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Vision Metron 55 Carbon Clincher

Vision Metron 55 Carbon Clincher

05.10.15 09:10 38.588Text: Josh Hayes
Josh Hayes
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Fotos: Erwin Haiden, Forstus
Langzeittest der 24 mm breiten Aero-Laufräder aus dem Hause Vision, welche mittels CFD-Analyse und im Windkanal speziell für eine geringe Seitenwindanfälligkeit optimiert wurden.05.10.15 09:10 38.661

Vision Metron 55 Carbon Clincher

05.10.15 09:10 38.66121 Kommentare Josh Hayes
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Erwin Haiden, Forstus
Langzeittest der 24 mm breiten Aero-Laufräder aus dem Hause Vision, welche mittels CFD-Analyse und im Windkanal speziell für eine geringe Seitenwindanfälligkeit optimiert wurden.05.10.15 09:10 38.661

Geliefert wird der Laufradsatz in einer praktischen und feschen Radtasche. In dieser findet man, neben Vorder- und Hinterrad, zahlreiche ordentlich verpackte Accessoires: Bremsbeläge, Schnellspanner, und natürlich die obligatorische Gebrauchsanleitung. Die mitgelieferten Bremsbeläge stammen aus dem Hause Swiss Stop, was mich zu der Annahme verleitet, dass es sich dabei schlicht um neu bedruckte Black Prince Beläge handelt. Die 24 mm breiten Felgen mit mattem Finish und einer Bremsoberfläche von 12k erwecken den Eindruck, als würden sie sich - gepaart mit einem breiten 25 mm Reifen - herrlich fahren lassen. Ein großes Plus: die Decals lassen sich einfach entfernen, was diese Laufräder gleich viel attraktiver macht.

Besonders interessant fand ich auch die 2:1 Einspeichung. An der Antriebsseite weist das Hinterrad 14 2-fach gekreuzte Speichen auf, weiters sieben radiale Speichen an der Nichtantriebsseite. Dank dieser Kombination beträgt die Differenz zwischen den Speichenspannungen an beiden Seiten nur maximal 5%, während andere Laufräder gewöhnlich bis zu 40% Spannungsdifferenz zwischen Antriebs- und Nichtantriebsseite erreichen. Wir werden sehen, ob sich daraus tatsächlich ein spürbares Plus an Steifigkeit ergibt.

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Vision Metron 55 Carbon Clincher LRS

  • Vision Metron 55 Carbon Clincher

Vision Metron 55 C

MaterialFelgen: Carbon, Vorderradnabe: Carbon, Hinterradnabe: Aluminium, Speichen: Edelstahl, Nippel: Messing
FelgenHöhe: 55 mm, Breite (außen): 24 mm
SpeichenSapim Aero-Messerspeichen, vorne 18 (radial), hinten 21 (Antriebseite: 14x 2-fach gekreuzt / Nicht-Antriebsseite: 7x radial)
NabenLeichte P.R.A. („Preload Reduction Assembly“) Naben, 6 gedichtete Industrielager (2 vorne, 4 hinten), VR 100 mm, HR 130 mm
GewichteVR: 782 g
HR: 945 g
Set: 1.727 g (Herstellerangabe: 1.595 g)
FarbenFelgen: UD Carbon/schwarz mit grauen Decals, Naben/Speichen/Nippel: schwarz
Mindest Reifenbreite23 mm
LieferumfangSchnellspanner, 2 Paar Bremsbeläge, Laufradschützer (Textil), 9-/10-fach Spacer
Listenpreis€ 2.236,99 UVP
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Montage und die erste Ausfahrt

Detailansicht

Das Setup der Laufräder war ein Kinderspiel. Die Felgen und meine 25 mm Vittoria Reifen, welche ich für sie auserkoren hatte, passten problemlos zu einander. Nachdem ich die Reifen vollständig aufgepumpt hatte, stellte sich heraus, dass sie tatsächlich 26 mm breit waren, worüber ich mich nicht beschwerte: je breiter der Reifen, umso besser. Ich trat einen Schritt zurück, um die Gesamterscheinung meines neuen Rades aufzunehmen, und befand, dass es gut war - sogar ohne die Decals zu entfernen, was das Erscheinungsbild der Laufräder um mindestens 100% verbessert hätte. Auf der darauffolgenden Testfahrt durch die Nachbarschaft fühlten sich die Laufräder selbst in den engsten Kurven robust und schnell an.

