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Rocky Mountain Altitude 750 MSL

Rocky Mountain Altitude 750 MSL

23.07.13 18:51 11.270Text: Ralf Hauser
Ralf Hauser
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Fotos: Ronald Kalchhauser, NR22
Rocky Mountain steht für Geschichte, sei es durch die Frorider oder legendäre Designs. Das Altitude knüpft anstandslos ans gute Image der Marke an, in seiner neuesten Auflage mit 27,5" Laufrädern.23.07.13 18:51 11.372

Rocky Mountain Altitude 750 MSL

23.07.13 18:51 11.3727 Kommentare Ralf Hauser
Ralf Hauser
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Ronald Kalchhauser, NR22
Rocky Mountain steht für Geschichte, sei es durch die Frorider oder legendäre Designs. Das Altitude knüpft anstandslos ans gute Image der Marke an, in seiner neuesten Auflage mit 27,5" Laufrädern.23.07.13 18:51 11.372

Aufgebaut auf diesem mittelgroßen Laufraddurchmesser, ist das direkt aus der Entwicklungsabteilung mit Sitz an Kanadas North Shore stammende Rocky Mountain Altitude mit vielen Technologie-Schmankerln ausgestattet. Mit modernem Carbon-Rahmen, mehrfacher Geometrie-Verstellung, Teleskopstütze sowie Hinterbau-Federelement mit Fernbedienung wagt man sich gerne auch mehrere Kilometer in unbekannte Gebiete.
Das Altitude wird von Rocky Mountain als Enduro Trail-Bike kategorisiert - als wollten sie der verwirrend differierenden Benennung von Kategorien zwischen Europa und Nordamerika noch ein Schäufchen Unsinnigkeit hinzufügen. In unseren Gefilden lassen wir es einfach unter dem Namen All-Mountain laufen. Demzufolge soll es bergauf wie bergab eine exzellente Figur machen und geringes Gewicht und Haltbarkeit keine Konkurrenz darstellen. Passend dazu gibt es 150 mm Federweg, welcher am Hinterbau zusammen bzw. unabhängig von der Geometrie-Verstellung in seiner Federkennlinie justiert werden kann.
In seinem dunklen Anthrazitgrau steht das Altitude 750 MSL fast schon unscheinbar vor einem, und man muss schon näher hinsehen, bevor es all die versteckten Details preisgibt.

Die nackten Zahlen

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Der Rahmen

Beim FORM C13 Hi Mod Carbon SmoothWall Monocoque Rahmendreieck benötigt man zwar eine Weile, bis man den Namen überhaupt aussprechen kann; es verstecken sich aber auch hochwertige Herstellungsverfahren dahinter:
SmoothWall steht für den Einsatz einer Innenform, die zu einem glatten Finish auch im Inneren des Rahmens sorgt. Eine gleichmäßige Rohrinnenwand bedeutet, dass kein zusätzliches Gewicht in Form von überflüssigen Fasern und Harz anfällt, sowie keine Schwachstellen entstehen. Zusätzlich kann man dadurch Rahmen mit sehr hoher Carbon Layup-Dichte produzieren. Das bestmögliche Verhältnis von Carbonfasern und Epoxidharz, gepaart mit höchster Kompression der vorimprägnierten Fasern, sorgt für eine gewichtsoptimierte und steife Rahmenkonstruktion.
Stark beanspruchte Stellen wie Unterrohrseite, Kettenstreben und die Seiten der Sitzstreben wurden mit Hilfe von stoßfestem Carbon-Gewebe verstärkt. Im Tretlagerbereich wurden zusätzlich dünne Edelstahlplatten eingelassen, um im Fall eines Herunterfallens der Kette den Rahmen zu schützen.

Der 142 mm breite Hinterbau wird aus FORM 7005-Serie Aluminium hydrogeformt und mittels sogenannten ABC-Lagern mit dem Hauptrahmen verbunden. Die ABC Drehgelenk-Technologie sind Lager, welche auf einem getaperten Aluminium-Insert rotieren und dadurch Verkeilungen vorbeugen. Sie sollen doppelt so steif und halb so leicht wie herkömmliche gängige Lagersysteme sein.
Ein getapertes Steuerrohr versteht sich heutzutage fast schon von selbst, ein Press Fit BB-92 Tretlager in dieser Klasse eigentlich auch. Die Schaltzüge sind sauber im Rahmen verlegt, das hintere Bremskabel wird auf der Außenseite des Unterrohrs geführt. Auch eine ISCG05 Aufnahme findet sich, um das Bike nachträglich mit einem Kettenspanner aufrüsten zu können. Feines Detail: ein gummierter Sattelklemmschutz, der Wasser und Schmutz vom Innenleben des Rahmens fern hält. Direct Mount Umwerfer- und Schaltwerksbefestigungen runden das Paket ab.

