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Shimano S-Phyre XC9

Shimano S-Phyre XC9

23.12.16 09:19 20.779Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Erwin Haiden, Shimano (2)
Die Japaner bieten Wettkampf-Fahrern bald exklusive Novitäten von Kopf bis Fuß. Im Test der erste Vorbote - gleichzeitig neues Schuh-Flaggschiff.

Shimano S-Phyre XC9

23.12.16 09:19 6 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden, Shimano (2)
Die Japaner bieten Wettkampf-Fahrern bald exklusive Novitäten von Kopf bis Fuß. Im Test der erste Vorbote - gleichzeitig neues Schuh-Flaggschiff.

Als Vorboten einer ganzen Highend-Bekleidungslinie, welche im Frühjahr 2017 - jedoch vorerst nur sehr exklusiv: bei ausgewählten Premium-Partnerhändlern - auf den Markt kommen wird, präsentierte Shimano auf der Eurobike die S-Phyre MTB- und Rennrad-Schuhe. Erstere konnten wir bereits ausgiebig in den heimischen Wäldern testen – hier unsere Eindrücke von den quietschgelben Nobel-Tretern.

Luftwiderstand, Reibung, Überhitzen … all diesen Feinden des ambitionierten Wettkampf-Sportlers sagt Shimano mit S-Phyre den Kampf an, um nicht ein einziges Watt ungenützt verpuffen zu lassen. In der Pipeline sind Trikots, Hosen und mehr, bereits am Markt sind die beiden Schuh-Modelle XC9 und RC9 um jeweils 359 Euro.
Die Straßenversion schafft 15 Prozent Gewichtsersaprnis gegenüber dem bisherigen Topmodell SH-R321 und ist neben den hier gezeigten Farben blau und gelb auch noch in Weiß zu haben. Die dritte Farbvariante der MTB-Schuhe ist hingegen klassisches Schwarz.

 S-Phyre verfolgt ein Ziel: die Kraftübertragung zu maximieren. 

sagt Shimano

Von Schuhwerk auf technologischem und preislichem Profi-Niveau erwartet man sich heutzutage automatisch eine wärmebasierende Anpassungsmöglichkeit. So betrachtet, ist Shimanos Neuer eine Enttäuschung: keine Custom-Fit-Technologie an Bord. Die Entwarnung kommt beim ersten Reinschlüpfen. Das federleichte, aus einem Stück gefertigte Obermaterial aus synthetischem Leder (genauer: Teijin Avail 100 Microfiber) schmiegt sich wie eine zweite Haut an den Fuß und macht das zeitraubende Prozedere aus Aufwärmen, Anpassen und Abkühlen tatsächlich überflüssig.

Wie ein gut sitzender Handschuh wirkt auch der ziemlich rund ausgestaltete und außen massiv verstärkte Fersenbereich. Fein: der innen platzierte Streifen, welcher mittels unidirektional gerichteter Häarchen – ähnlich wie Felle beim Schibergsteigen – das Herausrutschen verhindern.
Vorne schützen zweierlei Verstärkungen den Zehenbereich vor unliebsamem Kontakt mit harten Gelände-Bestandteilen.
Der Schnitt ist schmal und deckt mit Größe 36-48 (37-47 auch Halbgrößen) von Lotosfuß bis Bigfoot alles ab. Wer's vor allem im Vorderfußbereich großzügiger braucht, wählt die weitere Version (Gr. 38-48, bis 47 in Halbgrößen).

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Wiewohl von außen mangels entsprechendem Schriftzug o.ä. nicht ersichtlich, bildet ein Dynalast-Leisten mit optimierter Zehenüberhöhung für runderes Pedalieren und effizientere Kraftübertragung die Basis des S-Phyre XC9. Und mit Steifigkeitsindex 11 (beim Rennrad-Modell durchgehend, bei der MTB-Version hinten flexibler gemacht) trägt auch die Carbonsohle ihr Möglichstes dazu bei, alle investierte Muskelkraft aufs Pedal zu übertragen. Per Hand zu biegen ist das Ding jedenfalls nicht.
Umso erstaunlicher, wie "gemütlich" es sich in den neongelben Tretern geht. Diese Behauptung ist natürlich relativ zu betrachten; aber es gibt definitiv Wettkampf-Latschen, die in Laufpassagen oder beim Gang aus der Wohnung deutlich bockiger und eckiger wirken. Verantwortlich hierfür zeichnet ein Novum am Schuh-Markt: eine Gummisohle von Michelin.

