es ist vollbracht - nach 211 km, 6.600 hm (leider keine 7000) und 16:15:48 habe ich mein großes ziel erreicht - das finishen bei der extrem-distanz der salzkammergut trophy!
der tag hat bei einem guten frühstück um 4 uhr begonnen und um 4:45 bin ich zum start gefahren. vom start weg bin ich mein eigens rennen gefahren, wobei ich es aber nicht als rennen gesehen habe, sondern als eine längere tagestour die nur ein ziel hat: durchkommen. bis mittags waren es herrliche bike-bedingungen - angenehme temperatur um die 14 grad und tlw trockene strecke. bis auf hütteneckalm und wanderweg ewige wand. bei der zweiten abfahrt von der hütteneckalm bin ich dann mal zu sturz gekommen und hab mich im wald wieder gefunden. beim schaltwerk hat es mir zwar was verbogen, aber zum glück konnte ich noch alle gänge schalten und somit gings weiter. ab mittags gings dann aber mit dem regen so richtig los und bei der fahrt richtung hochmuth hat es wirklich in strömen geschüttet. und die abfahrt von dort runter war ein wahnsinn. da kann ich mir schon im trockenen gar nicht vorstellen, wie man da runterfahren kann und erst recht bei dem rutschigen dreck. so hab ich fast einen kilometer das bike runtergeschoben. bei der ortsdurchfahrt in goisern habe ich dann ca. 45 minuten guthaben auf die karenzzeit gehabt und somit war mal fix, dass ich zumindest bis gosau fahren darf oder muss;-) ein wenig ernüchtern war, dass zu diesem zeitpunkt die späteren sieger schon in zielnähe waren - das ist einfach unvorstellbar!
auf dem weg nach hallstatt hat der regen dann wieder aufgehört und so konnte ich die regenjacke wieder ausziehen. gegenwind war auch keiner und somit war es angenehm zu fahren und ich habe das auch ein wenig zur erholung genutzt. auf dem salzberg ist es mir voll gut gegangen und ich bin bis zur bergstation alles durchgefahren - beim 100er bin dort auch schon abgestiegen. beim supersteilen asphalt war sowieso geplant zu schieben und auch dort bin ich es gemütlich angegangen um kräfte zu schonen. bei der labe zur rossalm hat es wieder mächtig zu schütten begonnen, also wieder rauf mit der regenjacke. dann kam die einzige kritische phase und ich bin in ein kleines körperliches tief geraten. der puls ging plötzlich runter - wie wenn der körper in den sparmodus geschalten hätte. dann habe ich wieder einen riegel und ein gel zu mir genommen und nach 10 minuten hat sich der puls wieder normalisiert. mental war ich aber extrem gut drauf, denn je näher ich dem ziel gekommen bin, umso mehr stieg das gefühl es wirklich zu schaffen. auch auf die rossalm bin alles durchgefahren und manchmal hab ich über mich selber gestaunt und mich gefragt "woher nehm ich bloss die kraft heute?!". aber ich führe das darauf zurück, dass ich da auf einer adrenalin-welle geschwommen bin - zusätzlich gepusht von dem viele red-bull, das ich konsumiert habe;-) in gosau hatte ich dann 15 minuten guthaben auf die karenzzeit und das hat mir nochmals richtig auftrieb gegeben, denn jetzt wurde es immer mehr zur realität es zu schaffen. am schlimmsten waren aber die letzten kilometer zur letzten karenzzeit. da hört man schon den platzsprecher im bierzelt, sieht auf der uhr dass nur noch wenige minuten zeit bleiben und dann kommt ein kleiner hügel nach dem anderen, über den man noch rüber muss. und dann fährt man dort durch und kein mensch sagt dir, dass du jetzt die letzte zeitkontrolle passiert hast. aber nachdem dort auch eine labe war und etliche fahrer dort gestanden sind, dachte ich mir, dass muss es gewesen sein, denn sonst würden dort nicht andere fahren stehen. ab gosau bin aber bei keiner labe mehr stehen geblieben, weil ich keine zeit verschwenden wollte und dadurch das zeitlimit nicht verpassen wollte. dann noch der letzte hügel mit seiner grauslichen abfahrt. dort hab ich auch nix mehr riskiert, denn ich wollte zu dem zeitpunkt keinen platten mehr riskieren. denn ein hoppala ist mir in weißenbach passiert. dort habe ich mich meines camelbacks entledigt, dabei aber vergessen, dass ich meine pumpe damit auch dortgelassen habe. somit war ich zwar mit ersatzschlauch unterwegs, hätte aber im pannenfall nix zum aufpumpen mitgehabt - glück gehabt!
auf der bundesstrasse zurück nach goisern ist dann eine auto neben mir hergefahren, hat das seitenfenster runtergelassen und hat mir eine dose red-bull in die hand gedrückt - voll lässig :-) und kurz vor goisern gibt es immer so eine junge partie, die den ganzen tag party machen. als ich dort vorbeigekommen bin, waren sie schon am wegräumen. ich bin aber stehen geblieben und hab gefragt, ob sie einen schluck bier übrig haben. das hat denen voll getaugt und so hab ich dort schnell ein halbes bier getrunken und bin hochmotivert ins ziel gefahren.
die zieleinfahrt selber war auch ein unglaubliches erlebnis! bei der letzten abbiegung richtung expo hinauf hab ich schon gehört, wie der platzsprecher angekündigt hat, wer als nächster ins ziel kommen wird. und bei der zieldurchfahrt fühlt mach sich wie ein sieger, denn wie man da noch angefeuert und gefeiert wird ist echt ein hammer. angestachelt wurde das auch noch, dass ich mir auf den letzten hundert metern mit einem tschechen einen knallharten zielsprint geliefert habe - so viel kraft muss man immer übrig haben ;-)
und ja ich hab es geschafft und das gleich beim ersten mal und ich muss zugeben, ich bin echt sehr froh drüber, denn ich weis noch nicht, ob ich mir das ein zweites mal antuen werde ;-)
jetzt gönn ich mir mal ein paar tage erholung und schau dass sich mein körper wieder ein wenig erholt - und das bike braucht auch seine pflege.
lg, rainer
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