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Berner Schaltwerk Käfig
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Berner Schaltwerk-Käfige können immer wieder auf Profi-Bikes gesichtet werden. Zuletzt vergangenes Wochenende am Trek Domane des Flandern-Rundfahrt-Siegers Fabian Cancellara. Ferner vertrauen beispielsweise Edvald Boasson Hagen, Philippe Gilbert oder der aktuelle IM-Weltmeister Frederik van Lierde auf die Breuberger (D) Tuning-Teile.

Claim: Die größeren Schaltröllchen sollen effizienter arbeiten, die Reibung verringern und somit wertvolle Watt einsparen - der Hersteller Berner-Bikes spricht von etwa drei Watt je nach Ausführung und Schaltwerk.

Diese Aussage machte uns natürlich neugierig, denn man kann nie genügend Watt einsparen, egal bei welchem Rennen, Tempo oder Leistungslevel. Aber handelt es sich dabei um leere Marketing-Versprechen, ein unter Profis kursierendes Placebo oder um ein funktionierendes Setup? Wir wollten der Frage nachgehen und sprachen mit dem einzigen Menschen, der dies wirklich messen und wissen kann - mit Jason Smith von Friction-Facts.

Exkurs "Fahrwiderstände": Zuvor werfen wir aber noch einen theoretischen Blick auf die Summe aller Fahrwiderstände, mit denen der Radfahrer zu kämpfen hat. Der von uns sehr geschätze TOUR Redakteur Robert Kühnen präsentierte 2008 eine fundierte, prozentuelle Auflistung aller Fahrwiderstände inklusive ihrem Verbesserungspotenzial. Siehe dazu die nachstehende Tabelle und Grafik.

Fahrwiderstände

  • Berner Schaltwerk Käfig

Ohne im Detail darauf einzugehen (diese Story ist kostenlos zum Download erhältlich) zeigt sich deutlich, dass die Lagerung (14 Lager drehen sich in einem durchschnittlichen Rennrad) mit einem Anteil von 0,5% für die Fahrwiderstände nahezu bedeutungslos ist. Betrachten wir eine Fahrt mit etwa 200 Watt Durchschnitt, schlucken sämtliche bewegte Lager rund ein Watt, d.h. eine Einsparung von drei Watt ausschließlich an den Schaltröllchen wäre ein Ding der Unmöglichkeit.

Einzelwiderstände im Vergleich

  • Berner Schaltwerk Käfig

Pro Berner Beweis: Jason Smith von Friction-Facts.com (einem in den USA ansässigen, unabhängigen Unternehmen) bestätigt mit einem umfangreichen Test verschiedener Schaltröllchen, Schaltwerke und Ceramic-Lager den behaupteten Performance-Gewinn.

Sogar im Falle eines perfekt funktionierenden Dura Ace 11-fach Schaltwerks können mit der Berner-Cage-Keramiklager-Version tatsächlich 1,76 Watt eingespart werden. Diese Messung bezieht sich auf nahezu neue und perfekt eingefahrene Schaltwerke/Lager/Ketten. Smith spricht von realistischen zwei Watt bei gut gewartetem, aber normal verschlissenem, angeschmutztem Material.

Aber wie ist das möglich, nachdem die komplette Lagerung nur 0,5% am Gesamtwiderstand ausmacht? Laut Smith beruhen die Berner Vorteile auf drei Schlüsselprinzipien: die Größe der Schalträdchen (13/15 Zähne), die Federspannung des Käfigs (niedriger als beim Dura Ace Original) und die damit verbundene Reibung an den Lagern sowie der Kette. D.h. der Berner-Käfig nagt mit seiner Konfiguration auch ein wenig an dem 2,5% hohen Anteil der Kettenreibung.

Berner-Cage Kit

KompatibilitätSram Red, Campa SR-11s, Shimano Dura Ace 7900/9000, Shimano Dura Ace Di2 7970/9070, Ultegra Di2
MaterialCarbon, Alu
FarbeKäfig schwarz, Schalträdchen schwarz oder gold
Schalträdchen13 bzw. 15 Zähne, Stahl- oder Ceramic-Lager
Gewicht71 Gramm (Ceramic-Lager) entspricht einem Mehrgewicht von 30g gegenüber einem Dura Ace Di2 9070 Schaltwerk
Preis€ 359,- Ceramic (€ 269,- Stahl-Lager)

Berner-Tuning-Cages werden ausschließlich online bestellt. Der Kunde kann zwischen verschiedensten Ausführungen, teilweise kompletten Schaltwerksystemen oder lediglich dem Cage bzw. den Keramik-Rädchen wählen.

