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pers. Rennbericht Salzkammergut Trophy 2013 - Strecke C


nikstar
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Hallo Bikeboard!

Hier ein Rennbericht meiner Teilnahme an der diesjährigen Salzkammergut Trophy ©.

 

Zuerst ein paar technische Details zu Bike und Ausrüstung:

 

Gefahren bin ich die C Distanz mit einem 2013er Specialized Stumpjumper FSR Comp 29er. Updates: Reifen (VR: Specialized Ground Control 2.3 HR: Schwalbe Rocket Ron Evo 2.25. Tubeless Ready mit Doc Blue Milch.) Vorbau: 2 von 3 Spacer oben, 1 Spacer unten. Vorbau negativ montiert.) Specialized Command Post Vario Sattelstütze.

Grundsätzlich keine Race Waffe in dem Sinn. Für Marathons aber durchwegs einsetzbar. Überaschung: tolle Bergauf-Performance!

 

Rennen:

 

Los gings zuerst von Bad Goisern mit dem Zug nach Obertraun. Klappte trotz der Vielzahl an Teilnehmern problemlos. Es folgte eine kurze Sternfahrt zum Startgebiet wo ich mir auch am Renntag um ca. 8.50 noch problemlos meine Startnummer und das Startparket abholen konnte und persönliche Dinge wurden, verpackt in einem Sack, wieder zurück nach Bad Goisern geschickt. Danach kurzes Einfahren und ein 2x eine steile Bergstraße hinauf um die Muskeln etwas auf Betriebstemperatur zu bringen.

Punkt 10h dann der Start. Gemäßigt gehts die leichte Steigung der Startrunde hinauf zur Talstation der Seilbahn Krippenstein. Es wird mir sofort klar, dass sich wenn auch nur um die C Distanz um eine "längere" Runde handelt, denn es will (ausser der Top Gruppe) noch niemand so richtig attackieren, wie es z.b. beim Granitmarathon der Fall wäre. Es folgt die erste Schotterabfahrt mit einem Mini-Trail und danach gehts dem Fluss entlang zurück nach Obertraun. Startrunde wäre also überstanden und das Feld zieht sich bereits etwas auseinander. Weiter nun nach Hallstatt auf einem Straßenstück wo man in der Ferne schon den Salzberg erkennen kann. Wer kann versucht sich auf dem Straßenstück an eine Gruppe anzuhängen um sich im Windschatten ziehen zu lassen. Durch die "Hausdurchfahrt" nun nach Hallstatt und rauf auf den Salzberg. (Am Montag vor dem Rennen bin ich zum Training und Streckenbesichtigung schon einmal die Distanz abgefahren und der Salzberg war noch gesperrt..Schaffte es mit meinem Kollegen und ein paar Tragstücken trotzdem über die vermurten und gesperrten Teilabschnitte) Heute ist die Strecke zwar frei aber ab der 2. Kehre der Serpentinenauffahrt schiebt sich das Feld zusammen. Die ersten Teilnehmer steigen ab und schieben. Vereinzelt wird versucht aufzusteigen..aber bald schieben 99% der FahrerInnen. Leider...gerade dieses Stück ist im Vergleich zum über 30% steilen oberen Segment geradezu angenehm zu fahren. Aber Sicherheit geht vor und auch der Rennleiter warnte ja in seiner Ansprache noch vor zu heissen Manövern eben dort. Vielleicht gibt es hierzu auch noch Feedback von Fahrern der anderen Distanzen. Soweit so gut. Sobald die Strecke breiter wird beginnt die echte Radlerei wieder...und wie! Das Steilstück folgt und fühlt sich mit all den Teilnehmern herum noch steiler an als noch am Montag zuvor. Ich versuche den Puls so gut es geht unten zu halten und bleib im Sattel. Kurz muss ich vom Bike als ein Vordermann absteigt. Endlich geschafft...und zugegeben leicht schwummerig kommt es mir im Kopf vor..war das durchfahren die Falsche Taktik?

