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Interview Christoph Strasser 2014

Vorweg herzliche Gratulation zu deiner Fabelzeit, hast du selbst schon realisiert, was du beim RAAM 2014 vollbracht hast?
Danke und ja, mittlerweile habe ich es dann doch geschnallt…(grinst). Am meisten hat mir dabei das lockere Regenerationstraining geholfen, das ich heuer sehr schnell wieder aufgenommen habe. Da nehme ich kein Handy mit, keine Musik, sondern rolle ganz allein in aller Ruhe durch die Gegend und kann den Erfolg so richtig genießen. Daheim läutet das Handy ja ununterbrochen und die Gratulationen kommen im Minutentakt. Ich bin innerlich so glücklich, sogar wenn mich beim Training Autofahrer anpöbeln, setze ich nur ein fettes Grinsen auf.

Nach einem solchen Erfolg ist man in einer Ausnahmestimmung. Welchen Menschen galten deine ersten aktiven Anrufe nach dieser sensationellen Leistung?
Ich war tatsächlich in einer Ausnahmestimmung, weil ich wegen versagender Stimme kein Wort reden konnte und im Ziel während eines völlig sinnlosen Interviews einschlief. Ich war komplett am Ende, konnte nur mit Händen und Füßen meinen Betreuern mitteilen, dass ich bitte gerne ein SMS an meine Freundin schicken möchte. Bzw. sollten sie das für mich tun. Danach kommen immer die Eltern dran und einige Medienvertreter. Sprechen, also telefonieren, konnte ich aber erst einen Tag später!

Wie geht es dir nach dieser Rekordfahrt physisch? Hat die Regeneration heuer länger gedauert als in den Jahren zuvor? Du wirst zwar offensichtlich immer schneller, aber auch nicht jünger (lacht)?
Ich werde nicht jünger, aber ich komme anscheinend wirklich jetzt erst ins beste Radsport-Alter und damit in die optimale Lebensphase für den Ausdauersport. So schnell wie heuer habe ich noch nie regeneriert. Aber man muss nach einem RAAM den Regenerationsgedanken umdrehen: Es ist nicht so, dass der Schnellste am meisten leistet und deswegen danach am längsten für die Regeneration braucht. Der Fahrer mit den wenigsten Problemen wird meistens auch der Schnellste sein und daher im Nachhinein auch wieder schneller wieder fit sein als die, die schwer zu kämpfen hatten.

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Du fährst ja immer mit einem Leistungsmesser, einem P2Max. Wie viel Watt musstest du heuer treten, um diese Rekordmarke zu setzen?
Erstaunlicherweise waren es nur um drei Watt mehr Durchschnittsleistung als 2013, nämlich exakt 163 Watt. (Anm. der Redaktion: Messung ohne Null). Aber ich hatte weniger Rollphasen, trat 91% der Fahrzeit aktiv ins Pedal und ließ es nicht mal bergab rollen. Um es einfach zu formulieren: Ich habe nur minimal kräftiger, dafür aber „öfter“ in die Pedale getreten, und auch die Trittfrequenz war höher. Man darf aber auch das günstige Wetter nicht vergessen, das muss ich ganz ehrlich sagen. Der Wind war gut, wir hatten keine Unwetter in Kansas und es war ein paar Grad kühler als normal. Trotzdem muss man die Bedingungen natürlich erst einmal nutzen können. Ich drücke bei Rückenwind genauso an, wie bei Gegenwind. Das wäre in einem Marathon oder der Pro-Tour falsch, aber bei Rennen ohne Windschatten geht es um einen gleichmäßigen Fahrstil, daher bin ich am Berg immer dosiert und in der Ebene sehr schnell unterwegs.

Ein so marginaler Unterschied macht die Zeit, die du erreicht hast, keinesfalls aus. Was habt ihr geändert und wurde bei der Aerodynamik noch einmal nachgebessert?
Specialized hat mich in den hauseigenen Windkanal geladen und mir einen vollen Tag zum Testen mit einem ganzen Expertenteam ermöglicht. Die Sitzposition blieb zwar gleich, aber die Ausrüstung haben wir verbessert. Wir haben das gesamte Equipment getestet, vom Helm bis zum Laufrad. Die Ergebnisse waren verblüffend: Bei einem angenommenen Schnitt von 25 km/h hätten wir durch diese feinen Optimierungen rein theoretisch bei gleicher Leistung bis zu sieben Watt und somit insgesamt 2,5 Stunden eingespart! Das klingt nicht richtig viel, hätte aber 2012 den Sieg gegen Reto Schoch gebracht.

