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Through the eyes of ... Joe Barnes

Through the eyes of ... Joe Barnes

29.03.15 08:03 11.590Text: adidas eyewearFotos: adidas eyewear, Canyon (1), Cut Media (3), Vistit Fort William Ltd. (1), WC Fort William (1), "Through the eyes of ..." ist eine Interview-Serie von adidas eyewear, welche sich eingehend mit dem Leben einiger illustrer Enduro-Fahrer und Freerider beschäftigt und in Erfahrung bringen will, wie sie ticken. Den Auftakt macht der Top Chief.29.03.15 08:03 11.611

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29.03.15 08:03 11.6114 Kommentare adidas eyewear adidas eyewear, Canyon (1), Cut Media (3), Vistit Fort William Ltd. (1), WC Fort William (1), "Through the eyes of ..." ist eine Interview-Serie von adidas eyewear, welche sich eingehend mit dem Leben einiger illustrer Enduro-Fahrer und Freerider beschäftigt und in Erfahrung bringen will, wie sie ticken. Den Auftakt macht der Top Chief.29.03.15 08:03 11.611

Die Bike-Industrie ist voller unterschiedlicher Charaktere, eine bunte Palette von schillernden Partytigern bis zu ehrgeizigen Perfektionisten. Der Schotte Joe Barnes ist einer jener Fahrer, die ihren Sport wahrlich lieben und jede Minute ihres Profi-Lebens voll auskosten. Mittlerweile hat sich Joe dank seiner genialen Video-Serie „Dudes of Hazzard“ in die Herzen der Fans geblödelt und gibt mit seinem Bike ordentlich Gas – egal, ob auf Film gebannt oder nicht.

Zur Person

Detailansicht
Voller Name: Joseph William Barnes
Spitzname: Top Chief
Nationalität:Brite/Schotte
Geburtsdatum:11. Juni 1988
Wohnort: Oakwood Bungalow, Fort William
Beste Ergebnisse:2007/2008 | Schottischer Staatsmeister Downhill
2011/2012 | 10. Platz | Megavalanche
2012 | 1st | Irish Gravity Enduro Series
2013 | 10. Platz | Enduro World Series Gesamtwertung
2013-2014 | 1. Platz auf jeder Stage eines jeden Enduro-Starts in Schottland
2014 | 7. Platz | Enduro World Series Winter Park, USA
2014 | 3. Platz | Enduro World Series La Thuile, Italien
2014 | 3. Platz | Enduro World Series Tweed Valley, Schottland
2014 | 7. Platz | Enduro World Series Gesamtwertung
Biken seit:jungen Jahren
Rennfahren seit: 2003
Profi seit:2013
Team: Canyon Factory Enduro Team
Sponsoren: Canyon, adidas eyewear
Internet:www.facebook.com/joe.barnes.75470
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Wer ist Joe Barnes?
Ein Typ, der alles um Bikes herum liebt, besonders, sie zu fahren.

Wie bist du zum Biken gekommen?
Ich habe es einfach immer schon geliebt. Ich bin am Land aufgewachsen, fuhr mehr oder weniger täglich mit dem Rad und habe überall hinter meinem Haus Sprünge und Trails gebaut. Ich bin im Winter von der Schule nach Hause gekommen, hineingelaufen, habe mein Rad geschnappt und bin die verbleibende Zeit, bevor es dunkel wurde, auf meinem besten Sprung herumgehüpft, bis der Absprung nicht einmal mehr zu erahnen war. Ich denke nicht, dass ich besonders talentiert war, aber ich habe das mit Leidenschaft ausgeglichen.

 Racing 

Was hat dich dazu bewogen, dem Downhill-Weltcup den Rücken zu kehren und dich auf Enduro zu fokussieren?
Ich habe immer viel Freude am Downhill-Rennfahren gehabt, aber ich habe nie so recht in die Szene gepasst. Die schottischen Downhills waren unglaublich spaßig, aber die Weltcups sind sehr ernst und hatten ein elitäres Flair. Ich war immer schon physisch sehr fit und fuhr gerne dieses enge technische Terrain, welches man bei Enduros findet. Als ich am ersten Megavalanche teilnahm, hatte ich eine brillante Woche, gab mein Bestes, kam als erster vom Start weg und war mit dem zehnten Platz durchaus zufrieden. Ab diesem Zeitpunkt ging es immer so ab und jetzt fühle ich mich als Teil der Szene und bin völlig in die großartige Atmosphäre eingetaucht.

