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Langzeittest Canyon Ultimate CF SLX 2016

Siehe da: Canyon hat also bis zum Schluss mitgelesen und meinen anlässlich der Präsentation des überarbeiteten Ultimate CF SLX geäußerten Wunsch nach einem Langzeittestrad erhört und erfüllt – sehr brav!

Detailansicht
So stellte sich NoFlash sein Testrad vor - gottlob arbeitet Canyon nicht wie Gianluca Gimini ...

Mehr noch: die Koblenzer bewiesen Geschmack, nämlich meinen Geschmack, und schickten das 9.0 Pro nicht in der ebenfalls erhältlichen Schwarz-rot-Kombi. Als Schüler der NoPain'schen Lehre gibt es für mich schließlich nur zwei Farben: schwarz und matt schwarz. Bei meinem neuen Begleiter für die Saison wird diese Lebenseinstellung quasi in Perfektion umgesetzt. Dabei harmoniert die Stealth-Lackierung hervorragend mit edlen Anbauteilen aus dem Hause Campagnolo.

Genau, erwischt: Die Farbgebung war nicht der einzige Grund, mich für die Ausstattung 9.0 Pro zu entscheiden. Als ich zum Radfahren begonnen habe, kamen für mich nur Schaltgruppen von Campagnolo in Frage. Dies änderte sich, als Shimano Di2 einführte und Campa nur noch selten an neuen Rädern zu sehen war. Dementsprechend groß war meine Vorfreude, endlich wieder ein Rad mit einer italienischen Schaltgruppe fahren zu können.

 "Für mich gibt es nur zwei Farben: schwarz und mattschwarz." 

Wer's mag ...
  • Canyon Ultimate CF SLX 2016
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Die Record Schaltgruppe ist ein optischer Leckerbissen. Dabei steht gar nicht die Schaltperformance im Vordergrund – welche wohlgemerkt ausgezeichnet ist – sondern die verwendeten Materialien, die Verarbeitung, das Design. Bei Ergo Power, Schaltwerk, Umwerfer und der massiven Kurbel wird nicht an Carbon gespart. Dies wirkt sich auch positiv auf das Gewicht aus, welches bei ca. 1.900 g liegen soll (Herstellerangabe).

Perfekt zum Erscheinungsbild des Ultimate CF 9.0 Pro passen auch die Shamal Mille Laufräder, ebenfalls von Campagnolo. Diese sind eine Weiterentwicklung der bewährten Shamal Ultra und wiegen laut Hersteller ca. 1.420 g.
Am auffälligsten sind die G3-Speichung des Hinterrades und die matt schwarzen Bremsflanken. Letztere wird durch eine spezielle Keramikbehandlung namens „Plasma Electrolytic Oxidation“ erreicht und soll die Bremsleistung sowohl bei trockenen als auch bei nassen Bedingungen signifikant verbessern. Obendrein macht sie auch optisch richtig was her. Dass auch Speichen, Naben und Schnellspanner das selbe Finish haben, macht den Laufradsatz sehr hochwertig.
Das Paket wird durch Continental GP S4000-2 Reifen stimmig abgerundet.

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Technische Fakten

Anlässlich der Präsentation der vierten Ultimate CF SLX-Generation in Pamplona wurden die technischen Neuerungen und Schwerpunkte des Renners ja bereits ausführlich besprochen. Hier deshalb nur noch einmal das Wichtigste in Kürze:

Die größte Aufmerksamkeit galt dem Thema Aerodynamik. Die Zielvorgabe: den Drag, also Luftwiderstand, um 10% gegenüber dem Vorgänger zu reduzieren. Und das bei einem Rahmengengewicht von gerade einmal 780 g sowie ohne Einbußen bei der Steifigkeit. 
Im Zuge dieser Optimierung spielte das H36 Aerocockpit eine zentrale Rolle. Es besteht aus einer kombinierten Lenker-Vorbau Einheit, die sich formsprachlich in das gesamte Erscheinungsbild des Rahmens integriert. Laut Hersteller wird dabei ein Aero-Vorteil von ca. 5,5 W (bei 45 Km/h) gegenüber einem herkömmlichen Cockpit mit Klemmverbindung erreicht.

