Kleine Beamer ganz groß!

Auch abseits der üblichen Bike-Utensilien gibt es Tools, die unter Umständen für den Radfahrer von Welt nützlich sein können. Man stelle sich nur einen Abend auf einer Almhütte vor und möchte den Tag in Form von Bildern Revue passieren lassen. Was wäre da besser geeignet als ein Taschenbeamer? Das kompakte Gerät aus der Tasche gezaubert, iPhone, Speicherkarte oder Kamera angeschlossen und los geht's.

Absurd - weil, will man auf der Almhütte wirklich mit einem Beamer im Taschenformat herumsitzen? Oder praktisch, denn immerhin geht man ja mit der Zeit und somit mit den technischen Möglichkeiten? Aber diese Frage soll uns hier nicht beschäftigen. "Project your life" statt "Protect your life" - Beamertest statt Helmvorstellung.

Bei Philips kann man aktuell zwischen sechs Grundmodellen von 30 bis 100 Lumen wählen. Wer sich an den Physikunterricht nicht mehr erinnern kann: Lumen ist die Einheit der - chronologisch ihres Auftretens nach betrachtet - mittleren der drei essentiellen lichttechnischen Größen. Die Helligkeit des Bildes ist erst durch den Bezug zur Fläche anzugeben (je größer das Bild, desto weniger hell). Üblicherweise wird das Verhältnis in (ANSI-)Lumen pro Quadratmeter angegeben/verglichen. Eine Faustformel besagt, dass um die 100 Lumen pro Quadratmeter notwendig sind, um ein halbwegs akzeptables Bild bei mittlerer Abdunklung zu erreichen. Von unseren beiden Testmodellen sind also vorerst keine überraschend hellen Bilder zu erwarten, der Baugröße kommt das aber zugute. So ist das kleine Testmodell (PPX2330/EU) größen- und gewichtstechnisch mit einem Smartphone vergleichbar. Der größere Beamer bringt es ohne Zubehör auf rund 300 Gramm.

Beide kommen mit 2GB integriertem Speicher, MP4 Player, RGB LED Lichtquelle und einer mitgelieferten Tasche daher. Das Zubehör wie beispielsweise ein iPhone-Adapterkabel lässt sich Philips mit über 30€ einigermaßen teuer bezahlen. Zum Aufstellen der Geräte steht sowohl ein Standard-Stativgewinde wie auch eine gummierte Anti-Rutsch-Applikation zur Verfügung. Eine Trapezkorrektur, die speziell beim Betrieb vom Tisch aus oft nützlich wäre, fehlt beiden Geräten. Mittels Einstellrädchen kann das optische System auf die unterschiedlichen Entfernungen scharfgestellt werden. Eine Zoomfunktion ist nicht verbaut.

Die Menüführung und Bedienung am Gerät ist bei beiden Modellen nahezu identisch und leicht verständlich. Die Oberfläche versprüht zwar den Charme in die Jahre gekommener MP3-Player, bietet aber einfachen Zugriff auf intern abgelegte Assets (Musik, Bilder, Videos) und externe Eingänge. Einzig die Wiedergabe von Bildmaterial mittels iPhone war selbst mit fast abgeschlossenem Informatikstudium nur schwer zu bewerkstelligen. Anscheinend ist es nur möglich, im Slideshow-Modus zu arbeiten; Einzelbilder werden nicht übertragen bzw. angezeigt.