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Wir hatten einen Traum - Weltradeltour


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Weltradeltour 2007 –2011 / 5 Kontinente / 48.000 km / Von Herzlichkeit bis Überfall

Teil 1 - Deutschland bis Iran

Beim Start unserer Weltradeltour waren wir zusammen schon 101 Jahre alt. Zum Glück war dies aber unseren Drahteseln egal. Wir hatten aber schon einige Radelerfahrungen aus vorher pedalten Touren. 2003 waren wir für 4 Wochen im Jemen unterwegs. Damals war radeln dort noch irgendwie möglich. 2004 besuchten wir unseren Sohn in Sri Lanka. Er war selbst 2003 von Deutschland aus in die weite Welt per Radel gestartet. Gemeinsam pedalten wir für 4 Wochendurch die herrliche Tropeninsel. Erst Jahre später reifte dann unser Entschluss die große Radelwelttour selbst zu wagen. Wir wollten unseren Sohn, sozusagen am Ende der Welt besuchen. 2007 war es endlich so weit. Wir hatten Martin versprochen zu kommen, allerdings würde es etwas länger dauern, denn mit den Rädern zu Besuch bis nach Neuseeland, dauert halt etwas länger. Aus diesem Versprechen wurde dann letztendlich unsere 4 jährige Tour um die Welt.

Ein Fazit unserer Reise: ,,Bei all den Erlebnissen über die vier Jahre wurde uns immer bewusster, wie kurz unsere Zeit auf diesem Planeten ist und wie klein und unwichtig wir doch eigentlich sind. Zwei radelnde Sandkörner in Raum und Zeit…‘‘

Vorbereitung und Eingebung

2006 wurde uns klar: wir können noch sooft – wenn auch in der Regel so untypisch anders –Urlauben, ein schnelles Ende ist dabei leider immer in Sicht. Das wertvolle Gut Zeit war bei uns immer zu knapp bemessen. Wie viele Menschen auch, so vertrösteten wir uns gedanklich auf das noch ferne Rentenalter. Durch den frühen Tod unserer Väter wurde uns aber schnell bewusst, was mit erhofften Träumen urplötzlich geschehen kann.

Eigentum verpflichtet! Wir verkauften viel von unseren geliebten Eigenheiten. Dies aber waren noch die kleinsten Hürden, denn nebenbei mussten wir noch mit unseren Arbeitgebern einiges abklären und, und und ….

Nach 6 Monaten war die unendlich erscheinende Liste abgearbeitet und die Reise konnte beginnen.

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Vom thüringischen Sonneberg aus ging es im April 2007 immer Richtung Süden. Die Donau war unser erstes Ziel. Diese begleiteten wir durch Bayern, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien bis Bulgarien. Der Donauabschied in Bulgarien viel uns recht schwer, denn meist waren die Donauwege Radel-schön, von Land zu Land lies auch der Muskelkater spürbar nach und die Ledersättel waren endlich eingeritten. Auch hatten wir endlich gelernt unseren Radelhaushalt in den Griff zu bekommen. Jedes Teil hatte nun seinen bestimmten Platz und das Auf- und Abbauen unserer Lagerplätze dauerte dann meist nur noch eine gute Stunde.

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Türkei

Fast drei Monate ließen wir uns für die Türkei Zeit. Wir lernten recht schnell, dass die Zeit für uns ein wichtiger Faktor sein wird,denn erst ab der Türkei fühlten wir uns irgendwie frei und die Zeit an sich spielte keine treibende Rolle mehr. Auch hatten wir nun das Gefühl, jetzt kann uns niemand mehr zurückholen, wir sind in Asien angekommen. Nach Istanbul ging es mitten durch die herrliche Türkei. Landschaften wie aus dem Bilderbuch,Karawansereien, Salzwüsten, Kappadokien, der Vansee und die meist netten Menschen, versüßten uns die türkischen Radelmonate. Besonders gut war es für uns in Kappadokien. Die Landschaft dort ist einmalig schön. Wochen könnte man da verbringen. Die Visa für den Iran wurden in Erzurum besorgt. 10 Tage dauerte die Visageschichte. Diese Zeit nutzten wir aber sinnvoll zu einem Ausflug ans Schwarze Meer. Am biblischen Berg Ararat öffneten die Iranis für uns dann aber sehr unkompliziert das verschlossene Grenztor.

