Bis wann heuer mit Hausbau beginnen?

Mein Cousin hatte heuer geplant, dass er sich den Wunsch eines Zweitwohnsitzes in Kärnten erfüllt... Der Hausbau hätte im Mai beginnen sollen.

 

Nun ist es aber so gekommen, dass er nach Ostern vermutlich wegen eines Projektes für rund zwei Monate nach London muss. Eine tolle Chance für ihn, aber er müsste Ende Juni mit dem Bau beginnen.

 

Ist das grundsätzlich machbar? Ich nehme einmal an, dass bei der Hitze dann nicht jeden Tag gebaut werden kann... also würde das länger dauern... Daher gleich auch meine Frage zur Gegen-Jahreszeit... bis zu welchen Temperaturen ist ein Hausbau möglich?

 

Fragen über Fragen, aber ich hoffe, dass ich ihr weiterhelfen könnt.

 

Vielen Dank im Voraus!

Baut er selbst, oder eine Firma? Alles zwischen 5 und 40 Grad ist kein Problem.

Solange Plusgrade vorliegen, lässt sich bauen. Abhängig von der Bauweise kann man auch bei schlechterem Wetter bauen, aber dann dauert halt das Austrocknen länger.

Wann er mit dem Bau beginnt ist mMn weniger relevant, denn wenn man sich die letzten Jahre anschaut, wurde meist bis in den Advent hinein gearbeitet.

Viel eher ist die Frage, bis wann er fertig werden will. Denn das wird heuer wahrscheinlich nixmehr; da gibt's sich der zumindest Restarbeiten, die über den Winter hinaus dauern werden.

Je nach dem, wieviel Eigenleistungsanteil dabei ist, lässt sich in einem Jahr viel auf die Beine stellen - oder eben auch nicht

Informiert euch zuerst, ob es dort ein Bauverbot in den Sommermonaten gibt! In einigen Gemeinden besteht solches von 15. Juni bis 15. September!

Da würde euer geplanter Baubeginn genau hineinfallen.

Wenn es ein zeitlich beschränktes Bauverbot gibt, dann sollte das in der Bauverhandlung besprochen worden sein. Ich gehe mal davon aus, dass es schon eine Bauverhandlung gegeben haben und nicht schwarz gebaut wird ;-)

Das schreibt die jeweilige Gemeinde individuell vor und steht dann natürlich im baubescheid. Kann aber echt lange dauern, bis zur BV und dann auch, bei Baustopp bis zur Fertigstellung. Bei uns im Ort hat einer drei Jahre gebraucht, der hatte noch das Pech, dass außerhalb des Baustopps das Wetter scheiße war ;-)

Eigenleistung hin oder her, Vorort einen betrauten, der den Firmen am besten täglich in den hintern tritt , wär einer raschen Fertigstellung zuträglich ::devil:

Das schreibt die jeweilige Gemeinde individuell vor und steht dann natürlich im baubescheid. Kann aber echt lange dauern, bis zur BV und dann auch, bei Baustopp bis zur Fertigstellung. Bei uns im Ort hat einer drei Jahre gebraucht, der hatte noch das Pech, dass außerhalb des Baustopps das Wetter scheiße war ;-)

Eigenleistung hin oder her, Vorort einen betrauten, der den Firmen am besten täglich in den hintern tritt , wär einer raschen Fertigstellung zuträglich ::devil:

 

Mein Arschtritt heißt Pönale!

Naja, die Pönale hilft dir, wenns um den Zeitplan geht. Bei der Qualität der Ausführung hilft nur eine externe Bauaufsicht oder ein "alter Hase" der den Kameraden beim Bau auf die Fingern schaut; oder eben ein Bauherr, der vor Ort ist, und zumindest a bisserl Ahnung von dem hat, wie so ein Bau ausgeführt werden soll (lacht ruhig, aber "Pfusch am Bau" ist da als Hilfswerk teilweise echt zu gebrauchen)

 

Wenn nämlich beim Bau gepfuscht wird, kann man zwar hintennach noch etliches reparieren, aber was das Zeit, Nerven und ggf. Geld kostet - da kann man verzichten drauf. Eine Bauaufsicht kostet zwar auch Geld, ist aber zumindest hintennach stressfreier wenns gleich gscheid gemacht wurde.