Das patentierte Viergelenks-Federungs-System taufte Rocky Mountain auf den Namen SmoothLink. Dabei handelt es sich um ein vollaktives System mit Lager am Hinterbau, welches sich knapp oberhalb der Hinterachse befindet. Durch diese Position soll die durchschnittliche Kettenzugs-Linie parallel zur gedachten Linie zwischen Haupt- und hinterem Lager gehalten werden, um keine Kompression oder Verhärtung der Federung durchs Pedalieren hervorzurufen. Zusätzlich erlaubt es, die Endprogression feiner abzustimmen, um Durchschläge zu vermeiden und einem Durchrauschen durch den gesamten Federweg entgegenzuwirken.
Der Altitude 750 MSL ist in fünf Rahmengrößen von XS bis XL erhältlich.

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Geometrie

Das Altitude ist mit Rocky Mountains StraightUp-Rahmengeometrie ausgestattet, welche sich u.a. durch einen steilen Sitzwinkel definiert. Da sich in dieser Bike-Klasse durch den höheren Sag der Federung beim Aufsitzen der Hinterbau stärker absenkt als zum Beispiel bei einem Cross Country Renn-Bike, erfährt man beim Altitude MSL eine effiziente Tretposition.
Darüber hinaus wird aber auch das Ride-9-System spendiert. Durch zwei ineinander liegende quadratische Chips lässt sich die Anlenkung des Federelements in neun Positionen verändern. Das Ergebnis daraus verändert die wichtigsten Komponenten wie Lenkwinkel, Sitzwinkel, Tretlagerhöhe sowie die Federkennlinie des Dämpfers.
In seiner neutralen Stellung messen die Werte 67,5° am Lenkwinkel mit einem 74,5° steilen Sitzwinkel und 0 mm Tretlagerabsenkung. Geht man auf ride9.bikes.com sieht man dank eines gefinkelten Tools (welches alle Stellungen optisch darstellt) auch, dass sich die Progression ändert und man das Bike Richtung Klettern oder Abfahrt trimmen kann. Die Begriffe leichtere oder schwerere Fahrer sind vermutlich damit zu übersetzen, dass bei höherer Progression schwerere Fahrer nicht so leicht die Federung durchschlagen können; wahrscheinlich könnte die Beschreibung genauso gut aggressiveres und gemütlicheres Fahrverhalten heißen.
In seinen extremen Positionen kann man den Lenkwinkel zwischen 68,34° und 66,62° bzw. Sitzwinkel zwischen 75,35° und 73,62° variieren. Mit Hilfe der Website wird das Finden des richtigen Settings deutlich vereinfacht und die einzige Frage, die man sich im Nachhinein stellt ist, warum nicht jedes Bike über ein solch vielseitiges System verfügt.

Tech Specs

GrößeXS S M LXL
Lenkwinkel66,6-68,366,6-68,366,6-68,366,6-68,366,6-68,3
Sitzwinkel73,6-75,373,6-75,373,6-75,373,6-75,373,6-75,3
Horizontales Oberrohr540565585605630
Radstand10951120114211631189
Kettenstrebe428428428428428
Tretlager Offset-10 - +10-10 - +10-10 - +10-10 - +10-10 - +10
Steuerrohr100110120130145
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Komponenten

Das Altitude 750 MSL ist die günstigste Ausstattungsvariante der Altitude-Reihe mit Carbon-Rahmen. Trotzdem lässt der Teile-Mix eigentlich keine funktionsbedingten Wünsche offen. Eine Mischung aus SRAM X7 und X9 Schaltkomponenten wird mit Race Face Turbine Zweifach-Kurbel mit 24er- und 36er-Kettenblatt gekoppelt. Die zehnfach-Kasette (11-36) sorgt für die nötige Bandbreite bei den Gängen.
Das Cockpit wird von Race Face-Teilen dominiert und bei der Bereifung greift man auf Schwalbes Klassiker Nobby Nic zurück. Die in dieser Bike-Kategorie unverzichtbare Teleskopstütze stellt RockShox in Form der Reverb mit 125 mm Verstellbereich und versteckter Stealth-Kabelführung.
An der Federungsfront findet sich eine Fox 34 Float 150 CTD 650B Evolution, beim Federelement greift man zu einem Fox Float CTD Evolution mit Remote. Beide verfügen über die Modi Climb, Trail und Descend sowie über Druckstufeneinstellung und verstellbare Zugstufendämpfung.
Vergleicht man Modelle anderer Hersteller in dieser Preisklasse, liegt das Altitude 750 MSL wohl eher im Mittelmaß des Preis-/Leistungsfaktors bei den Komponenten.

