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Cannondale SuperX Force

Cannondale SuperX Force

17.12.16 11:23 36.788Text: Stefan Herr
Stefan Herr
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Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Erwin Haiden (Studio, Action), Ernst Teubenbacher (Race)
Querfeldein mit Herrn Herr und dem jüngsten Update von Cannondales Cyclocrosser aus Carbon. Seine Macher behaupten, es sei steif, stabil und schnell. Kann der beinharte BB-Test auf Rennkurs, Wiese und Trail das Triple-S-Rating bestätigen?17.12.16 11:23 36.939

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17.12.16 11:23 36.93932 Kommentare Stefan Herr
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Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden (Studio, Action), Ernst Teubenbacher (Race)
Querfeldein mit Herrn Herr und dem jüngsten Update von Cannondales Cyclocrosser aus Carbon. Seine Macher behaupten, es sei steif, stabil und schnell. Kann der beinharte BB-Test auf Rennkurs, Wiese und Trail das Triple-S-Rating bestätigen?17.12.16 11:23 36.939

Für einen ausführlichen Testbericht gilt, no na net: je früher die Materialanlieferung, desto besser. Insofern waren die Voraussetzungen für das Cannondale SuperX Force von Beginn an gut, wurde es mir doch schon Mitte September zur Verfügung gestellt.
Was folgte, waren Ausfahrten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: Goldenes Herbst-Cruisen, verschwitzte Renneinsätze, nebeliges Forststraßen-Gurking und vereiste Winterausfahrten im Wienerwald.

Bereits nach der ersten Testausfahrt war klar: Das SuperX verdient seinen Namen zu Recht. Und das, obwohl ich kein Fan von Vorschusslorbeeren in Form von reißerischen Bezeichnungen bin. Vielleicht spielten aber auch optische Gründe eine Rolle für meine - untypisch früh aufgekeimte - Begeisterung: Das freche, blau-rot-schwarze Design fand ich einfach erfrischend anders und deshalb schön.

 Die neue Referenz im Cyclocross. Eine ultra-leichte, dämpfende, explosiv sprintende Maschine, die dich wie eine Rakete abgehen lässt!“ 

Apropos reißerisch … wie Cannondale das SuperX präsentiert.
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What's new?

Das Testgerät ist das Ergebnis einer grundlegenden Überarbeitung von Cannondales disc-kompatiblem BallisTec Carbon-Rahmen. Als markanteste Neuerungen nennen die Amerikaner den patentierten, versetzten Ai-Hinterbau (dazu gleich mehr; das Kürzel steht für Asymmetric Integration) sowie "OutFront-Features" - letztlich eine schneidige Bezeichnung für moderne Geometrie.

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Detailansicht

Und tatsächlich: Auffallend positiv gleich beim ersten Antreten ist die Rahmengeometrie, die sich selbst eindeutig in die Race-Kategorie einordnet. Mich erinnert sie beinahe an die sportliche Schnittigkeit eines Rennrades. Mit flacherem Lenkwinkel und größerem Gabel-Offset soll in Summe der Kompromiss aus Laufruhe und Agilität dergestalt ausfallen, dass sowohl technische Abfahrten als auch spritzige Sektionen gleichermaßen Spaß machen und gelingen. Mission erfüllt, würde ich meinen!

Parallel zu konstruktiven Änderungen hat der Rahmen auch abgespeckt. Mit einem Gewicht von unter 1.500 Gramm zählt er nunmehr (wieder - anlässlich der Präsentation des Cantilever-Urgesteins 2011 verhielt es sich ja bereits auch so) zu den leichtesten unter den Disc-Crossern. Nice to have: Anders als früher basieren nunmehr alle vier Ausstattungsvarianten auf demselben, leichten Frameset.

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Einmal im Wiegetritt, kommt die Stabilität und Steifigkeit zum Tragen. Artelleriestraße, ich komme!
Laut Entwicklerteam ist hierfür eine ganze Reihe von Gründen verantwortlich – von Basics à la BB30-83 Tretlager und konischem Steuerrohr über die Carbon-Technik des BallisTec-Rahmens (hochfeste Fasern und extrem stoßfeste Schmelzharze) bis zu durchdachten Querschnitten (Speed Save-Gabel und hinteres Rahmendreieck, horizontal ovalisiertes Oberrohr).
Den meisten Einfluss schreibt man aber dem asymmetrisch versetzten Ai-Hinterbau zu. Hinterbau und Antrieb sind um sechs Millimeter nach rechts versetzt, was ein zum Sitzrohr und zur Radmitte zentriertes Hinterrad erlaubt sowie die Laufradsteifigkeit erhöht. Und zwar ganz ohne spezielle Teile, sondern nur durch die gleiche Speichenlänge und -spannung auf beiden Seiten des Laufrades. Zusammen mit dem neuen Ai-HollowGram-Spider, der die Kettenblätter ebenfalls um 6 mm nach rechts versetzt, entsteht ein ausbalanciertes System mit perfekter Kettenlinie, Schaltperformance und Q-Faktor, auffallend kurzen Kettenstreben und Reifenfreiheit für bis zu 40c.