 

@Bauverfahren: es gibt ernsthaft Gemeinden, die in der Hochsaison der Bauphase einen Baustopp vorschreiben? Ist das so ein Tourismus-Dingsbums?

Bei einem Fertighaus geht sich das schön aus.

Fraglich ist ob die Baufirmen noch freie Kapazität haben und ob Planung, Einreichung, Bauverhandlung, Baugenehmigung usw. schon erledigt sind.

Sonst wird's eher knapp.

Wenn es ein zeitlich beschränktes Bauverbot gibt, dann sollte das in der Bauverhandlung besprochen worden sein. Ich gehe mal davon aus, dass es schon eine Bauverhandlung gegeben haben und nicht schwarz gebaut wird ;-)

 

Alein die Ortsangabe "Kärnten" schließt einen Schwarzbau von vornherein kategorisch aus

 

@Bauverfahren: es gibt ernsthaft Gemeinden, die in der Hochsaison der Bauphase einen Baustopp vorschreiben? Ist das so ein Tourismus-Dingsbums?

 

In der Tat, so und mit der Begründung ist das.

Naja, die Pönale hilft dir, wenns um den Zeitplan geht. Bei der Qualität der Ausführung hilft nur eine externe Bauaufsicht oder ein "alter Hase" der den Kameraden beim Bau auf die Fingern schaut; oder eben ein Bauherr, der vor Ort ist, und zumindest a bisserl Ahnung von dem hat, wie so ein Bau ausgeführt werden soll (lacht ruhig, aber "Pfusch am Bau" ist da als Hilfswerk teilweise echt zu gebrauchen)

 

Eh. Aber NoNick schrieb ja von der raschen Fertigstellung und nicht von der mängelfreien, raschen Fertigstellung. Für Mängel hab ich ja den Haftungsrücklass.

Na aber Entschuldigung, da lass ich mir schnell schnell eine Hütte hinstellen und streite mich hintennach mit den Gewerken wegen nicht sachgemäßer Aufsührung? Riskiere Baumängel, Feuchtigkeit, Schimmel,..... nur weil ich schnell fertigwerden will?

 

Der "Haftungsrücklass", Garantie, Sachmängelhaftung,.... sind alles wunderbare Dinge, die man aber üblicherweise immer auf dem Rechtsweg erstreiten muss.

Ich bau mir doch kein Haus (bzw. lasse bauen) um hintennach Heizkosten zu sparen, nur weil ich ständig am Gericht herumhocke. Stell ich mir nicht sehr lustig vor.

Endlich wieder ein Expertenfred

Eh. Aber NoNick schrieb ja von der raschen Fertigstellung und nicht von der mängelfreien, raschen Fertigstellung. Für Mängel hab ich ja den Haftungsrücklass.

 

Implizierte aber auch das von Siegfried erwähnte. Wenn der pfusch korrigiert werden muss, brauchst auch länger ;-)

Bei meiner Haussanierung war ich bis zu 2täglich vorort. A Stromkabel is nämlich schnell gelegt und der Maurer hat ebenso schnell drüber putzt. Wenn der Fliesenleger auch bald arbeitet, bekommst gar nimmer mit, wenn der Elektriker gepfuscht hat.

Auf dem fremdbaustellen war ich einmal 3-4 mal die Woche.