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Iran

Auch wenn es oft schwer begreiflich erscheint, der Schurkenstaat Iran wurde für zwei Monate eines unserer angenehmsten Radelländer. Unvergessen ist dabei die eigentlich unbeschreibliche Gastfreundschaft der Perser. Da Gi (Gisela) im Iran für 4 Wochen Zahnschmerzprobleme hatte, lernten wir auch viele Zahnärzte kennen. Gi hätte sicherlich darauf verzichten können, doch letztendlich brachten uns diese Zahnprobleme auch viele weitere ungeahnte Einsichten in ein absolut interessantes Land.Leider, vielleicht auch zum Glück, wurden uns die Visa für Pakistan verweigert.So lernten wir auf der Strecke von Tabriz, Esfahan über Bandare Bushehr nach Bandare Abbas auch noch die iranische Küste am Persischen Golf kennen. Über 1000 km radelten wir immer am Golf entlang. In Bandare Abbas setzten wir mit einer Fähre in die Emirates über. Vorher besuchten wir noch die vorgelagerten Schmugglerinseln. Alles was es eigentlich im Iran nicht geben dürfte ( Heineken-Bier, unsaubere Videos, leckeren Krimsekt, süffigen Whisky )bzw. Mangelware ist (Kühlschränke, Autoreifen, TV – Geräte, ausgefallene Klamotten und, und …), findet in Nacht – und Nebelbootsschmuggeltouren von Arabien herüber seinen Weg in den Iran.

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Ich werde, sofern zeitlich machbar, die weiteren Teile einpflegen. Bis dahin Grüße von Wi + Gi image.jpg www.grenzenlosabenteuer.de Bilder einfach anklicken, ich denke, dann werden die groß, hoffe ich!:)

Bearbeitet von grenzenlos
Rechtschreibung
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Teil 2 zur Weltradeltour

Vereinigte Arabische Emirate

 

Die Vereinigten Arabischen Emirate überraschten mit wenigen klobigen aber durchaus interessanten Betonburgen in viel Sand. Das höchste Gebäude der Welt war gerade im endstehen. Ein Reporter vom VAE – Fernseher wollte unbedingt viele Fragen von uns beantwortet haben. Die wichtigste für ihn war: Was esst und trinkt ihr denn, um diese Strapazen durchzuhalten? Unsere Antwort war: Wir essen und trinken was es in den jeweiligen Ländern gibt. Dies konnte er absolut nicht verstehen. Wir denken, noch heute würde er liebend gerne in unsere Packtaschen rumwühlen, in der Annahme, dort sind, dort müssen garantiert tausender von Wunderpillen versteckt sein.

Uns zog es aber alsbald über die Wüstenstrecke Richtung Oman. Wir lieben die Wüsten. Kamele, kleine Oasen, putzige Moscheen, leben wie die Beduinen, Sand, Sand, Sand…. waren angesagt. Es waren sehr angenehme Tage und Nächte im ewigen Sand. Somit waren die nur 200 km bis zur Grenze für uns Wüstenschön.

 

7Wüstenlagerplatz.JPG 8glückliches Kamel.JPG

Dünengflüster und unser Freund

 

Oman

 

Wir mussten zuerst nach Maskat radeln um die Visa für den Jemen zu besorgen. Dies war nicht so einfach, denn der Botschafter wollte uns keine Visa ausstellen. Erst als Gi ihn sprachlich auf Arabisch lange umgarnte, wurde er weich.

Der Radelweg nach Maskat war einfach nur herrlich, denn die vorgelagerten Gebirgszüge garantieren absolute Abwechslung. Heiße Quellen, verträumte Oasen, überaus nette Menschen, Gebirgszüge von über 3000 m Höhe und Wüsten soweit das Auge reicht, ließen die Tage wie im Radelflug vergehen.

Von Maskat aus starteten wir Richtung Salalah. Über 1000 km ging es durch die Wüste Rub al Khali (Leeres Viertel). Absolut wichtig war dabei immer Trinkwasser zu bunkern. Teilweise wogen unsere Last-Radel dann bis über 80 kg. 80 km vor Salalah ist mir die Hinterradfelge eingerissen. Die geschweißte Felge bin ich dann noch 3 Jahre über 30.000 km geradelt (die wurde erst auf der Rückreise in Ägypten ausgewechselt). Noch heute könnte ich den pakistanischen Felgenschweißer (es war seine erste Felge) küssen.