Tech Specs

Rahmen:BallisTec CarbonReifen:Schwalbe X-One, 700 x 33c
Größen:46, 51, 54, 56, 58, 61 cmBremsen:Sram Force HRD, 160/140 mm
Gabel:BallisTec Carbon / 100x12 thruaxle /
Flat-Mount Disc / Tapered Steerer
Steuersatz:SuperX
Tretlager:FSA BB30-83Lenker:Cannondale C1 Ultralight, 7050 Alu, Compact
Kette:Sram PC 1170, 11fVorbau:Cannondale C1 Ultralight, 7050 Alu, 31,8/6°
Kurbel:Cannondale HollowGram Si, BB30-83 Ai, 40Z.Lenkerband:Cannondale Bar Tape w/Gel, 2,5 mm
Schaltwerk:Sram Force Type 2.1, mediumSattel:Fabric Scoop Shallow Race, Ti
Schalthebel:Sram Force CX-1 HRDSattelstütze:Cannondale C2, UD Carbon, 25,4 mm
Kassette:Sram PG 1170, 11-32Z., 11fGewicht o.P.7,38 kg
Laufräder:Cannondale HollowGram Si Carbon Clincher DiscPreis:€ 4.499,-
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Nach einer atemlosen ersten Stunde blieb Zeit für einen Blick auf die Anbauteile: Der Kompaktlenker entspricht zwar nicht ganz meinen Idealvorstellungen eines Crossers, das subjektive Sicherheitsgefühl ist bei einem klassischen Lenkeraufbau - zumindest für mich - höher. Alle anderen Parts von Vorbau bis Kurbel erfüllen ihren Dienst äußerst zufriedenstellend, auch wenn sie nicht im High-End-Bereich gelistet sind.

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What's good?

Zum für gewöhnlich heiklen Thema Sattel: Dieser ist im Gelände, auch auf eher ruppigem Untergrund, angenehm zu fahren, da er den Druck gut verteilt. Leichtere gäbe es zwar schon, aber dieses Argument ließe sich bei fast jedem Anbauteil ins Treffen führen und ist angesichts der Tatsache, dass es über der getesteten Version noch eine "Team"-Ausstattung gibt (darunter übrigens noch eine Ultegra und eine 105er) nur logisch. 
Dafür ist die Sattelklemme so gut versteckt, dass man sie suchen muss. Eine cleane Optik, die mir persönlich sehr zusagt! 
Auf der Insel zum winterlichen Kräftemessen zwar nicht nötig, aber im Training sehr sinnvoll: Die zwei Trinkflaschenhalter-Aufnahmen. Vorbei die Zeiten, als Trinken am Crosser irgendwie nicht vorgesehen war!

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Zeit für die nächste Ausfahrt, Ende September auf Jimmy McLässig-Style mit kurzer Hose: Komponenten-Check. Die Sram Force 1 funktioniert im Zusammenspiel mit der Cannondale-Kurbel super, die Schaltvorgänge sind äußerst präzise, was vielleicht auch an der technisch sauberen Verlegung des Schaltzuges (innen, geringe Biegung des Seils) liegt.
Die Scheibenbremsen offenbarten ihren großen Pluspunkt auf dem Weidlingbach-Flowtrail: Feuchtes Laub und schmieriger Untergrund sind per se ja nicht die besten Freunde eines Crossers auf einem Biketrail. Aber: Die Bremsleistung war dermaßen gut dosierbar, dass ich beinahe immer die Kontrolle über das SuperX behalten und mich somit vor der Protektorenfraktion nicht blamiert habe.

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What's bad?

Kurz vor dem ersten Renneinsatz kam das größte Manko zutage: Die Clincher-Laufräder aus Carbon. Es kommt mir schon wie ein gebetsmühlenartiges Mantra vor, aber trotzdem: Warum werden in einem für den unbarmherzigen Renneinsatz gedachten Crosser (so lautet zumindest meine Einstufung des Bikes) keine Tubular-Laufräder verbaut?
Nach den ersten zwei Patschen samt damit verbundenem einstündigen Spaziergang von der Windischhütte nach Hause war ich so frei und habe dem Rad die Laufräder genommen. Mit dieser kleinen Änderung wurde es für mich renntauglich - und wirklich super!

Was bis dato vielleicht mit Straßenreifen und herzhaft maximiertem Druck eventuell noch zu spüren hätte sein können - nämlich der von Cannondale behauptete Komfort des Rahmens, Stichwort vertikale Nachgiebigkeit - wurde spätestens mit diesem Wechsel zur Nebensache. Wer mit weit unter zwei bar in den Tubulars durch die Gegend hirscht, braucht und spürt keine von Carbonkonstruktionen hervorgerufene Geschmeidigkeit.