Es war ein schöner, warmer Abend, als ich die Laufräder dann erstmals so richtig ausführte. Schon beim Hinausrollen aus der Stadt quittierten die Räder dies mit einem fesselnden Geräusch - ganz so, als wollten sie mich dazu verlocken, schneller und schneller zu fahren. Und das Geräusch schwoll an, je schneller ich fuhr. Es erinnerte mich an meine ersten Wochenenden bei Kriterien, als die Profis an mir vorbeizischten, und deren Laufräder einen Sound produzierten, als wären sie mit übermenschlicher Geschwindigkeit unterwegs.
Leider wurde dieses Geräusch nach etwa 40 Kilometern jedes Mal, wenn ich über raues Pflaster fuhr oder vom Sattel aufstand, um zu sprinten, von einem fürchterlichen Scheppern übertönt. Bald folgte auf das Scheppern auch noch eine deutliche Seitwärtsbewegung beider Laufräder. Dass sich das hintere Laufrad mindestens doppelt so schnell bewegte wie das vordere, überraschte mich angesichts der Kraft des Hinterrades nicht - dennoch, die Geräuschkulisse und Seitwärtsbewegungen brachten ein flaues Gefühl mit sich, sodass ich erheblich langsamer und früher nach Hause fuhr als geplant.

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Vittoria Open Corsa SC II 25 mm Faltreifen

Detailansicht

Vittoria Open Corsa SC II 25 mm Faltreifen mit 320 tpi und klassischer Optik dank seiner seidenweichen Baumwollkarkasse. Niedrigster Rollwiderstand - herausragend in Haftung, Handling und Komfort.

Hier geht's zum Langzeittest der Premium-Version des erfolgreichen Schlauchreifens.

Die folgenden Ausfahrten

Nach der ersten Ausfahrt nahm ich mein Rad mit in meinen Shop, um die Laufräder genau zu inspizieren. Einmal abmontiert musste ich feststellen, dass sich die Vorspannung (der Pre-Load) beider Naben vollständig gelockert hatte. Es dauerte etwa 15 Minuten, das Problem zu beheben und die Laufräder erneut auf das Rad zu wuchten. Obwohl dieser Eingriff deutliche Verbesserungen mit sich brachte, fiel nach wie vor auf, dass das Hinterrad unter großer Last, beispielsweise beim Sprinten oder Attackieren, ein leichtes Spiel aufwies.

Dank ihrer 55 mm Felgenhöhe rollten die Räder auf flachem Untergrund oder Hügeln sehr souverän. Ich kann allerdings nicht behaupten, dass sie beim Bergauffahren ebenso gute Arbeit leisteten; im Gegenteil fand ich es bei Anstiegen ziemlich schwierig, mit diesen Rädern Geschwindigkeit aufzubauen und zu halten. Dies stand aber vermutlich beim Design der Laufräder auch nicht im Mittelpunkt.

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Nachdem ich mich mühsam bergauf gekämpft hatte, donnerten die Laufräder bergab wie eine Rakete. Dank ihrer Steifigkeit lagen sie gut in den Kurven, ganz egal, wie eng diese waren oder wie schnell ich sie anfuhr. Die gut dosierbare Bremskraft und das lautstark motivierende Brummen des Freilaufs spornten mich an, bergab so richtig Gas zu geben. Auch der Regen änderte daran nichts: die Bremsleistung der Laufräder war hervorragend, auch wenn die Verzögerung carbontypisch etwas verspätet einsetzte.

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Fazit

Vision Metron 55 Clincher
Modelljahr:2015
Testdauer:2 Monate, > 2.000 km
+Coole Optik
+Hohe Steifigkeit
+Verlässliche Bremskraft bei Trockenheit und Nässe
+Schnell bei Geschwindigkeiten ab 38 km/h
-Probleme mit der Nabe
-Hohe Seitenwindanfälligkeit
-Schwerfällig bei niedrigen Geschwindigkeiten
BB Urteil:Guter Mittelklasse-Carbon-LRS.

In der Umgebung Wiens, wo ich wohne und fahre, ist Wind des öfteren ein großes Thema. Obwohl Vision von den Laufrädern behauptet, sie seien das Nonplusultra, musste ich mich bei starkem Seitenwind schon sehr am Lenker festklammern. Zwar war die Performance der Metron 55 im Seitenwind bei weitem nicht die schlechteste, die ich jemals erlebt habe, aber sehr beeindruckend fand ich sie auch wieder nicht.

Bei den Metron 55 handelt es sich um einen soliden Laufradsatz für all jene, die sich in erster Linie schnell im Flachen fortbewegen und sich dabei einen Full-Carbon-Stealth Look gönnen möchten. Sie sind nicht schlecht, wirklich nicht; allerdings auch nicht übermäßig herausragend.

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kann aber ansonsten die aussagen von josh bestätigen. habe genau dieselben laufräder. meine wogen 1712 gr., nabe ist ein sensibelchen, das lagerspiel musste vor allem bei den ersten ausfahrten immer wieder nachgestellt werden. zudem sind die laufräder wesentlich weniger steif wie meine enve 6.7 (tub. mit tune naben), oder enve 3.4 (tub mit ck naben). im antritt hört man immer wieder die bremse schleifen. bremspower geht in ordnung, allerdings ruckeln meine leicht, was sich auch nach reinigen der bremsflanke nicht ganz abstellen lässt.
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Entgegen verbreiteter Irrmeinung ist 2:1-Einspeichung deutlich weniger seitensteif als klassisch.