Trotzdem weiter! Die kleine Steigung danach vergeht wie im nu..und los in die erste Richtige Abfahrt. Bei der Trainingsfahrt hab ich mitbekommen, dass es sich grundsätzlich fast ausschließlich um Schotterabfahrten handelt, aber genau die sind mir ja davor immer ein Dorn im Auge gewesen. Also geh ich es ganz gemütlich an und die davor überholten Teilnehmer donnern an mir vorbei..Plötzlich liegt ein Fahrer am Streckenrand..Blutverschmiert am ganzen Körper und das Radl irgendwo im Wald. Bleib stehen und frage ob Hilfe benötigt wird. Andere Fahrer sind auch schon bei dem armen Kerl. Er ist bei Bewusstsein und die Rettung ist verständigt...Na das braucht man gleich mal beim ersten Downhill! Also lag ich mit der anfänglichen Vorsicht vielleicht doch nicht so falsch.. Also wieder aufspringen und weiter. Die erste Labe folgt und ich wirf mir mindestens 3 Iso Becher und 2x Wasser hinein..ein Bissen in die gereichte Banane und hinauf Richtung Roßalm. Dieser Streckenabschnitt scheint im Streckenprofil irre lang und steil. Aber sowohl bei der Trainingsfahrt als auch heute kommt er mir sehr entgegen. Überhaupt fühl ich mich heute am Berg sehr wohl. Ich fahre an einem nach dem anderen Biker vorbei und fühl mich in keinster Weise am Limit. Da dies aber erst mein 3. Marathon ist bin ich mir nicht sicher ob ich mehr pushen soll..das Rennen ist ja noch lange! Der Schweiß brennt trotzdem in den Augen und beim nächsten mal nehm ich bei so warmen Wetter doch lieber den weißen, leichteren Helm. Im letzten Anstieg über die kleinen Wurzeln und Steine machen sich die 29er Räder sichtlich positiv bemerkbar..locker rollts..und schon bin ich oben. Jetzt folgt der kurze aber relativ schnelle Downhill zur Almhütte bei der Roßalm und in der Linkskurve rutscht der Vorderreifen kurz weg. Adrenalin schießt ein..nochmal gut gegangen..Dieser lose Schotter! Weiter gehts zur 2. Labe, welche ich heute aber auslasse. Ich fühle mich fit genug in der Trinkflasche ist aussreichend Flüssigkeit und der weitere Streckenverlauf zum Gosausee ohnehin eher bergab bzw. "cruising - Terrain"...im unteren Drittel der Abfahrt bemerke ich aber Flüssigkeit, die mir auf die Füße spritzt? Komisch, der Boden ist ja staubtrocken? Bald sollte sich herausstellen woher Diese kommt. Die hintere Bremse macht mir auch etwas Sorgen..fühlt sich an wie wenn da kein Bremsbelag mehr da wäre! Kann nicht sein, gerade neue Beläge eingebaut und Bremse gecheckt in den Tagen davor. Angekommen bei der 3. Labe steig ich kurz ab, hole mir Iso und eine 2. Banane und check den Reifendruck. Shit! Was vorne ok ist greift sich am Hinterrad schon nach sehr wenig Luft an. Blick auf den Reifen..komplett nass! Simple Erklärung: die Mutter am Tubeless Ventil hat sich anscheinend beim langen Downhill gelockert und die Flüssigkeit welche ich zuvor spürte war ausgeflossene Tubeless Milch welche auch die Bremsscheibe schön versaute. Glücklicherweise ist hier eine Tech-Area und ich pump hinten auf 2 bar. Der Druck bleibt konstant! uuffff!

Weiter den 3. richtigen Anstieg hinauf. Diesen empfand ich bereits am Montag als sehr mühsam. Ausgelaugt von den harten Kilometern davor und mit dem Kopf irgendwie Richtung Ziel schmerzen die Höhenmeter hier besonders. Nicht nur die, sondern auch das linke Knie welches ich die ganze woche spürte macht sich nun immer mehr bemerkbar. Versuche die Schmerzen auszublenden aber es hilft nichts..jede Kurbelumdrehung wird irgendwann zur Qual.

(Sollte mir schleunigst was mit den Knieproblemen überlegen! Einlagen im Schuh, leichterer Berggang, Sitzpositionscheck..?)