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Hast du auch weniger geschlafen als bei deinen Teilnahmen davor? Unsere Leser wollen immer wissen, wie du mit dem Schlafmangel umgehst. Aber du hast ja schon mehrmals gesagt, dass man das nicht trainieren kann …
Ich hatte nur einen „Power Nap“ über 15 Min. weniger als 2013. In Summe waren es etwa 5,5 Stunden, die ich während des Rennens geschlafen habe. Wobei die ersten „Power Naps“ eher ein oberflächliches Dösen sind als fester Schlaf. Noch weniger zu schlafen wird für mich kaum möglich sein, denn das wird dann im Straßenverkehr lebensgefährlich. Mir gelingt das lange Munterbleiben auch nur, wenn die Stimmung im Team perfekt ist. Das ist für mich das wahre Geheimnis, wie man die Müdigkeit aushalten kann. Hast du elf coole Typen dabei, die permanent Party machen, Musik spielen, Gästebuch-Einträge von der Homepage vorlesen, trotz aller eigener Strapazen den Humor behalten und dich mit Infos zum Rennen versorgen, während sie mit einer Perücke und aufgeklebtem Schnauzbart aus dem Fenster lachen, wirst du nicht einschlafen (lacht).

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Zum Training, wie sieht eine "normale" Trainingswoche im Leben des Christoph Strasser aus?
Im Vergleich zum Vorjahr haben wir da relativ wenig verändert, ich trainiere um die 25 bis 30 Stunden die Woche. Die Einheiten selber sind intensiver, als viele glauben möchten. Lockere, lange Grundlageneinheiten gibt es nur mehr einmal die Woche, die längste Ausfahrt vor dem RAAM dauerte sieben Stunden. Dafür fahre ich oft im Tempobereich, mache Sweet-spot-Intervalle und trainiere häufig meine Kraftausdauer. Insgesamt sitze ich sechs Tage pro Woche am Rad. Im Frühling kommen dann auch Intervalle bei 125% der FTP dazu, dass ist für mich das Allerhärteste. Um die Form zu testen, fahre ich bis zu fünf Stunden mit knapp über 300 Watt. Danach fühle ich mich zwar völlig leer, das bringt mir aber viel mehr als acht Stunden Grundlage.

Das Thema Doping begleitet den Radsport permanent und betrifft auch die Langstreckenfahrer. Wurdest du jemals bei deinen Rennen auf unerlaubte Mittel geprüft? Schließlich unterliegst das RAAM ja nicht den Regeln der UCI …
Klarerweise gibt es Dopingkontrollen beim RAAM. Vor dem Start und im Ziel wird ein Urintest durchgeführt, die Antidopingrichtlinien der WADA gelten hier ja genauso. In dieser Hinsicht bin ich froh, dass es kein Preisgeld mehr gibt. Die Verlockung, unerlaubte Mittel zu nehmen, ist für mich gleich Null und Geld kann man mit Ultraradfahren nur über Vermarktung verdienen. Dafür muss man aber nicht unbedingt gewinnen. Es geht vielmehr darum, eine spannende Geschichte zu erzählen. Das kann ein mittelmäßiger Athlet mit einer interessanten Lebensgeschichte viel besser, als ein langweiliger, dafür aber perfekter Sieger. Der limitierende Faktor ist ja nicht die pure Leistung, sondern die Nahrungsaufnahme. Ich kann nur so viel Energie aufs Pedal bringen, wie ich vorher zuführen kann. Bringe ich keine 12.000 kcal in meinen Stoffwechsel, kann ich auch nicht schnell fahren, der Energiespeicher wäre sofort leer. Da hilft dann Doping auch nicht weiter … Für mich also kein Thema.

Im Online Portal einer österreichischen Zeitung schrieb ein User einmal, du wärest ein Egoist. Du solltest mehr Zeit mit deiner Frau und deinen Kindern verbringen. Bekommst du solche Postings selber mit, wie denkst du über solche Aussagen?
Eine herrliche Meldung (grinst breit) … Als ich das selber gelesen habe, musste ich lachen. Ich habe ja weder eine Ehefrau noch Kinder, aber manche User im Internet wissen das natürlich besser. Hauptsache schimpfen, sich über Menschen aufregen, die man gar nicht kennt und dabei schön anonym bleiben. Dass meine langjährige Freundin Sabine hinter mir steht, mir oftmals den nötigen Motivations-Tritt in den Hintern gibt, das ist mir sehr wichtig. Dass wir zu wenig Zeit füreinander hätten, ist uns persönlich noch nicht aufgefallen!