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Tech Specs

RahmenCarbon, auch in Schwarz-RotKurbelCampagnolo Record Ultra-Torque, 11s, 52/36 Z.
GrößenXXS/XS/S/M/L/XL/XXLInnenlagerCampagnolo Record Ultra-Torque
GabelCanyon One One Four SLXSchalt-/BremshebelCampagnolo Record Ultra Ergopower, 11s
Vorbau/LenkerCanyon H36 Aerocockpit CFZahnkranzkassetteCampagnolo Record, 12-27 Z.
LenkerbandCanyon Ergospeed GelKetteCampagnolo Record
SteuersatzAcrosLaufräderCampagnolo Shamal Mille
SattelstützeCanyon S13 VCLS CF (15-35 mm Setback)ReifenContinental GrandPrix 4000S II
SattelFizik Antares R5Gewicht6,49 kg (o.P.)
BremsenCampagnolo Record SkeletonPreis€ 4.799,-
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Ebenfalls wichtig: der Komfort. Das Kürzel VCLS (Vertical Comfort Lateral Stiffness) vereint bei Canyon seit Jahren einen scheinbaren Widerspruch durch optimierte Carbonfaser-Layups, angepasste Rohrdimensionen und eigens entwickelte VCLS-Komponenten wie Gabel, Sattelstütze, Maximus Seattube, Sitzstreben und Sitzknoten.
Beim neuen Ultimate CF SLX konnten die Komfortwerte um weitere 15% gesteigert werden, u.a. durch die neue Sitzklemme, die das Verformungsvermögen der Sattelstütze optimiert. Ihre Kraft bringt sie nämlich stempelartig mit einer Schraube auf, die vollintegriert zwischen den Sitzstreben liegt. So wird die effektive Biegelänge der Stütze um bis zu 110 mm erhöht. Die Sattelstütze kann sich nun schon im Sitzrohr leicht durchbiegen, denn der abgedichtete Kopf des Inserts beschränkt nur die Verschiebung, nicht aber die Durchbiegung der Stütze, da hier keine Klemmung vorliegt.

Darüber hinaus wurde an verschiedenen Rahmendetails gearbeitet. Verbesserungen wie der Splash Guard, die Cable Stopper sowie das leichte und 25 % steifere Schaltauge sollen für präzise Schaltvorgänge und einen exakt definierten Druckpunkt an der Bremse (übrigens nicht integriert versteckt; hier siegten Bremsleistung und Erreichbarkeit über Aerodynamik) sorgen.
Die Geometrie des Ultimate CF SLX wurde dahingehend überarbeitet, dass sich nun eine symmetrischere Größenverteilung der sieben Rahmengrößen von 2XS bis 2XL ergibt.
Die für das Ultimate typische Charakteristik der Sport Pro Geometrie wurde dabei nicht verändert. Lediglich in den kleineren Rahmengrößen wurde der Stack-to-Reach Quotient entsprechend angepasst.

On the road

Ich kannte das Rad ja schon von besagter Runde in Pamplona, deshalb freute ich mich sehr, es endlich mit eigenen Schuhen und Sattel fahren zu dürfen.
Das Fahrverhalten ist so spritzig, wie ich es in Erinnerung hatte. Gerade bergauf und bei Antritten hat man hervorragenden Vortrieb. Dies liegt zum einen an der Steifigkeit des Rahmens, zum anderen am niedrigen Gewicht des Rades und der Laufräder.
Die Record Schaltgruppe sieht nicht nur edel aus, sondern verrichtet ihre Arbeit völlig problemlos. Ein bisschen knackiger könnte sie meiner Meinung nach aber noch schalten.
Die Ergo Power liegen wirklich sehr gut in der Hand, die „Hörner“ bieten eine zusätzliche ergonomische Griffposition. Dabei lassen sich Bremse und Schaltung von jeder Position am Lenker gut betätigen. Dank dem „Frictionfree Cable Routing“ geht beides sehr präzise und ohne viel Kraftaufwand vonstatten.
Für die, die es nicht wissen: Geschaltet wird bei Campa unter anderem mit dem Daumen. Mir bereitet es großen Spaß, mit einem Ratsch gleich mehrere Gänge schwerer zu schalten.

 "Im täglichen Fahrbetrieb macht mir das Aerocockpit am meisten Freude." 

