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Vittoria Open Corsa SC II 25c Clincher

Vittoria Open Corsa SC II 25c Clincher

21.09.15 08:22 31.615Text: Josh Hayes
Josh Hayes
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Fotos: Erwin Haiden, Forstus
Langzeittest der Premium-Version des erfolgreichen Schlauchreifens mit 320 tpi, seidenweicher Baumwollkarkasse und klassischer Optik.21.09.15 08:22 31.680

Vittoria Open Corsa SC II 25c Clincher

21.09.15 08:22 31.68040 Kommentare Josh Hayes
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Erwin Haiden, Forstus
Langzeittest der Premium-Version des erfolgreichen Schlauchreifens mit 320 tpi, seidenweicher Baumwollkarkasse und klassischer Optik.21.09.15 08:22 31.680

Als ich die zwei schwarz-roten Schachteln zum Testen erhielt, freute ich mich wie ein kleines Kind. Ihr Inhalt: Vittoria Open Corsa SC II 25c Reifen in schwarz/para (schwarzes Profil mit traditioneller Skinwall-Seitenwand). Was mir neben den hellen Seitenwänden sofort ins Auge bzw. in die Nase stach, war der intensive, angenehme Geruch neuer Reifen. Irgend etwas daran erweckt in mir den Gedanken an all die noch folgenden, gemeinsamen Abenteuer.

Doch nun zu nützlicheren Informationen. Noch bevor ich die Reifen aus der Schachtel nahm, fiel meine Aufmerksamkeit auf das Profil der ISOgrip-Gummimischung: schräg und spitz zulaufend an den Seiten, gerade in der Mitte - damit sollte ich für alle Eventualitäten gerüstet sein.

Raus aus der Schachtel, rauf auf die Laufräder

Detailansicht

Nachdem ich die Schachtel geöffnet hatte und die Reifen endlich in der Hand hielt, fiel mir neben der hohen Verarbeitungsqualität noch ein kleines, witziges Detail an der 320 tpi Baumwollkarkasse auf. Denn an einer Stelle des ISOgrip-Profils ließ sich die Prägung „Tubular“ erspähen. Dies sollte allerdings nicht weiter beunruhigen, denn es handelt sich schlicht und einfach nur um die gleiche Lauffläche, die auch bei Vittorias hochwertigen Wettkampf-Schlauchreifen verbaut wird.

Die Open Corsas zu montieren, war ein einziges Vergnügen. Geschmeidig und fast völlig widerstandslos ließen sie sich auf meine breiten Testlaufräder - innen 19,5 mm und außen 24 mm – wuchten. Damit möchte ich natürlich nicht behaupten, dass das bei allen Felgen der Fall sein muss. Nachdem ich die Reifen auf 7,5 bar bzw. 108 psi aufgepumpt hatte, wuchsen diese in ihrer Breite tatsächlich auf 26,2 mm an, was mich zwar leicht schockierte, aber nicht weiter irritierte. Denn ich wusste, dass die Fahreigenschaften von höchster Güte sein würden.

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Vittoria Open Corsa SC II 25c Clincher

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Open Corsa SC II 25c

BauartFaltreifen
MaterialISOgrip Mischung, Baumwoll-Karkasse
Karkassendichte320 tpi
Dimension23-622 (700x23C)
25-622 (700x25C)
EinsatzgebietWettkampf, alle Wetterbedingungen
Gewicht232g (Herstellerangabe: 220g)
Farbeschwarz/Para-Seitenwand
Reifendruck8 - 10 bar (115-145 PSI)
Preis€ 49,95 UVP
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On the road

Detailansicht

Mein erster Ausflug mit den neuen Reifen war zunächst nur eine 50 km lange Recovery-Runde, zur Gewöhnung sozusagen, bevor ich ihnen mein volles Vertrauen schenken würde. Wie schon erwähnt, waren sie auf 7,5 bar aufgepumpt; rein gefühlsmäßig schafften es die Reifen, auf schlechten Straßenabschnitten einen Großteil der Vibrationen zu entschärfen. Zusätzlich zu diesem Plus an Komfort fiel mir auch noch das Abrollgeräusch der Open Corsas positiv auf: ein sanftes, tiefes Summen. Im Zuge dieser ersten Testausfahrt verpufften sämtliche Gedanken an die Geschichten über die angeblich so schlechte Bodenhaftung von Vittoria-Reifen, die ich bislang gehört hatte.