Schaust du manchmal zurück und denkst dir, dass es noch etwas im Downhill zu erreichen gegeben hätte?
Meine Liebe zum Downhill-Rennfahren bescherte mir zwei schottische Titel und viele Siege, aber ein 26. Platz war mein bestes Weltcup-Resultat. Wenn ich jetzt zurückblicke, denke ich, dass ich es mit dem Training und den Voraussetzungen von heute vielleicht unter die ersten Zehn schaffen hätte können. Wie auch immer, ich sehe es als perfektes Sprungbrett zu meiner heutigen Situation in einem professionellen Rennteam, also bereue ich nichts.

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Obwohl du auf deinen Videos sehr komödiantisch wirkst, bis du, wenn die Uhr tickt, voll auf das Rennen konzentriert. Zwei dritte Plätze 2014 beweisen, dass du Rennfahren ernst nimmst. Hast du damit gerechnet, dass die letzte Saison zu einer Art Durchbruch für dich werden würde?
Ich hatte 2013 eine Saison mit guten und schlechten Momenten. Es war spannend, in das große Team zu kommen und es gab eine Menge bezüglich der neuen Rahmenbedingungen zu lernen. 2014 war ich an mein Bike gewöhnt und mein Freund Dougie hat mich sowohl zu Hause als auch bei den Rennen unterstützt. Ich hatte einen ganzen Winter für ernsthaftes Training zur Verfügung. Ich habe gehofft, besser zu werden, aber ich habe mir nicht diese Regelmäßigkeit an guten Resultaten bei Etappen unter verschiedensten Streckenbedingungen erwartet. Es war hervorragend und jetzt fühlt es sich danach an, als hätte ich den Ball ins Rollen gebracht und könnte 2015 daran weiterarbeiten.

War es ein spezielles Erlebnis für dich, als du in deinem Heimatland bei der zweiten Runde der Enduro World Series 2014 am Podium gestanden bist?
Die ersten zwei Stages waren sehr ereignisreich für mich. Ich bin aus einer Kurve gerutscht und vom Kurs abgekommen, danach musste ich den Fahrer vor mir überholen. Als jemand bei einer Labstation sagte, dass ich an zweiter Stelle läge, konnte ich es gar nicht glauben. Als ich die letzte Stage an zweiter Position liegend in Angriff nahm, wollte ich nichts anderes, als auf das Podium zu kommen. Es war die Erfüllung eines Traumes und hat den Grundstein für den Rest der Saison gelegt.

Sind die Transfer-Zeiten bei der EWS so gestaltet, dass sie ein durchschnittlich fitter Biker schaffen kann, oder muss man sich anstrengen, um die Limits der Transferzeiten zu erbringen?
Sie sind schwierig einzuhalten, wenn man für die Stages ein wenig ausgeruht bleiben will. Niemand will den Tag in ein XC-Rennen verwandeln. Aber davon abgesehen glaube ich, dass die Balance dieses Jahr gut war und die meisten Fahrer zwar für die rechtzeitige Ankunft arbeiten mussten, aber dann ungefähr zehn Minuten übrig hatten, um auf einer Etappe mit Zeitmessung Gas zu geben.

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Die Enduro World Series startet in diesem Jahr ziemlich früh – im März. Schafft das ein Problem für deine Vorbereitungszeit?
Nicht für mich. Ich bin schon sehr gespannt auf die neue Saison und danach kann man in der großen Pause die Ponys [Anm. d. Red.: Bikes] fein abstimmen.

Wie sieht dein Training aus, um gegen die besten Fahrer da draußen bestehen zu können?
Der Grat zwischen hartem Training und Überbelastung ist schmal. Wenn du dich nicht mehr verbessern kannst, ist es an der Zeit, sich ein bisschen mehr auszuruhen. Ich ziehe mein eigenes Programm durch und es ist ziemlich flexibel, je nach Situation, Wetter und dergleichen. Aber ich setzte mir monatliche Ziele und reserviere mir Zeit in der Nebensaison.

