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Weltmeisterlich: Rennradregion Innsbruck

Sonntag Morgen hat die Innsbrucker Altstadt etwas von einem verschlafenen Dorf. Wo nur Stunden zuvor wahre Menschenmassen den lauen Sommerabend nützten, um auszugehen, durch die weltberühmten Arkaden zu flanieren oder in den Schanigärten der zahlreichen Restaurants zu dinieren, trippeln jetzt Tauben unbehelligt übers Kopfsteinpflaster. In der gesamten Fußgängerzone - Radfahren bis 10:30 erlaubt - ist außer dem Surren unserer Freiläufe kein Laut zu hören. Und würden wir nicht gerade zu unserer dritten Rennradtour in die WM-Region aufbrechen, hätte das weltberühmte Goldene Dachl keinen einzigen Bewunderer, während es mondän und verführerisch zugleich im Licht der ersten Sonnenstrahlen funkelt.

Welch Gegensatz zu der pulsierenden, brummenden Fortgeh- und Kulturmeile mit Überschaubarkeits-Bonus, als die sich Innsbruck anderntags präsentiert hat! Mit ihren gut 130.000 Einwohnern und knapp einer Million jährlichen Besuchern erschien uns die Tiroler Landeshauptstadt bis dato als die perfekte Verschränkung von anonymer City, unverbindlicher Nachbarschaft und echtem Miteinander; gepaart mit jeder Menge studentischem Sturm und Drang, sportlichem Flair sowie künstlerischer Kreativität. Nun gesellt sich zu dieser bunten Mischung aus Festwochenbesuchern, Fixie-Fahrern, Schwarmfotografen und zufällig aufeinander treffenden Bekannten die beschauliche Ruhe einer Bergbauernsiedlung.
Aber warum eigentlich wundern wir uns? Diese Vielfalt fügt sich doch gut ins nicht minder facettenreiche Bild, das sich schon tags zuvor beim Einrollen zwischen Innsbruck und seinen Feriendörfern angekündigt hat ...

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 Riding the Heart of the Alps 

Das Motto der WM - und für drei Tage auch unseres!
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Samstag Nachmittag, Treffen in der Lobby unseres Hotels mit der Marketingleitern des Innsbrucker Tourismusverbandes. Während wir noch herumlaufen, wie uns die Autos nach der langen Fahrt ausgespuckt haben, erscheint Esther Wilhelm fein herausgeputzt: Das offizielle WM-Trikot in schmuckem rot-weiß umhüllt ihren durchtrainierten Körper, die braungebrannten Beine stecken in der zugehörigen Bib. Neben der Eingangstür lehnt ihre Rennmaschine.
Esthers Händedruck ist so fest wie ihr Briefing geballt und ideenreich. Binnen Minuten wird klar: Wollen wir auch nur einen Bruchteil der hiesigen Möglichkeiten kennenlernen, müssen wir uns beeilen.

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Zarte 66 Kilometer mit 1.500 Höhenmetern hat die leidenschaftliche Sportlerin mit zwei- bis dreimal jährlich aufgewärmter Rennvergangenheit als Einstiegsübung vor dem Abendessen vorbereitet. Und damit wir auch gleich echte WM-Meter machen, geht's für den Anfang zur Hungerburg.
Gnädigerweise absolvieren wir die Schleife zur futuristischen Bahnstation von Zaha Hadid mit pittoreskem Blick über Stadt und südlich liegendes Land jedoch entgegen der momentan geplanten Wettkampfrichtung. Will heißen: Die sogenannte "Hölle", einen in Steigung und Enge brutalen Abschnitt, brausen wir in beinahe unbremsbarer Fahrt bergab, direkt in den historischen Stadtteil Mariahilf mit seiner berühmten Häuserzeile am Ufer des grünen Inns.

Die Rad-WM 2018 im Überblick

Bei der UCI Straßenrad WM von 22. bis 30. September 2018 werden rund 1.000 Athletinnen und Athleten in zwölf Rennen um Medaillen kämpfen. Die Organsisatoren rechnen mit bis zu 500.000 Zuschauern vor Ort, weitere 200 Millionen Rad-Fans in 150 Ländern sollen die von 700 Medienvertretern beobachtete Veranstaltung via TV und Internet verfolgen.
Die Gesamtkosten der Durchführung werden mit rund zwölf Millionen Euro beziffert. Jeweils drei Millionen kommen von Bund und Land, je eine Million steuern die Tirol Werbung und der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer bei. Die Landeshauptstadt und Sportstadt Innsbruck leistet einen Beitrag in Höhe von 680.000 Euro. Weitere Beiträge werden von den übrigen beteiligten Regionen kommen. Der Rest soll über Sponsoren und Vermarktungsrechte lukriert werden.

