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Salzkammergut Trophy 2016

Bei leichtem Regen wurde der Renntag um 5 Uhr früh von 719 Bikern der Extremdistanz in rasantem Tempo eröffnet. Bereits im ersten Drittel konnte sich der Vorjahressieger Andreas Seewald (GER) vom großen Feld absetzen. Erster Verfolger war mit Daniel Rubisoier ein Österreicher. Seewald baute im Laufe des Tages seinen Vorsprung auf unglaubliche 38 Minuten aus und verbessert seinen Rekord aus dem Vorjahr um weitere zwei Minuten auf 9:48:12.
"Obwohl ich mittlerweile die Strecke kenne, war es heuer kein einfaches Rennen!" so der Tagessieger der Extremdistanz. Zweiter wurde mit einer Zeit von 10:26:16 Daniel Rubisoier (AUT). Wie im Vorjahr schaffte es der Tiroler Martin Ludwiczek (10:34:03) auf Rang 3. Die beiden Mitfavoriten Wolfgang Krenn (AUT) und Ondrej Fojtík (CZE) kamen defektbedingt in diesem Jahr leider nicht ins Ziel.

Streckenrekord auch bei den Damen!
Bei den Damen gibt es nach fünf Jahren wieder einen österreichischen Sieg. Die Mühlviertlerin Sabine Sommer gewann mit einer sensationellen Leistung und markierte mit 12:21:50 einen neuen Streckenrekord der die bisherigen Damenzeiten um 28 Minuten unterbot!
Insgesamt wagten sich 21 Frauen auf die Extremdistanz über 211 Kilometer und 7.119 Höhenmeter, von denen 13 das Ziel erreichten.

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UEC Masters-Europameisterschaft
Auf der B- (Herren) bzw. C-Strecke (Damen) ging es nebst Ruhm, Ehre und Podestplätzen heuer auch wieder um die Europameister-Titel der MTB-Masters. In sieben bzw. drei Altersklassen wurden die Auszeichnungen für die Ü30-FahrerInnen vergeben:

UEC Masters-Europameister
Masters1m: Uwe Hochenwarter (AUT) 5:08:22
Masters2m: Georgy Dmitriev (ITA) 5:19:39
Masters3m: Josef Hausleitner (AUT) 5:24:25
Masters4m: Georg Koch (AUT) 5:25:23
Masters5m: Subias Salamero (ESP) 5:29:36
Masters6m: Matthias Ball (GER) 5:40:19
Masters7m: Stefen Goldberg (GER) 6:29:22

UEC Masters-Europameisterinnen
Masters1w: Paulina Wörz (GER) 3:55:25
Masters2w: Claudia Paolazzi (ITA) 4:13:48
Masters3w: Carol Rasmussen (DEN) 4:25:16

Overall konnte die 119 km Distanz der Lokalmatador Lukas Islitzer (AUT) mit 5:18:23 vor Ales Strnad (CZE) mit 5:22:31 und Lennard Heidenreich (GER) 5:31:47 gewinnen. Bei den Damen machte Andrea Böttger (GER) das Rennen und fuhr mit 6:26:28 ins Ziel, gefolgt von Local Hero Irina Krenn (AUT) 6:36:19 und Agnes Kittel (AUT) 6:38:31.

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Premiere mit Strom
Erstmals wurde im Rahmen der Salzkammergut Trophy auch eine E-Bike-Wertung 'epowerd by Bosch' ausgetragen. Über 32,5 km wurden drei Bereiche im 'Section-Control-Modus' gewertet, woobei diese drei Bereiche addiert wurden und der Schnellste gewann.
Die Sportler mussten ihr Rennen taktisch anlegen und sich die Energie einteilen, denn wer innerhalb der Wertungsbereiche volle Elektro-Unterstützung auskostete, musste in anderen Teilstücken viel Beinkraft aufwenden, da der Strom nicht für die gesamte Strecke reichte.
Am besten gelang dies Andrea Pamminger bei den Damen (Team Flyer E-Bikes) und Michael Weiss (Union St. Jakob/Walde) bei den Herren. Mit einer Ausfallsquote von über 13% erwiess cih das neue Format als überraschend selektiv.

Insgesamt starteten am Marathontag der Salzkammergut-Trophy 4.731 Teilnehmer (also erneut 250 mehr als im bereits rekordverdächtigen Vorjahr) aus 47 Nationen auf den acht verschiedenen Distanzen durch die UNESCO Welterberegion – bei teils starkem Regen, dann bei Sonnenschein. 85 Einrad-Downhiller und 406 Kids machten die Salzkammergut Trophy mit gesamt 5.222 Teilnehmern und 1.100 freiwilligen Helfern zu einem der größten Bike-Events Europas.
Neben den sportlichen Highlights gab es auch ein sehenswertes Trophy-Rahmenprogramm: Bike-Expo mit über 90 Ausstellern, Hubschrauberrundflüge und die Ö3-Disco mit DJ Philipp Kofler ließen auch für die Zuseher das Wochenende zum Erlebnis werden.