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Zum Thema Motivation: Im Vorjahr warst du nach anfänglichem Ärger Reto Schoch sogar irgendwie dankbar, dass er dir die Motivation gegeben hat, alles aus dir heraus zu holen. Heuer warst du ohne ernsthaften Gegner, und trotzdem bist du so schnell wie nie ein Mensch zuvor durch die USA gerauscht. Wie hast du dich selber motiviert?
Ich wollte einfach zeigen, dass ich auch ohne das aufgeheizte Duell gegen Reto so schnell sein kann. Mein Ziel war es, jeden Moment im Rennen das Bestmögliche zu geben. Ich fühlte mich auch meinem Team sehr stark verbunden. Ihnen kann ich ja nur durch vollen Einsatz meine Dankbarkeit für den ehrenamtlichen Einsatz zeigen. Und ich habe früh im Rennen gemerkt, dass heuer etwas Legendäres möglich sein würde. Ich lag ja schon am ersten Tag deutlich vor meiner Rekordzeit aus 2013. Dazu redete ich mir selber immer ein, dass das wahrscheinlich meine letzte Chance sei, denn man weiß nie, was die Zukunft bringt. Nach zwei Tagen war ich schon so weit vorne, dass ich mehr Schlafen und das Tempo reduzieren hätte können. Aber ein Sieg mit taktischem Dosieren hätte mich selbst nicht zufrieden gestellt. Am Ende will ich mit letzter Kraft, sozusagen „am Zahnfleisch“ kriechend, ins Ziel kommen. Nur dann kann ich selber zufrieden sein und mir sagen, es wäre nicht besser gegangen. Wer mich im Ziel gesehen hat weiß, dass ich das heuer super hingekriegt habe. (lacht).

Irgendwann wurde im BB Forum geschrieben, dein Mentalcoach hätte ein eigenes Parfüm für dich kreiert. Entspricht dies den Tatsachen und wenn ja, was bringt es, einen eigenen Geruch für dich zu mischen?
Thomas Jaklitsch hatte die Idee, für mich einen „Anker“ zu installieren, und zwar über den Geruchssinn. Kurz erklärt funktioniert das wie mit deiner Lieblingsmusik: Hast du deine Lieblingslieder im Ohr, bist du gut drauf. Musik ist mit Emotionen gekoppelt. Bei mir löst z.B. die Musik, die ich bei hartem Training höre, Kampfgeist aus. Das gleiche funktioniert mit Gerüchen! Wir haben mit diesem Duft viel Energie und Stärke verankert, und immer wenn ich daran gerochen habe, fühlte ich mich tatsächlich wieder gut.

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Derzeit ist ja kaum eine Konkurrenz für dich auszumachen. Ist Gerhard Gulewicz deiner Meinung nach noch in der Lage, dich beim RAAM zu fordern, und was dachtest du, als du von seiner Aufgabe gehört hast?
Im ersten Moment war das ein Schock für uns alle und wir haben mit ihm gelitten, wir waren traurig über sein Ausscheiden. Immerhin waren wir auf Kurs zum österreichischen Doppelsieg, was es ja noch nie gab. Mit etwas Distanz betrachtet, bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob Gerhard wirklich alles gegeben hat. Er formuliert seine Ziele immer anders … Einmal heißt es, er will das RAAM so lange fahren, bis er es gewinnt. Dann sagt er wieder, er will nur gesund ankommen und es locker nehmen. Entweder pokert er, oder er weiß selbst nicht, was er will. Ich denke, ohne klares Ziel kommt unterwegs die Sinnfrage. Ich würde gerne wissen, ob er auch aufgegeben hätte, wenn er in Führung gelegen wäre. (zwinkert) …Wenn ich an Wolfgang Fasching denke, wie der beim RAAM 2007 ab der Halbzeit unter dem Shermer’s Neck litt und das Rennen trotzdem fertig gefahren ist, sehe ich eine andere Einstellung. Aber Gerhard hat auch schon unglaubliche Krisen gemeistert. Zum Beispiel, als er den Australien-Rekord (nach einem Horror-Sturz mit offenen Wunden im Gesicht und ausgeschlagenen Zähnen, Anm.) noch geschafft hat. Warum er die beiden letzten Jahre nicht mehr so gefightet hat wie früher, warum er gerade bei meinen drei Siegen ausgestiegen ist, das weiß wohl nur er selbst. Wie schnell alles anders kommen kann zeigt, dass ich heuer nur wenige Kilometer vor dem Ziel fast noch schwer gestürzt wäre. Das Rennen wäre quasi auf der Zielgerade für mich zu Ende gewesen und Gerhard hätte gewinnen können. Eine Aufgabe ist ja auch für das gesamte Team verdammt bitter. Jeder in der Crew opfert zwei Wochen Urlaub und stellt sich in den Dienst des Athleten, da ist man dann schon in der Pflicht - dem Team gegenüber. Ich hoffe, Gerhard kommt zum RAAM zurück und fährt wieder um den Sieg mit. Generell wünsche ich mir starke Konkurrenten, weil dadurch das Rennen spannend und eng wird. Ich hoffe ehrlich, dass auch Reto Schoch wieder startet, und dass sich weitere junge Fahrer nach vorne arbeiten!