Nach jener Sonntagsausfahrt war ich motiviert, die Reifen bei den folgenden Fahrten wirklich zu strapazieren und ihre Grenzen auszutesten. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal auf die bereits erwähnten Geschichten zurückkommen, die mir immer wieder zugetragen wurden. Sobald jemand sah, dass ich mit Vittoria-Reifen fuhr, erzählte er (oder sie) mir von Freunden oder Bekannten, die - angeblich aufgrund ihrer Bereifung - zu Sturz kamen oder sonst irgend welche Probleme hatten. Aber, liebe Burschen und Mädels: kein einziges der negativen Ereignisse, von denen mir berichtet worden war, ist mir mit diesen Reifen widerfahren. Tatsächlich war das genaue Gegenteil der Fall. Ich fuhr damit über alle Arten von Straßenbelag - von Asphalt über Kopfsteinpflaster bis hin zu festem Schotter (zugegebenermaßen war diese Schotterpassage allerdings nicht besonders lang), und die Open Corsas ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Auch bei Nässe vermittelten die Reifen absolute Sicherheit, selbst in engen Kurven.

Eines gibt es aber nun doch zu bemängeln: bei Nässe saugt die Baumwoll-Karkasse ganz schön viel Wasser auf, was die Reifen etwas schwerer macht. Des weiteren scheinen die hellen Seitenwände unter diesen Umständen auch noch sehr anfällig dafür zu sein, Öl oder Fett von der Straße oder der Kette aufzusaugen. Beim Hinterrad ist es deutlich schlimmer, was den Glanz der traditionellen Optik dieser Reifen nach der ersten Regenausfahrt erheblich schmälert. Dem kann man entgegenwirken, indem man das Rad nach einer solchen Ausfahrt sofort säubert; so hell und strahlend wie zu Anfang wie am ersten Tag werden die Reifen zwar nicht mehr, aber es genügt trotzdem noch, um sich von der Masse abzuheben.

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Fazit

Vittoria Open Corsa SC II 25c
Modelljahr:2015
Testdauer:2 Monate, 2.000 km
+Coole Optik
+Gute Bodenhaftung bei Trockenheit und Nässe
+Rollen extrem geschmeidig, bei allen Straßenbedingungen
+Breit und geschmeidig
+Angemessener Preis
-Seitenwand bleicht beim Waschen aus
-Gewichtszunahme bei Regenausfahrt
BB-Urteil:Vergiss deine Vorurteile - diese Reifen sind genial. Ich würde sie sofort kaufen.

Schlussendlich konnten sich die Vittoria Open Corsa SC 25c Reifen unter allen Bedingungen bewähren. Sie rollten hurtig dahin und vermittelten dabei zusätzlichen Komfort - eine seltene Kombination. Für Winterausfahrten bei Schlechtwetter würde ich sie nicht gerade empfehlen, außer man steckt es locker weg, wenn einem der Schotter die Seitenwand aufschlitzt.

Ansonsten kann ich die Reifen jedoch nur jedem ans Herz legen: sie rollen geschmeidig ab, sind schnell, leicht und dazu noch stylisch.

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schöne Reifen... wie schauts generell mit der Pannensicherheit aus? Vielen Dank...

 

Ich würde sagen: generell 3 von 5, ähnlich wie die meisten Wettkampfreifen. Gefährdet ist bei 320 tpi immer die dünne Seitenwand, durch Schotter würd ich nicht zu oft fahren. ;-) Josh ist ein Zerstörer und er hatte ja auch keine Troubles.

 

Bin mir aber nicht sicher ob es den Reifen weiterhin von Werk aus gibt, da eine neue "Graphene" Line präsentiert wurde. Diese laufen zwar nicht besser aber haben ziemlich den gleichen RoWi, wie der hier getestete... und der ist wirklich sehr gut. Gibt nur eine Handvoll Reifen die schneller rollen.