Tech Specs

RahmenUD CarbonKurbelRace Face Turbine, 24/36 Zahn
GrößenXS-S-M-L-XLInnenlagerRace Face Press Fit Team XC
DämpferFox Float Remote CTD EvolutionSchalthebelSram X7 Matchmaker 2 x 10
GabelFox 34 Float 150 CTD EvolutionSchaltwerkSram X9 Type 2
VorbauRace Face, 60 mm, 6°UmwerferSram X7 S3 Direct Mount
LenkerRace Face Evolve 31,8; 725 mmZahnkranzkassetteSram PG-1030, 11-36
SteuersatzCane Creek TenKetteSram PG-1031
SattelstützeRockShox Reverb StealthLaufräderWheeltech SL/Wheeltech Inferno
SattelRocky Mountain XC LightReifenSchwalbe Nobby Nic, 27,5", 2,35"
Bremse vo/hiAvid Elixir 5 XM, 180 mmGewicht13,36 kg (o.P.)
  Preis€ 4.499,-
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Up

Auch wenn das Altitude 750 MSL optisch wie ein großes Bike wirkt, zeigen die Geometriemaße, dass alles im grünen Bereich liegt. Schwingt man sich in den Sattel, bestätigen sich die Zahlen am Papier und man fühlt sich schnell zu Hause. Einzig bei der Überstandshöhe sollten kleinere Fahrer checken, ob sie damit ein Problem haben.
Je nach Einstellung der Geometrie kann man das Bike in Richtung Aufstieg trimmen, wobei man sagen muss, dass auch in der Abfahrts-orientiertesten Position das Altitude 750 MSL immer noch ein vorzüglicher Kletterer ist. Die StraightUp Sitzposition macht absolut Sinn und es fühlt sich so an, als würde die Kraftentfaltung effizient an das Fahrwerk weitergegeben werden.

Steigt man nicht direkt von einem 26" Bike um, fällt es einem schwer, Unterschiede zwischen dem kleineren und dem 27,5" Laufraddurchmesser wahrzunehmen.
Die Beschleunigung der mittelgroßen Laufräder ist gut, und inwiefern das etwas bessere Überrollverhalten zum Tragen kommt, ist, wie gesagt, nur schwer zu quantifizieren (auch wenn wir das Zahlenspiel mit einem besseren Ergebnis von 27,5" zu 26" kennen). Dass es einen leichten Vorteil gibt, glauben wir bestätigen zu können, und generell geben wir der mittleren Laufradgröße unseren Segen.
Zweifelsohne liegt das Fahrgefühl definitiv näher an einem 26" Laufrad, als an einem 29er, und darüber freut sich der Haupttester dieses Bikes.

In puncto Gewicht gehört das Altitude 750 MSL vielleicht nicht zu den leichtesten Carbon-Vertretern, was vor allem dem Teile-Mix zuzuschreiben ist. 13,36 kg ohne Pedale brauchen sich aber auch nicht unbedingt zu verstecken. Ist man, so wie die meisten der Tester, gewohnt, weitaus schwerere All Mountain/Enduro Bikes den Berg hochzutreten, erscheint einem das Rocky Mountain sogar durchaus leichtfüßig.
Auch hier stellt sich die Frage, ob die größeren Laufräder ihren Teil dazu beitragen; sicher ist auf alle Fälle, dass man auch längere Touren oder Alpenüberquerungen auf die Speisekarte des Altitude setzen kann, sofern man nicht unbedingt in Rekordzeit am Gipfel sein will.
Einzig der Sattel könnte eine etwas rutschfestere Oberfläche oder Form vertragen - hier wandert man oft und schnell aus der bevorzugten Position nach hinten.