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Auf dem Höhepunkt deiner Karriere als Ultraradfahrer, was kannst du jetzt noch erreichen, was sind deine Ziele und wie lange wirst du noch solche Extremrennen bestreiten?
Meine Ziele ändern sich laufend. Lustigerweise ist es ja so, dass man mit einem Sieg schon wieder komplett neue Perspektiven hat. Jetzt, nach der erfolgreichen Titelverteidigung, tut sich plötzlich die einzigartige Chance auf, als erster Fahrer in der Geschichte drei Siege in Serie zu schaffen. Die Sponsoren stehen hinter mir, mein Team ist eingespielter und besser als je zuvor, meine Fitness wahrscheinlich noch nicht mal am Höhepunkt. Hast du für mich ein schnelles Argument, warum ich nicht wieder am RAAM starten sollte? Und auch der ewige Rekord von Jure Robic mit seinen fünf Siegen rückt langsam, aber sicher in Reichweite. Rein theoretisch kann ich noch mindestens zehn Jahre weitermachen, und ich werde das auch tun. Aber ich werde auch bescheiden bleiben und hart trainieren. Neben dem RAAM gibt es ja auch noch den Rekord durch Australien und viele andere schöne Rennen. Ich lasse mich da von Jahr zu Jahr treiben, aber ihr müsst mich schon noch einige Saisonen auf der Rechnung haben! (lacht wieder)

Mir persönlich fällt gerade kein Grund ein, warum du mit den RAAM-Siegen aufhören solltest … Ist der 24h Weltrekord ohne Windschattenfahren auch ein Thema für dich?
Ja! Das werde ich definitiv anpeilen, aber ich habe da noch keinen Zeitplan. Ich denke, das kann ich auch noch machen, wenn mir das RAAM zu aufwendig wird. Solange ich RAAM fahren kann, hat das Priorität, genauso wie das RAA. Als Österreicher ist das RAA ein sehr wichtiges Rennen, das hat für mich Vorrang gegenüber einem 24h Rekord, noch …
Jetzt bin ich voll motiviert und möchte das RAA unter vier Tagen schaffen. Ich bin beim RAA erst einmal solo gestartet und schied aus, das möchte ich heuer noch ausbessern.

Anm.: Mission accomplished! Christoph Strasser hat beim diesjährigen RAA trotz strömenden Regens, Schneefalls auf den Alpenpässen und entzündeten Knies eine neue Rekordzeit von 3 Tagen 15 Stunden 24 Minuten aufgestellt und das Rennen rund um Österreich damit souverän vor Patric Grüner und Pierre Bischoff gewonnen.

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Dürfen auch heuer wieder unsere „Bikeboarder“ Fragen im RAAM Thread direkt an dich stellen?
Natürlich! Ich habe keine Geheimnisse und meine Erfahrungen teile ich gern. Außerdem möchte ich dazu beitragen, dass sich die ganze Ultra-Szene weiterentwickelt. Ich habe nur eine Bitte: Schaut euch die Fragen vom letzten Jahr an, bevor ihr loslegt, es soll ja auch was Neues zu lesen geben (grinst).

Straps, noch einmal ein fettes "Respekt" zu deinen unfassbaren Leistungen und danke für das Gespräch!

  • Interview Christoph Strasser 2014
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hallo christoph, zuerst mal herzliche gratulation zu deinen super leistungen, heuer warste der absolute überflieger.

erlaube mir bitte ein paar fragen bezüglich deines trainings stellen zu dürfen. du sagst in der vorbereitungsphase wird viel härter als angenommen in den höheren bereichen trainiert. meine frage hierzu, wie lange fährst du deine trainingseinheiten im tempobereich, gleich ein paar stunden am stück, oder in kürzeren intervallen?

weiters, training am sweetspot findet dies auch gleich in (stunden)langen einheiten statt, oder kurze 20-30min intervalle (so wie man dies oft liest)?

an wie vielen tagen in der woche fährst du deine tempo- und auch sweetspoteinheiten?

letzte frage, beim RAAM zb. in welchem bereich (tempo oder grundlage) fährst du da die ersten tage?

 

nochmals dicken respekt vor deinen leistungen der letzten jahre, und in diesem jahr sowieso:)

Charly

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erlaube mir bitte ein paar fragen bezüglich deines trainings stellen zu dürfen. du sagst in der vorbereitungsphase wird viel härter als angenommen in den höheren bereichen trainiert. meine frage hierzu, wie lange fährst du deine trainingseinheiten im tempobereich, gleich ein paar stunden am stück, oder in kürzeren intervallen?

weiters, training am sweetspot findet dies auch gleich in (stunden)langen einheiten statt, oder kurze 20-30min intervalle (so wie man dies oft liest)?

an wie vielen tagen in der woche fährst du deine tempo- und auch sweetspoteinheiten?

letzte frage, beim RAAM zb. in welchem bereich (tempo oder grundlage) fährst du da die ersten tage?

 

nochmals dicken respekt vor deinen leistungen der letzten jahre, und in diesem jahr sowieso:)

Charly

 

Hey Charly,

danke für die Glückwünsche!

 

Ich fahre die Einheiten im Tempobereich nach kurzer Eingewöhnungsphase ab Jänner immer in 1h-Intervallen, die dann bis zu 2h lange werden. Im Mai fahre ich dann eine oder zwei 5-stündige Tempoeinheiten - weiter oben im Artikel ist die Fahrt von 300W über 5h verlinkt, da kannst du die Auswertung genau sehen.

