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Ortlieb Seat Pack- Licht und Schatten


Golo
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Die konisch geformte Tasche ist logistisch schwerer als ein Packsack zu bepacken - da man genau achten muss, dass das Equipment nicht so liegt, dass Hohlräume entstehen und zudem sollen die schweren Sachen wie Werkzeug logischerweise nahe der Sattelstütze sein (was im Pannenfall natürlich nachteilig ist, da alles wieder ausgeräumt werden muss). Das Luftventil hilft beim Komprimieren des Inhalts. Die gefüllte Tasche an der Sattelstütze zu befestigen ist erst einmal ziemlich fummelig, da die Gegenstücke der Plastikschnallen an sehr kurzen - nicht vestellbaren - Riemen hängen und beim Schließen gegen das Gewicht der Tasche gearbeitet werden muss. Mit etwas Übung aber machbar. Positiv zu erwähnen sind die vielen Laschen hinten zur Befestigung von einem Rücklicht.

 

Ich habe die Tasche jeweils mit ca. 3-4 kg bepackt und es empfiehlt sich, sie zusätzlich noch einmal mit einem Riemen (zB den von Tubus) an der Sattelstütze zu sichern, ansonsten baumelt sie schon ziemlich hin und her - am MTB ist das natürlich noch wichtiger als auf der Straße, dort macht sich das nur im Wiegetritt bemerkbar. Ist sie einmal gut befestigt wird das Handling des Rades aber nicht wirklich beeinflusst - auch eine Gewichtsverlagerung hinter den Sattel (bei steilen Abfarten mit dem MTB) ist möglich. Beim Auf- und Absteigen sollte man auf die befestigte Tasche nicht vergessen - aber do bleiben die Beine gelenkig.

 

Das Gewicht der Tasche wird mit 430 g angegeben. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass der (auf meinem ReiseMTB dank Gewinden leicht zu festigende) Tubus Airy 230 g wiegt, der wasserdichte Packsack um die 200 g und ich für beide einen Spannriemen brauche ist gewichtsmäßig ziemlich Gleichstand. Bei Brevets und bei Reisen mit dem MTB werde ich weiter auf der Gepäckträger-Packsack-Variante setzen, ist einfacher zu händeln (und das Werkzeug kann wie gewohnt am Täschchen unterhalb des Sattels transportiert werdern und bleibt somit leicht zugänglich).

 

Hat das Rad allerdings keine Möglichkeit zur Trägerbefestigung (wie das abgebildete RR) dann ist (für Leichtgepäck) der Seat-Pack eine gute Alternative zu der mühsamen Trägerbefestigung mit Schnellspannadapter. Am Fully gibt es sowieso keine Alternative. Zum Unteschied von den bisher angebotenen ähnlichen Produkten (wie Relevate) ist davon auszugehen, dass die Ortlieb-Tasche wirklich bei allen Bedingungen wasserdicht ist. Praktisch auch das Gummi-Netz oben, in dem versaute oder nasse Teile (wie Überschuhe) zum Trocknen oder auch nur zum Befördern eingeklemmt werden können.

 

Aus der gleichen Serie werde ich mir höchstwahrscheinlich noch denn Accessory-Pack (ohne dem wurstähnlichen Handlebar-Pack, den brauche ich nicht) als Lenkertaschen-Ersatz bei MTB-Touren (am RR werde ich weiter auf die klassische Lenkertasche setzen) zulegen. In diesem Fall folgt auch ein Praxistest.

 

Gruß Gerold

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ja sehr interessant - und wie siehst du das SeatPack im direkten Vergleich zu einem Taschenpaar ??

 

Taschenpaar verwende ich nur auf längeren Radreisen wo ich mehr Gepäck transportieren muss und da auch nur am Brevet- bzw. ReiseRR (Van Nicolas bzw. Surly LHT oder am Reise-Crosser). Wenn ich mit MTB reise möchte ich auch Trails fahren und da stören mich die Taschen - in Marokko oder Sri Lanka war ich jeweils 3-4 Wochen mit Packsack und kleinem Rucksack unterwegs - hat sich bewährt.

 

Was noch zu berücksichtigen ist : das Gewicht der leichtesten meiner Packtaschen (Ortlieb City) liegt unbepackt bei 1500 g. Daher im Sommer (wenn nur wenig Gewand transportiert werden muss) und bei Brevets (wo es auch auf das Gewicht ankommt) oder eben am MTB nur mit Packsack.

 

Gruß Gerold

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Danke Gerold, das deckt sich mit meiner Abschätzung

 

ich werde auf meinem Crosser und Reiserad zukünftig die 7 Liter Ortlieb Tasche für Kleinigkeiten montieren

und beim Reiserad bei den Radtaschen bleiben.

 

Die Ortlieb Lenkertasche gibt es auch mit "Elektoschnittstelle" da kann ich Garmin und Smartphone tagsüber

über den Nabendynamo laden und sie sind dabei sicher verwahrt.

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  • 1 Monat später...
Mein Mitradler Markus hat jetzt bei unserer Norditalien-Tour seine bei hardcro gewonnene Satteltasche ausprobiert und sich sehr positiv dazu geäußert. Wie ich selbst gesehen habe, ist insbesondere die Montage am Sattelgestell weniger fummelig wie bei Ortlieb - dafür fehlen die (recht praktischen) Schlaufen für die Befestigung eines Rücklichtes. Hier der link zur HP der Fa. Rusija (offenbar noch ein 1-Frau-Betrieb) : http://www.rusjanbag.com/bag-bikepacking-su-misura
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  • 1 Jahr später...