Enduro-Rennen variieren immer noch recht stark zwischen den unterschiedlichen Serien oder sogar von Rennen zu Rennen innerhalb einer Serie. Welches Format, inklusiver welcher Art von Trainings-Formen, magst du am liebsten?
Ich mag eigentlich alle Formate, bis auf die französischen Rennen. Die sind etwas schwierig für mich, weil dort keine Zeit bleibt, sich hinzusetzen und über die Trails nachzudenken, nachdem der Trainingslauf sofort vom Rennlauf gefolgt wird. Das vermindert die Vorbereitungszeit und fordert mehr Instinkt. Das macht Spaß, aber ich genieße es mehr, mich auf das Rennen nach einem harten Trainingstag vorzubereiten. Die meisten anderen Serien bestehen aus einem zweitägigen Rennformat mit zwei Tagen Training davor. Dieses Format, und wie es sich gegenüber dem letzten Jahr entwickelt hat, mag ich am liebsten. Ich denke, dass es gut für mich funktioniert.

Apropos entwickeln: Gefällt dir der Weg, den der moderne Enduro-Rennsport innerhalb der letzten Jahre eingeschlagen hat?
Ich denke, es ist großartig. Dank der Entwicklung der vielseitig einsetzbaren Enduro-Bikes ist der Sport für viele Fahrer zugänglich geworden. Offensichtlich ist es ein optimales Format für ein amüsantes, soziales Rennwochenende: eine lustige Runde im Wald, die Zeit auf den Downhills stoppen und gemütlich den Berg hinauffahren. Ich denke, Enduro ist jetzt einerseits mit der World Series und der darin enthaltenen Herausforderung in einer guten Position und weist andererseits den Weg für einfachere, zugänglichere regionale Serien.

Du bist Teil eines der stärksten Enduro-Rennteams des Planeten. Inwieweit stehst du im Wettbewerb mit den anderen Teammitgliedern?
Ich stehe nicht wirklich im Wettstreit mit ihnen. Es herrscht eher eine heitere, freundschaftliche Atmosphäre innerhalb des Teams. Auch der Manager und die Mechaniker kommen großartig miteinander aus, was zum guten Klima beiträgt. Mein Teamkamerad, Fab [Anm. d. Red.: Fabien Barel], war 2014 bis zur letzten Runde verletzt. Es wird interessant, ihn im nächsten Jahr als Rudelführer wiederzuhaben.

Gibt es etwas, das ihr voneinander lernen könnt?
Für mich ist eine entspannte Atmosphäre am wichtigsten. Das Rennen ist eine sehr persönliche Angelegenheit, ich mache daher alle Überlegungen zur Fahrtechnik, der Linienwahl und dem Setup meines Bikes selbst. Ich bespreche es dann mit meinem Mechaniker, Dougie. Danach ist es am besten, einfach entspannt zu sein – nicht innerhalb des Teams zu konkurrieren ist vermutlich eines der wichtigsten Dinge.

Wie hart am Limit oder außer Kontrolle bist du, wenn du Rennen fährst?
Ich fühle mich nicht zu sehr am Limit. Das ist der Grund, weshalb ich die Trainingsläufe bei den Rennen so mag, damit ich an meiner Beständigkeit arbeiten und diese besser kontrollieren kann. Es ist sehr wichtig für mich, ein Wochenende ohne Fehler zu bestreiten. Es gab 2014 ein paar frustrierende Momente, aber ich denke nicht, dass sie entstanden sind, weil ich außer Kontrolle war, sondern eher, weil ich noch mehr lernen muss, wie ich mir eine Etappe besser einteilen kann.