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Was die Imprägnierung der Seitenwand betrifft, wurde mir zwischenzeitlich ein Lösungsvorschlag zugetragen.

 

https://r2-bike.com/DUGAST-Reifen-Pflege-Aquasure-Tubular-Protection

 

Damit ließe sich eine geschundene Baumwollseitenwand wieder auf Vordermann bringen. Schützt vor Schmutz und verhindert, dass sich die Baumwolle mit Wasser aufsaugt.

 

Von Werk aus sind die Cottons vorimprägniert, aber oftmaliges Waschen, Abrubbeln, Abbürsten, etc. neutralisiert die Schicht und macht die Seitenwand verwundbar.

 

Ich selbst habs noch nicht ausprobiert, aber es klingt logisch.

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Vittoria ist bekannt für gut rollende Reifen, Pannenschutz gibt es aus meiner Sicht nicht mal ansatzweise, ich glaub da hat sich in den letzten 20 Jahren gar nichts geändert...

 

Pannenschutz gibts schon, relativ dünn und schmal. Bei Spezialreifen wie Track oder Chrono stimme ich dir zu. Andere Firmen, z.B. Schwalbe ticken genauso. Leicht, schnell, *bamm* und da schieb ma schon.

 

Beim Corsa sehe ich keinen Grund zur Beunruhigung. Für Alltag, Training, Gravelrides gibts aber stimmigere Reifen, die mehr Pannenschutz an Board haben.

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Vittoria ist bekannt für gut rollende Reifen, Pannenschutz gibt es aus meiner Sicht nicht mal ansatzweise, ich glaub da hat sich in den letzten 20 Jahren gar nichts geändert...

kann ich nicht bestätigen. ich fahr seit jahren open corsa cx und rubino pro. kein nennenswerter unterschied zu meinen conti 4000s oder veloflex master.

nur die montage auf campa-systemlaufräder ist extrem mühsam.

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Pannenschutz gibts schon, relativ dünn und schmal. Bei Spezialreifen wie Track oder Chrono stimme ich dir zu. Andere Firmen, z.B. Schwalbe ticken genauso. Leicht, schnell, *bamm* und da schieb ma schon.

 

Beim Corsa sehe ich keinen Grund zur Beunruhigung. Für Alltag, Training, Gravelrides gibts aber stimmigere Reifen, die mehr Pannenschutz an Board haben.

 

Meine Erfahrungen mit Corsa liegen schon länger zurück, seither ist Vittoria auf der schwarzen Liste und ich beobachte ihn nur bei Trainingskollegen und Reifentests und das Ergebnis ist immer das gleiche.

 

Auch wenn ein Pannenschutz vorhanden ist, ist er defacto wirkungslos. Der letzte Test der mir bekannt ist, ist im Tour 9/2010, da sind Falt u Schlauchreifen dabei, auch ein Corsa Falt und ein Crono Schlauchreifen, beim Durchstichtest sind sie (wie immer) Schlusslicht.

 

Verglichen mit einem Conti Podium (ebenfalls ein reiner Wettkampfreifen) sieht man was möglich ist.

 

Dafür dass sie aus Baumwolle sind und (bei Schlauchreifen) Latex verwenden ist nicht mal der Rollwiderstand besonders gut.

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Die Conti Faltreifen liegen beim RoWi- abgesehen von dem GP TT - allesamt hinter dem Corsa SC. Wie schon 2x gesagt, der läuft sehr gut. Da hilft auch Schlechtreden nicht.

 

Da gehen wir 100% d'accord, nur ist der Pannenschutz beim GP TT deutlich besser als beim Corsa.

Warum sollte ich einen Reifen nehmen der unbestritten einen sehr guten RoWi hat aber beim Pannenschutz sehr schlecht ist, wenn ein Mitbewerber in beiden Disziplinen besser ist?

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Ich fahr auch Conti Force / Conti GP TT, diese Saison pannenfrei.

 

Warum fahr ich sehr gerne auch Reifen von Vittoria, Challenge und SWorks mit 3x feinerer Karkasse?