Die Radelzeit in der Rub al Khali selbst werden wir nie vergessen. Die Höchsttemperatur war 47 Grad. Wir haben uns trotzdem immer wohl gefühlt. Wahrscheinlich muss man hierfür Wüsten absolut lieben und natürlich auch kopfmäßig gut vorbereitet sein.

Von Salalah aus ging es über die Mondberge zur jemenitischen Grenze. Im letzten omanischen Dorf wurde uns immer wieder erklärt, radelt ja nicht in den Jemen, dort sind alles Verbrecher, wenn ihr Glück habt, rauben die euch nur aus.

 

9Salalah Oman.JPG 10geht nicht in den Jemen!.JPG 31RAD (314).JPG

Salalah ist herrlich. Geht ja nicht in den Jemen, sagte uns die Frau. Geschweißte Felge.

 

Jemen

 

Nur mit viel Überzeugungskunst (Frauen schaffen halt fast alles) unsererseits hatte uns der jemenitische Botschafter in Maskat letztendlich die Visa für den Jemen ausgestellt. Wir mussten uns aber an bestimmte Abreden halten (Radeln war 2007 im Jemen nicht mehr möglich). Wir mussten an einem bestimmten Tag am Grenzübergang in den Mondbergen sein.

Ein Freund holte uns fast an der Grenze mit dem Auto ab (die Abholung war auch Absprache mit dem Botschafter). Zum Glück kam der Freund wie erwartet aber später. So konnten wir zumindest die ersten 70 km entlang der Piratenküste im Jemen radeln. Unvergessen sind dabei die unzähligen Meeresschildkröten und unsere erste Übernachtung in einem Fischerdorf. Unser Nachtlager war auf dem Flachdach der Dorfschule.

Für 3 Monate lebten wir dann in Sanaa. Dort gibt es wohl die schönste Altstadt der Welt. Wir tauchten ein in dieses faszinierende Land, erlebten dabei Hochzeiten, Landschaften, Gastfreundschaft, Beerdigungen und unzähliges mehr.

Trotz vielfältiger Bemühungen bekamen wir keine Schiffsüberfahrt nach Indien. Der Abschied vom Jemen viel uns schwer, zählt er doch schon viele Jahre zu unseren Lieblingsländern.

 

11Aus dem Wadi Dohan stammt die Großfamilie Bin Laden., .JPG 12Jemenausblick.JPG

Wadi Dohan. Ausblick bei Sanaa.

 

Indien

 

Indien wurde unser erstes Kulturschockland. Über Monate und tausende von Kilometern sogen wir all die Schockerlebnisse und Schockleckerbissen ein. Letztendlich entwickelte sich Indien für uns zur Hassliebe. Jederzeit würden wir Indien wieder bereisen, allerdings müsste dies nicht mehr unbedingt mit den Fahrrädern sein, denn der Straßenverkehr kann mörderisch sein. Nur in Südindien kehrte etwas Ruhe ein. Richtung Nepal begann die ewige Huperei und der quälende Kriegsstraßenverkehr erneut. Indien kann echt verrückt sein! Indien kann aber auch schön sein! Unvergesslich ist die Vielfältigkeit in diesem Land, leider auch die unvorstellbare Armut. Manches zermürbt die Sinne. Manches gibt Rätsel auf. Martin hatte uns gewarnt. Seinen Rat, betrachtet die Inder als große Kinder, konnten wir irgendwann beherzigen. Von da an lief vieles kopfmäßig einfacher.

 

13Indischer Lastentransporter.JPG 14Taj Mahal Sonnenuntergang.JPG

Indischer Tiertransporter. Taj Mahal im Abendlicht.

 

Bis zum nächsten Teil herrliche Radeltage wünschen Wi + Gi Grenzenlos.jpg

 

Hoffe, die Bilder sind nun beim Anklicken etwas größer.

Gruß Wi www.grenzenlosabenteuer.de

Bearbeitet von grenzenlos
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unfassbar genial

 

man kann es auch kaum treffender formulieren:

,Bei all den Erlebnissen über die 4 Jahre wurde uns immer bewusster, wie kurz unsere Zeit auf diesem Planeten ist und wie klein und unwichtig wir doch eigentlich sind. Zwei radelnde Sandkörner in Raum und Zeit..."

