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Doping im Hobbysport ein möglicher Ausweg?


grufo
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Auch ich habe mir mal gedanken zu dem immer aktuellen Thema gemacht, würde mich interessieren wie eure Meinung dazu ist!

 

 

igentlich wollte ich mich zum Thema Doping nicht weiter äußern. Die aktuellen Diskussionen rund um den Ötztaler RM und dem aufgedeckten Dopingfall von Roberto Cunico in Italien veranlassen mich aber dazu, ein Statement aus meiner Sicht abzugeben – die Sicht eines Hobbysportlers ohne Ambitionen auf irgendwelche Siege.

 

Doping im Hobbysport – davon hört man immer wieder, dass das was einige oder viele schon immer vermutet haben, traurige Gewissheit ist, wissen wir nicht erst seit den letzten Dopingfällen Cunico & Nösig. Irgendwie hat doch jeder schon mal von jemandem gehört, dass der eine oder andere mit Sicherheit nachhilft. Beweisen kann’s keiner, aber sicher ist sich jeder!

 

 

 

Warum wird gedopt?

 

Nicht alle, aber für manchen Hobbysportler scheint es wohl das Größte zu sein, am Stockerl zu stehen – besser als alle anderen, schneller, stärker,…

Ich denke, dass es hier nicht mehr um den Sport und dem Spass am Sport geht, sondern nur darum andere zu dominieren und besser als die Masse zu sein, sich hervorzuheben, sein Ego zu polieren.

 

Die Veranstaltern diverser Rennen sind hier an der Entwicklung durchaus mit Schuld, früher waren alle Radmarathons in Österreich reine Rad-Touristik Veranstaltungen ohne Zeitnehmung und ohne überschwänglich gefeierte Sieger. Irgendwann hat man entdeckt, dass sich mit Zeitnehmung die Teilnehmerzahl nach oben treiben lässt und entsprechend die Sieger wie Helden gefeiert.

 

Otto-Normalverbraucher interessiert sich meist wenig für die Stockerplätze. Wer einer normalen beruflichen Tätigkeit nachgeht und eine Familie zu Hause hat dem dürfte meist die Zeit fehlen sich auf ein entsprechendes Wettkampfniveau hoch zu trainieren (eine fehlende frühe Karriere in irgendwelchen Kadersportarten vorausgesetzt). Diese Sportler sind es aber, die die Masse ausmachen und die an den Start gehen, weil sie in erster Linie gegen ihren eigenen Schweinehund kämpfen um ein oftmals realistisches Ziel zu verfolgen. Und sei es nur gesund im Ziel anzukommen (meiner Meinung nach sowieso das einzig wichtige!).

 

Was könnte man jetzt dagegen tun?

 

Natürlich könnten Dopingkontrollen abschreckend wirken und den einen oder anderen davon abhalten, an den Start zu gehen oder überhaupt zu dopen. Vermutlich würden die Dopingkandidaten aber nur auf Rennen ausweichen bei denen nicht kontrolliert wird. Und sei es nur der kurze Bergsprint des lokalen Radvereins, auch hier kann man mit Fabelzeiten glänzen.

 

Aus meiner Sicht ist das eigentliche Übel nicht das Dopen – Fairness liegt nicht wirklich in der Natur des Menschen. Jene die fair spielen sind selten Dauersieger und Dauersieger spielen selten fair. Beide gibt es aber nie in Personalunion.

 

Will man das Übel an der Wurzel bekämpfen muss erst mal damit aufgehört werden, die schnellsten wie Helden zu feiern! Ein Weg wäre es einfach die Zeitmessung abzuschaffen, ganz ähnlich wie in Deutschland. Hier gibt es eine deutliche Trennung zwischen Lizenzrennen mit Zeitnehmung und Rad-Touristik-Veranstaltungen bzw. Radmarathons ohne.

 

Allerdings würde das natürlich auch ein wenig den Reiz nehmen, man will ja doch wissen wie lange man gebraucht hat. Zwischenzeiten und der Vergleich mit Kollegen machen natürlich Spaß und sind durchaus auch aufschlussreich!

 

Mal angenommen, es würde jeder im Ziel einfach nur sein Finisher-Trikot bekommen, einen feuchten Händedruck und eine Urkunde mit der gebrauchten Zeit – ganz ohne Rang, Singerehrung und Lobhuldigung vom Veranstalter. Und wenn unbedingt Preise verteilt werden müssen, dann macht doch einfach eine Tombola! Die macht Spaß und die Preise werden gerecht dem Zufall nach verteilt.