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Deren Noppen wirken im Vergleich zu anderen XC-Topmodellen überraschend weich, weshalb sie eben gut dämpfen und viel Grip bieten. Wie's im Gegenzug mit der Abnützung aussieht, wird die Zeit zeigen; vorerst ist noch keinerlei Materialschwund festzustellen. Genial ist die zusätzliche, dünne und nur leicht profilierte Gummischicht unterhalb des Fußgewölbes, die speziell beim Gehen über nasse Steine und Wurzeln viel zusätzliche Sicherheit bietet und wohl auch manch Hoppala am Pedal entschärfen kann.
Noch gatschtauglicher wird der XC9, wenn man ihn mit den optionalen extralangen 18-mm-Spikes (solche mit normaler Länge werden mitgeliefert) bewaffnet. Deren Fassung ist solide verstärkt - kaum vorstellbar, dass hier mal etwas ausreißen könnte.
Die zwecks optimaler Belüftung vorne und hinten perforierte Innensohle verfügt last, but not least, über austauschbare Inlays (zwei im Lieferumfang), welche die individuelle Anpassung der Fußgewölbeunterstützung erlauben.

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Apropos Anpassung: Verschluss und Feinabstimmung erfolgen über zwei Boa-IP1-Drehräder, wovon eines fix an der oberen Lasche hängt, das zweite den Schuh in zwischenzeitlich ja bereits bekannter und bewährter Manier Richtung Ballen zusammenzieht. Interessant ist hierbei die Option, die Boa-Schnürung an der unteren Führung ein weiteres Mal von links nach rechts zu führen. Vor allem Menschen mit schmalem oder niedrigem Vorfuß werden dieses Extra an Halt und Verengungsmöglichkeit lieben.
Die Verschlüsse selbst funktionieren denkbar einfach und in millimetergenauer Abstufung: Zum Einrasten drücken, zum Festziehen vorwärtsdrehen, zum Lösen zurückdrehen und zum Öffnen ziehen. Der durch die einteilige Konstruktion des Oberschuhs verhältnismäßig eng wirkende Schaft entpuppt sich beim Reinschlüpfen als problemlos und weit genug.

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Bleibt abschließend noch das Thema Fußklima. Geliefert im Spätherbst und bis dato nur getestet bei Temperaturen zwischen 0 (mit dünnen Überschuhen) und 10 Grad, lässt sich in Sachen Überhitzung noch nichts sagen. Anzahl und Form der in die dennoch sehr formbeständige Außenhaut perforierten Belüftungslöcher lassen aber Positives erahnen; detto der kleine Mesh-Einsatz im bereich des Vorfußes.
Innen vereint die relativ dünn auftragende, funktionell absolut ausreichende Polsterung guten Tragekomfort mit viel Atmungsaktivität. Insofern sehen wir auch dem Sommer mit den S-Phyre XC9 völlig entspannt und freudig entgegen. Einstweilen kombinieren wir ihn mit den je nach Temperaturbereich nötigen Überschuhen, denn zum Einwintern ist er uns definitiv zu angenehm, passgenau, effizient und fetzig!

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Wird dann wohl der Nachfolger für meinen Sh-XC90. Einfach ein traumhafter Schuh und vorallem in der Standard Breite ideal für Leute mit schmalen Füßen, (bei anderen Herstellern dürfte sich noch nicht herumgesprochen haben das Schuhgröße 47 nicht automatisch auch breit bedeutet).

Schade das es die Vaakum anpassung nicht mehr gibt, aber dürfte dank dem neuen Obermaterial nicht mehr notwendig sein. Zum Glück wurde die sehr gute Einlegesohle mit den austauschbaren Stützen beibehalten.

Die Sohle (die auch schon beim Vorgänger besser als bei allen anderen Race-Schuhen war) war damals mit der Passform ein mitgrund vom Northwave Extreme Tech Plus auf den Japaner umzusteigen.

Klar ist der Shimano schwerer dafür gibt es deutlich besseren Halt in Schiebepassagen und keinen Profilverlust nach wenigen Monaten.

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