Zum Umbau wird entweder das eigene Schaltwerk eingeschickt (bei Campa zu empfehlen) oder das Tuning im Eigenbau durchgeführt. So funktioniert der Shimano-Umbau relativ easy, wovon ihr euch im nächsten Abschnitt überzeugen könnt.

Der "Selbst-ist-der-Mann" Umbau

  • Berner Schaltwerk Käfig

Der Umbau vom Original- auf den Berner-Käfig ist im Falle Shimanos für einen Hobbymechaniker keine große Hexerei. Dennoch sollte er sehr konzentriert vorgehen, da kleine, feine Details beachtet werden müssen. Drehmoment-Angaben entsprechen jenen des Schaltwerk-Herstellers. Die Angst vor Erblindung durch herumfliegende Schaltwerksfedern ist unbegründet.

Hinweis am Rande: bei der beiliegenden, kleinen Spritze mit blauem Inhalt handelt es sich um mittelfeste Schraubensicherung. Auf keinen Fall mit Ceramic-Lager-Fett verwechseln.

Watt-Ersparnis laut Friction-Facts.com

  • Berner Schaltwerk Käfig

Friction-Facts verglich verschiedene Kombinationen auf dem hauseigenen Prüfstand:
Berner 13/15 (CeramicSpeed) vs. Shimano 11/11 (CeramicSpeed) vs. Shimano 11/11 Original

Während der Tausch auf CeramicSpeed-Lager (Rädchen mit 11/11 Zähnen) im Schnitt nur rund 0,78 Watt einspart, bringt der komplette Berner-Cage-Upgrade (Rädchen mit 13/15 Zähnen inkl. CeramicSpeed-Lagern) in Summe 1,76 Watt.

Test-Aufbau: gleichmäßige Kadenz von 95 Umdrehungen, Übersetzung 53/12, Genauigkeit des Tests +/- 0.02 Watt. Weitere Details findet ihr hier.

This test was performed in clean laboratory conditions, with pristine test chains and lubricants. In ‘real world' conditions, the chain and chain lube would most likely be contaminated to some degree, increasing the frictional contribution of the chain to the equation. Therefore, the wattage savings would most likely be even greater in ‘real world' than seen in the lab. It is speculated that upwards of two watts could be saved during clean road racing conditions.
Jason Smith, Friction-Facts.com
  • Shimano Cage, DA 11T-11T RädchenShimano Cage, DA 11T-11T RädchenShimano Cage, DA 11T-11T Rädchen
    Shimano Cage, DA 11T-11T Rädchen
    Shimano Cage, DA 11T-11T Rädchen
  • Berner Cage, Ceramic 13T-15T RädchenBerner Cage, Ceramic 13T-15T RädchenBerner Cage, Ceramic 13T-15T Rädchen
    Berner Cage, Ceramic 13T-15T Rädchen
    Berner Cage, Ceramic 13T-15T Rädchen
  • Reibungsverluste (Watt) je nach Schalträdchen-KombinationReibungsverluste (Watt) je nach Schalträdchen-KombinationReibungsverluste (Watt) je nach Schalträdchen-Kombination
    Reibungsverluste (Watt) je nach Schalträdchen-Kombination
    Reibungsverluste (Watt) je nach Schalträdchen-Kombination

Fazit

Berner-Cage Ceramic DA Di2
Modelljahr:2014
Testdauer:wird am Speedmax CF Jahrestestrad gefahren
+Einsparung von ca. 2 Watt
+ultra-geschmeidige Funktion
-30 g schwerer als das Original
-mit € 359,- sehr teuer
BB-Urteil:Funktionierendes Formel-1 Tuning für Pros, Amateure und Hobbyfahrer, die es sich leisten können.