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Der Fahrradmann

Welchen Stellenwert Österreichs größter Marathon für seine Bezwinger hat und welche Stilblüten er darüber hinaus unter Angehörigen und Freunden treiben kann, hat uns im Vorjahr eine Zuschrift von Georg Weigerstorfer aus Ansfelden verdeutlicht. Der mehrfache A-Finisher (auch heuer wieder, erstmals M50, 13:36:51 Stunden) hat von seiner Familie zum runden Geburtstag ein Fotoalbum von seiner Trophy-Teilnahme 2015 geschenkt bekommen.
Dessen Begleittext ist schlicht zu witzig und gelungen, um lediglich Georg selbst zu amüsieren. Deshalb soll er das folgende Best-of unserer Trophy-Fotos zieren ...

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Jetzt ist schon wieder was passiert. Ein Unwetter ist über Bad Goisern niedergegangen, sowas erlebst du nicht jeden Tag. Quasi Weltuntergang, Sturm, Blitz und Donner, frage nicht. Da hättest du fast vermuten können, der Brenner und der liebe Gott basteln eine neue Sintflut. Gewitter Hilfsausdruck.
Wetterwarnung vom Sprecher durchgesagt. Gerade wie der Radfahrer mit seinem Chipssackerl im Zielbereich gesessen ist und sich ein bisschen über seine Leistung geärgert hat. Wenn du mich fragst, dreizehn Stunden und vierundvierzig Minuten auf dem Fahrrad, zweihundertelf Kilometer und siebentausend Höhenmeter an einem Tag, ich hätte mir bei so einem Unternehmen schon kurz nach dem Start „Komm, süßer Tod“ gewünscht. Da ist es ein Erfolg, wenn du überlebt hast und noch feste Nahrung zu dir nehmen kannst. Und zehnter Platz in der Fünfziger-Altersklasse, da gibt es eigentlich keinen Grund für Unzufriedenheit.

Aber leider, der Georg von seiner dings her, ein bisschen zu ehrgeizig für sein fortgeschrittenes Alter, nicht so zufrieden mit sich und der Welt. Du wirst vielleicht sagen, das Ganze ist verrückt, da muss man ja ununterbrochen trainieren. Aber du musst zugeben, einen großen Vorteil hat es schon, wenn du in deiner Freizeit immer nur Radfahren gehst. Für eine Midlifecrisis, wie das so schön heißt, ist daneben keine Zeit. Da brauchst du dir kein Cabrio kaufen oder eine junge, blonde Freundin mit Schmuck behängen.
Wie die Sturm-und-Hagel-Durchsage aus den Lautsprechern gekommen ist, das Betreuerteam vorbildlich reagiert. Das muss ich wirklich sagen. Radfahrer unter die Dusche geschickt, Fahrrad im Auto verstaut, schwarzes Leibchen abgeholt. Weil du musst eines wissen, das schwarze Leibchen bekommen nur die Fahrer von der A-Strecke. Und nur wenn sie ins Ziel kommen. Quasi Lorbeerkranz.

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 Quasi Lorbeerkranz 

Das schwarze Leibchen

Jetzt Frage, wieso will man so eine Strecke mit dem Rad fahren? Pass einmal gut auf, das ist ein Mountainbike-Rennen. In Bad Goisern, jedes Jahr im Juli. „Wir nennen das Salzkammergut Trophy“, haben sich die Goiserer gedacht. Das klingt ein bisschen international. Da kannst du froh sein, dass sie das Salzkammergut nicht auf Englisch übersetzt haben. Weil Mountainbike und nicht Bergfahrrad. Und Trophy, nicht Rennen. Aber Salzkammergut bleibt Salzkammergut, da gibt es gar nichts.

Ich persönlich vollkommen neutral, aber eines muss ich ganz sachlich sagen. Ein bisschen wahnsinnig musst du schon sein, dass du bei so etwas freiwillig mitmachst. Aber interessant. Es gibt ein paar tausend Menschen, die auch noch dafür bezahlen, dass sie sich einen ganzen Tag durch die Landschaft quälen können. Wie die reinste Völkerwanderung. Und einer davon jedes Jahr der Georg, den seine Freunde seit jeher Weigi genannt haben.