Hallo,

hab mir im Frühjahr auch die Ortlieb Seatbag zugelegt, primär für's RR um mir die Gepäckträgermontage und dessen Gewicht zu sparen, außerdem erwartete ich mir aerodynamische Vorteile, oder sagen wir weniger Nachteile bei Schrägseitenwind.

 

Weiters dachte ich für's MTB (Bikepacking) eine quasi sehr große, flexible Satteltasche (schnell Regengwand oder Fressalien verstauen) über dem Gepäckträger auf dem längs die Isomattenrolle sitzt. Seitlich eine oder 2 kl Packtaschen.

 

Fazit: War mit der Ortlieb Seatpack nur mittelmäßig zufrieden.

 

Text an den RR-Kollegen der sie mir dann trotzdem gerne abgenommen hat:

Ist wenig drin dann kann man sie nicht festzurren, ist viel drin, dann ist das Wimmerl zu schwer und sie neigt zum Hintenrunterhängen. https://torstenfrank.wordpress.com/category/produkttests/ (nach ortlieb suchen, bzw 2/3 der Seite runterscrollen) beschreibt das in aller Breite und Wehleidigkeit.

Hab auf der Ortliebseite gesehen dass es (inzwischen?) einen Gurt gibt umsie hinten am Sattel nochmnals abzuhängen, geht sicher auch mit anderem Spanngurt (-nicht -gummi).

 

Ich hab mir gedacht die wird unten auch so ein Gummibandgefelcht haben und ich kann dort eine aufgerollte Isomatte unten reinklemmen und damit die Tasche unten abstützen. Hab das dann für Superandonnee mit dicken Rexgummis gemacht/gedacht gehabt, bzw bei einer Testtour auch ausprobiert.

 

Bei mir hat die Ortlieb aber 2cm weniger Sattelstützenlänge als mind notwendig https://www.ortlieb.com/wp-content/themes/ortlieb-theme/pdf/anleit/seatpack.pdf--> mit kleinerem Rahmen sollte sie besser passen.

 

Ich werde mir das neue, kleinere Modell 'M' zulegen wenn es 2018 lieferbar ist. Dann habe ich eine große Satteltasche die beim RR vollgestopft werden kann, beim MTB eher als schneller Zwischenspeicher fungieren soll.

 

Gepäckträger finde ich immer noch gut/besser, habe aber nur eine recht kl und schwere, unfflexible Tasche dafür - sowas in der art https://www.rosebikes.de/artikel/aid:160448 .

Optimal wäre für mich eine Rolltasche wie die große 12l Drybag von Restrap der Länge nach am Gepäckträger ABER: Mit Befestigung am Gepäckträger und nicht Gummispanner zum Drüberspannen. Das nervt wenn die Wurscht jedesmal draufgespangelt werden muß, bzw die Gummispanner runterhängen (Speichen, Kette).

 

 

Für eine RR-Fahrt ans Meer habe ich mein Regenzeug in einer quer unter den Aufleger gespannten Restrap Drybag (8l) drinnen gehabt. War ok, störte gerade nicht beim Unterlenker. War aber auch mit Gummispanner befestigt --> gleicher Scheiss beim Bedienen unterwegs wie mit Längswurscht auf Gepäckträger hi. Kollge hat am Lenker sogar die 12l Version davon und findet die vorne quer am Lenker gut, bei jedem Griffpositionswechsel muß er den Gurt verschieben. Kann ich mir nicht vorstellen.

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  • 5 Monate später...
Einmal die Ortliebs am RR ausprobiert - unauffällig und angenehm zu fahren (leichtes Wackeln im Wiegetritt). Wegen der fummelige Montage am Sattel lasse ich sie wenn es geht am Rad und verpacke sie hängend, was natürlich im Hinblick auf die Komprimierung des Inhaltes suboptimal ist. Lenkertasche ist trotz der Wäschleinen gut zu montieren .

20180421_095320.jpg

20180421_095330.jpg

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  • 1 Monat später...
Hier noch Bilder von der (großen) Ortlieb an tenuls (kleinen) Rahmen - erprobt jetzt am langen WE bei einer Tour durch Mähren. Wegen allf. Schleifen des Sacks auf dem Hinterrad zB bei Bodenwellen ist ein exaktes Packen und Festzurren erforderlich. Für die geplante Asientour wird aber eher wieder auf Träger und Packtaschen zurückgegriffen.

20180603_104925.jpg

20180602_155518.jpg

Bearbeitet von Golo
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Wegen allf. Schleifen des Sacks auf dem Hinterrad zB bei Bodenwellen ist ein exaktes Packen und Festzurren erforderlich.

Zum Vergleich ein Bild vom Start dieser Tour - diesmal noch mit zu lose gepacktem Seatpack, was zur Folge hatte, dass es bei jeder gröberen Unebenheit auf dem HR aufsaß:

Ortlieb_Demo.jpg

 

 

Für die geplante Asientour wird aber eher wieder auf Träger und Packtaschen zurückgegriffen.

So ist es - nicht zuletzt deshalb, weil für einen 4-Wochen-Tripp etwas mehr Zeugs benötigt wird als für eine Tagestour. Das Seatpack war diesmal zwar nicht vollgepackt - aber mit einer praller gefüllten, somit auch um etliches schwereren Satteltasche möchte ich nicht so gerne länger durch die Weltgeschichte reisen.

Außerdem ist es bei zwei Taschen, leichter Ordnung / den Überblick zu behalten.

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