Der Gewinn von etwas weniger als zwei Watt ist nicht weltbewegend und für Alltagsfahrer auch nicht unbedingt zweckmäßig. Beim Weltklasse-Profi sieht die Sache da schon etwas anders aus. Zwei Watt sind immer noch zwei Watt und auf 200 bis 300 Kilometer langen Etappen kann man doch ein paar Körnchen sparen. Verblüffend finde ich das hohe Vertrauen ins Material - ansonsten würden Cancellara und Co nicht mit dem Berner an den Start der prügelharten Frühjahrsklassiker gehen.

All jene, bei denen die Kohle für deartige Tunings locker sitzt, sind mit dem Berner-Ceramic-Cage definitv besser beraten als mit dem Austausch der verbleibenden 14 Rennrad-Standard-Lager auf noch teurere Keramik-Lager, deren günstige Vertreter zudem eine mindere Lebensdauer aufweisen.


Ob man den Spekulanten bei ganz kleinen Summen wenigstens vertrauen kann?

 

It is speculated that upwards of two watts could be saved ...

 

Volle 2 Watt ... hmm ... um nur 359 Eulen! Kommen sie! Kaufen sie!

 

(Vielleicht geht's so etwas günstiger: vor dem nächsten Bergrennen werf ich ein paar Gramm Münzen aus meinem Geldbörsl in den Becher eines Bedürftigen. Den gemessenen Gewichts- und Sekundenvorteil bericht ich euch dann.)

 

Im Ernst: das war jetzt mein Ernst. Cancellara und Co. können ja weiterhin schwören worauf sie wollen.

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Über die Sinnhaftigkeit lässt sich natürlich streiten. Allerdings hab ichs auf meinem 1er Radl drauf und finde es voll ok, wenn die anderen darauf verzichten. Ich kann die 2 Watt gut brauchen. ;-)

 

Die hier getestete Version besitzt die teuren, dänischen CeramicSpeed-Lager. Die Standardlager-Version kostet € 269,-. Bezüglich der Watt-Ersparnis vertraue ich eher dem Jason von Friction-Facts.com. Er legt auch den kompletten Test-Prozess offen. Das erweckt mehr Vertrauen, als das Statement eines Herstellers.

 

Vgl. z.B. den Claim von CeramicSpeed: "spare 6-9 Watt mit CeramicSpeed Lagern". Das mag stimmen wenn ich Plastiklager mit den Keramiklagern vergleiche... der Unterschied zwischen guten Standardlagern und Keramiklagern ist minimal und fast nicht greifbar. Umso erstaunlicher, dass es Berner mit seinem Käfig gelingt einen zumindest messbaren Reibungsgewinn zu erreichen.

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Allerdings hab ichs auf meinem 1er Radl drauf und finde es voll ok, wenn die anderen darauf verzichten. Ich kann die 2 Watt gut brauchen. ;-)

 

Die hier getestete Version besitzt die teuren, dänischen CeramicSpeed-Lager. Die Standardlager-Version kostet € 269,-.

 

also ich könnte durchaus noch ein paar zusätzliche Watt mehr brauchen, wer nicht :D

leider spielt da mein Budget nicht ganz mit..

 

Rein Interesse halber: weißt du wieviel der Unterschied zwischen den Standard-Lagern und den Ceramic-Lagern ausmacht? die Standard werden hier ja doch leicht "schlechter" abschneiden... Ersparnis um 1,5 Watt??

 

danke

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Gemäß TOUR fallen 0,5% auf die komplette Lagerreibung (exkl. Kette). Das heißt, wenn du 300 Watt im Schnitt fährst, verpuffen 1,5 Watt in den 14 Lagern eines Rennrades. Selbst wenn du nun alle 14 Lager tauscht (Laufrad-Achsen, Tretlager, Pulleys) und wir davon ausgehen würden, dass Keramiklager um ein Drittel weniger Reibung haben (was sicher schon zuviel ist), sparst du dir 0,5 Watt (bei 300 Watt).

 

Und das auch nur, wenn du die Keramiklager perfekt einbaust, fettest und pflegst. Der Verschleiß der Keramiklager ist ungleich höher. D.h. wenn du damit trainierst, dann funktionieren die Keramiklager nach einer Saison vielleicht sogar schlechter, als die Standard-Lager.