Die Sweet Spot Intervalle steigere ich von 5x10min bis zu 3x20min, 2x30min, 2x40min, 1x60min, 2x60min - das ist dann aber schon sehr zach!

Pro Woche fahre ich an einem Tag Tempo, einmal SST, einmal K3 (Kraftausdauer, 60 Trittfrequenz, Schwellenbereich).

Beim RAAM fahre ich im Flachen an der Grenze von L2/3, am Berg nur knapp darüber. Nach dem ersten Tag dann nur mehr in L2, da gehts nicht mehr höher.

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Hallo Christoph

Gratulation zu den Siegen bei RAAM und RAA echt TOP Leistung :)

Meine Frage,welchen Reifen fährst du eigentlich bei solche Bewerbe Schlauch,Clincher+Schlauch und welche Marke?

danke , schöne Grüße aus dem Wein4ertl

Rene

 

Ich fahre die 25er Reifen von Specialized - den Roubaix Pro. Das ist ein Clincher Reifen, sehr komfortabel. Pannenschutz ist auch viel besser geworden, ich hatte beim RAAM diesmal nur 3 Defekte. Auf der Scheibe fahre ich Schlauchreifen, den S-Works Turbo Allround 2 Tubular, der hat das RAAM durchgehalten - ich kann jetzt aber nicht mehr genau sagen, wieviele KM ich auf der Scheibe gefahren bin.

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hallo christoph,

 

beim raa konnte ich dir schon persönlich zu deinen erfolgen 2014 gratulieren. nun auch auf diesem weg: unglaublich mit welcher professionalität du jedes rennen gewinnst.

ganz nebenbei begeisterst du enorm viele menschen und motivierst auch mich weiter an meiner leistungsfähigkeit zu arbeiten. ob ich jemals ein ernster konkurrent von dir werden kann wird sich zeigen, nachdem du aber noch einige jahre fahren willst, habe ich die hoffnung dies zu erreichen.

 

auf jeden fall profitieren bereits jetzt alle radsportler im ultracycling von deiner sympatischen persönlichkeit. ich kann nur jedem empfehlen deine vorträge zu besuchen und sich ein beispiel an dir zu nehmen wie erfolg einen menschen stärker macht und nicht nur verändert.

 

ich freue mich nun schon auf deine vorträge aus der saison 2014, dir deiner familie und allen betreuern alles gute! see you 2015 - frisch und munter -

 

hannes pöhl

 

p.s.: ach ja, meine frage: raa vorbereitungswochenende 2015 - bist du wieder dabei? bitte!

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Hallo Christoph,

 

herzlichen Dank für Deine Bereitschaft hier für uns Rede und Antwort in aller Offenheit zu stehen!

Ich sehe das nicht als Selbstverständlichkeit an - meine Wertschätzung dazu ist dir gewiss!

 

Ich würde dich um Infos zur Beleuchtung des PaceCars beim RAAM bitten.

Interesssieren würde mich die Auswirkung der LED Strahler bzw. eine Bezugsquelle.

 

Danke!

Mit besten Wünschen für alles was du noch in Angriff nimmst

Karl

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Hallo Christoph,

 

herzlichen Dank für Deine Bereitschaft hier für uns Rede und Antwort in aller Offenheit zu stehen!

Ich sehe das nicht als Selbstverständlichkeit an - meine Wertschätzung dazu ist dir gewiss!

 

Ich würde dich um Infos zur Beleuchtung des PaceCars beim RAAM bitten.

Interesssieren würde mich die Auswirkung der LED Strahler bzw. eine Bezugsquelle.

 

Danke!

Mit besten Wünschen für alles was du noch in Angriff nimmst

Karl

 

Hey Karl,

die LEDs wirken bei mir insofern sehr gut, weil sie ganz einfach sowohl in die Breite als auch in die Ferne die Straße perfekt ausleuchten. Auch von der Umgebung sieht man mehr, daher bleibt es einfacher konzentriert zu bleiben, als wie wenn du in einen "finsteren Tunnel" hineinfährst. Auch von der Sicherheit her ist es ein klarer Vorteil, Schlaglöcher kann ich ganz leicht früh genug erkennen. Dazu sind noch blaue LEDs integriert, weil blaues Licht konzentrationsfördernd wirkt.

Ich habe meine von: http://www.apled-light.com!

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für alle die sich für die Leistungsdaten interessieren gibts hier die komplette Auswertung incl. Watt über die gesamte Renndauer vom RAA:

http://www.christophstrasser.at/aktuelles_live_newsletter/live_ticker/aktuelles/article/race-around-austria-2014/

 

Deine Wattwerte im Durschnitt sind schon ziemlich beeindruckend..ein paar Ausreissversuche bei Flachetappen der Tour de France wären wohl erfolgreich ;o) erster Abschnitt fast 300Watt - danach nochmal 261 Watt über 10St. wenn ich richtig gesehen habe..