 

Wer dann noch dopt, der macht es nicht um sich einen Vorteil anderen gegenüber zu verschaffen sondern nur für sich selbst. Der betrügt nicht andere sondern in erster Linie sich selbst. Und genau das ist Doping – Betrug und nichts anderes!

 

Viel interessanter wäre es würde sich der Veranstalter auf die breite Masse konzentrieren und aus derer ein paar Leute per Zufall präsentieren. Warum quält sich Herr oder Frau X über die Strecke und was motiviert sie – ganz ehrlich, das würde mich wesentlich mehr interessieren als die Siegerzeit eines Herrn Cunico.

 

Ich betreibe Sport weil es mir Spass macht mich zu bewegen und ich fahre gelegentlich auch bei einem Rennen mit, ohne Ambitionen. Und jedes Mal wenn ich ein Stück weiter vorne lande, dann denke ich mir eigentlich nur, dass das Teilnehmerfeld entweder halbwegs sauber war oder sich die „Gespritzten“ zurück gehalten haben. Erst ganz zum Schluss kommt mir die Idee dass eventuell doch mein Training der Grund sein könnte… :-)

 

Insofern ärgere ich mich eigentlich nicht über jene Sportler die sich durch Doping einen Vorteil verschaffen, mich ärgert viel mehr, dass der Hobbysport immer mehr zum Leistungsvergleich mutiert und der Spaß an der Sache verloren geht. Die Schuld daran sehe ich eher bei den Veranstaltern als bei den Sportlern. Fairness gibt es unter Leistungsdruck selten, ich sehe hier die Veranstalter in der Schuld – sie müssen aktiv werden und gegensteuern!

 

Wenig Verständnis habe ich allerdings auch dafür, dass ehemalige Profi-Doper sich bei Hobby Veranstaltungen zeigen. Geläutert oder nicht, die haben nichts im Hobbysport verloren und sollten erst recht nicht vom Marketing des Veranstalters zu Werbezwecken verwendet werden!

 

Zum Thema Doping könnte ich jetzt noch tausende Zeilen schreiben und abkotzen, aber auch so ist es nicht tot zu kriegen – wir werden damit leben müssen. Die Frage ist nur wie die Veranstalter im Hobbysport damit umgehen und ob sie es schaffen gegenzusteuern!?

 

 

EDIT Mod: der Text wurde redaktionell eingefügt, der Link gelöscht - eine Umfrage kann auch hier im BB erstellt werden.

 

Aber die Umfrage enthält dann leider nur jene Meinungen der Bikeboard Leser und nicht auch noch die aus anderen Quellen... :-)

 

Es steht euch aber frei meinen Blog trotzdem zu besuchen und an der Umfrage teil zu nehmen - Danke!

Bearbeitet von grufo
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Bewerbe ohne Ergebnislisten machen nur dann Sinn, wenn die Bewältigung der Strecke schon als die große Herausforderung gilt und es für diese Bewältigung einen offiziellen Nachweis gibt. Den Meisten ist nämlich das persönliche Wissen um die Bewältigung nicht genug, es sollen auch die anderen wissen. In den 80ern wurde das auch in Österreich bei einigen Veranstaltungen so gehandhabt, etwa beim Schwechater Radmarathon bis mindestens 1994. Heute gibt es das noch immer beim Wildoner, im Übrigen eine von den Touristikveranstaltungen mit der größten Teilnehmerzahl, aber gut, das ist auch ein anderes Klientel.

 

Durch den Umstand, dass aufgrund immer mehr zur Verfügung stehender Freizeit immer mehr Menschen sehr ambitioniert und leistungsorientiert trainieren, gilt die Bewältigung einer Strecke allein für die Wenigsten als Herausforderung, egal wie herausfordernd diese Strecke auch ist. Viele definieren sich also nur mehr über die Zeit oder die Platzierung.

 

Ohne Zeit und/oder Ergebnis würde für mich und bestimmt viele andere der einzige Reiz verloren gehen, bei solchen Veranstaltungen teilzunehmen.

 

Im Zeitalter von STRAVA sind solche Listen im Hobbysport aber ohnehin weitestgehend obsolet geworden.

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Hi revilO,

 

na ja für die die so viel Zeit haben dass sie Leistungsorientiert trainieren können gäbe es eine ganz einfache Lösung!

Lizenz ziehen und echte Rennen fahren, da bekommt man dann auch Dopingkontrollen und für die jungen besteht die theoretische Möglichkeit Profi zu werden...