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Ready to race

Ab Dezember - im November war ich leider verhindert - griff ich mit dem SuperX auch ins Renngeschehen ein. Schon bei der ersten Startaufstellung machte sich erneut ein Pluspunkt des SuperX bemerkbar: Die Steckachse am Hinterrad kommt ohne Schnellspanner aus, eine elegante Lösung, vor allem wenn man Rad an Rad auf den Startschuss wartet. Und im Falle eines Defekts steht ja ohnehin das Ersatz-Cannodale in der Wechselzone ...
Was ich außerdem erst bei dieser Gelegenheit so richtig registrierte: dass das Schultern des Rades ganz wunderbar funktioniert. Das Oberrohr ist angenehm geformt, im Rahmen genug Platz.
Die Rennen selbst gestalteten sich für mich, ums in einem Wort kurz und bündig zusammenzufassen, dank des Materials super. Nur an meiner eigenen X-Force könnte ich noch ein wenig arbeiten ...

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Fazit

Cannondale SuperX Force
Modelljahr:2017
Testdauer:3 Monate inkl. Renneinsätzen
+Rahmendesign und -Geometrie
+asymmetrischer Hinterbau
+hintere Schaltseilführung
+Sattelstützenklemmung
+Cannondale Si-Kurbel
-Carbon Clincher Laufräder
BB-Urteil:Tubular-Laufräder rein, und fertig ist das Spitzen-Renngerät.

Man soll die Dinge nicht unnötig zerreden: Meine untypisch frühe Begeisterung für dieses Querfeldeinrad überkam mich völlig zu Recht. Von den Serien-Laufrädern abgesehen, ist das SuperX ein richtig feines Renngerät mit sportlichem Handling, idealem Kompromiss aus Laufruhe und Agilität sowie ausgesprochen cooler Optik.
Wer einen wirklich schnellen Crosser ohne Spompanadeln will, ist mit Cannondales Flaggschiff gut beraten.

Besonders günstig kommt man dabei zwar nicht weg. Aber das hat erstens ohnehinniemand erwartet, und ist zweitens - ebenfalls kein Novum - auch der Preis für eigenständige Lösungen, ausgefuchste Systemintegration und formschönes Design.

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geiles teil!

 

2 bar klingt irgendwie interessant ...

 

wenn man bedenkt das cannondale das erste crossradl mit scheiben vorgestelt hat und das 2003

vor 13 jahren

>

http://www.bikepedia.com/quickbike/BikeSpecs.aspx?year=2003&brand=Cannondale&model=Cyclocross+Disc

Bearbeitet von st. k.aus
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Welche Rahmenhöhe ist beim superX zu wählen? bei meinem supersix evo fahre ich einen 60er.

190cm, sl 93cm

 

 

 

Die Geometrie wurde ans Evo 2 angepasst. Das SuperX in 61 ist bei gleicher Lenkerposition um 1cm kürzer und 1cm höher.

Wenn du einer Vorbau >100mm und die normale Topcap als Spacer beim Rennrad verwendest würde ich den 61er nehmen.

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... ... ... ...

...

Wer mit weit unter zwei bar in den Tubulars durch die Gegend hirscht, ... ... ... ... ...

 

700 x 33c

bei 2bar

 

schaut auch auf den fotos nicht so aus

 

 

fahre selbst am CAAD12 renner seit einiger zeit 28er Conti mit 5-6-7bar

und weniger wär mit zwenig

vorallem im gelände

gut bei 50kg als a nackata vielleicht aber sonst ...

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@2 Bar: Diesen niedrigen Druck fährt er mit den Tubulars (die gleichen Panchowheels Laufräder aus dem Vorjahres-Ridley Test). Mit Clinchern funktioniert das nicht (Marsch Windischhütte). Auch mit Tubeless gabs da Schwierigkeiten (Foto von dem Seeschlacht-Rennen).

 

Gestern war Stefan van da Herr wieder unterwegs und hätte die Amateur-Wertung fast für sich entschieden.... hätte... hätte es nicht Probleme mit dem Tufo-Pickbandl gegeben. :devil: Die 2 Bar waren allerdings ausreichend für seine Challenge-Tubular-Reifen.

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alles klar, Schmerzloser.

 

 

 

@Gipfelstürmer: Ich rate dir trotzdem zum 61er, der 58er würde dir von der Länge passen wird dir aber viel zu niedrig.

 

Kleine Anekdote zum Siegerluftdruck beim gestrigen Weltcuprennen: Dugast Rhino, 33mm, 1,5bar vorne, 1,6bar hinten.

 

also für hobetten nicht sinnvoll oder?

was bringt der geringe druck ... mehr grip? mehr ...?

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