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Garmin 910 XT

Die neue, perfektionierte Mulitsportuhr von Garmin - von "all in one" zu "all we need"?
Text: Sylvii Fotos: Celias
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Die "all in one" Trainingsuhr für alle drei Disziplinen - ein sehr verlockendes Versprechen für Triathleten. Denn so, wie Triathlon-Training durch das Bestreben nach Ausgeglichenheit in allen drei Disziplinen dominiert wird, ist auch der Wunsch nach einem ausgeglichenen Trainingspartner zur Steuerung und Analyse omnipräsent.

Mit der 310XT kam Garmin der perfekten Multisportuhr schon sehr nahe. Das orange Teil ziert mittlerweile zahlreiche triathletische Handgelenke und ist für viele Triathleten oder Läufer bei Training oder Wettkampf nicht mehr wegzudenken. Der einzige Kritikpunkt war stets die fehlerhafte Datenerfassung beim Schwimmen. Nur mit einer Notlösung (unter der Badehaube) konnte der 310er während der Wassersport-Disziplin brauch- und verwertbare Daten in Bezug auf geschwommene Distanz und Geschwindigkeit erfassen.

Seit März 2012 ist das neue Modell, der 910XT, am Markt verfügbar und bietet als einziges GPS-fähiges Gerät verlässliche und detaillierte Schwimmdaten sowie Distanz, Pace, Höhe und Herzfrequenz beim Laufen und Radfahren. Ob sich nun tatsächlich der Umstieg von einem 310XT auf den neuen 910XT lohnen würde, war das Ziel unseres Tests. Ich möchte nicht auf alle Funktionen im Detail eingehen, sondern mich in erster Linie auf die Neuerungen und Unterschiede zum Vorgängermodell beschränken. Somit heißt es: 910XT versus 310XT, jüngerer Bruder gegen den älteren, schwarz gegen orange. Wobei wir damit schon beim ersten wichtigen Punkt wären.

910XT versus 310XT

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1. Farbe: Dies mag etwas subjektiv sein, doch da sich der neue 910Xt in schlichtem, schlankem Schwarz präsentiert, gehören Farbkollisionen mit bunten Tritops und Sponsorenschriftzügen sowie buntem Triathlonschuh der Vergangenheit an - und man muss nun auch kein KTM-Rad mehr fahren, um eine Einheit zwischen Uhr und Rad zu haben. Schwarz passt einfach immer und überall.

2. Form: Um 0,4mm schmäler liegt der 910Xt geschmeidiger am Handgelenk. Durch die etwas veränderte Form mit fließendem Übergang zum Uhrenband stellt er auch beim Ausziehen des Neoprens kein unüberwindbares Hindernis mehr dar. Die Uhr schlüpft quasi leichter durch den Ärmel. Will man sie im Wettkampf beim Schwimmen tragen, ist dennoch gewisses Trockentraining zu empfehlen. Das Gewicht ist im Vergleich zum Vorgänger völlig gleich; auch, wenn der 910er schmäler ist und kleiner wirkt - leichter ist er nicht. Da hätten wir es wieder einmal: schwarz macht schlank.

3. Barometrischer Höhenmesser: Als erste GPS-Sportuhr ist im neuen Forerunner ein barometrischer Höhenmesser integriert, der präzise Höhendaten wie Aufstieg, Abstieg und Neigung liefert. Obwohl das Vorgängermodell ohne diesen Höhenmesser auskommen musste, waren die Daten meist relativ genau. Für eine genau Analyse des Höhenprofils musste man allerdings eine Korrektur der Höheninformation in der Trainingssoftware (Garmin Connect, sporttracks, WKO) vornehmen - diesen Schritt kann man sich nun ersparen.

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4.Virutal racer: Zum bereits bekannten "virtual partner" gesellt sich ab sofort der "virtual racer". Ob es auf lange Sicht spannend ist, sich auf bereits bestrittenen Routen oder Wettkämpfen mit vergangenen Leistungen zu vergleichen, sei dahingestellt; im Training ist es jedoch mit Sicherheit eine große Motivation, nicht nur gegen die Zeit, sondern tatsächlich gegen sich selbst anzutreten.