Die Startorte (s. Liste) verteilen sich über weite Teile Tirols, das Ziel sämtlicher Rennen wird immer die Host City Innsbruck sein.
  • Area 47/Ötztal - Teamzeitfahren
  • Swarovski Kristallwelten/Hall-Wattens - Damen Einzelzeitfahren
  • Rattenberg/Alpbachtal - Herren Einzelzeitfahren
  • Festung Kufstein/Kufstein - Straßenrennen
Detailansicht
Das offizielle Logo der Road World Championships 2018 greift die Streckencharakteristik auf: Die roten Punkte erinnern ans klassische Design von Bergtrikots.

Aufgrund der anspruchsvollen Streckenführung durch die Tiroler Bergwelt (auf die Herren warten z.B. beim Straßenrennen ca. 270 km und 5.000 Hm) gelten Kletterspezialisten als Favoriten. Ex-Profi Thomas Rohregger, als Sportdirektor der WM verantwortlich für die Streckenplanung, rechnet nach etlichen Jahren, in denen die Regenbogen-Bewerbe eher flach gehalten wurden, mit den "schwersten Weltmeisterschaften der Geschichte".
Die Höhepunkte der acht Wettkampftage stellen das Teamzeitfahren am ersten Sonntag sowie die Straßenrennen der Damen und Herren am zweiten Wochenende dar. Für die Fans wird abseits der Rennen mit Expo-Gelände, Partys, Public Viewings und einem Jedermann-Rennen ein umfassendes Rahmenprogramm geboten.

Alle Infos zum Event unter www.innsbruck-tirol2018.com

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Sodann wird's gemächlicher. Durch bevorzugte Wohngegenden der Reichen und Schönen samt entsprechender Architektur geht's stetig, aber sanft bergauf Richtung Osten. Linker Hand weicht das Hafelekar allmählich den weniger bekannten, aber nicht minder hohen Gipfeln der Nordkette: Rumer und Pfeiser Spitze, Haller und Thaurer Zunterkopf. Rechter Hand posiert das Dreigestirn von Innsbrucks sportlichen Sternstunden: Olympiadorf, Bergisel-Schanze und Patscherkofel. Dazwischen cruisen wir auf verkehrsarmer Straße durch sattgrüne Wiesen und schmucke Dörfer, bis uns vor lauter Genuss das Tageslicht ausgeht.

Also doch nicht bis Gnadenwald, einer kleinen Gemeinde am Fuße des Naturschutzgebietes Alpenpark Karwendel. Bereits bei Hall in Tirol wechseln wir - nicht ohne bewunderndem Zwischenstopp im liebevoll gepflasterten Ortskern samt stolzer Zwiebelturm-Kirche - von der nördlichen auf die südliche Innterrasse, um bald darauf Fluss und Talboden zu verlassen und durch das waldige Hinterland und die idyllischen Pferdekoppeln von Rinn und Aldrans zurück in die City zu fahren.
Ein Sonnenuntergang, so spektakulär, dass selbst die Einheimischen ihre Autos anhalten, um Handyfotos zu machen, versüßt uns die letzten Meter. Berg und Tal glosen wie feurige Glut, Himmel und Wolken lodern flammend in tieforangem Licht. Wir beobachten staunend das Schauspiel, bis auch der letzte Sonnenstrahl verschwunden ist. Was für ein Auftakt! Und wo gibt's von derlei Naturwundern noch mehr?

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"Womöglich im Sellrain oder am Mieminger Plateau", macht uns Esther beim Abendessen auf der gemütlichen Innenhof-Dachterrasse des Weissen Rössl den Mund schon für den nächsten Tag über 107 Kilometer und 1.700 Höhenmeter wässrig. Von uns aus gerne! Zuerst allerdings stehen noch gehobene Hausmannskost und Österreichs legendärster Radmarathon am Programm. Denn natürlich sind wir nicht ganz zufällig ausgerechnet Ende August nach Innsbruck gereist. Nach dem beschaulichen Auftakt in der Altstadt wird's am Sonntag Vormittag alsbald hektisch, schnell und laut: Der Ötztaler Radmarathon steht an!