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Die Shamal Mille überzeugen durch hohe Steifigkeit und sehr gute Bremsleistung. Starke Bremsmanöver quittieren die Laufräder aber leider mit einem lauten Quietschen. Dies hat sich zwar im laufenden Betrieb deutlich verbessert, allerdings stöhnen die Bremsflanken bei langen Abfahrten oder abrupten Bremsmanövern noch immer sehr laut.
Der Verschleiß der Bremsbeläge ist auch sehr hoch. Nach 4.000 km sind sie fast runtergefahren und müssen bald erneuert werden.
Leider knattert der Freilauf nicht ganz so laut, wie ich es mir gewünscht hätte. Zwar ist er mit der Zeit deutlich lauter geworden (anfangs war er praktisch gar nicht zu hören), allerdings klingt er für mich zu brav. Da bin ich aus früheren Zeiten anderes von Campagnolo gewöhnt.
Den Continental GP S4000-2 kann ich uneingeschränkt empfehlen. Selten hat mich ein Reifen derart begeistert. Super Grip, rollt sauschnell und die Pannensicherheit ist ebenfalls hervorragend.

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Der Komfort des Ultimate CF SLX wurde im Vergleich zum Vorgänger noch einmal spürbar verbessert. Das neue Seat Tube Insert System verrichtet seinen Job unspektakulär, aber extrem effizient. Schläge vom Straßenbelag werden wirksam entschärft und das Hinterteil so weniger strapaziert. Dies ist nicht nur bei langen Ausfahrten ein großer Pluspunkt.
Dabei werden die auftretenden Kräfte hauptsächlich in vertikaler Richtung aufgenommen und absorbiert, d.h. das Herumhüpfen auf dem Sattel wird dadurch obsolet.

Im täglichen Fahrbetrieb macht mir das Aerocockpit am meisten Freude. Nicht nur, dass es optisch verdammt gut aussieht; es ist auch steif und eliminiert Vibrationen vom Straßenbelag ausgezeichnet.
Meine Statur lässt vielleicht erahnen, dass ich nicht unbedingt eine italienische Bergziege bin. In den letzten Jahren zerstörte ich den einen oder anderen Vorbau im Sprinttraining. Seither habe ich immer leise Zweifel, ob im Sprint auch nichts bricht, wenn sich Vorbau und Lenker verwinden. Das Aerocockpit hingegen gibt keinen Millimeter nach und lässt Zweifeln keine Chance.
Die Lenker-Vorbaueinheit hat einen großen Anteil an der verbesserten Aerodynamik des neuen Ultimate. Aber nicht nur die Aerodynamik des Rades, sondern vor allem die des Piloten sorgen für ein effizientes und schnelles Vorankommen. Das Aerocockpit zwingt einen quasi in eine sportliche Sitzposition, die Lenkerbreite von 41cm gestattet eine sehr agile und spritzige Handhabung. Ergo macht das Rad nicht nur in kurvenreichen Abfahrten richtig Spaß.
Auch wenn man bei diesem Cockpit nur wenig an der eigenen Position herumfeilen kann, würde ich es fast uneingeschränkt jedem empfehlen. Mir passt es jedenfalls perfekt.

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Zwischenfazit

Mit dem neuen Ultimate CF SLX ist Canyon eine würdige Evolution des Allrounders gelungen. Steifigkeit, Komfort, Aerodynamik und Gewicht des Rahmens liegen auf höchstem Niveau und brauchen auch nicht den Vergleich mit Spezialrädern zu scheuen, die meistens nur in einer Disziplin richtig gut sind.
Auch wenn Windkanaltests die ausgezeichnete Aerodynamik beweisen; ein niedriger CW-Wert lässt sich im täglichen Betrieb nur schwer quantifizieren. Allerdings fühlt sich das Rad tatsächlich sehr schnell an, woran das Aerocockpit einen erheblichen Anteil hat.

Edle Anbauteile von Campagnolo sind ein technischer wie optischer Hingucker, wenngleich das Bremsquietschen bis jetzt nicht völlig in den Griff zu bekommen war.
Das Ultimate ist eine High-End Rennmaschine, fährt sich fantastisch und ist dabei völlig unproblematisch in Pflege und Wartung. Ein Rennrad, genau, wie ich es mir wünsche.