 

Ich bin der Meinung wer sich nur über Zeit und Platzierung definiert der wäre bei Lizenzrennen gut aufgehoben.

 

Bei Strava kommt zum klassichen Doping dann noch das Tunen der Zeiten mit dazu!

Bin gespannt ob sie's irgendwann unter den Tisch kehren (passiert eventuell schon) falls sie einen erwischen der seine GPS Daten getuned hat. :-)

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Wenn man selbst keinen Wert auf eine Zeitnehmung und Platzierung legt, kann einem doch egal sein, ob andere Fahrer gedopt sind.

 

Ich bin früher auch viele Hobbyrennen gefahren, und ohne Zeitnehmung hätte es wahrscheinlich weniger Spaß gemacht. Auch die Motivation fürs Training wär wahrscheinlich geringer gewesen.

Natürlich hat man ein paar Fahrer im Verdacht gehabt, dass sie mit diversen Mitteln nachhelfen. Das hat mir aber den Spaß an den Rennen auch nicht genommen.

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Hi revilO,

 

na ja für die die so viel Zeit haben dass sie Leistungsorientiert trainieren können gäbe es eine ganz einfache Lösung!

Lizenz ziehen und echte Rennen fahren, da bekommt man dann auch Dopingkontrollen und für die jungen besteht die theoretische Möglichkeit Profi zu werden...

 

Ich bin der Meinung wer sich nur über Zeit und Platzierung definiert der wäre bei Lizenzrennen gut aufgehoben.

Leistungsorientiert mit hohen Umfängen trainieren ist nicht gleichbedeutend mit leistungsfähig sein. Für Lizenzrennen auf Elite-Ebene benötigt man auch ein Talent, das nur die wenigsten haben. Selbst auf Amateur- oder Masters-Ebene wird ein Tempo gefahren, das 90% aller Radmarathonteilnehmern viel zu hoch ist, um noch Spaß zu haben. Da ist man ganz schnell letzter oder überhaupt außerhalb der Karenzzeit und das möchte keiner sein. Zeitfahren bleibt als Alternative und wird auch genützt, wobei auch da die Hobbyzeitfahren regeren Zulauf haben.

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Also den Veranstalter dafür verantwortlich zu machen das ein Teilnehmer dopt - das finde ich ein wenig billig!

Sorry, aber ab einem gewissen Lebenalter ist jeder dafür selbst verantwortlich was er macht (und was er nicht macht)!

 

Ein Rennen ohne einer entsprechenden Wertung wäre für mich nicht reizvoll. Einerseits ist es für mich ein Vergleich zu meinem letzten Ergebnis, andererseits natürlich zu den anderen Teilnehmern interessant. Das ist für mich ein Indikator ob mein Training auch Erfolg brachte.

 

lg

Karl

PS: Ich bin vollzeit beschäftigt, habe eine Familie und ein Haus - ich bin Hobbyfahrer

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Hallo,

 

wundern braucht`s einen ja nicht, denn die Doppel/Dreifach-Belastung mit Job (Familie) und Sport ist für viele Hobbysportler fast noch härter als für Profis und da sucht man sicher nach Erleichterung???

 

Ich hab ca. 2 Jahre, davon 1 arbeitslos auch mal aus Langeweile tgl. am Bike verbracht und dann auch nach Vergleich oder Selbstbestätigung gesucht, einigermaßen erfolgreich, weil ich doch einige verdutzte Lizenzfahrer stehen gelassen hab, letztendlich hat mir das einige Wiesbauerwürste, Pokale und Berichte in Lokalmedien gebracht, aber glücklich gemacht/erfüllt hat es mich nie. Nun bin ich fitter als je zuvor, fahr genau so viel wie früher aber einfach nur zur "Selbstbefriedigung", Doping war und ist nie ein Thema, statt Nahurngsergänzungsmittel geb ich mein Geld lieber für ein paar Bier aus, vielleicht scheint das anderen genauso falsch und sinnlos wie Doping? für mich passt`s! Jeder soll für sich selbst entscheiden wie weit er gehen will und was ihm wichtig ist, ebenso wie er seine Ziele/ Lebensfreude erreicht/erhält. Im Spitzensport ist`s ein wenig anders, da solten schon alle mit den selben Mitteln kämpfen um vergleichbar zu sein, wobei gerade im Bikesport zählt Material manchmal mehr als Doping!!!

 

Leider zählt auch immer der Moment mehr als alles andere, Pantani, Kohl oder Armstrong werden ewig in Erinnerung bleiben, andere fairere und vielleicht sogar bessere Sportler boten nie die Show, die man erwartet. Doping ist unehrlich, Betrug und FALSCH, aber erfolgreich wie vieles auf unserer Welt.