Zum Zuschauen hat uns Esther den Anstieg hinauf zum Bergisel empfohlen. Wie die Tausenden Marathonisti, die wir bald anfeuern werden, pedalieren wir also vorbei an Basilika und Stift Wilten samt Friedhof, in dem die Schispringer nach dem Abheben von der weltberühmten Schanze vermeintlich direkt landen, und suchen uns hinter den beiden Kehren der Brennerstraße ein gemütliches Plätzchen am Wiesenhang.
Wir sind beileibe nicht die ersten. Etliche weitere Zaungäste haben bereits mit selbstgemalten Bannern, Ersatzmaterial und Trinkflaschen Position bezogen und genießen, bis die Helden der Langdistanz heranrauschen, den atemberaubenden Blick auf Innsbruck, Olympiaschanze, Nordkette und Inntal.

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Bald künden erste Polizeimotorräder und Vorausfahrzeuge von der nahenden Spitzengruppe, und nur Augenblicke später ist die 4-Mann-Gruppe auch schon da. Ein kurzes Rauschen, ein schnelles Huschen, und der spätere Sieger Bernd Hornetz sowie Jörg Ludewig, Philipp Schäddel und Werner Weiss sind durch.
Auf das Quartett folgt lange nichts, erst gute fünf Minuten später kommen die ersten Verfolger in Sicht. Nach und nach werden die Gruppen größer, die Gesichter gequälter, und allmählich scheint man auch unser Klatschen, Jubeln und Johlen zu registrieren. Weiter hinten im Feld aben die Fahrer Zeit für dankbare Blicke, kurze Gesten, ein angedeutetes Lächeln, ehe sich ihre Konzentration wieder den rasselnden Lungenflügeln und brennenden Muskeln zuwendet.

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Deutlich gemütlicher als die über 4.000 Unentwegten, vor denen mit Brenner, Jaufen und Timmelsjoch noch ein Gutteil der 238 Kilometer und 5.500 Höhenmeter liegt, setzen wir nach einer Weile unseren Weg fort. Die Schienen der Stubaitalbahn sind das letzte sichtbare Zeichen der nahen Stadt, dann tauchen wir ein in überraschende Ruhe, Beschaulichkeit, Dorfleben und Natur pur.
Wie um den Dimensionssprung von Marathon-Halligalli, Autobahn und dichtem Siedlungsgebiet zu Dorfbrunnen, Wäldern, Feldern und himmelalten, blumengeschmückten Bauernhäusern noch zu toppen, kommt uns auf der Seestraße in Natters auch noch ein Korso aus glänzend polierten, unermüdlich tuckernden Oldtimer-Traktoren entgegen. „Stadt und Land, Berg und Tal, Natur und Kultur liegen nirgendwo näher beisammen als in Innsbruck, und das ergibt eine einzigartige Mischung und unglaubliche Möglichkeiten für Radfahrer.“

Esthers Worte klingen in uns nach, während wir einen Szenenwechsel um den nächsten erleben: das Ferienparadies Natterer See, das mit seinem glasklaren Moorwasser Mittelpunkt für verschiedenste Attraktionen von Wassersport über Ballspiele bis Terrassencafe ist; der wie einem Märchen entsprungene Heuweg Richtung Götzens, kurvig, eng und flankiert von dunklem Tann, Farnen und Moosen; die sonnige Genussfahrt ins Fotschertal, durch das westliche Mittelgebirge, auf dessen halber Höhe sich die Dörfer Birgitz, Axams und Grinzens aneinanderreihen; und schließlich die imposant in den steilen Wiesenhang zwischen Sellrain und der Wallfahrtskirche St. Quirin gebaute Rampe, welche die Überfahrt ins Inntal erschließt.

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Die Sonne brutzelt unbarmherzig auf den dunklen Asphalt dieses pionierhaft in den Hang geschlagenen Straßenbauwerks, und wir brutzeln mit. Anders als die umliegenden Seitentäler des Inns ist das Sellrain touristisch nur mäßig erschlossen. Umso ursprünglicher hat sich hier das bergbäuerlich geprägte Landschaftsbild erhalten, und umso trotziger ringen seine Bewohner der Natur Grund und Boden für ihr vergleichsweise bescheidenes Tun ab. Da und dort holen sie sich technische Unterstützung: Nebst kleinen, wendigen Maschinen für die schwere Arbeit auf den abschüssigen Wiesen entdecken wir eine Materialseilbahn und schließlich sogar einen Lift, der die oberen Stockwerke eines Wohnhauses erschließt.
Im Gegenzug genießt man von den Bauerndörfern Oberperfuss und Ranggen einen sensationellen Blick ins Land: auf Kematen zum Beispiel, direkt darunter im Talboden gelegen; oder ins Wetterstein- sowie Karwendelgebirge auf der anderen Seite des Inns.