Teil 2

Teil 2

13.05.16 09:25 70.945Text: NoFlash
Hannes Lederer

Größe: 181cm Schrittlänge 86cm Gewicht: 75kg Fahrstil/-können: nichts wirklich gut, dafür alles andere richtig schlecht stinkfaul und adipös

Klicke für alle Berichte von NoFlash
Fotos: Sportograf.com, Julia
Goodbye, my love, goodbye! Nach zehn Monaten, knapp 12.000 Kilometern und acht Renneinsätzen heißt es Abschied nehmen vom Tausendsassa auf zwei Rädern. Ein trauriger Moment, über den einzig die Aussicht auf würdigen Ersatz hinwegtrösten kann ...13.05.16 09:25 71.402

Teil 2

13.05.16 09:25 71.40298 Kommentare NoFlash
Hannes Lederer

Größe: 181cm Schrittlänge 86cm Gewicht: 75kg Fahrstil/-können: nichts wirklich gut, dafür alles andere richtig schlecht stinkfaul und adipös

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Sportograf.com, Julia
Goodbye, my love, goodbye! Nach zehn Monaten, knapp 12.000 Kilometern und acht Renneinsätzen heißt es Abschied nehmen vom Tausendsassa auf zwei Rädern. Ein trauriger Moment, über den einzig die Aussicht auf würdigen Ersatz hinwegtrösten kann ...13.05.16 09:25 71.402

Nachdem im ersten Teil des Langzeittests vornehmlich die technischen Aspekte des Rades im Mittelpunkt standen, soll Teil 2 insbesondere meine Erfahrungen auf der Straße wiedergeben.
Und ein Langzeittest wäre kein richtiger Langzeittest, wenn man das Rad nicht auch im Rennbetrieb ausgiebig prüfen würde. Motiviert durch das Rennfieber meiner Teamkollegen löste ich mir erstmals seit fünf Jahren wieder eine Amateur Lizenz.

Kurz & hart

Schneller als gedacht fand ich mich inmitten übermotivierter Hobbetten an der Startlinie des 55. Kirschblütenrennens in Wels wieder.
Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mich quasi selbst ins kalte Wasser gestürzt. Zwar kannte ich die Strecke von früher ganz gut, allerdings war ich die letzten Jahre fast ausschließlich zu zweit oder alleine am Rad unterwegs. Ohne Praxis und die nötige Ellenbogen-Taktik musste ich ständig Positionen gutfahren und unnötig Energie verschwenden. Doch Mitte der zweiten Runde fand ich wieder meinen alten Spirit und konnte mich in der vorderen Gruppe platzieren.

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Das durchaus gute Gefühl versuchte ich bei den Grafenbacher Radsporttagen zu nutzen und fuhr an diesem Wochenende den Bergsprint (ein zwar nur 1,2 km langer, dafür aber richtig giftiger Anstieg), das Kriterium und das Straßenrennen.
Während der Bergsprint erwartungsgemäß nicht meine Schokoladendisziplin war, konnte ich im Kriterium mit Platz 4 meine beste Platzierung herausfahren. Der kurze enge Kurs verlangte mir allerdings alles ab und ich versuchte eigentlich nur 30 Runden lang nicht zu explodieren – was mir nicht immer gelang.
Beim Straßenrennen am Sonntag waren die Beine zwar immer noch gut, doch ein Beinahe-Sturz kurz vor dem Ziel brachte unsere Teamtaktik durcheinander und so sprang nichts Nennenswertes dabei heraus.

Last but not least: die Österreichische Meisterschaft der Amateure in Gössendorf. Topfeben und enge Kurven, was so viel bedeutet wie ständige Positionskämpfe und harte Antritte.
Im Zielsprint konnte ich leider nicht glänzen; offensichtlich habe ich in den letzten Jahren meinen Killerinstinkt verloren.

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Lang & länger

Um das Fahrverhalten auch bei langen steilen Anstiegen und Abfahrten zu testen, fuhr ich als Saisonabschluss noch den Supergiro Dolomiti, mit dem ich übrigens noch eine Rechnung offen hatte, und den Maratona dles Dolomites.
Aufgrund von Straßensperren führte die Strecke des Supergiro dieses Jahr über den Monte Zoncolan. Das ist selbst unter den Profis ein gefürchteter Berg, bot jedoch die perfekte Gelegenheit, das Ultimate und meine Kniescheiben auf eine harte Probe zu stellen.
Ich dürfte an diesem Tag wohl ausgezeichnete Beine gehabt haben, überraschte mich mit Platz 23 selbst und konnte somit die offene Rechnung von jenem Jahr, wo ich mit Defekt aufgeben musste, begleichen.