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Die Frau vom Weigi und seine Schwester eine eingespielte Crew. Seit fünf Uhr früh das Rad mit Ersatzteilen und Luft und den Fahrer mit Jause und Coca Cola versorgt. Wenn du ihn dann noch ohne bleibende Schäden ins Ziel gebracht hast, willst du natürlich nicht riskieren, dass er kurz darauf vom Blitz gestreift wird. Weil die Chancen für eine Auferstehung der Toten normalerweise nicht so gut. Deswegen Rückzug ins Bierzelt perfekt organisiert.
Wie sie alle im Festzelt sitzen, geht das Gewitter so richtig los, so schnell schaust du nicht. Ein Lärm war in dem Zelt, dass du am liebsten laut „Silentium!“ gerufen hättest. Draußen Gewitter, drinnen Siegerehrung. Soviel ich weiß, gehört das auch noch zum Gesamterlebnis. Der Bruder vom Weigi auch dabei. Siehst du, der hat seinen Betreuerjob nicht so ernst genommen. Sein Radfahrer nicht ins Ziel gekommen, und vorübergehend sogar verschollen.
Aber jetzt, Bier, Leberkässemmel, und alles. Ab und zu hat eine Sturmböe ein paar Brathendln mit Wasser gekühlt. Aber die Lage im Zelt war immer noch viel gemütlicher als draußen, wo sich die letzten Radfahrer die letzen Meter bei Sturm und Regen wie die Tiere bis zum Ziel durchgekämpft haben.

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350 Fotos hat die Schwester vom Trophy-Wochenende heimgebracht. Wenn du mich fragst, sie übertreibt es ein bisschen. Ja sicher, drei Tage unterwegs, weil Anreise schon am Freitag. Und am Sonntag noch ein Frühstück in dieser Konditorei in Bad Ischl, bevor sie nach Hause gefahren sind.
Aber geheimer Plan. Ich muss ganz ehrlich sagen, mit so einem Fotobuch kannst du den meisten Leuten zum Geburtstag eine Freude machen. Und wenn der Geburtstag ein runder ist, will man sich natürlich eine besondere Mühe geben.
Jetzt 350 Fotos, klingt recht viel. Andererseits, du kannst nicht alle verwenden. Viele Testfotos dabei, ein Großteil kommt in den elektronischen Mistkübel. Man will ja nicht so viele fremde Radfahrer im eigenen Fotobuch ansehen müssen.
Und dann hat sich die Schwester noch gedacht, während dem Rennen hat der Weigi sicher nicht Zeit, dass er sich die schöne Landschaft genauer anschaut. Und für die Blumen, die Tiere und die Gartenzwerge am Wegrand hat er wahrscheinlich auch nicht den richtigen Zugang. Da könnte man zusätzliches Bildmaterial brauchen.

An dem Tag, wo das Rennen ist, kannst du als Betreuer auch nur ein paar ausgewählte Stationen zur Versorgung von Rad und Fahrer organisieren. Die A-Fahrer kommen an einem Tag so weit im Salzkammergut herum, bis nach Altaussee und Obertraun, da hast du als Betreuerteam ohne Hubschrauber keine Chance.
Und während dem Rennen an der Strecke ein bisschen entlang spazieren, damit man die Gegend besser mit der Kamera dokumentieren kann, das geht schon gar nicht. Da wirst du zum lebenden Hindernis, so schnell schaust du nicht.
Was ich damit sagen will, vernünftiges Fotobuch ohne Rückkehr an den Ort des Wahnsinns nicht machbar.

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Ein Sommer, wochenlang mehr als 30 Grad in ganz Österreich, sowas gibt es nicht alle Jahre. Da hat es genau gepasst, dass im Juli ein paar Tage frei waren. Also hat die Schwester noch einmal eine Salzkammergut Trophy gemacht. Ihr Mann, der Schwager vom Radfahrer, hat auch mitkommen wollen. Oder müssen, so genau kann ich das nicht sagen. Zwei Tage durch die Gegend fahren, damit dann genug Rohmaterial für das Fotobuch vorhanden ist. Mit dem Auto natürlich, nicht mit dem Fahrrad.
Wie ich schon gesagt habe, sie übertreibt manchmal ein bisschen mit ihren Aktionen. Aber bitte, reine Privatmeinung. Wenn es für einen guten Zweck ist, dann soll man die Menschen nicht aufhalten. Das hat sich der Schwager auch schon öfter gedacht.
Also mit der vollen Ausrüstung noch einmal Richtung Salzkammergut. Karte von der Rennstrecke, Handy, Navigationssystem, Kamera, Lesebrille und alles. Kurz noch einmal überlegt, ob das wirklich die gute Idee ist, weil nur herumfahren und Gegend fotografieren, da könnte man genauso gut Fotos aus dem Internet holen und damit das Fotobuch aufbauschen.