Einkehrmöglichkeiten hätte es bis hierher schon viele gegeben. Wir haben jedoch beschlossen, der Empfehlung der Locals zu folgen und dem Backhaus der Bäckerei Ruetz einen Besuch abzustatten. "Wer Begleitung will, findet hier jederzeit Mitfahrer", hatte es geheißen. Und tatsächlich: Neben Familien, Pensionisten und Freundesrunden bevölkern auch etliche Rennradfahrer und deren Geräte die sonnige Terrasse der Stammfiliale in Kematen.
Pumpe ausleihen, Weg erfragen, Material bewundern - wer einander nicht ohnehin kennt, kommt rasch in Kontakt. Zusätzlich zum Smalltalk unter Gleichgesinnten gibt's guten Kaffee, feine Snacks und knusprige Brötchen im durchaus einzigartigen Ambiente einer brummenden Autobahn-Raststation mit wohliger Wohnzimmer-Atmosphäre.

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Frisch gestärkt, wird die An- und Auffahrt zum Mieminger Plateau zwar nicht zum Kinderspiel. Leichter fällt speziell das knackig steile, dafür aber auch angenehm schattige Teilstück hinter Mötz so jedoch allemal.
Rund 3.000 Einwohner leben auf dieser von der Sonne begünstigten Insel der Seeligen am Fuß der Mieminger Kette, 200 Höhenmeter über dem Inntal. Sie verteilen sich auf zwölf Ortsteile, von denen uns Obermieming wohl in bester Erinnerung bleiben wird. Dies nicht etwa, weil sich dort die regionstypischen Giebelverzierungen, Lüftlmalereien, Lärchenwiesen und Kirchtürme aller Farben und Formen am meisten ins Zeug legen; und auch nicht, weil das filmreife Zusammenspiel (u.a. wurden hier schon Folgen von „Tatort“ und „Bergdoktor“ gedreht) von saftigem Grün, imposantem Kalk und flockig bewölktem Firmament an keinem anderen Flecken des Plateaus perfekter harmoniert. Vielmehr ist's die Vitrine des Cafe Maurer, die uns nachhaltig verzückt: So schöne Torten, derartig saftige Kuchen, und dazu all dieses hübsche Schoko- und Gummizeug!

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Ein Glück, dass nach diesem Sündenfall nur noch die Abfahrt ins Inntal und 30 größtenteils flache Kilometer zurück zum Ausgangspunkt warten. Um letztere zusätzlich zu entschärfen, machen wir's wie viele Einheimische und schmeißen uns in Kranebitten in den Inn.
Normalerweise viel zu kalt und reißend, um gefahrlos für ein Fuß- oder gar Ganzkörperbad zu dienen, wurde der Fluss im Osten des Flughafens Innsbruck extra verlegt, um Platz für die Landebahn zu schaffen. Im Zuge dieser Umleitung sind Schotterbänke und geschützte Badebuchten entstanden, die Erholungssuchende nun zum Plantschen, Grillen oder Spazieren nützen. Und nachdem nur wenige Meter daneben das Flughafen-Areal beginnt, kann man von hier auch verschiedensten Flugzeugtypen, von Propellermaschine bis Airbus und Boing, beim Landeanflug direkt in die Eingeweide schauen.