 

Soweit meine Interpretation. Die Hersteller von Keramiklagern sehen dies sicher anders. ;-)

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hmmm,

wieviel da wohl einfach nur die Größe der Röllchen ausmacht, nicht die Lager selbst?

 

Denn 29" sollen ja auch viel besser rollen (habs bei den paar Km bis Rad hergeben letztens im Urlaub leider nicht so bemerkt)

und einen echten Grund warum mein neues Rad mit 27.5 vorne viel besser rollt als alle meine bisherigen Räder gibts ja auch nicht ...

... Größe allein?

 

Denn größere Röllchen - die kömmer uns eigentlich auch selbst reinbasteln in die Schaltwerke ...

(wurde das eventuell als "Vergleichsgruppe" probiert?)

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Es ist immer die Summe: (Größe der Rädchen + Feder-/Kettenspannung) + CeramicSpeed Lager

 

Den Unterschied von CeramicSpeed zu Standardlagern kannst du der letzten Grafik entnehmen (in Bezug aufs Shimano Schaltwerk). Die Keramiklager bringen komischerweise bei den Pulleys deutlich mehr als bei Laufradlagern...

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Keramiklager wurden hauptsächlich für folgende Eigenschaften entwickelt:

- Gewichtseinsparung

- Korrosionsfestigkeit / Säurebeständigkeit

- tolerant gegen Mangelschmierung bzw. schmierungsfreier Betrieb möglich (Reinraumanwendungen etc.)

- kein Stromdurchgang beim Lager

- keine Beeinflussung durch Magnetfelder

- Eignung für extreme Temperaturschwankungen

 

Wie richtig angemerkt wurde, können die Dinger auch etwas leichter laufen als Stahlkugellager; das mag ein angenehmer Nebeneffekt sein, ist aber angesichts des minimalen Reibungseinflussens und bei den im Radsport üblichen Drehzahlen wurscht.

 

LG ein Ex-Techniker :)

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Keramiklager wurden hauptsächlich für folgende Eigenschaften entwickelt:

- Gewichtseinsparung

- Korrosionsfestigkeit / Säurebeständigkeit

- tolerant gegen Mangelschmierung bzw. schmierungsfreier Betrieb möglich (Reinraumanwendungen etc.)

- kein Stromdurchgang beim Lager

- keine Beeinflussung durch Magnetfelder

- Eignung für extreme Temperaturschwankungen

 

Wie richtig angemerkt wurde, können die Dinger auch etwas leichter laufen als Stahlkugellager; das mag ein angenehmer Nebeneffekt sein, ist aber angesichts des minimalen Reibungseinflussens und bei den im Radsport üblichen Drehzahlen wurscht.

 

LG ein Ex-Techniker :)

 

Kannst du mir bitte verraten warum mir die Keramik-Tretlager regelmäßig unterm Hintern wegrosten...

"Korrosionsfestigkeit / Säurebeständigkeit"

 

Liegst an den Dichtungen? Verrosten tut ja vermutlich das Gehäuse... aber es kracht/grammelt und manchmal ist wirklich alles rostbraun überzogen. Da hilft auch Reinigen und neu fetten nicht.

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Interessanter Artikel - so gesehen verschenk ich an meinem Renner die Watt sicherlich ganz ordentlich:

Das Kurbellager hat relativ deutlich spürbar Widerstand - ich habs damals bei Erstservice in einem durchaus renomierten Fachgeschäft reklammiert.

Die konnten sich das allerdings auch nicht erklären oder beheben.

 

Abgesehen davon, dass es bei mir eh Wurscht ist ärgere ich mich jetzt umso mehr!

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Interessanter Artikel - so gesehen verschenk ich an meinem Renner die Watt sicherlich ganz ordentlich:

Das Kurbellager hat relativ deutlich spürbar Widerstand - ich habs damals bei Erstservice in einem durchaus renomierten Fachgeschäft reklammiert.

Die konnten sich das allerdings auch nicht erklären oder beheben.

 

Abgesehen davon, dass es bei mir eh Wurscht ist ärgere ich mich jetzt umso mehr!

 

Was ist es denn für ein Rahmen, Lagerstandard und für eine Kurbel?

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Kannst du mir bitte verraten warum mir die Keramik-Tretlager regelmäßig unterm Hintern wegrosten...