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 Rund ums Bike 

Du bist der Top Chief der Dudes of Hazzard. Was ist deine Mission?
Meine Mission ist es, eine Video-Serie zu machen, die ich mir selbst gerne ansehen würde. Es passiert nur sehr selten, dass ich ein Video sehe, welches mich zum Lachen bringt, außer, es handelt sich um irgendjemanden, der sich auf einem selbstgebauten Sprung aus Holz kräftig einbaut. Ich liebe Filme wie Starsky & Hutch, wo eine großartige Freundschaft gezeigt wird, und ich hoffe, dass wir ein herzliches und unterhaltendes Gefühl in unseren Filmen vermitteln können.

Was kannst du uns über die zwei anderen Dudes of Hazzard, Liam Moynihan und Fergus Lamb, erzählen, das wir noch nicht von den Videos wissen?
Ferg ist arbeitssüchtig und liebt es, Dinge wie Häuser zu bauen. Er sehnt sich danach, ein Motocross-Star zu sein und hat in den letzten Jahren damit begonnen, leidenschaftlich Moto-Enduro-Rennen zu fahren. Liam ist ein Genie und hat Interesse an Mikrophysik im Gesundheitswesen. Er ist mit Abstand der charismatischste Typ, wofür ihn alle Frauen lieben.

Wenn man eure Videos anschaut, kommt es einem vor, als würdet ihr die meisten Dinge einfach aus dem Stehgreif heraus machen. Ist es wirklich so, oder versteckt sich hinter euren täglichen Verrücktheiten ein Konzept, welches es darüber hinaus erlaubt, dass du beim Rennfahren auf einem Top-Level agieren kannst?
Die originalen Dudes-Fans von vor circa fünf Jahren wissen, dass wir die Stunts in letzter Zeit etwas abgemildert haben. Ich hatte vor ungefähr vier Jahren eine unangenehme Verletzungsphase: Zuerst verletzte ich mich bei einem dummen Stunt beim Skifahren, dann überdehnte ich mein Band im Knie bei einem Sprung aus 25 Metern Höhe in einen Fluss, und dann brach ich mir wiederholt ein paar Rippen, alles innerhalb einiger Monate. Das hat zu einem Umdenken geführt, wenn es darum geht, etwas Gefährliches zu machen. Davor hat es tatsächlich keine Limits gegeben, aber heute ist es mir wichtiger, gesund zu bleiben und unverletzt biken zu können. Seitdem agiere ich berechnender, bin gesünder und überraschenderweise auch besser bei den Rennen. Das heißt aber nicht, dass man keinen Spaß mehr haben kann und nicht mehr mit den Jungs lachen darf.

Für Außenstehende sieht es so aus, als würde es in Schottland oft aus Strömen gießen. Muss man härter als andere Landsleute sein, um in diesem Land ein konkurrenzfähiger Biker zu sein?
Ich lebe zehn Meilen vom nassesten Platz Europas entfernt. Die Bedingungen sind nicht einfach. Man muss scharf darauf sein, im Winter täglich nass und kalt zu werden, wenn es fünf Grad hat und regnet. Es ist aber etwas, das ich schon immer gemacht habe und es hat mich hierher geführt, also kann ich mich nicht beschweren. Meine Freunde und ich lieben es eigentlich, denn würde es nicht regnen und die Mücken dich belästigen, wäre es viel zu überlaufen und schrecklich. Es ist gut, nass zu sein und ungestört umherstreifen zu können.

Helfen die schwierigen Wetterbedingungen vielleicht dabei, dass du mit allen Streckenbedingungen auf der Welt einfacher zurechtkommst, oder gibt es eine bestimmte Art von Untergrund, der dir zu schaffen macht?

Ich habe meine Probleme mit hartem Untergrund. Es ist nicht überraschend, dass ich Schlamm und losen Untergrund liebe. Aber ich werde auch auf hartem Boden besser und fuhr letztes Jahr in den USA ein gutes Rennen auf gefestigten Trails. Es sieht also so aus, als würde ich meine Schwäche bezüglich harter Untergründe überwinden.

Was war die verrückteste Fahrt im Regen oder generell, die du je gemacht hast?
Kinlochleven, im November 2011. Das Wetter wurde richtig schlecht und es regnete in Strömen, geschmolzener Schnee bedeckte den Boden und ein eisiger Wind wehte. Ferg musste zu Fuß hinuntergehen, weil er seine Hände nicht mehr bewegen konnte.