Die Warm-up-Events 2017 im Überblick

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Bereits ein Jahr vor der WM wird sich Tirol 2017 im Rahmen mehrerer Bewerbe als Radland präsentieren: Zwischen 17. und 21. April führt die Tour of the Alps, die Nachfolgveranstaltung des traditionellen Giro del Trentino, in fünf Etappen durch Tirol, Südtirol und das Trentino. Die Host City der UCI Straßenrad WM Innsbruck (genauer: die Hungerburg) wird am 17. April Zielort des Kategorie 2. HC-Wettkampfs sein, am 18. April wird von der kaiserlichen Hofburg in Innsbruck aus nach Innervillgraten gestartet. Mit dabei ist das Who-is-who der Rennrad-Elite: Mit Ende März sind bereits je sieben World und Professional Teams, drei Continental und ein Nationalteam gemeldet.
Crankworx, das größte Mountainbike Gravity Festival der Welt, gastiert von 21. bis 25. Juni in Innsbruck, und am 25. August führt der Pro Ötztaler 5500, der als härtestes Eintagesrennen für Radprofis gilt, über 238 Kilometer und 5.500 Höhenmeter von Sölden über Innsbruck und vier Alpenpässe wieder ins Ötztal.
Jedermänner und -frauen können Innsbruck als Start- und Zielort bzw. Zwischenstation im Rahmen des Etappenrennens Peak Break (2. bis 8. Juli), beim legendären Ötztaler Radmarathon (27. August) oder aber im Rahmen der Haute Route Dolomites (2./3. September) kennenlernen. Und last but not least führt am 15./16. September auch das Rad Race Tour de Friends, sozusagen eine Mannschafts-Etappenfahrt mit freier Materialwahl, auf seinem Weg von München nach Venedig durch die Tiroler Landeshauptstadt.

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Apropos Eingeweide ... das sensationelle Frühstück des Leipzigerhofs liegt noch etwas omnipräsent in unseren Mägen, als wir uns tags darauf im Inntal für den Regionsklassiker schlechthin warmstrampeln: Über Ötz ins Kühtai (110 km/2.000 Hm) mit Abstechern zum Finstertaler Stausee sowie nach Lüsens (dann 130 km/2.800 Hm).
Bezüglich Lieblingsrichtung ihrer Paraderunden richten sich die Locals meistens nach der Tageszeit und somit Windrichtung (häufig bläst nämlich morgens Westwind, der sich nachmittags um 180° dreht). Nicht so bei diesem Höhenmeter-Schinder: "Das Kühtai wird bevorzugt gegen den Uhrzeigersinn gefahren, weil der Anstieg sonst brutal lang und steil ist", klärt uns Bernhard auf. Der Sozialarbeiter und passionierte Brevet-Fahrer ist nach der Sonntagsausfahrt auch heute wieder unser Begleiter und mimt mit stoischem Tritt aus Waden, für die Popeye töten würde, die zugstarke Lokomotive auf den ersten 50 Kilometern flussaufwärts.

Obwohl wir hinter den breiten, ruhigen Schultern des gelernten Architekten und studierten Pädagogen ordentlich Meter machen, beginnt unser Tagesplan schon in dieser Phase zu wanken: Aus Nordwesten ziehen dunkelschwarze Regenwolken heran. Dass gleichzeitig die Mieminger Ketter wie ein Monument für die Ewigkeit in der Morgensonne erstrahlt, macht die Szenerie nur umso bedrohlicher.
Den langstreckenerprobten Abenteurer an unserer Spitze kümmert das wenig. Gelassen erzählt er uns Geschichten von links und rechts unserer Weges. Etwa, dass sich Kaiser Maximilian, Urheber des Goldenen Dachls, einst in der Martinswand bei Zirl auf Gämsenjagd dermaßen verstieg, dass ihn nach drei Tagen nur noch ein Engel aus der schauerlich hohen und steilen Felsformation retten konnte. Oder, dass Felix Mitterer sportliche Kulturliebhaber 1990 zur Uraufführung seines Theaterstücks "Munde" auf den gleichnamigen, 2.662 m hohen Berg bei Telfs lud.

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In Ötz angekommen, benötigt dann aber sogar Bernhard seine Luft fürs Treten. Ab dem Kreisverkehr beim Supermarkt, Ötztaler-Helden wohlbekannt, geht's empfindlich steil bergauf. Mit über 18%, wenngleich erst im obersten Drittel, arbeitet sich der berühmt-berüchtigte Anstieg ins Reich der Dreitausender. Bei 1.200 Höhenmetern am Stück wären wir eigentlich gut beraten, langsam zu beginnen. Allerdings verbietet uns der Blick ins wolkenverhangene Inntal in jeder zweiten der anfangs zahlreichen Kehren allzu exzessives Trödeln: Die Regenfront kommt unaufhaltsam näher.
Im Ötztal regiert hingegen noch strahlender Sonnenschein, und so wird der kurvige Beginn durch Siedlungsgebiet und Wiesenhänge zur mindestens so schweißtreibenden wie pittoresken Genussfahrt. Erst ab Mühlau bringen schattiger Wald und der nunmehr hurtig nebenan plätschernde Nederbach Kühlung. In den folgenden, zumeist schnurgeraden Teilstücken bis bzw. nach Ochsengarten hat neben Beinen und Lunge auch der Kopf halbwegs zu tun. Dass wir trotz gewisser mentaler Längen Meter machen, bestätigt aber nicht nur der Tacho. Rund um die einsame Landesstraße wird es immer ländlicher und schließlich alpiner - neugierig schnaubende Haflinger, gemächlich weidende Kühe und dramatisch wirkende Schutzbauten inklusive.
"Hopp, hopp!", "Jürgen", "Vroni" ... Die von Ötztaler-Betreuern auf den Asphalt gepinselten Aufmunterungsversuche vom Vortag mobilisieren auch unsere letzten Kräfte und lassen uns in ansehlicher Geschwindigkeit in dem Wintersportort auf 2.020 m Höhe einrollen.

