Respekt, schaut super aus!
Sind so Stoffe einfach zu bekommen?
Da es hier ja u.a. auch threads für E-Gitarren gibt dachte ich ein Nadel und Fadenfaden könnte hier auch hinpassen...
Soll dazu dienen selbstgeschneiderte Klamotten fürs Radeln vorzustellen. Vielleicht findet sich ja der ein oder andere Gesinnungsgenosse oder es dient jemandem als Anreiz/Motivation
Beitrag1 passend zur scheidenden Wintersaison:
Mischung aus Winterjacke und -trikot. Optimal für trockene Bedingungen und 0-8°C
- Frontpartie aus Pertex mit Polartec Alpha-Wattierung. Innen mit dünnem Netzjersey abgefüttert
- Ärmel und Rest des Torsos aus Superroubaix-Material
- Rückentaschen aus reflektierendem Trikotmaterial
- Reichlich Reflexdetails für bessere Sichtbarkeit
- YKK-Profil-RV. Robuster und besser bedienbar als Spiral-RV
- Silikonisiertes Abschlussband am Bund (hinten) verhindert ein Verrutschen
- elastische Armstulpen verhindern Kältebrücken zum Handschuh
- vorgeformte Kragenpartie
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Geändert von david0815 (04-04-2018 um 23:14 Uhr)
Respekt, schaut super aus!
Sind so Stoffe einfach zu bekommen?
servas
super, gefällt mir. ergänzung zur frage von exotec: ist das vom preis her interessant oder eher liebhaberei? neben allen vorteilen der maßfertigung natürlich.
2RC°395
www.selberbruzzler.at
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i tät gern so gscheit radlfahrn können, wie i deppat reden kann
Zitat von exotec;[FONT=Helvetica
Aus diversen Quellen. Zu Zeiten des Internethandels ist das wesentlich einfacher geworden. Als ich vor inzwischen 15 Jahren mit der Näherei angefangen habe war die Materialbeschaffung wesentlich schwieriger.
Inzwischen habe ich aber ein ganz gutes Netzwerk aufgebaut, bzw. es gibt auch einfach mehr Anbieter.
Gute europäische Anbieter sind:
extremtextil.de
funfabric.com
aktivstoffe.de
Generell muss man sagen, dass man immer dann kaufen muss wenn man die Möglichkeit hat an entsprechende Stoffe heranzukommen. Dadurch sammelt sich natürlich über die Zeit ein ganz schöner Fundus an Material an... Hier liegen sicher mehr als 100m Stoff im Arbeitszimmer ;-)
Stoffe/Materialien für Einzelprojekte zu beziehen ist manchmal möglich, aber da das Angebot in den kleinen Webshops doch stark wechselt nicht immer optimal. Das gilt speziell für Radbekleidung. Da ist der DIY-Markt offensichtlich noch kleiner als bspw. für DIY-Zelt und Rucksäcke... Je spezieller die Anforderungen sind, desto komplizierter wird natürlich die Beschaffung. Inzwischen habe ich aber den Anspruch an die Projekte, dass sie kommerzieller Highend-Bekleidung weder in Design (persönliches Empfinden) noch Funktion nachstehen sollen. Die verwendeten Stoffe entsprechen qualitativ ziemlich genau einem kommerziellen "Konkurrenz"-produkt. Das Konzept und die Details unterscheiden sich jedoch leicht ;-)
Um bei dem gezeigten Beispiel zu bleiben: Die verwendeten Stoffe sind von mir aus aus CZE, IT, USA, DE, teils aus mehreren verschiedenen Quellen importiert. Der Aufwand ist also nicht unerheblich. Einfach in den Stoffladen um die Ecke gehen ist eher nicht so angesagt.
Wenn ich - Stand heute - ein Einzelprojekt betrachte: Ja. Die Materialkosten für obiges Beispiel belaufen sich auf geschätzt 30-40€. Wenn ich aber das Lehrgeld in Form von Vorgängerprojekten der letzten 15 Jahre mitrechne hätte ich mich mehrfach mit hochpreisigsten Kaufprodukten einkleiden können. Die Zeit für solche Projekte darf man natürlich auch nicht mit einrechnen. Aber das gilt natürlich immer für jedes Hobby.
Insgesamt also sicherlich eher Liebhaberei als Sparfuchserei.
Hier mal noch ein Bild von selbstgenähtem Trikot, Bibshort (nicht zu sehen ;-) ) und Baggypant im (MTB-) Einsatz
Schaut durchaus ansprechend aus![]()
Die Suche nach dem Einhorn beginnt am Anfang des Regenbogens
Und hier mal die letzte Iterationssufe auf meiner Suche nach der idealen Winterjacke:
Features:
- Oberstoff:
- Polartec Neoshell - 120 g/m² (also eher leichtes Laminat, wasserdicht, 98% winddicht bei sehr hoher Wasserdampfdurchlässigkeit, Nähte nicht abgetapet);
- Schoeller Dryskin an der Armunterseite und Rückentaschen (höhere Wasserdampfdurchlässigkeit);
- bedrucktes Jerseymaterial am Rücken (Farbtupfer und höhere Wasserdampfdurchlässigkeit)
- Isolationsschicht: Polartec Alpha - 90 g/m² an Körper und Oberarmen, 80 g/m² an den Unterarmen (deutlich dicker als das üblicherweise eingesetzte 60 g/m² -z.B. Sportful R&D zero)
- Futterstoff: Sitip Rudy - 120 g/m2 leichtes Jerseymaterial,
- Abgedeckter Front-RV in geklebt-genähter Konstruktion; YKK Profil#5 für einfache Bedienbarkeit auch mit Handschuhen
- Im Augenblick sind die Armabschlüsse noch vergleichsweise offen. Es sind noch keine Armstulpen eingenäht. Ich wollte das erstmal ohne testen, sie werden aber wohl nicht mehr nachgerüstet. Die Handschuhstulpen sind ausreichend
- Bundabschluss mit flaschem Gummiband vorne und silikonisiertem Antirutschband hinten
- Sehr elastische, vorgeformte Kragenkonstruktion, optimal zur Kombination mit Buff, Turtleneck,...