 

Weil sie - bei gleich gutem oder besserem Rollwiderstand einfach viel weicher rollen als die steifen Contis und Schwalbes. Und Patschen hab ich auch erst einen gehabt, der Open Pave hat einen Stahlsplitter gefressen, kann nicht sagen ob der an den Contis abgeprallt wäre.

 

Für mich ist Pannenschutz nicht alles, zumindest wenn's bei 1-2x pro Jahr bleibt. Beim MTB mit Schläuchen war das anders, aber seit Tubeless ist dort eh a Ruh.

Bearbeitet von kandyman
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Warum sollte ich einen Reifen nehmen der unbestritten einen sehr guten RoWi hat aber beim Pannenschutz sehr schlecht ist, wenn ein Mitbewerber in beiden Disziplinen besser ist?

 

Musst du auch nicht.

 

Der Pannenschutz beim GP TT ist relativ vollwertig. Nur etwas schmäler als beim GP4000. Ich fahre ihn selber sehr gerne. Die Laufleistung beim GP TT ist je nach Gewicht/Einsatz etwa mit 1.500 km begrenzt.

 

Der Corsa läuft deutlich länger. Im Trockenen würde ich dem Corsa etwas mehr Komfort/Grip bescheinigen, wobei ich mit dem GP TT ebenfalls immer sehr zufrieden war.

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Hallo

Ich fahre den Chono seit 3.6.14 hinten auf der Scheibe, ohne besonders aufzupassen (auch kurze Schotter Wege)

ca. 1170km.

Den Reifen sieht man das nicht an,wird nur für ZF. eingesetzt.

 

lg.holzwurm

 

Ps.: Die Laufflächenstärke ist schon sehr dünn ca. 1,3mm, Veloflex Record das gleiche, Veloflex Criterium ist um 1mm Stärker.

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(...) Ich hab aber eh schon Turbo Cottons (nicht dass ich's bräuchte).

Nah, die brauchst Du echt nicht. Alles, was Dich noch schneller macht, gehört verboten ;)

 

Ich hab mir heute die oben getesteten Vittoria bestellt, da es die Neuen noch nicht gibt, und die nächste Generation nur schiache Farben haben. Bin gespannt, wie gut sie mit den ebenfalls bestellten Vredestein Latexschläuchen rollen...

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Was die Imprägnierung der Seitenwand betrifft, wurde mir zwischenzeitlich ein Lösungsvorschlag zugetragen.

 

https://r2-bike.com/DUGAST-Reifen-Pflege-Aquasure-Tubular-Protection

 

Damit ließe sich eine geschundene Baumwollseitenwand wieder auf Vordermann bringen. Schützt vor Schmutz und verhindert, dass sich die Baumwolle mit Wasser aufsaugt.

 

Von Werk aus sind die Cottons vorimprägniert, aber oftmaliges Waschen, Abrubbeln, Abbürsten, etc. neutralisiert die Schicht und macht die Seitenwand verwundbar.

 

Ich selbst habs noch nicht ausprobiert, aber es klingt logisch.

 

ich verwende aquasure bei allen naturflanken (dugast und veloflex) die fmb habens vom werk aus drauf. und bedingt funktioniert es, dass die flanken sauber bleiben. jedoch schmier ichs vor der ersten ausfahrt drauf (eine patzerei!) und beim hinterrad saugt sich trotzdem ganz schön schnell sichtbar mehr dreck an als am vorderrad. einen schutzigen reifen damit wieder auf vordermann zu bringen ist aber illusorisch, aquasure ist transparent.

 

die vittorias fahr ich auch, tubular track. fährt sich wie schweben ..

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Nah, die brauchst Du echt nicht. Alles, was Dich noch schneller macht, gehört verboten ;)

 

Ich hab mir heute die oben getesteten Vittoria bestellt, da es die Neuen noch nicht gibt, und die nächste Generation nur schiache Farben haben. Bin gespannt, wie gut sie mit den ebenfalls bestellten Vredestein Latexschläuchen rollen...

 

Mit den Vredestein Latex, musst du sehr vorsichtig umgehen. Ich empfehle Spitalshandschuhe und viel Talkum. Gibts die echt schon für 25 mm?

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