 

Irgendwie auch klar, links ziehen nur 7 dünne Drähte an der Felge...

 

Wie kommst du auf diese Aussage? Nur weil dieses LR zu wenig steif ist?

 

Bei gleicher Gesamtspeichenanzahl und gleichem Speichendurchmesser ist dieses System definitiv steifer.

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lrs die nach dem ets (du nennst es 2:1) system gespeicht werden, sind seiten steifer u leichter.

es geht dabei um ein gleichmässige speichenspannung unter antrittsbelastung. durch die assymetrisch wirkenden kräfte wird bei gleicher speichen anzahl eine seite weit mehr belastet als die andere, was für sich schon zu dysbalancen in der seiten u torsionssteifigkeit führt, durch die reduzierung dr speichen wird die felge auf beiden seiten gleich stark belastet, was dazu führt, dass sie sich nicht "verzieht".

 

ps: die speichen auf der zahnkranzseite stehen steilerals gegenüber, wenn eine seite zu stark gespannt ist, wird die andere seite gleichzeitig zu locker

Bearbeitet von Reini Hörmann
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Hmm naja.

 

2:1 baut man, um das Rad dauerhaltbarer zu machen. Durch weniger Speichen links haben diese jeweils mehr Spannung und werden dadurch seltener komplett entlastet. Lastwechsel führen zum Bruch, das wird so vermieden.

 

Weshalb ein solches Rad - vor allem seitlich und da nach rechts - steifer sein sollte erschließt sich mir nicht, auch wenn das gern so verkauft wird. Die Steifigkeit ist ja auch von der Spannung unabhängig.

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wie kommst du zur annahme, dass die steifigkeit nicht von der speichenspannung abhängig sein soll?

 

die wenigeren speichen werden auch nicht höher gespannt..die spannung ist gleich - deswegen nennt es sich equal tension system. (zb bei citec) - höher gespannt werden bei gleicher anzahl die speichen auf seiten des rotors - ich habe auf der eurobike länger mit den produzenten geplaudert..bisher behauptet jeder hersteller, dass diese steifer sind.

 

um das wirklich vergleichen zu können, bräuchtest du 2 komplett gleiche lrs*

 

ich bekomme in der dritten oktober woche ein rad, wo citec 3000 ets verbaut sind, die normalen citec 3000 kenne ich, ich werde berichten.

natürlich ist eine gesunde skepsis oft angebracht, so unlogisch ist die erklärung aber auch nicht..

 

edit: es kommt auch sehr stark auf die qualität der speichen an - bei der speichenspannung gilt grundsätzlich so gleichmässig u so hoch wie möglich*

Bearbeitet von Reini Hörmann
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Stimme voll zu, außer dem 1.Satz - sobald die Speichen nicht mehr locker durchhängen steigt die Steifigkeit durch mehr Spannung nicht weiter an.

 

Das ist nicht intuitiv, stimmt aber, siehe zB bei Damon Rinard (u.a cérvelo Ingenieur) via Sheldon Brown - unter "Question 1".

 

 

 

 

ich nehme an, dass ist eine messung ohne antrittlslast u bezieht sich nur auf seitliche ausweichungen -*wenn die torsionssteifigkeit eines hinterrades - nicht gut ist, so verdreht sich das rad stark in sich / u das wieder hängt von der art der einspeichung (winkel zur nabe) und von der speichenspannung ab..also ist es nicht torrsionssteif, wenn die speichenspannung nicht hoch ist. dazu kommt, dass sich nicht hoch angezogene speichen leichter lockern, u eine zu lockere speiche sofort einen seitenschlag verursacht - ohne etwas nachzulesen gehe ichbjede wette mit dir ein, dass die speichenspannung bis zum abriss der speiche in jeder art von steifigkeit: torrsion, vertikale u seitensteifigkeit eine rolle spielt :) je höher, die spannung, desto weniger wird der unterschied sein..aber je schwerer der fahrer, desto mehr spannung braucht das laufrad.

 

die erfahrung durch jahrzehnte langes testen hat mich gelehrt, das tests mit fixen regeln sich nur bei diesen tests bestätigen u unter gleichen bedingungen.

 

dss war bei rowi tests so, bei pannenschutz u auch im windkanal..u das waren zum teil leute aus der formel 1 (die wissen das aber eh selber auch)

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  • 3 Wochen später...

Ich habe die Laufräder seit März auf meinem Rad und bin schon 6.000km damit gefahren.

Sie sind echt super außer bei regen gefällt mir das Bremsverhalten überhaupt nicht.

Bin sehr zufrieden damit vor allem haben sie im März noch € 1310,- gekostet und jetzt

habe ich sie für € 1855,- gesehen (Bike24) !?

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