5. Vibrationsalarm: Richtig eingestellt erfolgt ein erbarmungsloses Erinnern für den Fall, dass die Pace zu schnell oder zu langsam ist. Diese Funktion kann selbstverständlich auch für andere Zwecke (z. B. "Es wäre nun Zeit für einen Riegel") bei langen Einheiten verwendet werden. Beim einsamen Schwimmtraining erzeugt der Vibrationsalarm zusätzlichen Druck, falls die 100m Intervalle zu langsam ausfallen. Einstellbar als Alarmton und/oder Vibration.

6. Schwimmdaten: Mein persönliches Highlight. Der Garmin 910XT eignet sich für Freiwasser sowie Schwimmbäder und bietet ausführliche Schwimmdaten wie geschwommene Distanz, Anzahl
der Züge und Art des Schwimmstils. Diese neue Funktion bedurfte einer genaueren Testung, weil genau darin der interessanteste Punkt für Triathleten liegt und der Forerunner 310XT hier seine Mängel hatte.

Der Test

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Die besten Testbedingungen für eine neue Multisportuhr findet man natürlich bei einem Wettkampf. Deshalb flog der nagelneue Garmin mit mir nach Israel - in den Tiefen des roten Meeres wollte ich es wissen. Zu diesem Zweck schwamm ich eine bestimmt Distanz mit beiden Geräten, orange rechts, schwarz links, um nach der Datenübertragung einen Vergleich zu ziehen (siehe Grafiken unten).

Der 910er bietet bereits während des Schwimmens mehr Information: neben Distanz und Zeit zeigt der kleine schwarze auch - je nach Einstellung - die durchschnittliche oder aktuelle 100m Zeit sowie die Zugzahl. Dies ist definitiv eine Bereicherung für das Schwimmtraining, da einen das Gefühl durch den Neopren oder den erhöhten Wellengang oft trügt. Während des Wettkampfs wird man allerdings kaum Zeit und Muße finden, die 100m Schnittzeit im Auge zu behalten.

  • Der 910er bietet bereits während des Schwimmens mehr Information: neben Distanz und Zeit zeigt der kleine schwarze auch - je nach Einstellung - die durchschnittliche oder aktuelle 100m Zeit sowie die Zugzahl. Der 910er bietet bereits während des Schwimmens mehr Information: neben Distanz und Zeit zeigt der kleine schwarze auch - je nach Einstellung - die durchschnittliche oder aktuelle 100m Zeit sowie die Zugzahl.
    Der 910er bietet bereits während des Schwimmens mehr Information: neben Distanz und Zeit zeigt der kleine schwarze auch - je nach Einstellung - die durchschnittliche oder aktuelle 100m Zeit sowie die Zugzahl.
    Der 910er bietet bereits während des Schwimmens mehr Information: neben Distanz und Zeit zeigt der kleine schwarze auch - je nach Einstellung - die durchschnittliche oder aktuelle 100m Zeit sowie die Zugzahl.
  • Die Datenauswertung der Testschwimmstrecke im Anschluss zeigte wie erwartet einen enormen Unterschied in der Distanz und bei der Zugzahl. Die 100m Zeit im Intervall oder im Trainingsschnitt fehlten beim 310er komplett.Die Datenauswertung der Testschwimmstrecke im Anschluss zeigte wie erwartet einen enormen Unterschied in der Distanz und bei der Zugzahl. Die 100m Zeit im Intervall oder im Trainingsschnitt fehlten beim 310er komplett.
    Die Datenauswertung der Testschwimmstrecke im Anschluss zeigte wie erwartet einen enormen Unterschied in der Distanz und bei der Zugzahl. Die 100m Zeit im Intervall oder im Trainingsschnitt fehlten beim 310er komplett.
    Die Datenauswertung der Testschwimmstrecke im Anschluss zeigte wie erwartet einen enormen Unterschied in der Distanz und bei der Zugzahl. Die 100m Zeit im Intervall oder im Trainingsschnitt fehlten beim 310er komplett.
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Und wie sieht das nun Indoor aus?