Dort hatten wir aber auch aufgrund des Volumens haftrücklässe als kleine Absicherung. Im Privatbereich zahlt sich das für die ausführenden Firmen nicht aus

Bearbeitet 27. März 2017 von NoNick

Ich geb Euch mit allem recht. Aber das:

 

Eigenleistung hin oder her, Vorort einen betrauten, der den Firmen am besten täglich in den hintern tritt , wär einer raschen Fertigstellung zuträglich ::devil:

 

sehe ich halt nicht so (ich hab den Smiley gesehen!). Es wird eine Fertigstellung ausgemacht und damit hat es sich. Dauerst länger gibt's Pönale, geht's schneller werde ich misstrauisch. Ist die Frist von Anfang an unrealistisch, muss ich damit rechnen, dass es nicht passen wird/Pfusch ist.

...was allerdings wieder impliziert, dass man mangels Fachwissen zumindest jemanden dazu braucht, der abschätzen kann, ob der Zeitplan realistisch ist.

Auf die Bauaufsicht würde ich nicht verzichten wollen, wenn ich als Bauher entweder wenig da sein kann und/oder von der Materie so gar nichts weiß/wissen will.

ÖBA ist immer wichtig, sonst wär ich ja teilweise arbeitslos

ÖBA ist immer wichtig, sonst wär ich ja teilweise arbeitslos

 

Bei mir macht der Anteil (Bearbeitung Mängelbehebung an frisch errichtetem Wohnraum) am Job zwar nur geschätzte 20% aus...

 

Ich bin seit 17 Jahren (nach zuvor Planung/Bauleitung) als Hausverwalter ständig damit beschäftigt, und wunder mich immer, wie man als Bauherr so sorglos sein kann. Die Baustellen die ich die letzten 30 Jahre gsehn hab, und von denen ich sagen würd, das hätt auch ohne externer ÖBA gut, oder zufriedenstellend, ohne grobe Mängel funktioniert, kann ich vermutlich an max. 2 Händen abzähln.

Frisch gebaute Ruinen weit außerhalb jeden Regelwerks hab ich seit Jahren regelmäßig zu bearbeiten. Samt Eigentümern die nicht mal auf Warnung hin (weil man den tätigen Bauträger schon kennt) sich eine Bauaufsicht leisten wollen und sich dann wundern, dass sie plötzlich in einem Bauwerk wohnen, das noch 100tausende € frisst, um annähernd vertrags- und rechtskonformen Zustand zu erlangen.

An die Bauexperten, ist die Meinung veraltet, dass man einen Rohbau so gegen Ende Sommer macht, damit dieser über den Winter ordentlich austrocknen kann?

Ich bin der Meinung, dass das immer noch der vernünftigere Weg ist.

 

Bin ich da am Holzweg?

kann ich vermutlich an max. 2 Händen abzähln.

 

Also ein gutes Dutzend?!

 

An die Bauexperten, ist die Meinung veraltet, dass man einen Rohbau so gegen Ende Sommer macht, damit dieser über den Winter ordentlich austrocknen kann?

Ich bin der Meinung, dass das immer noch der vernünftigere Weg ist.

 

Bin ich da am Holzweg?

 

Veraltet nicht, aber aufgrund der Kostendrucks einfach nicht mehr gängig. Heut wird im Frühjahr gebaut und "zu Weihnachten*" ist man drin. Sieht man auch beim Wohnbau. Trockenbau sei dank fällt ja meist die Trocknung der Zwischenwände inkl. Putz weg. Dass die Bausubstanz gesamt darunter leidet könnte sich sogar ein Hausverwalter an 2 Händen abzählen *hust*

 

* merke "zu Weihnachten" ist die meist genannte Fertigstellungsfrist im österreichischen Wohnbau. Fertig kann hier von Beläge aber keine Türen bis tatsächlich fertig alles bedeuten Hauptsache die Nordmanntanne versprüht ihr zartes Aroma in den eigenen vier Wänden

Bearbeitet 27. März 2017 von der Markus

Also ein gutes Dutzend?!

