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Biken im Atomkraftwerk

Was ist der ungewöhnlichste Ort, um Mountainbiken zu gehen? Einmal diese Frage gestellt, lässt sie uns nicht mehr los. Ein paar flüssige Brainstorming-Sessions später finden wir uns vor einem riesigen Betonwürfel wieder. Vor uns steht das Atomkraftwerk Zwentendorf. Dirtjump-Profi Eric Walenta, Enduro-Talent Daniel Schemmel und Downhill-Style-Ikone Alex Kurz starren mit uns um die Wette. Schwer zu überzeugen waren sie nicht, hierher mitzukommen. Das Once-in-a-lifetime-Erlebnis will sich schließlich niemand entgehen lassen.

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Ein Atomkraftwerk ist kein Bikepark. Das gehört einmal gesagt. Etliche Kilometer an Leitungen, unzählige Rohre, Zwischenetagen und viel zu enge Geländer in viel zu großen Hallen. Doch die größte Herausforderung überhaupt: 1.000 Räume. Am Weg zur Toilette spielt man schnell unfreiwillig Labyrinth. Manche Ecken sehen aus, "als wäre jemand frisch gestorben", wie es unser Fotograf Klemens treffend formuliert. All das hält unser Bike-Trio aber nicht davon ab, sich durch die verhinderte Kernspaltanstalt zu tricksen.

Das sicherste Atomkraftwerk der Welt. Diesen Titel kann Zwentendorf beruhigt für sich beanspruchen. Denn es wurde nie in Betrieb genommen. Eine absurde Situation machte es zu Österreichs größter Investitionsruine: Nach Fertigstellung ließ man das Volk über die Inbetriebnahme abstimmen. Um weniger als 1 % der Stimmen wurde das Aktivieren der Brennstäbe verhindert und im selben Jahr Atomkraft gesetzlich verboten. Bis 1985 wurde das AKW Zwentendorf Instand gehalten, seit 2009 wird es vom neuen Betreiber EVN als Photovoltaik-Testfläche genutzt. Auch Führungen werden angeboten.

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Vor Eric's Dirtjump Bike ist nichts sicher. Turbinengehäuse, Laderampen und Schornsteine werden mit Wallrides, Barspins und Foot Jams zwangsbeglückt. Auch Enduro-Talent Daniel hinterlässt in jedem Eck des kolossalen Baus seine Reifenspuren. Rattert sogar über Stufen und durch Schleusen dorthin, wo man in einem laufenden AKW tunlichst nicht sein sollte: im Steuerstabantriebsraum. Nur Alex tut sich mit seiner Downhill-Senfte schwer. Verständlich, das Innere gleicht oft mehr einem U-Boot als einem Industriebau. Doch "Shorty" hat einen Plan. Er will direkt in den Reaktor. Betriebsleiter Franz bietet seine Hilfe an. 125 Tonnen Deckenkran für 0,016 Tonnen Downhill-Bike. Driften im Reaktor, das kann auch nicht jeder in sein Palmares schreiben.

Die ganze Story im S/W-Druck mit Neonfarbe gibt's im LINES Issue #2. Das Magazin wurde dieses Wochenende im Rahmen des Vienna Air King vorgestellt und ist nunmehr österreichweit im Zeitschriftenhandel, bei ausgewählten Bikeshops und online erhältlich.

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