- reichlich Reflexmaterial für bessere Sichtbarkeit ist auch vorhanden
Der diesjährige Winter hielt ja gute Testbedingungen für die Jacke bereit. Bin echt begeistert von Wärmeleistung und Dampfdurchlässigkeit. Bis -4°C gut fahrbar nur mit warmem Unterhemd drunter. Man merkt übrigens bei solch tiefen Temperaturen einen leichten Luftzug auf der Brust. Da der RV abgedeckt ist führe ich dies auf die lediglich 98% Winddichte des Neoshell-Materials zurück.
Alter Verwalter, wassn das fürn geiler Schice???
Ich ärger mich ja seit Jahrzehnten über die 'wertigen Details' dieser kommerziellen Produkte wo ich mehr oder weniger immer den Eindruck hab, die Typen, die sich das ausdenken, müssen ihren Mist niemals selbst benutzen.
Ne handtellergrosse Tasche ca. am Steissbein, also mitten über der Arschkerbe, was soll ich damit an ner Fahrradhose? mp3-Player-Tascherl mit Ohrstöpselkabelausgang an ner Fahrradjoppe, Reissverschlüsse, die mit einer Hand absolut unbedienbar sind, nichtmal eine Schlaufe im Kragen, um die Jacke oder das Trikot aufzuhängen, unterlegte Reissverschlusstaschen, die zu 80% zwicken und dann schon gleich dreimal nicht mehr auf oder zu gehen, Regenjoppen, die hinten weder länger sind noch nen egal-wie gearteten Schutz vorm Hochrutschen haben, Taschen aufm Rücken, die so hoch angebracht sind, dass nur ne zweite Person drankommt und und und...
Auf die Idee, selberzuschneidern, bin ich aber noch nicht gekommen und ich glaube, (leider) wär das auch n langer, steiniger Weg, selbst wenn ich ne halbwegs passable Nähmaschine hab und diverse Dinge tatsächlich selbst nähe (Verdunkelung/Vorhänge fürs Auto, Taschen für Werkzeug oder Lampenakkus am Rad usw., auch Jeans flicken etc. geht, aber komplette Klamotten sind für mich wohl so weit weg wie der Mond.
Absolut Daumen hoch für die Geschichte!
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Ein bisschen Tri schadet nie
Grand Bazaar
Wie kommst du zu den Schnittmustern? Ja sicher nicht aus dem Burda [emoji23]
servas
Geändert von ziller (09-04-2018 um 23:44 Uhr)
Ein bisschen Tri schadet nie
Grand Bazaar
Der Schnitt ist über Jahre selbst- und weiterentwickelt. Es gibt leider keine vernünftigen Kaufschnitte für Radbekleidung (ich denke aber auch, dass der Markt sehr klein ist) Ich habe einen Basistrikotschnitt (der nach vielen Iterationsstufen inzwischen wirklich gut und mit wenig Aufwand vielfältig anpassbar ist). Ich schaue mir gerne an, was kommerzielle Schneider/Designer so erarbeiten und adaptiere dann die für mich schlüssigen und sinnvoll erscheinenden Lösungen. Wenn man genau hinsieht kann man erkennen welcher Designer für den Trikotschnitt Pate stand...
Da kam kein Futter mehr rein. Das ist ein einfaches Langarmtrikot, d.h. eine Lage Thermojersey (Superroubaix). Das Nähen der meisten Nähte ist nicht so schwer. Ein paar Tricks kommen mit der Zeit/Erfahrung.
Aber erste funktionierende Kleidungsstücke sind schon mit geringen Mitteln und Kenntnissen realisierbar. Soll es dann etwas aufwändiger werden, wie bei der vorgestellten Winterjacke, dann ist schon etwas mehr Erfahrung vorteilhaft...
Dann wäre ja sowas eher was für dich: https://felvarrom.com
Geändert von david0815 (10-04-2018 um 00:02 Uhr)
Zur Abwechslung mal keine Oberbekleidung:
Herbst- & Frühlingshandschuhe 2.0
mein erstes Paar Softshellhandschuhe für herbstliche Bedingungen (>5°C) hat sich hervorragend bewährt und ist immer noch im Einsatz ohne größere Gebrauchsspuren zu zeigen (eine Naht am Zeigefinger musste zwischenzeitlich nachgenäht werden). Da ich fast täglich auf dem Rad sitze, ist ein zweites Paar Handschuhe nützlich um Waschpausen zu überbrücken. Also frisch ans Werk und einen Klon von V1 genäht (viel Verbesserungspotential gab es eigentlich nicht):
- Schoeller WB400 mit Trikotfutter
- Schoeller Dynamic am Daumen (Rotzbremse)
- Pittards WR100X Ziegenleder für die Innenhand
- Reichlich Reflexmaterial für bessere Sichtbarkeit im Dunkeln
- Verlängerte Armstulpe (im Vergleich zu V1)
- (Zu) Kleiner Zwickel für leichteres Anziehen
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GILBERT dein Markenname?
Ich bin jetzt dann sprachlos. Du hast dir vermutlich schon länger nichts fertiges mehr gekauft
servas