 

 

mein grenzenloser NEID ist mit euch!!! :D

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man kann es auch kaum treffender formulieren:

,Bei all den Erlebnissen über die 4 Jahre wurde uns immer bewusster, wie kurz unsere Zeit auf diesem Planeten ist und wie klein und unwichtig wir doch eigentlich sind. Zwei radelnde Sandkörner in Raum und Zeit..."

 

Und das schöne dabei, auch als klein und unwichtig fühlt Mann und Frau sich meist wohl;)!

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würd mich auch interessieren...

Zur Traumerfüllung war es gut vorher einiges zu Regeln. Gi war damals Schulsekretärin (gelernt hatte sie in jungen Jahren mal Schlosserin). Sie gehörte somit zum Bereich Öffentlicher Dienst in Deutschland. Da besteht die kluge Regelung bis 5 Jahre ohne Bezüge ne Freizeit zu nehmen. Diese hat sie für 4 Jahre genutzt. Die Anstellung nach den 4 Jahren war somit vorher schon geregelt. Absolut gut!

Ich selbst war 35 Jahre in einer Firma mit unterschiedlichsten Aufgaben. Habe dann selbst gekündigt. Heute mache ich total andere Dinge.

Schwer tun wir uns trotzdem, denn uns fehlt irgendwie die vorherige Freiheit. Auch sehen wir vieles nun anders. Ist manchmal gut, manchmal halt auch nicht. Aber es hindert uns ja niemand, weitere Träume zu haben.

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Unglaublich! Die einen machens mit dem Segelboot, andere mit dem Expeditionsfahrzeug... mit dem Rad stell ich es mir aber am qualvollsten und gefährlichsten vor. Nur einmal ausgeraubt zu werden in 4 Jahren ist eine gute Bilanz. Wahrscheinlich repräsentiert man gerade mit dem Rad nicht so den Reichtum Europas und ist damit dann in Summe sicherer.

 

Sehr schöner Bericht auf der Homepage, Danke!

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Unglaublich! Die einen machens mit dem Segelboot, andere mit dem Expeditionsfahrzeug... mit dem Rad stell ich es mir aber am qualvollsten und gefährlichsten vor. Nur einmal ausgeraubt zu werden in 4 Jahren ist eine gute Bilanz. Wahrscheinlich repräsentiert man gerade mit dem Rad nicht so den Reichtum Europas und ist damit dann in Summe sicherer.

 

Sehr schöner Bericht auf der Homepage, Danke!

 

Hallo, qualvoll war es nur wirklich ganz, ganz selten. Es war, denke ich, oftmals anspruchsvoll schön. Das wichtigste dabei, es hat uns die meiste Zeit Spaß und Freude bereitet. Um es nicht zur Qual kommen zu lassen, muss unbedingt das Zeitverhältnis zur zu bewältigenden Strecke passen. Zeitdruck erzeugt Stress. Stress erzeugt Fehler. Viele Fehler können qualvoll sein.

Gefährlichkeit haben wir bis zum Überfall (nach gut 3 Jahren) nie wirklich empfunden. Danach sah die Welt dann für einige Wochen anders aus. Nicht sehr angenehm da weiter zu pedalen.

In der Zwischenzeit sind gerade Radler in speziellen Gebieten (Peru z.B.) leider gezielt Zielscheiben für Überfälle. Die Räder werden immer teurer, die Ausrüstung auch und Knete bzw. Geldkarten hat auch jeder dabei. Die Verbrecher wissen dies.

In Afrika ist man mit 4 Packtaschen am Radel oft sehr reich. Wir wurden oft gefragt, warum wir denn so viel brauchen? Als wir in Deutschland aufbrachen, wurden uns gesagt, 4 Taschen sind doch viel zu wenig, das wird doch nichts! So unterschiedlich ist die Welt.