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Jetzt Idee, Vordergrundtier als stummer Zeuge. Wie der Gartenzwerg bei der Amelie mit ihrer fabelhaften Welt. Vielleicht hast du diesen französischen Film im Kino gesehen. Quasi fabelhaftes Salzkammergut.
Also Plan, „als erstes kaufen wir in Bad Goisern in einem Souvenirgeschäft ein kitschiges Plüschtier mit Jägerhut und Gamsbart“, hat die Schwester gesagt. Jetzt Problem Nummer eins, bei der Ankunft zu Mittag in Bad Goisern alles zugesperrt.
Wenn du vorher nur während dem Trophy-Wochenende dort warst, dann glaubst du zuerst einmal, du bist im falschen Film. Aber ein paar Details im Ortsbild kannst du dann doch wiedererkennen, auch ohne tausend Radfahrer.
Problem Nummer zwei, auch wenn die Geschäfte offen haben, bekommst du keinen Souvenirteddybären. Kein Dorf im Salzkammergut ohne Kitschstandl. Bad Goisern einzige Ausnahme.
Im Spielzeuggeschäft hat die Schwester dann einen kleinen blauen Stoffhasen gekauft, und ein passendes Geschenkband, damit das Tier gut befestigt werden kann, wenn es ins Bild kommen soll. Und dann hat es endlich losgehen können mit der Foto-Trophy.

 Kein Dorf im Salzkammergut ohne Kitschstandl. Bad Goisern einzige Ausnahme.  

Was den Ort des Wahnsinns von anderen unterscheidet
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Eins muss ich dir jetzt noch erklären. Die Schwester hat ja selten eine unsinnige Idee alleine. Wie der Hase dann endlich vorhanden war, hat sie beschlossen, dass von jedem Ort, wo die Radfahrer auf der A-Strecke durchfahren, ein Foto vom Hasen mit Ortsanfang-Straßenschild gemacht werden muss.
Natürlich Hase auf Verkehrszeichen immer Turnübung für den Schwager, da gibt es gar nichts. Da merkst du erst, dass diese Tafeln aus der Nähe viel größer sind, als wenn du im Auto sitzt. Oder viel höher oben. Aber du darfst eines nicht vergessen, der Schwager für sein noch höheres Alter immer noch recht beweglich, ja was glaubst du. Der hat den Hasen immer einwandfrei in Position gebracht. Manchmal haben die Leute ein bisschen komisch geschaut, frage nicht. Aber da darfst du dich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Nur Hallstatt-Ortsanfang ein Problem, da gibt es gar nichts zu beschönigen. Wenn du aus Richtung Obertraun kommst, Ortstafel an der Bundesstraße zwischen Leitschiene und Lärmschutzwand. Siehst du, da hast du keine Chance auf stehen bleiben, Hasen aufhängen und fotografieren. Wenn du aus Richtung Bad Goisern kommst, Ortstafel gleich nach dem Tunnel und auch nicht vernünftig zu Fuß erreichbar.
Wenn du jetzt meinst, du fährst halt einfach auf irgendeiner anderen Straße bis ans Ende vom Ortsgebiet. Dann musst du dir das so vorstellen, am Seeufer keine Ortstafeln. In die andere Richtung kannst du fahren, soweit dich dein Auto bringt. Irgendwann einsame Schotterstraße. Aber keine Spur vom gesuchten Schild. Da musst du feststellen, die Hallstätter gehen sehr sparsam um mit ihren Verkehrszeichen.

Was ich eigentlich sagen will, wenn in dem Fotobuch ein schönes Ortstafelfoto von Hallstatt vorkommt, dann kannst du sicher sein, dass es eines aus dem Internet ist. Aber ich sage immer, der Wille gilt fürs Werk. So oft wie sie durch den Tunnel gefahren sind, damit sie vielleicht doch noch ein Bild zustande bringen, kann ihnen niemand vorwerfen, dass sie es nicht versucht haben. Aber von der Hallstätter Ortstafel sind sie einfach ausgebremst worden.
Wie sie am Abend heimgefahren sind, haben sie das Schild bei der Ortseinfahrt Bad Goisern Süd gerade noch bei Tageslicht fotografiert, das ist die gute Nachricht.