"Korrosionsfestigkeit / Säurebeständigkeit"

 

Liegst an den Dichtungen? Verrosten tut ja vermutlich das Gehäuse... aber es kracht/grammelt und manchmal ist wirklich alles rostbraun überzogen. Da hilft auch Reinigen und neu fetten nicht.

 

Vielleicht hast Du Hybridlager, dabei sind die Lagerringe aus Metall und die Kugeln aus Keramik:

http://www.skf.com/de/products/bearings-units-housings/engineered-products/hybrid-bearings/index.html

Die nimmt man hauptsächlich wegen der elektirschen Isolationsfähigkeit.

 

Hab mal kurz gegoogelt, bei Acros sind das tatsächlich Hybridlager:

http://www.acros.de/PRODUKTE/INNENLAGER/A-BB-Press-Fit-CXS-schwarz::899.html?cPath=3_94

 

Wenn nur die Lagerkugeln aus Keramik sind spart man nur ein paar Gramm und ist mit einem ordentlichen gedichteten Stahlkugellager vermutlich besser dran...

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Alle Keramik-Innenlager die ich kenne sind hybrid (Rotor, CeramicSpeed, Truvativ, etc.).

 

D.h. Lagerringe aus Metall und die Kugeln aus Keramik. Minimal leichter (5g oder so), angeblich reibungsärmer (was Friction-Facts mehr oder minder widerlegt) und dünner geschmiert. Darum drehen sie sich auch so leicht ohne Belastung. Wäre mir alles recht, wenns ned immer so schnell kaputt wären.

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Hab grade die Spec-Sheets bei ACROS aufgemacht: bei einem BB30 MTB-Lager beträgt der Unterschied zwischen "S" (Stahllager) und CXS (Hybridlager) heisse 2g...

 

Reibungsärmer (und verschleißärmer) sind die Hybridlager tatsächlich, aber nur bei Hochdrehzahlanwendungen, wie z.B. einer Hochleistungsfräse (die drehen so um die 20.000 U/min). Und weil die eben für Hochdrehzahlanwendungen ausgelegt sind, sind auch die Dichtungen reibungsarm ausgeführt (sh. z.B. bei SKF http://www.skf.com/de/products/bearings-units-housings/engineered-products/hybrid-bearings/hybrid-deep-groove-ball-bearings/sealed-and-greased-for-life-bearings/index.html) was natürlich mit geringerer Dichtfähigkeit einher geht.

 

Stahllager sind in der Regel 2-fach gedichtet.

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Nimm mal die Kette ab (leg sie innen zum Rahmen), so dass sich die Kurbel frei drehen lässt. Wenn du sie anstupst, sollte sie locker ein paar reibungsarme Umdrehungen schaffen. Falls nicht, dann hats was.

 

BB30 Standard sind keine einfachen Lager...

- könnten verschlissen sein, da schlecht gedichtet

- zu fest eingepresst und evtl ruiniert

- schief eingepresst, da reicht ein Zehntel mm oder weniger

- Rahmen-Tretlager-Gehäuse ausserhalb der Toleranz (hatte ich mal, den Fehler findest schwer)

- oft ist auch die Kurbel mit zuvielen Spacern zu fest eingebaut, auch nicht gut für die Lager

 

Ferndiagnose wie immer schwierig. Solltest dich mal annähern und die einfachen Dinge ausschließen.

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Nimm mal die Kette ab (leg sie innen zum Rahmen), so dass sich die Kurbel frei drehen lässt. Wenn du sie anstupst, sollte sie locker ein paar reibungsarme Umdrehungen schaffen. Falls nicht, dann hats was.

 

 

Das tut´s definitiv nicht! Eigentlich eine Sauerei vom damaligen Fach(!)Händler, wie gesagt, kein Unbekannter, mich da so im Regen stehen gelassen zu haben, bei einem Rad in der Preisklasse.

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Hmm... ich bin z.B. heute Abend und morgen Vormittag/Mittag im Büro. Falls du Zeit hast, nimm dein Radl mit und komm nach W.N. und ich richts dir. Bzw. können wir in 10 Minuten den Fehler finden. Lager hätt ich auch da. Ich kann nicht zulassen, dass du deine wertvollen Watt einfach so liegen/reiben lässt.
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