 

Viele Grüße nach Graz + bei Fragen ruhig schreiben;)

 

Habe noch was vergessen. Unser Sohn war lange auf Segelbooten. Hat das Seebeben vor Sri Lanka auf einer chinesischen Holzdschunke erlebt, überlebt. Auf einer Segelfahrt von Indien nach Thailand hatte er Blutvergiftung und Sturm mit Windstärke 10. Ich hätte nicht mit ihm tauschen wollen. Trotz der Gefahren die er erlebt hat, träumt er weiter von Segelschiffen. Ich möchte damit nur sagen, Gefahren werden von Menschen unterschiedlich empfunden. Hat man ein Hobby, so spielt man meist die Gefahr dabei runter, was auch gut so ist;)

Bearbeitet von grenzenlos
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Stimmt, wenn man praktisch ewig Zeit hat kann man vernünftig planen. :)

 

In so armen Ländern muss man ständig (vorallem in Ballungsräumen) auf der Hut sein und Angst um sein Hab und Gut und um sein Leben haben. Diese unangenehmen Zustände halten mich derzeit von Fernreisen in derartige Länder ab. Es ist mir klar, dass 99% der Menschen überdurchschnittlich gastfreundlich sind, aber trotzdem bleibt im Hinterkopf immer der Gedanke "was ist wenn..." Mit dem kann ich schlecht umgehen. Da fehlt mir die Erfahrung. Gerne würde ich den Rucksack packen und mit meiner Freundin fremde Kontinente näher kennenlernen. Aber mir reicht es schon wenn ich mit ihr Nachts in Graz in gewissen Stadteilen spazieren gehe. :D

 

Ich bin als Kind viel mit meinen Eltern und dem Allradbus unterwegs gewesen. Wir hatten immer einen großen Hund dabei, welcher ziemlichen Schutz bietet. Trotzdem waren wir auch in so manchen gefährlichen Situationen, die ich nicht vergessen kann. Also bleibe ich einstweilen bei Klettern und Mountainbiken in den Alpen. :f:

 

Grüße nach Sonneberg!

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Stimmt, wenn man praktisch ewig Zeit hat kann man vernünftig planen. :)

 

 

Ich bin als Kind viel mit meinen Eltern und dem Allradbus unterwegs gewesen. Wir hatten immer einen großen Hund dabei, welcher ziemlichen Schutz bietet. Trotzdem waren wir auch in so manchen gefährlichen Situationen, die ich nicht vergessen kann. Also bleibe ich einstweilen bei Klettern und Mountainbiken in den Alpen. :f:

 

Grüße nach Sonneberg!

Prima Eltern! Jeder sollte das tun was ihm Spaß macht. Deswegen wünsche ich dir viel Freude beim Klettern (auch nicht ganz ungefährlich) und Mountainbiken.

Grüße ins schöne Österreich!:U:

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Teil 3 zur Weltradeltour

 

Nepal

 

Nepal war für uns eine Überraschung, denn nach Indien tat uns die Ruhe gut. Was uns neben der grandiosen Bergwelt im Anapurnagebiet auch absolut faszinierte, war das Tiefland mit seinem Dschungel. Elefanten, Rinos und Krokos hatten wir im Nepal eigentlich nicht erwartet.

In den Bergen im Anapurnagebiet unternahmen wir eine Wanderung in Eigenregie. Erst auf über 3000 m wurde uns aber bewusst, weiter können wir nicht rauf. Unsere Ausrüstung war leider halt radelmäßig ausgelegt. Mit Badelatschen in den Nepalbergen war ja auch irgendwie skurril.

 

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Bei den Elefanten im Tiefland. Tragemädchen in den Bergen.

 

Im Nepal gibt es auch ein großes Völkergemisch. Stunden schaute ich mir die so unterschiedlichsten Gesichter an. Viele Geschichten verbergen sich da. Ganze Bücher würden sich ohne Langweiligkeit füllen lassen.

 

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Sadus sind immer gut drauf. Ältere Dame.

 

Während unserer zweimonatigen Radelkilometer im Nepal waren gerade Wahlen. Die Maoisten hatten die Wahl gewonnen. Auch wenn Ausschreitungen befürchtet wurden, alles verlief sehr ruhig. Interessant für uns, die langen Schlangen vor den oftmals provisorischen Wahllokalen. Wohl weit über 90 Prozent nehmen da noch ihr Wahlrecht an. In Deutschland wird es so um die 60 Prozent sein.

 

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Die Maoisten hatten die Wahlen gewonnen.