Im Schwimmmodus kann zwischen Freiwasser und Schwimmbad gewählt werden. Danach folgt die Eingabe der Poollänge (25 oder 50m). Natürlich kann die Länge auch individuell (mind. 20, max. 100m) eingegeben werden. Somit hat das Verzählen im 20m Becken ein Ende und man verliert auch bei einem längeren Training nicht den Überblick. Im Intervallmodus können die 100m Zeiten aufgezeichnet und bei der Auswertung analysiert werden.

Es klingt so einfach - aber wie funktioniert das?

Ein interner Beschleunigungssensor misst den Richtungswechsel sowie die Beschleunigung und stellt so die Daten pro geschwommener Bahn bereit (siehe Grafik). Eine Bahn Rücken geschwommen wird vom Forerunner 910XT sofort geahndet (siehe blaue Bereiche in der Grafik). Auch hier besteht die Möglichkeit, vier Datenfelder zu konfigurieren, um beim Indoor-Training permanent die Zugzahl, durchschnittliche 100m Zeit, 100m Zeit im Intervall, Distanz, Art des Zuges und Effizienz im Auge zu behalten. Der 910er misst die Zugeffizienz über die Ermittlung des Swolfwertes, welcher aus Zugzahl und Zeit pro geschwommener Bahn berechnet wird. Je niedriger der Swolfwert, umso besser.

Herzfrequenz wird beim Schwimmen keine gemessen, da unter Wasser mittels ANT+ Protokoll nicht übertragen werden kann. Möchte man trotzdem einen Wettkampf mit Pulsgurt bestreiten, sollte man diesen dennoch schon beim Schwimmen tragen, damit sich das Signal an Land automatisch einstellen kann. Was beim Auswerten der ersten Testtrainings, vor allem beim direkten Vergleich mit dem 310XT, besonders auffiel, war die recht kurze Downloadzeit verglichen mit dem Vorgängermodell. Besonders in der letzten Zeit schien mir die Übertragung ins WKO schier ewig zu dauern; das neue schwarze Gerät bietet hier eine enorme Zeitersparnis.

Der Forerunner 910XT ist in 2 verschiedenen Versionen verfügbar.

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Version nur mit Uhr
Forerunner 910XT
USB ANT Stick™
Netzladegerät
Ladeklemme
Verlängerungsarmband
Handbuch

Version mit Herzfrequenzsensor
Forerunner 910XT
Hochwertiger Herzfrequenzsensor
USB ANT Stick™
Netzladegerät
Ladeklemme
Verlängerungsarmband
Handbuch

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Fazit

Absolut empfehlenswert, "all in one" und "all we need". Diese Uhr bietet alles, was das Triathletennherz begehrt, und wird viele Trainingseinheiten zwar nicht weniger anstrengend machen aber definitiv bereichern. Meine Garminfamilie hat mit dem 910 XT einen würdigen Zuwachs bekommen.

schaut ja echt aus als endlich die Eierlegendewollmilchsauuhr am Markt ist. Hab die 310XT und bin super zufrieden. Suche eigentlich seit langer Zeit eine Uhr die ich für meine Hauptsportarten hernehmnen kann:

Skitour (daher barometischer Kompass)

Laufen (eher Hobbyläufer und bin froh wenn ich Marathon knapp unter 4 Std schaffe aber Speed wichtig weil sonst würd ich eh 7 Std brauchen)

Schwimmen im 25 m Becken keine Ahnung wie viel ich da schwimm

Radlfahren habe ich eh den 705 der ist auch genial

 

Am Gebrauchtmarkt wirds nun wohl einige 310 geben....

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kurze frage und zwar lohnt sich der 910er für einen nicht triatheten, der eigentlich nur mtb fährt, ab und zu läuft und für diese sachen eine uhr haben möchte, die ihm die geschwindigkeit, höhe + km anzeigt, oder reicht der 310er aus?

man liest immer von der ungenauigkeit der gps höhenmessung, die wäre ja jetzt beim 910 barometrisch und daher genauer. aber nur wegen diesem einen punkt, gleich den neuen 910 kaufen?

da garmin ja momentan der einzige anbieter so einer multifunktionsuhr ist (ohne ewtaige pods - da gibts dann natürlich auch andere) aber ich will mir diese ganze pod anschalung + aktivierung ersparen und einfach uhr/brustgurt rauf und los.