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Der Hinterbau

Das CTD-System kommt dank Remote beim Altitude voll zu tragen. Der Hebel selbst wird keinen Schönheitspreis gewinnen, aber er verrichtet seine Dienste.
Neigt das Bike im offenen Descend-Modus durchaus zum Wippen, gelangt man durch einen kurzen Druck am Fox-Lenkerhebel in die Trail- oder Climb-Stellung, um das Bike in seinem Vortrieb effektiv zu unterstützen. Nach kurzer Zeit wird die Betätigung zur automatischen Bewegung und man denkt nicht mehr darüber nach.
Am liebsten befanden wir uns vor allem bei rollendem Gelände im Trail-Modus, der eine gute Mischung aus Absorption und Vortrieb lieferte und auch auf wurzeligen Trails für gute Eliminationsarbeit bei ausreichend Feedback sorgte. Auf Forststraßen bietet sich das Climb-Setting natürlich an. Und bei ganz brutal zerfurchten Anstiegen lässt man die Federung in ihrer offensten Stellung einfach arbeiten, um sich seinen Weg nach oben zu bahnen. Dann schluckt die Federung Spitzkanten und Geröll mit Leichtigkeit und saugt sich am Boden fest.

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Die Federgabel

Dass die Float CTD keine Trail-Adjust-Feinabstimmung besitzt, stört eigentlich nicht. Ebenso wenig vermisst man eine Absenkfunktion. Das Vorderrad pickt lange am Boden, und erst bei absoluten Steilanstiegen, bei denen sowieso die Traktion am Hinterrad versagt, erinnert man sich, dass per Absenkung vielleicht noch ein paar Meter rauszuholen gewesen wären. Aber nur vielleicht.
Aufgrund all der Optionen am Bike haben wir den Hebel der CTD-Verstellung an der Gabel eigentlich fast nie benützt. Das ist aber eine persönliche Faulheit und Präferenz: Wir sind die meiste Zeit einfach happy damit, dass die Federung am Anstieg aktiv arbeitet. Jedem das seine.

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Down

Das Altitude liebt es, ordentlich den Berg hinunter geknüppelt zu werden. Das Bike liegt mit dem flachsten Geometrie-Setup und progressivster Federkennlinie auch auf Waschbrettpisten erstaunlich ruhig und frisst kindskopfgroße Steine mit Gusto. Die größeren Laufräder helfen wie beim Uphill etwas beim Überrollen von Hindernissen.
Auf einem unserer Lieblings-Testtrails mit einer besonders steilen und kniffligen Sektion schien das Bike den Komfort-Level positiv anzuheben.
Verlassen die Reifen den Boden, merkt man eigentlich nichts von den größeren Laufrädern und man kann mit der nötigen Portion Style natürliche Sprünge attackieren.

Für einen leichten Rahmen mit einem Gewicht von ca. 2.500 g inklusive Dämpfer, wie es beim Altitude der Fall ist, kann die Steifigkeit überzeugen.
Als einzige Schwachstelle hat sich die Kurbel, bzw. die fehlende Kettenführung heruausgestellt. Trotz sauberen Setups und X9 Type 2 Schaltwerk (welches durch höhere Kettenspannung die Kette im Zaum halten soll) neigte sie dazu, vom großen Kettenblatt in Richtung des Pedals zu fallen - manchmal bereits, wenn man bei einem Sprint hart in die Pedale getreten ist, mehrmals bei kleinen Drops und ab und zu beim Prügeln des Bikes durch hartes Gelände.
Woran es lag, war nicht zu eruieren, die Kettenlinie schien auf alle Fälle gut abgestimmt zu sein und die Jungs von Rocky Mountain konnten mit anderen Pendants keine ähnlichen Erfahrungen sammeln. Sollte jemand doch unsere Erfahrungen teilen, kann ein Kettenspanner oder bereits ein Bashring dem allerdings Abhilfe schaffen.

Abfahrtsfanatiker könnten sich einen noch etwas flacheren Lenkwinkel vorstellen, obwohl die Werte in der flachsten Stellung eigentlich denen eines gängigen Enduros entsprechen und wir begeistert sind, einen Wert unter 67 Grad bei einem All Mountain Bike vorzufinden.
Seit kurzem hält Rocky Mountain aber ein neues Modell für genau diese Zielgruppe parat: das Altitude Rally Edition, welches mit 160 mm Federweg an der Front und dadurch etwas flacherem Lenkwinkel, Float-X Hinterbauelement sowie 1 x 10-fach Schaltung die Brücke zum Enduro-Racebike schlägt.

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Der Hinterbau

Das Ride-9-System geht auch beim Downhill voll auf. Je nachdem, was man sich von seinem Bike erwartet - lineare Federkennlinie für effektive Ausnutzung des Federwegs auch bei gemäßigter Fahrweise, hohe Endprogression um bei Drops nicht durchzuschlagen, oder etwas dazwischen: Das Altitude kann unterschiedlichste Fahrer sehr glücklich machen. Das Rotieren der Chips dauert nur ein paar Minuten und der Unterschied ist deutlich merkbar.
Das Extra-Lager beim Ausfallende lässt den Hinterbau stets aktiv arbeiten; dieser behält dadurch auch beim Bremsen guten Bodenkontakt. Die für ein 27,5" Bike mit 428 mm recht kurz gehaltenen Kettenstreben fördern die Wendigkeit und Verspieltheit des Bikes.
Das Hinterbauelement erhielt ein spezielles Custom Tuning von Fox und wurde für die Kinematik optimiert, was sich im ausgewogenen Federungsverhalten wiederspiegelt.