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Der Maratona dles Dolomites war nochmal ein ganz eigenes Erlebnis. Das enge Alta Badia Tal kochte förmlich über vor Menschen, Adrenalin und Endorphin.
Zwar war die Strecke nicht ganz so lang wie der Supergiro und mit weniger Höhenmetern versehen, doch hatte ich unter der großen Seehöhe deutlich zu leiden. Am Passo Giau explodierte ich schließlich und kämpfte mich mit großer Mühe ins Ziel. Aber auch das sind Erfahrungen, die man durchmachen muss. Mit viel Abstand betrachtet, hat sogar das Spaß gemacht.

 "Ein Rennrad, genau, wie ich es mir wünsche." 

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Viel Licht, kaum Schatten

Über das ganze Jahr erwies sich das Canyon Ultimate Testbike als perfekter und verlässlicher Untersatz ohne wirkliche Schwächen. Einzig der Shamal Mille Laufradsatz blieb aufgrund seines Bremsquietschens ein Problemkind.
Auf meinen knapp 12.000 Test-Kilometern verbrauchte ich zwei Paar Bremsbeläge, beide stöhnten bei scharfen Bremsmanövern gleichermaßen. Allerdings denke ich, den Grund dafür gefunden zu haben. Mir war von Beginn an aufgefallen, dass das Quietschen erst begann, wenn die Bremsbeläge „warm“ gefahren waren; dann hörte es auch so schnell nicht wieder auf. Bei kühleren Temperaturen im Herbst oder auch am Berg quietschte hingegen gar nichts.
Anscheinend dürfte hier die Mischung der Beläge schuld sein und nicht der Laufradsatz; da muss Campagnolo so schnell wie möglich nachbessern.
Nichts auszusetzen gab es hingegen an der Record Schaltgruppe, die werde ich schmerzhaft vermissen.

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Schlussfazit

Canyon Ultimate CF SLX 9.0 Pro
Modelljahr:2016
Testdauer:10 Monate
knapp 12.000 km
+Hervorragende Fahreigenschaften und Handhabung
+Top Verarbeitung mit durchdachten Details
+Black is beautiful
+Aerocockpit
+Campagnolo  Anbauteile
-Bremsquietschen
BB-Urteil:Früher Multitalent, jetzt Tausendsassa

An meinem Resümee vom Frühling hat sich nach zehn Monaten und somit einer ganzen Saison mit dem Ultimate nichts geändert.
Einzig die Laufräder sollten bei der Ausstattungsvariante 9.0 Pro auf aktuellere mit größerer Maulweite getauscht werden, die dann hoffentlich auch nicht quietschen.

Das Ultimate CF SLX ist eine kompromisslose Rennmaschine die nicht nur optisch viel hermacht, sondern auch technisch immer neue Maßstäbe setzt.

Entsprechend schwer fällt es mir, nun Abschied zu nehmen. Aber Canyon und der Schmerzlose haben mein Ringen um Fassung bemerkt und ein - vermutlich - mehr als würdiges Trostpflaster in Aussicht gestellt. Es hört auf den Namen Ultimate CF SLX Disc. Ich warte gespannt ...

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@ chisti

ich bin selbst überrascht wie super die Fotos geworden sind, NoSane wird immer besser!

@ Sockenstyle

als aufmerksamer Beobachter wirst du sicher gesehen haben, dass die Sockenfarbe perfekt auf die Brille abgestimmt ist. in unserer modernen Zeit nennt man so etwas #sockdoping ;)

 

@ Conti Pnö

gerade noch gelobt, heute erster Patschn......

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Meine Vorderradbremse, allerdings eine DA, quietscht auch wie verrückt. :rolleyes: Da muss Campa dringend bei den Belägen nachbessern. Bearbeitet von chriz
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Nicht nur die lenker/vorbaueinheit macht echt was her, auch die fotos und beim fahrer braucht man auch kein wort verlieren....

Contigummi find ich auch einen der besten reifen, hatte noch nie ein problem, vor allem auf nassem untergrund kann man sich verlassen und gegen einen patschen kannst nyx machen.