Viele der Trails in deinen Videos sehen so aus, als wären sie frisch gebaut. Wie sieht es mit der Trailbau-Situation in deiner Heimatgegend aus?
Es ist ziemlich zwanglos. Wir haben ein paar gute Spots und halten uns zurück – wir bauen niemals Sprünge oder irgendetwas gefährliches, nur spaßige Kurven im Wald, die jeder liebt.

Das eigene Event der Dudes, „This is Enduro Now“, ist Teil der schottischen Enduro-Serie. Warum habt ihr entschieden, euer eigenes Rennen zu veranstalten?
Bis 2012 bin ich noch nie ein Enduro-Rennen in Schottland gefahren und wir haben entschieden, dass Schottland eines braucht. Wir hatten aufgrund der Videos zahlreiche Zuseher, die uns kannten, und dachten, es wäre amüsant, eine Gruppe Biker zusammenzutrommeln und ein gemeinsames Wochende in den Highlands zu verbringen. Kinlochleven war der perfekte Austragungsort und zusammen mit dem ansässigen Event-Organisator NoFuss hat sich alles gut ergeben. Das Beste daran ist, dass wir das Rennen jedes Jahr im November dort stattfinden lassen, wo diese schrecklichste Ausfahrt meines Lebens stattgefunden hat. Es ist für alle Beteiligten eine große, spaßige Herausforderung, die wir sehr lieben.

Habt ihr Ambitionen, in Zukunft mehr Zeit mit dem Graben und Absperren von Wegen zu verbringen und mehr eigene Rennen zu veranstalten?
Ich denke, dass ein Rennen im Jahr genug ist. Es ist wirklich interessant und lustig, auf dem Berg zu graben und Strecken mit Absperrband zu versehen, aber Abwechslung ist die Würze des Lebens - also ist es gut, auch andere Dinge zu machen.

Welches war der beste Ort, an dem du im letzten Jahr gefahren bist?
Die Alpen sind immer voll von versteckten Juwelen und als die World Series nach La Thuile in Italien zog, fanden wir dort einen.

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In der Video-Serie „Search for the Steep“ suchst du offensichtlich nach den technisch schwierigsten Trails, die es gibt. Hast du dein Limit bezüglich Fahrbarkeit eines Trails bereits gefunden, oder ist steiler immer besser?
Wir haben innerhalb der Serie das Limit noch nicht gefunden. Etwas außer Kontrolle zu sein und dann einen kleinen Anlieger zu erwischen, der dich am Trail hält, ist immer spaßig. Deshalb liebe ich das Fahren auf engen, technischen und steilen Wegen. Aber es wird eine Grenze geben und ich darf mich nicht hinreißen lassen, wenn wir dort angelangt sind.

 Set-up 

Gibt es spezifische oder eigens angefertigte Teile an deinem Bike, die dir einen Vorteil verschaffen?
Canyons Shapeshifter-Technologie ist ein kleiner Luxus auf den Anstiegen. Es macht immer wieder Freude, den Hebel in Kletterposition zu schalten und dann den anderen Fahrern zuzusehen, wie sie auf ihren Choppern den Berg hinauftreten, während ich praktisch auf einem Cross-Country Bike sitze.

Du hast verschiedenste Bikes mit unterschiedlichem Federweg und verschiedenen Rahmenmaterialien zur Auswahl. Welches ist dein bevorzugtes Bike?
Das Canyon Strive 160 ist großartig und ich verwende es die meiste Zeit, vor allem, wenn ich Rennen fahre oder in brutalem Gelände unterwegs bin. Ich liebe aber auch mein Spectral mit 140 mm Federweg und fahre damit viel im Wald zu Hause oder bei verwinkelten Rennstrecken mit geringerer Geschwindigkeit, wo ein leichterer und agilerer Rahmen schneller sein kann. Mit diesen beiden Bikes zur Auswahl bleiben keine Wünsche offen.

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Kannst du ehrlich sagen, dass du einen eindeutigen Unterschied zwischen 26“ und 27,5“ Laufrädern spürst?
Als ich auf die größeren Räder wechselte, hatte ich überhaupt keine Probleme mit der Umstellung. Aber es hat sich tatsächlich sofort stabiler und einfacher zu fahren angefühlt.