 

Wie siehts den mit deinen Pulswerten aus - meist hälst du dich wohl im Bereich von 140 AVG auf - magst du uns deine Ruhe und Höchstpuls verraten?

 

Achtest du beim Training und Rennen noch auf den Puls?

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Deine Wattwerte im Durschnitt sind schon ziemlich beeindruckend..ein paar Ausreissversuche bei Flachetappen der Tour de France wären wohl erfolgreich ;o) erster Abschnitt fast 300Watt - danach nochmal 261 Watt über 10St. wenn ich richtig gesehen habe..

 

Wie siehts den mit deinen Pulswerten aus - meist hälst du dich wohl im Bereich von 140 AVG auf - magst du uns deine Ruhe und Höchstpuls verraten?

 

Achtest du beim Training und Rennen noch auf den Puls?

 

Auf den Puls achte ich eigentlich wenig, ich schaue nur ob er im Normalbereich liegt. Das schöne am wattgesteuerten Training ist ja, dass man den von der Tagesverfassung abhängigen Puls gut und gerne ignorieren kann. Während einer Einheit merkt man schön, wie der Puls fast stündlich um 2-5 Schläge ansteigt. Damit ich bei einer 5-stündigen Einheit den Puls unten halten kann, müsste ich die Leistung reduzieren. Wenn die Leistung konstant gehalten wird, steigt der Puls an - bei mir zumindest!

 

Meinen Ruhepuls messe ich eigentlich auch so gut wie nie, das letzte Mal hatte ich drei Monate vor dem RAAM 45bpm, also nicht besonders niedrig. Maximal komme ich auf 188bpm. Das sagt aber alles nicht wirklich viel aus und ist teilweise auch veranlagt.

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Auf den Puls achte ich eigentlich wenig, ich schaue nur ob er im Normalbereich liegt. Das schöne am wattgesteuerten Training ist ja, dass man den von der Tagesverfassung abhängigen Puls gut und gerne ignorieren kann. Während einer Einheit merkt man schön, wie der Puls fast stündlich um 2-5 Schläge ansteigt. Damit ich bei einer 5-stündigen Einheit den Puls unten halten kann, müsste ich die Leistung reduzieren. Wenn die Leistung konstant gehalten wird, steigt der Puls an - bei mir zumindest!

 

Meinen Ruhepuls messe ich eigentlich auch so gut wie nie, das letzte Mal hatte ich drei Monate vor dem RAAM 45bpm, also nicht besonders niedrig. Maximal komme ich auf 188bpm. Das sagt aber alles nicht wirklich viel aus und ist teilweise auch veranlagt.

 

hallo

wieviel gramm an kh nimmst du pro stunde(im rennen) eigentlich zu dir,und versuchst du im training die kh wegzulassen?

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Auf den Puls achte ich eigentlich wenig, ich schaue nur ob er im Normalbereich liegt. Das schöne am wattgesteuerten Training ist ja, dass man den von der Tagesverfassung abhängigen Puls gut und gerne ignorieren kann. Während einer Einheit merkt man schön, wie der Puls fast stündlich um 2-5 Schläge ansteigt. Damit ich bei einer 5-stündigen Einheit den Puls unten halten kann, müsste ich die Leistung reduzieren. Wenn die Leistung konstant gehalten wird, steigt der Puls an - bei mir zumindest!

 

Meinen Ruhepuls messe ich eigentlich auch so gut wie nie, das letzte Mal hatte ich drei Monate vor dem RAAM 45bpm, also nicht besonders niedrig. Maximal komme ich auf 188bpm. Das sagt aber alles nicht wirklich viel aus und ist teilweise auch veranlagt.

 

 

Der Puls steigt bei gleicher Leistung mit Dauer an, bei einem gesunden Sportler, das ist nicht nur bei dir so ;o), der Max Puls ist genetisch begrenzt, der Ruhepuls ändert sich nach oben oder unten..und es sagt - wie du schreibst, wenig bis nichts über die Leistungsfähigkeit eines Sportlers aus. Die Frage ist halt, will man die Leistung halten und nimmt in Kauf das der Puls in die Höhe geht, oder versucht man den Körper zu forcieren, dass er bei gleichem Puls eine höhere Leistung bringt, mit Trainingsfortschritt...wobei beides mit beiden Methoden eintreten wird.

 

Ich persönlich favorisiere auch bei Martin beide Methoden miteinander, Puls und Watt zusammen lassen die meisten Schlüsse zu, welches Training gut wirkt, ob ein Fortschritt erkennbar ist - oder ob ein Ahtlet müde wird..

Andere wieder lassen den Puls komplett weg - gibt halt verschiedene Zugänge.

 

Fix ist für mich: der Körper zeigt Feedback an Hand seines Kreislaufs - für Watt gibts kein physisches Feedback. welches beim Training sofort mit einem Gerät messbar wäre.