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Natürlich ist es schade wenn Ergebnisse dadurch verfälscht werden.

Andererseits ist es mir, als meist Mittelfeldplatziertem, aber auch wieder wurscht.

Mir geht es darum eine schwierige Strecke in einer für MICH guten Zeit zu bewältigen und dabei ein wenig Rennstress zu haben.

Doping würde es wohl auch ohne Zeitnehmung geben. Manche wollen es einfach ausreizen oder brauchen das für ihr Ego.

Ich bin dieses Jahr erstmals eine RTF in Rosenheim gefahren. Ohne Zeitnehmung, ohne Ergebnisslisten. Dort werden immer nur Blöcke mit 10-15 Fahrern losgelassen weil es die Behörde so will. In Deutschland sind die anscheinend noch blöder wie bei uns.

Ich bin gleich mit dem ersten Block gestartet. Da wird trotzdem genauso gefahren als würde es um alles gehen. Nach jeder Kurve voll herausbeschleunigt und so weiter.

 

Kontrollen würden natürlich abschrecken. Werden sich die meisten Veranstalter aber nicht leisten wollen/können. Eine positive Probe könnte ja die Veranstaltung schädigen.

Derzeit braucht man bei einem Marathon wohl kaum etwas befürchten.

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denke gerade doper im hobbybereich sind leute für den psychiater und haben ein ernsthaftes problem mit sich selbst... eigentlich muss man ja fast mitleid mit dem ein oder anderen haben.. kann das immer wieder nicht verstehen was es einem im hobbybereich bringt das die gesundheit so aufs spiel gesetzt wird wo es ja bekanntlich um die goldene ananas geht... im profibereich wo geld und sponsorvertäge im spiel sind kann ich das noch eher nachvollziehen !!
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Andererseits ist es mir, als meist Mittelfeldplatziertem, aber auch wieder wurscht.

Mir geht es darum eine schwierige Strecke in einer für MICH guten Zeit zu bewältigen und dabei ein wenig Rennstress zu haben.

bei mir genau das gleiche.

manche brauchen halt eine (unsauber erreichte) platzierung bei einer hobbyveranstaltung für ihr ego. andere brauchen einen gti ... solange man nicht mit dem sport geld verdienen muss, kann man da eigentlich drüber stehen, zumindest wenn man nicht selbst um den sieg mitfährt. aber auch dann ist es schwer zu vergleichen. wenn karl rudolf und mansi gemeinsam am start stehen - haben die dann die gleichen voraussetzungen? oder wenn ich neben dem bernhard kohl stehe? selbst ohne seine vergangenheit zu bemühen - der hat soviel mehr talent als ich, der fährt mehr davon, wenn er rückwärts fährt. je weiter weg von der weltspitze, desto weniger lassen sich leistungen vergleichen.

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Gier ist kein Grund für Doping.

 

gier ist da vielleicht der falsche ausdruck... gerade im profibereich ist der leistungsdruck dann schon nochmal eine andere hausnummer darum kann ich da das noch irgendwie nachvollziehen wenn einer zu unerlaubten mittel greift... auch wenn ich das nicht gut finde!!! denn wenn man seine leistung nicht bringt fliegt man schneller als man glaubt wieder raus!!! und mit diesem druck haben manche profis sicher probleme !!

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Ich spiele selbst mit dem Gedanke an einen Hobby-Rennen mal teilzunehmen z.B. Maderecker MTB Volksrennen - ca.7 km 500 hm.

Bin die Strecke mal im "Normal Modus" zum ersten mal durchgefahren und habe 42 min gebraucht.

Jetzt habe ich mir die Zeiten von 2014 rausgesucht...AK2 Siegerzeit 23:28min.

Also werde ich nie um den Sieg oder Vorne mitfahren, der olympische Gedanke zählt...Dabei sein und einfach das beste geben.

Glaube jedoch das ganz vorne sicher ein paar "Ehrgeizler" sind die sich um Sec. matchen, und unbedingt gewinnen wohlen...und da wird der eine oder andere mal in Versuchung kommen.

Und bitte ich unterstelle niemanden zu dopen, kann mir aber vorstellen das im Hoppybereich gedopt wird und würde die ersten 3 einer Kontrolle unterziehen.

Glaube es würde die Qualität steigern, und so manche würden clean bleiben.

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  • 1 Monat später...