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Die schlechte Nachricht: Wie die Schwester zu Hause den Streckenplan noch einmal genau studiert hat, sind ihr noch ein paar andere Plätze aufgefallen, wo sie eigentlich auch noch Fotos machen wollte. Aber zwei Tage waren einfach zu kurz.
Du kannst dir vielleicht schon denken, was das heißt. „Wir hätten im Hochtal bei Hallstatt noch ein Stück weiter marschieren sollen“, hat sie gesagt. Und: „in Altaussee waren wir gar nicht beim Salzbergwerk.“
„Und vielleicht kriegen wir doch noch ein Foto vom Hallstätter Ortstaferl hin“. Wir wissen schon, dass das nichts geworden ist. Aber die Schwester hat es noch nicht glauben wollen. Also Sonntagsausflug.

Heiß war es immer noch, dass du glaubst, das Wetter von der Sahel-Zone hat sich in der Adresse geirrt. Aber die Schwester und der Schwager haben noch einmal das Salzkammergut besucht. Wieder ein paar Streckenabschnitte entlang spaziert. Und wieder gewundert, wie man solche Routen mit dem Fahrrad zurücklegen kann. Wo du schon beim Gehen das Gefühl hast, deine Waden wollen lieber unten bleiben und in der Zwischenzeit ein Bier trinken.
Am Ende hat die Schwester dann von den Ausflügen auch noch ein paar hundert Fotos gehabt. Da kann ich nur sagen, sie ist selber schuld, wenn das Aussortieren von den Bildern länger dauert als das Rennen. Natürlich, Fotobuch immer Aufwand, da gibt es nichts.
Damit will ich dich jetzt aber nicht mehr langweilen. Da könnte ich das ewige Leben haben und immer weiter schreiben, aber dass ich die Brennerova unauffällig im Text unterbringe, würde mir trotzdem nicht gelingen. Oder gar die Verteidigung der Missionarsstellung.
Wir lassen das mit der Geschichte jetzt bleiben. Und du schaust dir vielleicht einfach das Fotobuch an. Quasi dings.

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Als Wochenende der Rekorde geht die 19. Auflage von Österreichs größtem MTB-Marathon in die Geschichte ein: Noch nie waren so viele Teilnehmer am Start, noch nie fuhren sie schneller, noch nie standen so viele Strecken zur Wahl. Sabine Sommer und Andreas Seewald triumphierten auf der Extrem-Distanz über 211 km und 7.119 Hm.
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am Bild 29 saut einer gleich das neue Chaoten Gwandl ein :D

 

Leider hab ich's nicht nur eingesaut, sondern gleich bei einer Kinn-Brust-Bremsung zerstört.

Das Loch im Kinn wächst von selbst wieder zu, das im Trikot nicht, fürcht ich...

 

Maaaaartin, brauch ein neues, buhuuuhuuuhuu :bawling:

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nyx da, wer si net schaut auf sei zeux ... :devil:

obwohl: bei gleichzeitig auftretenden löchern in dafür nicht vorgesehenen körperteilen könnte man ev. milde walten lassen ... sonst xund?

 

Sonst pumperlxsund - die neue Panier ist ja zum Glück aus Karbonfaser - sonst, frage nicht! Übrigens ganz großartiger Fotobuch-Roman, hab ich erst jetzt gelesen!

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Ah lässig, da sieht man auch die Gatschpassage mal gut!

Da bin ich auch lieber abgestiegen...

...und gleich fast ausgerutscht. ;)

 

(trotz normaler Schuhe ohne Klickerei)

 

Die üblichen Vertreter für Flatpedale (Five ten und Co) sind stark AUF dem Pedal, aber bei schlammig und feucht jenseits von Gut und Böse.

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Goisern wie immer Spitze.

Das Wetter würde ich als Optimal bezeichnen für die A-Strecke.

Habts keine Fotos von Bay Watch Gschwandt?? Der Typ war der Hammer.

Echt irre manche Zuseher an der Strecke.

Das motiviert einen schon wieder für die nächsten harten Stunden.

Zimmer für 2017 ist schon gebucht.

 

Und ja, 14:31h waren es bei mir trotz 2 Platten die bei der Reperatur etwas problematisch waren.

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  • 2 Wochen später...

Am Morgen hat es mich schon geschaudert wie die dunklen Wolken mit Schauern drüber zogen. Letztendlich war die Trophy dann aber vom Wetter top. Letztes Jahr war schon hart am Salzberg bei hoch sommerlichen Temperaturen.

 

Allgemein der Dank an die vielen Helfer, die hier wirklich tolles leisten für die Salzkammergut Trophy.

 

Die Fotos sind toll und geben auch wirklich den Tag wieder.

 

keep on bikin'

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