Das einzige was mich wahrscheinlich fertig machen würde, wäre die quietscherei bei der bremserei, das kann ich echt gar nicht brauchen.

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wie eigentlich gewohnt, extrem feiner bericht, ist halt hannes ;)

 

ich muss zugeben, dass das cockpit für mich nix wäre. persönlich ändere ich, je nach sportlicher verfassung die vorbaulänge u bei der höheneinstellung des lenkers bin ich empfindlich..optisch auch garnicht meins dass es aber technisch sinn macht, beim zerstörer ;) -davon bin ich überzeugt wie auch vom rest des konzepts.

hast du mal versucht ob es auch quietscht, wenn du andere belege nimmst, oder bist ein bremser geworden?

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@Reini

ich war schon immer ein Angstbremser ;)

aber ich hab es noch nicht aufgegeben und bin überzeugt, dass das Quietschen in den Griff zu bekommen ist. ich werde demnächst die neuen Beläge montieren und alles akribisch einstellen. andere Bremsbeläge traue ich mich nicht am Testrad auszuprobieren. laut Campa sind ausschließlich die eigenen blauen Beläge zugelassen.

was mich etwas stutzig macht, die Bremsen beginnen bei mir erst zum laut werden, wenn sie "warmgebremst" sind. wenn die Beläge sauber sind kommt das quietschen erst deutlich später als wenn ich die Beläge wochenlang nicht reinige. wie gesagt, ich bin dran

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@Reini

ich war schon immer ein Angstbremser ;)

aber ich hab es noch nicht aufgegeben und bin überzeugt, dass das Quietschen in den Griff zu bekommen ist. ich werde demnächst die neuen Beläge montieren und alles akribisch einstellen. andere Bremsbeläge traue ich mich nicht am Testrad auszuprobieren. laut Campa sind ausschließlich die eigenen blauen Beläge zugelassen.

was mich etwas stutzig macht, die Bremsen beginnen bei mir erst zum laut werden, wenn sie "warmgebremst" sind. wenn die Beläge sauber sind kommt das quietschen erst deutlich später als wenn ich die Beläge wochenlang nicht reinige. wie gesagt, ich bin dran

 

Jojo - ein Angstbremser...(guader Schmäh..)

 

Was du ausführst, ist genauer hingeschaut recht logisch. Das quietschen von Bremsen kann im Grunde nichts anderes sein, als umgwandelte kinetische Energie - da Energie ja angeblich nicht zerstörbar ist. Reibung wird zu Hitze - Hitze und der (einhergehende) sogenannte Stick Slip Effekt erzeugen hochfrequente Schwingungen im Material - es quietscht ohrenbedäubend.

 

Der Effekt ist einfach erklärt: eigentlich sollten die beiden Materialien gleichmäßig aneinander gleiten - Bremsbelege und Bremsflanke. Wenn aber dazwischen die Bremsbeläge an der Flanke kleben (Millisekunden) und dann wieder gleiten, und dann wieder kleben usw - dann entstehen diese unerwünschten Schwingungen.

 

Das kurze Ankleben könnte man durch Schmiermittel lösen - dann gleitet es gleichmässig und es quietscht nicht mehr, ich hab mir aber sagen lassen, dass das einölen einer Bremse zu mehr oder minder spürbaren Verzögerungsnachteilen führen kann ;o)

 

Andere Möglichkeiten sind: immer sauber halten! Erhöhung der Steifigkeit (nicht Härte) der verwendeten Materialien (weniger Schwingung), weichere Belege weil mehr Dämpfung - sehr genaue Ausrichtung der Bremsen und Bremsbelege (parallel);

Wäre auch interessant, wie sich die Beläge abgeschliffen haben..ob da unregelmässigkeiten erkennbar sind. es könnte sein, dass sich das einschleift..aber du fährst ja schon eine weile damit. Wenn aber von Beginn an um Nuancen schlecht eingstellt wurde, könnte das den Effekt verstärken.

 

Andere Belege könnten durchaus helfen, können sich aber auch auf die Hitzeentwicklung auswirken u. aus diesem Grund will Campa da wohl nix anderes zulassen, beim Testrad wirklich eher ungut, bei meinem eigenen wäre mri das egal - das würde ich probieren.