Diese Woche in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung "die Zeit" ein größerer Bericht über Doping im Hobbybereich:

 

Auszug:

Frankfurt am vergangenen Sonntag, 9.59 Uhr, noch eine Minute bis zum Start. Auf der Straße vor dem Messegelände stehen schmale Männer mit sehnigen Beinen und dünnen Armen. Gleich werden sie rennen, so schnell sie können, etwas mehr als zwei Stunden lang.

Einer dieser Männer wird den Frankfurt-Marathon gewinnen und damit um 25 000 Euro reicher sein.

Hinter den Profiathleten stehen 15 000 Durchschnittsmenschen, manche schlank, manche mollig. Menschen mit Schreibtischlungen und Bürobeinen, für die es an diesem Tag keine Siegprämie zu erringen gibt, sondern nur einen kleinen Triumph über sich selbst. Es sind Menschen, die von der Welt der Leistungsoptimierung und des Dopingverdachts kilometerweit entfernt sind.

Aber vielleicht scheint das nur so.

 

Sveni88: Ich würde gerne für den großen Tag die klassische ECA Kombination ausprobieren. Wie viel würdet ihr dosieren? Ephedrin 50mg pro Tag + 200mg Coffein + 500mg Aspirin? für den besagten Tag?

Lift: Eine Freundin von mir ist Schwimmerin und die schwört auf Clenbuterol.

Ironbasti: Hat einer mal Oralturinabol genommen?

Laufrad: Ephedrin könnte bei deinen Symptomen weiterhelfen.

Austrian: Testosteron ist das Mittel der Wahl.

Dieda: Ich war im April bei einem großen Radrennen. Dort gibt es eine legendäre Verpflegungsstelle, an der sich jeder gern ein wenig aufhält. Dort lagen Haufen von Tabletten-Packungen rum.

Sveni88: Wie angedroht möchte ich berichten. Habe mir 45 Minuten vor meinem Trainingslauf eine Pille eingeworfen. Ich muss schon sagen, das Teil macht seinem Namen alle Ehre. Früher: Ich müde, Hund müde. Heute: Hund müde und ich fit.

(Äußerungen von Ausdauersportlern in Internetforen)

 

 

(Philip Schulz, Radrennfahrer)

Philip Schulz, 36, war 13 Jahre alt, als er sein erstes Mountainbike bekam und damit in der Pfalz über Wanderwege raste. Mit 16 trat er einem Verein bei und stieg um auf Straßenrennen. Schulz hatte kräftige Beine, eine riesige Lunge, er hatte Talent. Bald trainierte er stundenlang.

 

Schulz: Ich glaube, dass das Problem im Amateur- und Hobbybereich noch größer geworden ist. Von einigen Sportlern, die in Seniorenklassen fahren, weiß ich, dass sie etwas nehmen. Es ist, als ob es heute nicht mehr ausreicht, ein schönes Haus zu haben und ein schickes Auto zu fahren. Der eigene Körper, die sportliche Leistung in der Freizeit, das ist das nächste Statussymbol. Und die Leute nehmen dafür eine Menge in Kauf. Ich versuche auf Veranstaltungen und im Privaten, die Leute vor den Nebenwirkungen zu warnen. Aber die Gier nach dem perfekten Körper, den tollen Leistungen ist verdammt groß.

 

[/Quote]

Bearbeitet von bucket
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Ich persönlich glaube es müsste einen billigen Dopingtest (für Breitensportarten) geben, auf Basis Haare bzw. Nägel oder Urin. Mit den ersten beiden könnte man auch das Training überprüfen, sofern die Substanzen sich dort in irgendeiner Art ablagern. Mit teuren Blut Tests wird es schwierig nur halbwegs effizient die Masse zu überprüfen. Natürlich gibt es hunderte Mittel und noch ein paar mehr zum Verschleiern der leistungssteigenderen Substanzen. Ganz einfach wird es nicht.

Solche Tests sollten nicht nur in ein paar Labors möglich sein, sondern (vorsicht, ein populistischer Vergleich) wie beim Schwangerschaftstest in wenigen Minuten.

Man wird ja noch träumen dürfen. ;)

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Ich meinte nicht BEIM Training, sondern durch die Methode sollte erkennbar sein, ob im Training verbotene Mittel genommen werden (ähnlich - wie beim Drogen Haar Test, der 6 Monate zurück wirkt). Da in Haaren u. Nägel die Reststoffe länger brauchen um ausgeschieden zu werden.
**

 

verstehe - niemand wird dafür geld in die hand nehmen, aber das weisst du eh selber...

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