 

vielleicht hat ja wer praktische tips für mich

 

gruß tom

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Ich habe ehrlich gesagt keine Troubles mit dem Brustgurt. Ich hab mir den Edge800 mit dem "neuen" Garmingurt gekauft und den nutze ich nun auch beim 910er. Bei 2 Trainings hatte ich mal Spitzen mit ~250 bpm aber das war beim Roadbiken. Beim Laufen hatte ich damit insgesammt noch kein Problem. Dieses Wochenende muss meine 910er beim Badener Stadtlauf herhalten. Mal sehn, Wia Wos Woun!

 

Zur Benutzerfreundlichkeit kann ich definitv sagen, dass es der Bedienung des Edge 800 sehr nahe kommt. Natürlich etwas anders, da Multisport - aber ich kann definitiv das Gerät nach 50km Laufen bereits empfehlen. Ich komm damit zurecht - besser als wie mit meiner Polar S625x, die ich übrigens an den Mann bringen will! Also wenn jemand Interesse hat ;-] (is quasi wie neu - war mein Begleiter in der nonsportiven Phase meiner Person...)

 

Natürlich tu ich mich noch schwer mit der Auswahl der Datenfelder auf den Trainingsseiten, welche für jede Sportart extra eingestellt werden kann.

 

Und jetzt ned guatredn - is jo nur a Uhr!

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  • 1 Monat später...
  • 1 Jahr später...

Hab die Uhr gestern erstmals im Freien getestet (Stadionbad). Wenn man im Freibad Längen schwimmt ist es (aber) besser den Schwimmbadmodus mit der Länge des Beckens einzustellen. Da misst die Uhr bei mir supergenau und zählt die Längen korrekt. Beim Freiwassermodus (GPS-Unterstützung) stimmen die Meter nicht genau. Scheinbar speichert der Forerunner das GPS Signal dann nur alle paar Sekunden (oder bekommt ein GPS Signal) und zählt die Distanz zusammen. Wenn man aber nur hin und her schwimmt ergibt das einen totalen Blödsinn. Bin zB. 400m geschwommen, angezeigt wurden im Freiwassermodus nur 164m und so ähnlich.

 

Wie macht Ihr´s bei Pausen am Beckenrand? Lap/Reset, oder Start/Stop? Oder gar nix? Die Uhr erkennt ja angeblich Pausen von alleine...

Bearbeitet von stephin
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  • 2 Wochen später...

Bin 2000m geschwommen (im 20m Becken!!! im Fitnesscenter). Die Uhr hat nur einmal eine Bahn nicht gezählt. Macht bei 100 Bahnen - eine Fehlertoleranz von 1% :)) oder was meinen die Mathematiker?? Funktioniert wirklich super! Habe einen Alarm f. alle 200m eingestellt - dieser wird kurz vor der nächsten Wende angezeigt und das Display beleuchtet, sprich man sieht unter Wasser auch die Zeit f. die jeweilig eingestellte Distanz. Es wird auf eine 100m Zeit hochgerechnet und sonst gibt´s auch noch alle möglichen Auswertungen jeder einzelnen Bahn. Nach 1000m, bei einer Pause hab ich Start/Stop gedrückt und dann beim Weiterschwimmen wieder.

 

Wobei, bei der fehlenden Bahn hab ich kurz nachgeschaut wieviel ich schon habe. Vlt. hat die Uhr da was dann nicht gecheckt.

 

Die Uhr zählt auch die Züge genau und schreibt beim Intervall "Kraul" (erkennt also scheinbar wirklich auch den Schwimmstil). Keine Ahnung wie das funktioniert. Dabei wird beim Kraulen aber nur der Armzug einer Hand gezählt. Also bei Kraul nicht links und rechts sondern nur die linke Hand. Hat jmd. die Garmin "Swim" in Verwendung? Die wär ja eine billigere Alternative.

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