 

 

 

Veraltet nicht, aber aufgrund der Kostendrucks einfach nicht mehr gängig. Heut wird im Frühjahr gebaut und "zu Weihnachten*" ist man drin. Sieht man auch beim Wohnbau. Trockenbau sei dank fällt ja meist die Trocknung der Zwischenwände inkl. Putz weg. Dass die Bausubstanz gesamt darunter leidet könnte sich sogar ein Hausverwalter an 2 Händen abzählen *hust*

 

* merke "zu Weihnachten" ist die meist genannte Fertigstellungsfrist im österreichischen Wohnbau. Fertig kann hier von Beläge aber keine Türen bis tatsächlich fertig alles bedeuten Hauptsache die Nordmanntanne versprüht ihr zartes Aroma in den eigenen vier Wänden

 

Heut, wo ich an seriösen Beruf ausüb, sind "max. 2 Händ" "max. 10 (Finger)".

 

Ich muss ja heut nimmer Facharbeiterstunden zammzählen um sie Kunden zu verrechnen, oder um sie Professionisten abzuziehn....

An die Bauexperten, ist die Meinung veraltet, dass man einen Rohbau so gegen Ende Sommer macht, damit dieser über den Winter ordentlich austrocknen kann?

Ich bin der Meinung, dass das immer noch der vernünftigere Weg ist.

 

Bin ich da am Holzweg?

 

Meiner Erfahrung nach ist es jedenfalls vernünftig, das zu tun, wenn man die Zeit hat. Ich hab selbst vergangenes Jahr eine Hauruck-Baustelle durchgezogen, bei der - abgesehen von den Aussenwänden - alles neu gemacht wurde, inkl. Unterbeton, Estrich, Putz,....

Da wir im November einziehen MUSSTEN, haben wir mehrere Bautrockner in Betrieb gehabt (Kraftstrom - kostet anständig) und erst jetzt, nach einem halben Jahr Bewohnung habe ich langsam das Gefühl, dass der "wasserzapfige" Geruch langsam aus dem Haus verschwindet.

 

Es kommen speziell beim Massivbau solche Mengen Feuchtigkeit zusammen, dass sich das ohne das traditionelle "ausfrieren" mMn nicht ausgehen kann, dass man in ein ausgetrocknetes/fertiggetrocknetes Gebäude einzieht. Das zeigt sich meist, wenn dann Silikon- oder Acrylfugen reissen, Türen plötzlich zum Zwicken anfangen u.dgl, es den Boden aufzieht, obwohl man den Estrich eh "ausgeheizt" hat, Fenster nichtmehr so "dicht" sind, wie sie sollten usw.....

 

Im Trockenbau ists viell. nicht ganz so tragisch, aber auch hier hat man zumindest Fundamente, Platten, Zwischendecken (tragende Wände?), die ihre Zeit zum Trocknen brauchen und die sollte man ihnen auch geben.

 

Allerdings kenne ich auch das "zu Weihnachten samma im Haus"..... und meist ist in Ermangelung einer Jahreszahl das kommende Weihnachten gemeint (obwohl sie mMn auch besser noch ein Jahr gewartet hätten)

wenn man die zeit hat, kann man warten. wie schon erwähnt, wird das aber aufgrund der kosten fast nicht mehr gemacht. es muss halt jeder bauherr selbst entscheiden, ob er mit 4 monaten mehr bauzeit leben kann. dazu kommt, dass richtig gutes austrockenen nur bei den entsprechenden minustemperaturen funktioniert. wenns im winter immer um 0 grad oder darüber hat, trocknet nix bzw. viel zu langsam.

Kurze Zwischenfrage, weil ich mich damit nicht auskenne und immer schon wissen wollte, wie das gemeint ist: wird beim "Austrocknen über den Winter" dann der Rohbau schon auch beheizt,

oder ist hiermit u.U. auch ein unbeheizter Rohbau ohne Fenster gemeint?