Schließlich bin ich oben beim Schranken und der letzte lange Downhill beginnt..langsam freunde ich mich mit dem Schotter an und versuche mir gelerntes umzusetzen. Innenbahn fahren. Druck aufs äußere Pedal und äußeren Lenker bringen. Rahmenkontakt mit Knie etc. klappt alles ganz gut und ich überhole sogar ein paar Leute. Unten angekommen in Gosau noch kurz zur letzten Labe und ab gehts auf die fast Ebene Strecke bis nach Bad Goisern. Leider gelingt es mir erst kurz vor dem Hallstättersee mich an eine Gruppe zu hängen und den Windschatten zu nützen bzw. einen zu erzeugen. Fair muss man ja schon bleiben :-) Die letzten 5 km bin ich ziemlich am Limit. Die Knieschmerzen machen mir ordentlich zu schaffen und ich quäle mich durch die Zielrunde in Bad Goisern wo ich dann endlich nach 4h56m das Ziel erreiche! Bis aufs Knie fühl ich mich gut und die ersten 2 Iso-Radler verdunsten Quasi :-)

 

Alles zusammen ein toller Marathon und großartiger Event! Viel Erfahrung gesammelt und motiviert für die nächsten Rennen.

Falls jemand Infos zur B-Distanz (Steckenbeschreibungen etc. im Vgl. zur C) hat wäre ich sehr happy. Die hab ich nächstes Jahr dann vor.

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Was genau willst du über die B wissen?

 

Was streckenmässig dazu kommt ist im Wesentlichen die Runde von Goisern über Hütteneck-Alm, Ewige Wand, runter nach Lauffen, und am Hallstätter See zurück an Goisern vorbei bis Obertraun. Im ersten Anstieg über den Rehkogel gehts zuerst teilweise steil über Asphalt, dann gibts ein kurzes sanft ansteigendes Trail-Stück - war aber ein Nadelöhr, weil sehr gatschig und das Feld so kurz nach dem Start noch eng beisammen war. Ich hab mir dort einen Patschen geholt und damit ist das halbe Feld an mir vorbeimarschiert, sodass dann an fahren nicht mehr zu denken war. Dann soweit ich mich erinnere nur Forststrasse mit Zwischenabfahrten, teilweise recht schnell und bei mir ist auch einer mit Schotterauschlag in der Böschung gelegen.

 

Das Wegerl von der Ewigen Wand runter ist ein breiter einfacher Wanderweg in Serpentinen, wo man aber auch überholen kann. In Lauffen gibts zwei Stiegen, weiter hinten im Feld wird da gerne getragen - sind aber nicht schwer, schwer ist eher Platz zu haben sie zu fahren. Von Lauffen bis Obertraun dann im wesentlichen eben und Asphalt oder harter Schotter etc. Und am Salzberg bist dann schon ein bisserl müde. Die Kehren gingen noch, aber die steilen Asphaltstücke beim Knappenhaus hätte ich nie mehr sinnvoll (d.h. schneller als zu Fuss) gepackt. Mein Bike ist allerdings auch ein Fully mit recht schwerem Klumpert (Vario-Sattelstütze etc) und keine Marathon-Rakete, das hängt sich dann bergauf doch an.

 

War übrigens auch mein erster Antritt in Goisern, also auch für ältere Herren machbar (naja, Jens Voigt fährt sogar noch TdF).

 

Die Orga und Veranstaltung fand ich super. Von Zeltplatz (hab noch nie auf einem Fussballfeld gecampt) bis Verpflegung alles 1a aus meiner Sicht.

 

Bei weiteren Fragen jederzeit gerne. LG

Bearbeitet von daybreak
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Am oberen steilen Asphaltteil des Salzberges ist schieben keine Schande und zumeist auch nicht langsamer als fahren. Ausserdem kommen dann ja noch einige Höhenmeter ;-)

.

 

also ich hab da auch ein stück geschoben und noch einige aus den top 10, hängt halt auch von der übersetzung ab, ob man dort drüberdrückt oder lieber ein paar sekunden schiebt

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