 

Aber nun noch eine Frage zu Sponsoren: wer sind denn deine wichtigsten Sponsoren und was kostet ein RAAM heutzutage? Ist ja schon zu meiner Zeit sehr teuer gewesen, das Rennen zu fahren...

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Dazu hätte ich selber eine Zwischenfrage: warum sollte ein Sportler versuchen, im Training KH wegzulassen? Bezieht sich die Frage auf Carboloading?

 

Meine Ernährung sieht im Rennen etwa so aus, nach dem Motto "keep it simple", aber natürlich jahrelang getestet, verbessert, herumexperimentiert usw...

Die KH kommen aus meinen beiden "Grundnahrungsmitteln" nämlich Ensure Flüssignahrung und GSFood Kohlehydrat- und Elektrolytgetränk.

Ensure liefert (ich nehme 1 pro Stunde) 40g KH, GSFood bei meinem Mischverhältnis ca. 70g KH pro Liter, und ich trinke zwischen 0,5 und 1 Liter pro Stunde.

Unterm Strich also 70-100g KH pro Stunde. Ich weiß die Theoretiker sagen, dass man so viel gar nicht aufnehmen kann, aber bei mir funktionerit es. Weil ich aber seit Jahren an dem Thema dran bin, und in Wirklichkeit die Ernährung der limitierende Faktor für Langzeitausdauer ist, vielleicht hat sich mein Magen-Darm-Trakt auch schon verbessert bei der Aufnahme.

 

KH weglassen im Training mache ich schon manchmal, aber nicht mehr so oft wie früher. 1-2 mal pro Woche im Winter mache ich Nüchterntraining, fange dann erst nach 2-4h am Rad zum Essen an. Ich weiß, das ist wissenschaftlich nicht belegt, ob sich dadurch der Stoffwechsel anpasst, bzw. der Körper gezwungen ist mehr Fett zu verbrennen. Es wird dadurch definitiv mehr Fett verbrannt, aber die Frage, ob sich dadurch der Stoffwechsel langfristig adaptiert ist wissenschaftlich nicht geklärt. Mein Gefühl sagt mir aber, dass es gut ist den Körper mal mit KH-Entzug zu stressen und den Stoffwechsel auf Fettverbrennung umzuschalten zu "zwingen", wenn die Speicher leer werden.

Das ganze aber nur solang, wie die Leistung gehalten werden kann. Falls diese sinkt, abbrechen oder sofort zu essen beginnen. Das ganze kann auch zu anstrengend für den Körper sein, also nicht zu oft und anfangs nur kurz einsetzen!

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KH weglassen im Training mache ich schon manchmal, aber nicht mehr so oft wie früher. 1-2 mal pro Woche im Winter mache ich Nüchterntraining, fange dann erst nach 2-4h am Rad zum Essen an. Ich weiß, das ist wissenschaftlich nicht belegt, ob sich dadurch der Stoffwechsel anpasst, bzw. der Körper gezwungen ist mehr Fett zu verbrennen. Es wird dadurch definitiv mehr Fett verbrannt, aber die Frage, ob sich dadurch der Stoffwechsel langfristig adaptiert ist wissenschaftlich nicht geklärt. Mein Gefühl sagt mir aber, dass es gut ist den Körper mal mit KH-Entzug zu stressen und den Stoffwechsel auf Fettverbrennung umzuschalten zu "zwingen", wenn die Speicher leer werden.

Das ganze aber nur solang, wie die Leistung gehalten werden kann. Falls diese sinkt, abbrechen oder sofort zu essen beginnen. Das ganze kann auch zu anstrengend für den Körper sein, also nicht zu oft und anfangs nur kurz einsetzen!

 

ich selbst trainiere auch immer wieder auf nüchternen magen weil ich der selben meinung bin. muss mich auch immer wieder deswegen schimpfen lassen :rolleyes:

schön das ich da mal eine bestätigung bekomme :)

 

ich hätte noch eine frage zu deinen K3 intervallen.

wie lange fährst du diese intervalle? wieviel wiederholungen?

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ich hätte noch eine frage zu deinen K3 intervallen.

wie lange fährst du diese intervalle? wieviel wiederholungen?

 

Ich denke "klassisch" von 5x5 Minuten bis zu 8x8 Minuten. Das ganze steigert sich innerhalb von etwa 2 Monaten, im Frühling wenns dann auf die Straße geht, bzw. ich auch die Intervalle vom Ergometer auf die Straße legen kann, sind schon auch mal 20-50 minütige dabei bei längeren Anstiegen - aber das sind dann nicht Intervalle die ich in bestimmten Wiederholungen fahre, sondern in die Einheit eingebundene Berge.

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Ich denke "klassisch" von 5x5 Minuten bis zu 8x8 Minuten. Das ganze steigert sich innerhalb von etwa 2 Monaten, im Frühling wenns dann auf die Straße geht, bzw. ich auch die Intervalle vom Ergometer auf die Straße legen kann, sind schon auch mal 20-50 minütige dabei bei längeren Anstiegen - aber das sind dann nicht Intervalle die ich in bestimmten Wiederholungen fahre, sondern in die Einheit eingebundene Berge.