Gibt es ein Set-up auf deinem Rad, ohne das du nicht leben kannst oder das dich wahnsinnig macht, wenn es nicht spezifisch justiert ist?
Alles auf meinem Bike fällt in diese Kategorie. Wenn mein Lenker nicht auf den Millimeter perfekt abgestimmt ist, kann ich keinen Berg hinunterfahren.

Es sieht so aus, als würdest du kaum noch Zeit auf dem Downhill-Bike verbringen. Findest du noch Zeit mit dem Big Bike zu spielen, eventuell, wenn die Kamera nicht läuft?
Nein, überhaupt nicht. Dafür bleibt keine Zeit übrig. Außerdem: Trail-Bikes machen so viel Spaß, da brauche ich kein Big Bike mehr. Das Einzige, was ich vermisse, ist einfach in ein brutales Steinfeld oder in Bremswellen zu springen.

Hast du Einfluss auf die Entwicklung der Bikes, die du fährst?
Ja, die Leute bei Canyon mögen Feedback und ich versuche, ihnen so viel wie möglich davon zu geben. Die Bikes fahren sich immer genial. Ich bin mir nicht sicher, wie viel das mit mir zu tun hat, aber ich erhebe einen kleinen Teilanspruch darauf.

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 Social 

Du kommst im Moment in einigen verschieden Webisoden vor, wie bei “The Dudes of Hazzard’s Business as Usual” oder “Search for the Steep”. Wo findest du neben deinem vollen Rennkalender die Zeit, Inhalte dafür zu erschaffen?
Ich weiß es nicht genau. Das diesjährige Dudes-Projekt hat den ganzen Sommer in Anspruch genommen. Ständig wurde geplant, gefilmt und editiert. Aber ich liebe diese Arbeit und deshalb finden wir Zeit dafür. „Search for the Steep“ ist einfacher in der Durchführung, da CutMedia all die harte Arbeit verrichtet und ich nur auftauche und den Berg hinunterschlittere.

Der Retro-Stil der „Dudes of Hazzard“-Episoden birgt eine erfrischende Komponente im Vergleich zu den modernen Produktionen am Markt. Fühlst du dich generell zu diesem Stil hingezogen, oder ist er nur ein Mittel zum Zweck?
Die ersten Jahre, inklusive unseres ersten 30-minütigen Films, drehten wir mit einer £ 50 Flipkamera. Das ist schlechter als eine Handykamera heutzutage, aber es machte nichts, da es nur eine Art war, eine Geschichte zu erzählen. Ich liebe diesen Lo-Fi oder Retro-Stil, auch wenn unsere Kamera keine Zeitlupe aufnehmen kann und das Fischauge-Objektiv einen großen Kratzer hat. Wen kümmert das? Es ist ein Stil, der für die Dudes-Videos gut funktioniert, und wenn ich die Wahl hätte, würde ich dieser Art der Produktion treu bleiben. Ich glaube es funktioniert gut, mit wirklich schlechtem Equipment zu arbeiten und dann zu versuchen, das Beste daraus zu machen. Bei vielen Filmen kann man eindeutig erkennen, dass sie nachträglich mit dem Retro-Look versehen wurden, und das ist für mich nicht stimmig.

Wie viele eurer Blödeleien müsst ihr planen?
Nicht viele. Die generelle Handlung entsteht einfach, und wenn wir einen neuen Twist einbauen wollen oder neue Requisiten zur Verfügung haben, ist es einfach, diese einzubauen. Abgesehen davon sind die Filme immer eine gute Ausrede dafür, um dumme Sachen zu machen. Irgendetwas kommt einem immer in den Sinn, das sich perfekt als guter Scherz eignet.

Ist manchmal der eine oder andere Drink bei der Ideenfindung involviert?
Keiner meiner Freunde trinkt wirklich. Fergs genießt ab und zu ein Gläschen Whisky, aber abgesehen davon bleiben wir bei Saft.

