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RAAM 2012

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Am Mittwoch startet der Steirer Christoph Strasser das Projekt RAAM-Titelverteidigung. Knapp 5.000 Kilometer mit über 30.000 Höhenmetern gilt es zwischen Oceanside im Westen und Minneapolis im Osten nonstop zu bewältigen. Dazwischen liegen eine Wüste, die 3.000 m hohen Rocky Mountains, das Monument Valley und die Great Plains im Mittleren Westen. Der einstige Jäger wird dieses Mal zum großen Gejagten. Unter anderem auf seinen Fersen: Extremsportler Gerhard Gulewicz, der nach sechs vergeblichen Versuchen das Race Across America endlich gewinnen will. Und PR-Manager Wolfgang Mader, mit 47 Jahren zum ersten Mal dabei.

Seit 14 Tagen verweilt Extremradsportler Christoph Strasser in den USA und bereitet sich akribisch auf das am Mittwoch beginnende Race Across America vor. Die Form des Titelverteidigers dürfte stimmen, schließlich gewann Strasser vor knapp einem Monat das Race-Around-Slovenia in souveräner Manier. "Ich will das RAAM heuer zum zweiten Mal gewinnen", gibt Strasser die Marschrichtung ganz deutlich vor.
Die unmittelbare Vorbereitung verlief optimal. Zum Gewöhnen an die Backofen-ähnlichen Temperaturen spulte der Wahl-Grazer in der vergangenen Woche etliche Kilometer in der Wüste Nevadas herunter. Während der Durchquerung des Death Valleys zeigte das Thermometer unglaubliche 50 Grad an! "Ich bin mir vorgekommen wie ein Grillhendl. Bei einem kurzen Stopp haben sogar die Flipflops meines Betreuers verbrannt gerochen", schmunzelt der 30-Jährige. Nach der letzten neunstündigen Trainingsfahrt steht "Akku laden", sprich Regeneration, am Programm.
Seit Samstag ist das gesamte "Team Strasser" vor Ort. Die zwölfköpfige Betreuer-Crew hat bis zum RAAM-Start noch alle Hände voll zu tun. Unzählige organisatorische Aufgaben, tausend kleine Handgriffe, gilt es zu erledigen. Das längste Radrennen der Welt verlangt nicht nur den Athleten, sondern auch den Betreuern alles ab - sowohl physisch als auch psychisch. "Schlafentzug kann einen Menschen ziemlich zusetzen, in allen Belangen", weiß Strasser aus der Vergangenheit.
Außerdem benötigt man für die 4.800 Kilometer lange Strecke vom Pazifischen zum Atlantischen Ozean ein extrem gutes Sitzfleisch. Offene Stellen am Po haben in der RAAM-Geschichte immer wieder für erschreckende Bilder und Renn-Aufgaben gesorgt. "Ich hatte bei meiner ersten Teilnahme auch einen offenen Hintern", erinnert sich Strasser schmerzvoll zurück, "da kann man kaum noch sitzen".

  • Steak oder Hightech-Sitzpolster? "Straps" vertraut in Sachen Sitzkomfort auf Letzteres.Steak oder Hightech-Sitzpolster? "Straps" vertraut in Sachen Sitzkomfort auf Letzteres.
    Steak oder Hightech-Sitzpolster? "Straps" vertraut in Sachen Sitzkomfort auf Letzteres.
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  • 2011 konnte der Steirer das RAAM mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit ever gewinnen.2011 konnte der Steirer das RAAM mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit ever gewinnen.
    2011 konnte der Steirer das RAAM mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit ever gewinnen.
    2011 konnte der Steirer das RAAM mit der höchsten Durchschnittsgeschwindigkeit ever gewinnen.

Insgesamt drei Solisten

Neben dem Steirer, diesmal der große Gejagte, sind zwei weitere Österreicher in der Solo-Kategorie am Start. Für Gerhard Gulewicz ist es bereits die siebente Teilnahme ohne Unterbrechung. Bereits vor seiner Premiere im Jahr 2006 hat sich der Oberösterreicher das Ziel gesetzt, dieses Rennen eines Tages zu gewinnen und diesen Traum bis heute nicht aufgegeben. "Ich kann dieses Rennen gewinnen und werde so lange starten, bis ich es einmal gewonnen habe!"
In der 28-jährigen Geschichte des RAAM konnten erst zwölf Fahrer unter neun Tagen finishen - darunter der 45-Jährige (2009). Allerdings ist der Extremsportler und Coach auch der einzige aus diesem Dutzend, der die Nonstop-Durchquerung Amerikas noch nicht gewinnen konnte. 2011 musste er im Kampf um Platz zwei nur 290 Meilen vor dem Ziel mit einem vollständigen körperlichen Blackout aufgeben.