 

Von der Hauptstadt aus wollten wir weiter in den Tibet. Leider war die Grenze in den Tibet für uns nicht machbar. Vor der Olympiade 2008 in China gab es wegen dem Aufstand im Tibet, im Vorfeld der Olympiade, keine Einreise über Land. Trotzdem sind wir bis an die tibetische Grenze geradelt. Dort stand der Wind günstig. So konnten wir wenigstens etwas Tibetluft schnuppern. Auf dem Rückweg sahen wir in weiter Ferne den Schneegipfel vom Mount Everest. Ein irgendwie erhabenes Gefühl.

 

Thailand / Kambodscha

 

Von Bangkok radelten wir recht zügig zur Grenze von Kambodscha, denn die Regenzeit lag vor uns. In Kambodscha, ca. 100 km vor Siam Rep, erwischte uns der fast Dauerregen. Wir mussten lernen, dass dann wirklich nichts mehr radelmäßig geht. Um nach Siam Rep mit seinen so berühmten Tempel zu kommen, mussten wir ein Auto für unsere Schlammradel bemühen.

 

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Nichts ging mehr, Schlammradel!

 

In Siam Rep überlegten wir, wie wir wieder nach Thailand zurückkommen, denn Monate im Regen wollten wir uns nicht antun.

Mit einem Boot ging es über einen See. Das Seegebiet war absolut interessant, denn dort gibt es noch Seenomaden. Der Junge mit der Schlange faszinierte mich. Ich hatte als Kind einen Hamster. Hatte mir die Oma geschenkt.

 

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Schlangenspiel!

 

In Batambang besichtigen wir die Mörderhöhle. Über 10.000 Kambodschaner wurde dort von den Roten Khmer umgebracht. Langsam beginnt man in Kambodscha die unglaubliche Pol Pot-Zeit aufzuarbeiten.

 

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Eingang zur Mörderhöhle.

 

Bedingt durch den vielem Regen, fiel leider unser Aufenthalt, im durchaus sehenswerten Kambodscha sehr Radel-knapp aus. Neben den berühmten Tempeln, war das so andere Essen am Wegesrand eine auch manchmal leckere Erfahrung (mehr für Gi). Von Fröschen über Spinnen bis zu unzähligen kleinen Krabblern reicht da das Angebot.

 

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Leckere Krabbler?

 

In Thailand erwarteten uns wieder Teerstraßen. Die Ostküste wollten wir runter pedalen. Doch davon wird es im nächsten Bericht etwas erzählt.

 

Bis dahin viele Grüße von Wi + Gi www.grenzenlosabenteuer.de

Beim anklicken werden die Bilder nun wirklich groß:jump:

Bearbeitet von grenzenlos
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Super Bericht - mich juckt es schon in den Füßen...

 

Nur rein interessehalber - seid ihr wirklich so oft so schlechte Straßen geradelt, dass Reiseräder auf MTB-Basis notwendig waren ? Ich bin (zugegebenermaßen mit weniger Gepäck) mit ReiseRR und 32Reifen problemlos durch Thailand, Kambodscha, Laos, Marokko, Türkei etc. gekommen. Auf Asphalt und guten Pisten schätze ich die vielen Griffpositionen des Rennlenkers und bei Gegenwind(bzw.-sturm) sowieso...

 

Gruß Gerold

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Ich glaube, Ausrüstung ist ein wenig Philosophiefrage.

Manche mögen eine minimalere Ausrüstung, bei anderen sollte alles "bombproof" sein.

Das Thema zieht sich quer durch alle Weltunradlungsberichte, die ich bisher gelesen habe.

Auf ein Reiserennrad kann man zB nicht so leicht eine gesamte Trekkingausrüstung (Zelt, Schlafsack, Kochzeug,...) verstauen, oder durch die Wüste mal 20l Wasser mitnehmen.

 

Ich hab mir auch schon oft überlegt was meine eigene Taktik wäre, und ich würde wohl auch eher auf ein möglichst minimales Gepäck zurückgreifen, soweit das möglich ist.

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Super Bericht - mich juckt es schon in den Füßen...

 

Nur rein interessehalber - seid ihr wirklich so oft so schlechte Straßen geradelt, dass Reiseräder auf MTB-Basis notwendig waren ? Ich bin (zugegebenermaßen mit weniger Gepäck) mit ReiseRR und 32Reifen problemlos durch Thailand, Kambodscha, Laos, Marokko, Türkei etc. gekommen. Auf Asphalt und guten Pisten schätze ich die vielen Griffpositionen des Rennlenkers und bei Gegenwind(bzw.-sturm) sowieso...