Gibt es überhaupt noch eine freie Minute, in der du ohne Kamera unterwegs bist?
Die Kamera ist bei allen Trips dabei und liegt griffbereit, aber zu Hause kommt sie nur in speziellen Fällen zum Einsatz.

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Findet deine Liebe zum Reisen ihren Ursprung in deiner abenteuerlichen Kindheit, die von zahlreichen Reisen mit deiner Familie geprägt war – inklusive einem Jahr Schulunterbrechung?
Wir reisten sehr viel, als ich noch klein war. Als ich die Schule mit 17 Jahren beendete, bin ich mit meinem Freund James im Winter zum Biken nach Neuseeland gefahren. Heutzutage ist das nicht mehr besonders aufregend, aber damals war es ein verwegener Trip. Wir haben einen ramponierten Van gekauft, in dem wir gelebt haben und zu den Rennen gefahren sind. Seitdem gab es praktisch keine Pause mehr vom Rennen fahren und Reisen. Ein großartiger Vorwand, um die Welt zu bereisen zu können.

Du bevorzugst es, in einem Wohnmobil von Event zu Event zu gelangen anstatt zu fliegen, was sicher ein Indikator dafür ist, wie gerne du auf den Straßen unterwegs bist. Aber geht es dir irgendwann nach einer langen Saison auch auf die Nerven?
Es ist wichtig, über ein wirklich komfortables Set-up zu verfügen. Ich hatte immer schon Umbauten meiner Kastenwägen vorgenommen, aber 2014 habe ich mir ein voll ausgestattetes Wohnmobil besorgt und das machte einen ziemlichen Unterschied. Man riecht die Jungs auch nicht so stark, wenn man etwas Platz zum Bewegen hat.

Was ist die größte Herausforderung, wenn man einen Wohnwagen mit ein paar anderen Bikern für mehrere Wochen teilt?
Es ist wirklich nicht so schwierig. Ich fahre nur mit guten Freunden, also spielt sich alles recht zivilisiert ab. Das Wichtigste ist, dass jeder auf das Rennfahren fokussiert ist und wir lieben es alle, also ist es einfach.

Dein Wohnmobil, genannt das Landship III, befindet sich mittlerweile in seiner dritten Version. Gibt es bereits Pläne für ein Landship IV für noch mehr Komfort beim Reisen?
Ich habe bereits ein ziemlich gutes Landship gefunden. Es ist das größte, das man mit einem gewöhnlichen Führerschein fahren kann, hat eine große Garage für Bikes und eine massive Windschutzscheibe. Ich habe noch keine Pläne für eine Aufrüstung, ich bin immer noch vom Landship III begeistert.

Detailansicht
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Was ist das Beste an deiner Heimat?
Den Raum und die Freiheit zu haben, alles zu machen, was ich will. Großartige Berge und Trails zum Fahren. Trial Motocross vor der Haustüre. Es ist eine Stadt am Land mit einem arbeitssamen Charakter und viel Industrie wie Papierfabrik, Aluminium-Schmelzerei, Fischfarmen und ähnlichem, wo die Leute leben und einen leben lassen.

Deine Schwester Hannah ist neben einigen anderen Tätigkeiten auch vom Enduro-Rennfieber infiziert. Trainiert und reist ihr auch gemeinsam, oder folgt sie ihrem eigenen Programm?

Wir machen unsere eigenen Pläne bezüglich Training und Reisen. Wir haben leicht unterschiedliche Kalender und obwohl wir Nachbarn sind, fahren wir nur bei Gruppenfahrten am Wochenende gemeinsam. Ich fahre meistens alleine, weil ich das als Training mag. Hannah hat ihren eigenen coolen umgebauten Van und reist mit ihrer Freundin, die auch Hanna heißt, oder ihrem festen Freund John. Wenn wir bei denselben Rennen sind, campen wir wieder zusammen als Nachbarn.

Hast du Einfluss auf ihre Entwicklung als Fahrerin gehabt?
Vielleicht ein bisschen, als sie im selben Team mit mir bei MTBcut und Orange Bikes war, zu der Zeit, als sie angefangen hat. Hannah kam mit meiner Familie zu den Downhill-Rennen, um mich zu unterstützen, als ich noch ein Junior war, und ich glaube sie mochte die Szene und fing selbst an zu fahren. Von dem Zeitpunkt an hat sich alles entwickelt.