Bearbeitet von Reini Hörmann
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Ich bin seit Februar ebenfalls Besitzer eines Ultimate CF SLX, jedoch mit Di2 u. Mavic Ksyriums und kann Hannes voll u. ganz zustimmen.

 

Das Rad fährt sich sehr agil u. spritzig u. macht vor allem bergauf u. bergab viel Spass. Besonders die "Dämpfung" begeistert mich immer wieder, Schläge werden wirklich deutlich abgefedert, wofür Rücken u. Hintern dankbar sind. Im Vergleich zu meinem Scott CR1 fährt es sich fast wie eine Sänfte.

Auch mit den Ksyriums bin ich bis jetzt sehr zufrieden, optisch sehr edel, leicht, steif u. mit ordentlicher Bremspower. Das Brems-Quietschen war zwar auch bei den Mavic zu Beginn ein Thema, hat sich aber nach ca. 1000km gelegt.

Last but not least, die Di2 ist genial, ich kann mir nicht vorstellen, jemals wieder mechanisch zu fahren.

 

Off topic: Der Helm gefällt mir sehr gut, ist der Met Manta? Wie bist du damit zufrieden, vor allem mit der Lüftung.

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Mr. Wikipedia war so geimeint, dass du allwissend bist
würd ich wirklich was wissen, hätt ich die lösung u nicht die ursache;)

 

in einer stunde gehen wir (nopain, nosane u io) slate, pavo sl u pasculli shooten - ich hab aber nur schwarze oder weisse socken :(

Bearbeitet von Reini Hörmann
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In Summe der Punkte Gewicht, Komfort, Steifigkeit, Optik, technische Details und Preis derzeit das beste Rad am Markt. Es gibt sicher viele Alternativen, die in einzelnen Punkten besser abschneiden, dann aber deutliche Nachteile in einem oder mehreren der anderen Punkte haben.

 

Einziger Nachteil: Der Gabelschaft ist wieder zylindrisch und nicht mehr konisch. Mag im Alltagsbetrieb nicht auffallen, aber Canyon hat den konischen Gabelschaft jahrelang als das Nonplusultra verkauft und geht jetzt wieder davon ab, was ich persönlich etwas schade finde.

 

Fürs ambitionierte Training und Hobbyrennfahrer ein absolut emfpehlenswertes Rennrad, aber das war beim weniger aerodynamischen Vorgänger auch schon so.

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Toller bericht, und erstes *canyon was mir gefallen würde!

Beim lenkervorbau hat man da die möglichkeit länge und breite zu konfigurieren oder muss man den nehmen der bei der jeweiligen größe vorgesehen ist? Gibt es diese einzeln nachzukaufen wenn ja wie teuer?

 

Die gleichem Fragen hatt ich auch als ich meins bestellt habe. Konfigurationswünsche erfüllt Canyon im Moment keine. Aerocockpit gibts separat in undefinierter Zukunft laut Kundenbetreuer. Hätte gerne ein 100/39 anstatt dem 90/39 auf Grösse S, aber passt auch so extrem gut.

Kann auch nur bestätigen, extrem gutes Rad, sehr steifes Tretlager und fährt auch bei sehr schnellen Abfahrten wie auf Schienen.

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Ich hab das 110er drauf, wobei ich auch nichts gegen ein 120er hätte

 

 

Dann hast du aber sehr wohl eine Sonderkonfiguration, Größe M wird normalerweise mit 100/410 ausgeliefert?! Du fährst doch Gr. M oder? Mich würde auch der Größenunterschied zum alten SLX interessieren, das bist du ja auch in M gefahren.

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Ja, ich fahre Größe M. Jetzt bin ich etwas verunsichert welche Vorbaulänge ich tatsächlich habe, werde heute Abend nachsehen.

Der Unterschied in der Länge (Radstand, Reach) beträgt gefühlt ziemlich genau 1cm. auch ohne extra längerem Vorbau lässt sicher der Rahmen sehr sportlich bewegen

 

Dann hast du aber sehr wohl eine Sonderkonfiguration, Größe M wird normalerweise mit 100/410 ausgeliefert?! Du fährst doch Gr. M oder? Mich würde auch der Größenunterschied zum alten SLX interessieren, das bist du ja auch in M gefahren.
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