 

Gruß Gerold

Natürlich waren die Straßen oft auch gut. Wir wollten aber was robustes. Sollte ja auch 4 Jahre und knapp 50.000 km irgendwie halten. Die Räder haben sich bewährt. Speziell auf Wüstenstrecken und auf Pisten waren die echt gut zu pedalen.

Gruß + herrlich Radelwochenende wünscht Wi

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Ich glaube, Ausrüstung ist ein wenig Philosophiefrage.

Manche mögen eine minimalere Ausrüstung, bei anderen sollte alles "bombproof" sein.

Das Thema zieht sich quer durch alle Weltunradlungsberichte, die ich bisher gelesen habe.

Auf ein Reiserennrad kann man zB nicht so leicht eine gesamte Trekkingausrüstung (Zelt, Schlafsack, Kochzeug,...) verstauen, oder durch die Wüste mal 20l Wasser mitnehmen.

 

Ich hab mir auch schon oft überlegt was meine eigene Taktik wäre, und ich würde wohl auch eher auf ein möglichst minimales Gepäck zurückgreifen, soweit das möglich ist.

Auch ich glaube, es ist ne Philosophieentscheidung. Was brauche ich an Gepäck usw? Für uns war wichtig, die Radel sollten unsere Lastesel sein. In Wüsten kamen da spielend mal 20 kg Wasser dazu. Somit Gesamtgewicht dann um die 70 kg pro Radel. Mein Radel lebt immer noch. Hat jetzt so um die 60.000 km hinter sich. Gis Radel wurde leider nach unserer Tour in unserer Heimatstadt geklaut:devil:

Grüße und schön Radelwochenende!:)

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Ganz deine Meinung - ich arbeite eh daran. Nächste Woche gehts zur Mille du Sud an die Cote dÀzur (ok ein 1000 km-Brevet hat jetzt nur am Rande mit Radreise zu tun) und der Flug nach Bangkok Ende Jan. 2014 ist schon gebucht - da wird entweder Malaysia/Indonesien oder Miramar oder Nordvietnam/Nordlaos (die letzten Asphaltstraßen die ich dort noch nicht kenne) und ev. Teile von China beradelt.

 

Gruß Gerold

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Nur rein interessehalber - seid ihr wirklich so oft so schlechte Straßen geradelt, dass Reiseräder auf MTB-Basis notwendig waren ? Ich bin (zugegebenermaßen mit weniger Gepäck) mit ReiseRR und 32Reifen problemlos durch Thailand, Kambodscha, Laos, Marokko, Türkei etc. gekommen. Auf Asphalt und guten Pisten schätze ich die vielen Griffpositionen des Rennlenkers und bei Gegenwind(bzw.-sturm) sowieso...

Aus genau dem Grund bau ich mir einen Hybrid auf Basis eines 29ers mit Scheibenbremsen.

Bei Asphaltreisen kommen Rennradreifen rein, und wenn ich mal wo ruppigere Ziele haben sollte nehm ich die 29er MTB Reifen.

Leider hängs bei mir zeitlich gerade.. aber in vermutlich einem Monat gehts wieder weiter mit dem Aufbau.

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Aus genau dem Grund bau ich mir einen Hybrid auf Basis eines 29ers mit Scheibenbremsen.

Bei Asphaltreisen kommen Rennradreifen rein, und wenn ich mal wo ruppigere Ziele haben sollte nehm ich die 29er MTB Reifen.

Leider hängs bei mir zeitlich gerade.. aber in vermutlich einem Monat gehts wieder weiter mit dem Aufbau.

 

Genial! Nicht so lange warten!:)

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@ grenzenlos

Hab deinen Bericht schon im Rad Forum mit Begeisterung und Bewunderung gelesen, ich weiss noch nicht genau wann, aber ich weiss dass mir die grosse Reise mit dem Rad noch bevorsteht, alles zu seiner Zeit halt.

 

Bis dahin halt ich mich mit den Erzaehlungen und Berichten ueber Wasser, und durch warmshowers bekokmm ich regelmaessig Abenteurer und Reisende aus aller Welt ins Haus, wenn man grad nicht selbts unterwegs sein kann ist das eine gute Sache.

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