Noch völlig unbedarft geht hingegen der Tiroler Dr. Wolfgang Mader an die Realisierung seines großen Traumes. Zwar ist der Marketing- und PR-Manager die Strecke des RAAM im Vorjahr abgefahren, kennt also die klimatischen und topografischen Tücken. Unter Rennbedingungen wird die Durchquerung Amerikas binnen maxinmal zwölf Tagen aber gewiss zur härtesten und schwersten sportlichen Aufgabe seines Lebens. "Ich freue mich, dass es jetzt endlich losgeht. Die Wettervorschau verspricht das heißeste Rennen in der Wüste seit fünf Jahren. Das sollte mir als Hitze-Fan entgegenkommen", gibt sich der 47-Jährige zuversichtlich.

  • Die drei Österreicher (v.l.n.r.: Mader, Strasser, Gulewicz)Die drei Österreicher (v.l.n.r.: Mader, Strasser, Gulewicz)
    Die drei Österreicher (v.l.n.r.: Mader, Strasser, Gulewicz)
    Die drei Österreicher (v.l.n.r.: Mader, Strasser, Gulewicz)
  • ... und die Strecke, die vor ihnen liegt.... und die Strecke, die vor ihnen liegt.
    ... und die Strecke, die vor ihnen liegt.
    ... und die Strecke, die vor ihnen liegt.

Die Fahrer starten am Mittwoch (Frauen und 60+ bereits Dienstag) ab 21:00 Uhr MEZ im Minutentakt. Über den Rennverlauf und Zwischenstände informieren sowohl die Event-Website, als auch die Homepages der drei heimischen Kandidaten:


hier das scoreboard

http://www.raceacrossamerica.org/raam/rcrank.php?s_N_category_group=1&s_N_Race_ID=1&N_webcat_id=109

kann mir das jemand entziffern. Ist Straps wirklich 90meilen zurück, oder wird nur bei jedem checkpoint aktualisiert?

es gelten die durchfahrenen checkpoints. die startzeit muss man auch noch berücksichtigen, d.h. die race time ist interessant. am anfang ist das noch chaotisch, später wirds leichter sichtbar, weil sich die schnellsten auch im leaderboard an die spitze setzen, weils die frühstarter überholen.

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TS4: Strasser 2h hinter Schoch, 1h hinter Gulewicz/Warner-Smith und Kopf-an-Kopf mit dem Ungarn Tamás Járvás (ürigens Stammgast bei den Brevets in Haid/OÖ) auf Platz 5. Mal schauen, wie rasch Christoph seine "Startschwierigkeiten" in Griff kriegt, wie lange Schoch sein Tempo gehen kann, und wie es nach den ersten Schlafpausen aussieht ...
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Ich schätze, er hat es lieber, wenn er das Rennen von vorne bestimmt. Mit der Pace aus dem Vorjahr sollte er wohl vorne beim Schoch liegen. Auch lt. seinem Facebook-Status sind es Schwierigkeiten (obwohl ich mich frage, ob's schlau ist, das so offen zu kommunizieren):

 

Die ersten beiden Time Stations (TS) verliefen nicht gerade nach Wunsch, denn der rasche Temperaturanstieg bereitete Christoph mehr Probleme als angenommen. Mit erhöhtem Puls und niedrigen Antrieb musste er die bereits überholten Kontrahenten, unter anderen die beiden Österreicher Gullewicz und Mader wieder an sich vorbei ziehen lassen.

 

Um den Rückenwind an den langen Geraden nach Borrego Springs noch besser ausnutzen zu können wechselte er auf sein zweites Rennrad, auf der ein Scheibenlaufrad montiert war. Doch dieser taktische Zug konnte, wegen eines Reifendefekts nicht genutzt werden und bremste Straps erneut.

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Schoch geht an wie von der Tarantel gebissen, hoffentlich überneimmt er sich dabei nicht

Gulle und Straps schlagen sich ordentlich, nur bei zweiterem scheints nicht so richtig zu laufen. aber es sind ja noch ein paar Meilen

 

auch fasching fand sein erstes raam weit weniger schlimm..wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt und die befürchtung sehr schlimm ist, kann man auch angenehm überrascht werden..

 

schoch könnte als rookie das raam gewinnen - genauso gut kann man beim raam auch sterben...

 

jedenfalls drück ich ihm die daumen, dass er gesund an die ostküste kommt..und hoffe, dass die österreicher einen guten fight um den sieg bieten.

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