 

danke!

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ich bin jetzt nicht sicher, aber ich hatte die frage nach den kh so verstanden, dass man Protein und vielleicht auch fett zu sich nimmt, aber keine kh?

 

nüchterntraining ist ja seit Jahren - seit sehr sehr vielen Jahren - ein fixer Bestandteil im aufbauplan vieler Hochleistungssportler..wer keine kh Speicher gefüllt hat, muss auf dem fettstoffwechsel fahren - da bleibt nichts anderes über - also baut es auch fett ab - zu intensives training ohne kh wir aber zum Abbau von muskelprotein, also zum muskelabbau führen. aussser, man überladet mit Proteinen, was aber dann wieder dem carboloading entspricht, und mit einem nüchterntraining nichts zu tun hat, das sind völlig verschiedene Ansätze.

 

straps: geht es bei deinem Zugang um nüchterntraining oder um das trennen von Protein und kh?

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ich bin jetzt nicht sicher, aber ich hatte die frage nach den kh so verstanden, dass man Protein und vielleicht auch fett zu sich nimmt, aber keine kh?

 

nüchterntraining ist ja seit Jahren - seit sehr sehr vielen Jahren - ein fixer Bestandteil im aufbauplan vieler Hochleistungssportler..wer keine kh Speicher gefüllt hat, muss auf dem fettstoffwechsel fahren - da bleibt nichts anderes über - also baut es auch fett ab - zu intensives training ohne kh wir aber zum Abbau von muskelprotein, also zum muskelabbau führen. aussser, man überladet mit Proteinen, was aber dann wieder dem carboloading entspricht, und mit einem nüchterntraining nichts zu tun hat, das sind völlig verschiedene Ansätze.

 

straps: geht es bei deinem Zugang um nüchterntraining oder um das trennen von Protein und kh?

 

Zuerst mal sorry für die verspätete Antwort, ich bin noch auf Urlaub :-) Ja es gibt auch noch wirklich Sommer,man muss ihn nur suchen. zB in Ligurien!

 

Ich mache beides immer wieder mal, zB. Nüchterntraining jede Woche 1-2 mal, vor allem bei kurzen Einheiten. Zur Zeit fahre ich 3-5x die Woche für 2-3h nach Lust und Laune, und das aber immer nüchtern. Damit ich den Stoffwechsel anrege, denn sonst würde ich zu fett werden :-)

Generell mache ich das Nüchterntraining aber übers ganze Jahr bis 2 Monate vor den Rennen, denn dann fahre ich kaum mehr locker, sondern immer schnell, dann ist Nüchterntraining zu riskant.

 

Und die andere Form, nennt sich HFLC (high-fat-low-carb) nutze ich um den Fettstoffwechsel langfristig in die Höhe zu bringen, werde zB ab Oktober das ganze für 4 Wochen bei moderatem Training durchziehen, und danach wieder auf normale Kost umstellen und das Training intensivieren.

Hier ein sehr interessanter Beitrag dazu: http://cyclingtips.com.au/2013/09/high-fat-low-carb-diets-the-effects-and-how-to-try-one/

Carboloading bedeutet für mich das ganze über 3 Tage, danach die Speicher vor dem Rennen voll auffüllen. Aber das ganze über ein Monat wirkt sich langfristig auf den Fettstoffwechsel aus. Carboloading mache ich vor einem Rennen nie.

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Aber nun noch eine Frage zu Sponsoren: wer sind denn deine wichtigsten Sponsoren und was kostet ein RAAM heutzutage? Ist ja schon zu meiner Zeit sehr teuer gewesen, das Rennen zu fahren...

 

Ich kalkuliere mit einem Gesamtbudget von 50.000 Euro, weil ich das ganze für die Sponsoren und meine Vorträge natürlich teurer aufziehen muss, um es auch vermarktungstechnisch nutzen zu können - Stichwort drittes Auto, Media-Team, Live-Stream, Wlan unterwegs...

Es ist aber auch mit etwa 25.000 Euro möglich, dann hat man ein Team mit 7 statt 11 Betreuern, kein Mediateam, nur zwei Autos und bei eventuellen Pannen weniger Sicherheiten.

Würdest du zum Beispiel Betreuer aus Amerika haben, sparst du nochmals viele Tausend Euro für Flüge. Das ist für mich aber total unvorstellbar, denn Harmonie und Freundschaft im Team ist für mich das allerwichtigste. Es gibt aber auch harte Hunde (oder die es zumindest gerne wären), und sich fremde Amis über Internet als Betreuer anheuern. Das wäre für mich in emotionalen Krisen das sichere Scheitern, aber manche können das mit Unbekannten auch schaffen.

Falls man in USA gute Freunde hat, dann hast du natürlich den Idealfall :-)

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