Hat es etwas damit zu tun, in Fort William aufgewachsen zu sein, dass du dich zu Bikes so hingezogen fühlst?
Ich habe es schon in jungen Jahren geliebt, mit dem Rad zu fahren, aber als ich 13 war, kam der Weltcup nach Fort William. Das war unglaublich und ich war vom ganzen Event fasziniert und inspiriert. Es dauerte nicht lange, und ich fuhr selbst Rennen dort. Als ich 16 war, belegte ich den 66. Platz.

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Das Clubhouse sieht wie der Traum eines jeden Bikers aus, mit genug Platz um verschiedenste Bikes und motorisierte Fahrzeuge aller Art unterzubringen. Lebst du dort auch und vermisst du noch irgendein Spielzeug in deiner Sammlung?
Mein Schuppen, auch bekannt als das Clubhouse, ist ein großartiger Ort. Ich habe einen großen Lagerraum im Erdgeschoss, wo ich alle Bikes aufbewahre. Die Werkstatt befindet sich im Zwischengeschoss und mein Fitnessstudio mit dem Trainingsrad ist im Obergeschoss. Ich habe dort auch ein Paar Sofas und einen Fernseher stehen, um mit den Jungs Downhill Weltcup-Rennen anschauen zu können. Ich lebe gleich daneben in einer Wohnung, die kleiner als der Schuppen ist. Es ist also die perfekte Kombination. Bezüglich der Erweiterung der Flotte: Da Liam und Ferg Motocross Bikes haben, wollen sie, dass ich mir auch eines besorge. Es wird wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis sie mich überzeugt haben.

Du und die Dudes scheinen gerne in Flüsse zu springen. Was hat es damit auf sich?
In Fort William hat das gewissermaßen Tradition. Als ich noch zur Schule gegangen bin, war es immer ein Spiel, wer wo hinuntergesprungen ist. Man springt dann von immer noch weiter oben ins Wasser, aber Ferg hat sich im letzten Jahr bei einem Sprung den Rücken gebrochen und wir haben es seitdem etwas reduziert. Wir verbringen auch viel Zeit damit, im Van ohne Dusche herumzureisen, so ist es zum Spiel geworden, die kreativsten Plätze für ein Bad zu finden. Dadurch ist die Tradition der Dusche in verschiedenen Springbrunnen entstanden.

Was würdest du sagen ist die verrückteste Aktion, die es nicht in eines deiner Videos geschafft hat?
Vermutlich ein Stunt bei einem Fluss. Wir haben eine Schlucht in Fort William mit einem großen 25 Meter hohen Sprung hinein. Eines Tages haben wir einige Kletterseile geschnappt und ein Seil quer über die gesamte Länge gespannt. In der Mitte hatten wir ein weiteres Seil angebunden, das als Seilschaukel fungierte. Dann schwang man sich vom Höhepunkt des Wasserfalls über die Felsen, streifte das Wasser und schwang zurück, um am anderen Ende des Pools ins Wasser zu springen. Die Seildehnung und Federung dadurch war massiv und man wurde auf der anderen Seite hinaufgeschossen und das Seil wurde einem aus den Händen geschnalzt, als man absprang. Es haben nur ein paar von uns gemacht, aber ich bereue es wirklich, dass wir das nicht gefilmt haben. Es war ein Kunstwerk, überall mit Knoten versehen, eine riskante Kletteraktion, um es zu errichten und letztendlich brauchte es viel Mut, um es auszuprobieren.

Was gibt es in den nächsten Jahren noch zu tun?
Wir haben gerade unser großes Projekt für 2014, „Business as Usual“, zu Ende gebracht. Jetzt erholen wir uns einmal vom Filmen und fokussieren uns aufs Training für die neue Saison. Es gibt noch keine Ziele momentan, aber ich bin mir sicher, dass bald jemand einen Masterplan oder die Idee für ein neues Abenteuer entwickeln wird.

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