jahre Streckenänderungen geplant?
Ja, es gibt neue Varianten, denn der geringe Anteil an Trails ist sicher ein Manko. Seit dem Vorjahr gibt es von Maria Alm nach Bischofshofen eine Variante über Böndlsee und St. Veit im Pongau. Und 2012 wird es zwischen Golling und Berchtesgaden die neue Variante über das Bluntautal und das Carl-von-Stahl-Haus geben – inklusive 330 Höhenmeter Tragestrecke zwischen Oberjochalm und Stahl-Haus! Dadurch wird der Asphaltanteil der Tour (Golling-Hallein, Roßfeldstraße) deutlich reduziert. An dieser Stelle auch ein Tipp an alle Trail-Freunde unter den Watzmann-Hochkönig-Runde-Bikern: Ich zeige Euch gerne die schönsten Trails rund um Unken persönlich! (Kontakt: www.friedlwirt.at, Anm. d. Red.)

Die Beschilderung in Österreich ist perfekt. Warum ist diese auf deutscher Seite noch lückenhaft? Und wird sich das in Zukunft ändern?
Die Kollegen im Berchtesgadener Land haben uns im Zuge ihrer Neubeschilderung auch eine durchgehende Beschilderung auf deutscher Seite ab dem Frühjahr 2012 zugesagt. Bei der Nordschleife, die zu einem großen Anteil durch bayerisches Gebiet führt und auf der es anfangs auch Probleme gab, war die Situation heuer schon wesentlich besser. Nichtsdestotrotz sollte man sicherheitshalber die Detailkarte 1:75.000 und/oder GPS-Track mit dabei haben – beides übrigens kostenlos auf www.watzmann-hochkoenig-runde.com.

Einige der Unterkünfte hinken in Sachen Infrastruktur hinterher, andere stellen mit ihrem Service und Angebot sogar renommierte MTB-Hotels in den Schatten. Gibt es Bestrebungen, künftig einheitlich hohe Standards zu etablieren?
Ja, hier gibt es noch Lücken an Top-Bike-Betrieben entlang der Strecke. Mit dem neuen Mountainbikehotel Gutjahr in Abtenau wurde aber heuer bereits eine dieser Lücken geschlossen. Ein Projekt für einen einheitlich hohen Standard bei Bike-Hotels entlang der Strecken ist in Planung, ergibt aber nur Sinn, wenn die bayerischen Betriebe mit einbezogen werden.

Die fantastische Naturkulisse im Tennengebirge und den Berchtesgadener Alpen würde einen Ausbau des MTB-spezifischen Angebots wirklich lohnen. Sind weitere Strecken oder Projekte in petto?
In manchen Regionen haben wir zwar bereits ein sehr dichtes MTB-Wege-Netz, aber ich gebe dir Recht, die grandiose Natur verleitet zu vielen neuen Ideen. Es gibt daher auch zahlreiche Überlegungen in diese Richtung, aber noch ist es zu früh, darüber zu reden ….
Auf ein Highlight wollen wir aber schon jetzt extra hinweisen, da die Watzmann-Hochkönig-Runde auch durch Saalfelden führt und die Pinzgauer Stadt ja gemeinsam mit Leogang Veranstaltungsort der MTB-WM im Herbst 2012 ist. Und die Route führt fast direkt zur neu errichteten Cross Country Strecke in Saalfelden-Bürgerau, die auch nach der WM für die Biker zur Verfügung stehen wird!

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Informationen

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Der Streckenverlauf der kompletten Watzmann-Hochkönig-Runde.

Hardfacts: Die Südschleife weist insgesamt 277 km und 7.775 Höhenmeter verteilt auf fünf Tagesetappen auf.

1. EtappeBischofshofen -
St. Martin
59 km
2.020Hm
Beschreibung
GPS-Track
2. EtappeSt. Martin -
Golling
57 km
800Hm
Beschreibung
GPS-Track
3. EtappeGolling -
Ramsau
57 km
1.700Hm
Beschreibung
GPS-Track
4. EtappeRamsau -
Maria Alm
45 km
1.355Hm
Beschreibung
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5. EtappeMaria Alm - Bischofshofen63 km
1.900Hm
Beschreibung
GPS-Track
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Preis (pro Pers./Halbpenison) inkl. Gepäcktransfer: 449 Euro in der Nebensaison, 498 Euro in der Hauptsaison. Übernachtung vor und nach der Tour inklusive, Kartenmaterial wird zur Verfügung gestellt.

Hotels (andere Häuser sind möglich):

Alte Post/Schützenhof – BischofshofenUrige Zimmer, gutes Essen, Mängel in der Organisation aber sehr freundlich
(Zimmer im Haupthaus sind deutlich besser ausgestattet, Nebenhaus nicht empfehlenswert)
Wohlfühlhotel Martinerhof –
Sankt Martin
Sehr nettes Personal, sehr gute Ausstattung, große Zimmer, top Preis/Leistungsverhältnis
(Unser absolutes Lieblingshotel, Wellness inklusive)
Hotel-Pension Golingen –
Golling
Nettes kleines Haus, gute Lage, die Zimmer sind relativ klein und hellhörig
(Chef Heino kümmert sich um alles, ist selbst Bergretter und kennt alle Geheimtipps)
Gasthof Rehwinkl –
Ramsau
Schlichtes Landgasthaus, antiquierte Einrichtung, kleine ungepflegte Zimmer, gutes Essen
(Bietet selbst keinen Gepäcktransport, unbedingt bei Buchung rückbestätigen lassen)
Hotel Moserwirt –
Maria Alm
Tolle Lage, sehr gastfreundlich & gepflegt, große Zimmer, gutes Essen, top
(Sehr nette Geschäftsleitung, ein gutes Cafe/Restaurant ist dem Hotel angeschlossen)

Tipps: Für diese Runde muss trainiert werden, sie stellt hohe Ansprüche an die Kondition, vor allem bei schlechtem Wetter. Fahrtechnisch sind die Bike-Passagen aber unproblematisch. Wer weniger Zeit zum Trainieren hat, sollte die Nordschleife in Angriff nehmen, denn diese ist, wie eingangs bereits erwähnt, maßgeblich leichter und kürzer. Den Gepäcktransport immer selbst urgieren, am besten eine fixe Zeit vereinbaren und garantieren lassen! Sollte man erschöpft sein, kann über Bundesstraßen gut abgekürzt werden. In Deutschland immer nach der Karte fahren, es gibt derzeit keine Hinweisschilder für diese Tour. Gute Kleidung für Schlechtwettereinbrüche ist obligatorisch und Fotokamera nicht vergessen, denn es bieten sich atemberaubenden Berglandschaften!

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