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Die Federgabel

Das Evolution-Modell der Fox 34 kann nicht mit Kashima-Beschichtung aufwarten und kommt in puncto Ansprechverhalten nicht ganz an seinen höherwertigen Kollegen heran. Wirklich nennenswert ist der Unterschied allerdings auch nicht - enerell verrichtet die Gabel schluckfreudig ihre Dienste.
Im Laufe des Tests sind wir sie in eher softerer Abstimmung gefahren, um balanciert mit dem Hinterbau zu harmonieren, wobei die Gabel selbst dann nur schwer bzw. nicht wirklich durchzuschlagen ist.
Die Steifigkeit der 34 mm starken Tauchrohre ist sehr gut und man kann auch auf mit Längsrinnen gesäten Trails gezielt seine Spur wählen.

Ausstattung

Überraschenderweise lieferte die Performance-Gummimischung am 27,5" Nobby Nic vor allem unter trockenen Bedingungen durchaus gute Traktion. Auf nassen Wurzeln und Steinen sollte man ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen, um Ausrutscher zu vermeiden; aber das zeitlose Profil des Schwalbe-Reifens gehört auch heute noch zu einem der besten Allrounder am Markt.
Die Avid Elixir 5 Bremsen mit 180 mm Rotoren verzögern gut bis sehr gut. Im Regen sollte man sich allerdings Ohrstöpsel mitnehmen, da sie unter solchen Bedingungen unbarmherzig laut quietschen.
Der 725 mm breite Lenker geht okay, über eine Spur mehr Breite hätten wir uns aber auch nicht beschwert.

Fazit

Rocky Mountain Altitude 750 MSL
Modelljahr:2013
Testdauer:ca. 24 h
+Vielfache Geometrie- und Progressionsverstellung
+Schluckfreudiges Fahrwerk
+CTD-Funktion für großen Einsatzbereich
+Durchgehend hochwertige Komponenten
oNicht das Leichteste Bike, aber dem Preis angemessen
-Neigt im Descend-Modus zum Wippen
BB-Urteil:Vielseitiges All-Mountain Bike mit großem Einsatzbereich, vielen Geometrie-Optionen und hervorragendem Fahrwerk.
Das Rocky Mountain Altitude 650 MSL ist ein Bike für alle Fälle. Das Wort Allrounder nimmt man schnell einmal in den Mund, aber das Altitude lebt es.
Viele Bikes versuchen durch komplizierte Federungssysteme oder Dämpferabstimmungen möglichst treteffiziente Systeme zu erschaffen. Das Altitude zielt auf ein absorptionsfreudiges Hinterbausystem und ausgereiftes Handling ab.
Die Geometrieverstellung ist top, das Fahrwerk auch. Der Fahrspaß ist dementsprechend enorm hoch.
  • Bonus: Behind the scenes...
    Bonus: Behind the scenes...
    Bonus: Behind the scenes...

Ich habe das Rad dieses Jahr bereits am Gardasee gesehen und muss sagen, dass es optisch sehr ansprechend wirkte.

 

Vielleicht seh ich das ein bisschen anders, aber 4500€ und dann sind da X7 Komponenten drauf? Was ist da "angemessen"

 

Die Ausstattung mit X7 löste bei mir auch nur ein kleines Kopfschütteln aus, zumal ich bei meinem Scott Spark 10 um diesen Preis eine komplette X0 erhielt. Ich hätte mir jedenfalls eine durchgängige X9 erwartet.

 

Allerdings wird hier die Entwicklung des Rades als 650B und natürlich das teure Fahrwerk von Fox entsprechend preistreibend sein. Zudem soll das CTD von Fox derzeit den Vorteil haben, dass es regelmäßig ausgetauscht wird und der Serviceintervall durch Wegwerfkomponenten ersetzt wurde..... :D

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@trialELCH: Steht eh im Text bei den Komponenten: "Vergleicht man Modelle anderer Hersteller in dieser Preisklasse, liegt das Altitude 750 MSL wohl eher im Mittelmaß des Preis-/Leistungsfaktors bei den Komponenten." Das "angemessen" steht beim Gewicht bezüglich der Komponenten.
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