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Wie viele Skigebiete ist auch Kühtai im Sommer Baustelle und damit nicht der allerbeschaulichste Ort auf Erden. Unser eigentliches Ziel läge aber ohnehin noch gute 300 Meter höher, beim Speicher Finstertal. Eine schmale Versorgungsstraße würde uns kurvenreich zu diesem Stausee mitten in den Stubaier Alpen führen, allein: Die Regenfront aus dem Westen hat uns fast eingeholt. Statt ihr in hochalpinem Gelände sehenden Auges entgegenzuradeln, entscheiden wir uns für die Flucht nach vorn und gegen die Fleißaufgabe mit dem momentan etwas unheilvollen Namen.
Die Abfahrt vom Kühtai ist nicht umsonst der alljährliche Garant für Höchstgeschwindigkeiten beim Ötztaler Radmarathon. Bis auf wenige Ausnahmen geht es kurvenfrei und vor allem im obersten Abschnitt sehr steil bergab. Gelegenheiten wie diese gibt es nicht viele, und so geben auch wir uns außerhalb der Ortschaften dem Geschwindigkeitsrausch hin. Unsere Laufräder singen, und der Fahrtwind treibt uns trotz Radbrillen Tränen in die Augen. Erst in Gries verlassen wir wieder die Unterlenker-Position, denn von dort zweigen wir ab Richtung Ende der Welt.

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 Die Innsbrucker Schwalben sind der älteste Sportverein Tirols - älter noch als der Skiclub Arlberg. 

Nebst ambitionierten Trainingsgruppen und vielen lokalen Wettkämpfen weiß Bernhard auch von der langen Tradition des Rennradfahrens in und um Innsbruck zu berichten.

Davor allerdings heißt's erneut fleißig treten, liegen doch nochmal 500 Höhenmeter zwischen uns und dem anvisierten Lüsenstal. Dieser Seitenarm des Sellrain gilt als einer der schönsten Talschlüsse Tirols: Umringt von Dreitausendern und mit Blick auf den Lüsener Ferner, breiten sich seine lieblich anmutenden Alm- und Blumenwiesen gar friedlich über den vom Oberlauf der Mellach durchzogenen Talboden. Ganz am Ende lockt der Alpengasthof Lüsens sommers wie winters mit Zimmern, Küche und Tourentipps. Die Luft ist glasklar, würzig und voller Kuhglockengebimmel, Ziegengemeckere und Bienengesumme - zumindest nach dem Regen.
Unmittelbar davor scheint die Natur auch akustisch den Kopf einzuziehen und verstummt. Wir wissen die Zeichen zu deuten und finden nach der landschaftlich großartigen Anfahrt durch Wälder, Wiesen und wilde Kehren gerade noch rechtzeitig Unterschlupf im Alpengasthaus Praxmar.

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Bei Blaubeerschmarrn, Wiener Suppentopf und Gemüsepfandl mit Spiegelei lässt es sich in dessen schöner Stube gut aushalten, während draußen der Regen prasselt. Eine Tasse Praxmarer Kaffee – der mit dem Bergsteigerdorf selbst witzigerweise genau nichts zu tun hat, rührt sein Name doch vielmehr von der Innsbrucker Familie, welche das Traditionsunternehmen vor dem Verkauf an die deutsche Rösterei Darboven geführt hat – später ist auch der Temperatursturz ausgesessen und wir bereit für das große Lüsens-Finale im Talschluss.
Und nicht erst dort hinten, am Fuß des Lüsener Fernerkogel und der nass glänzenden Felswände, staubenden Wasserfälle und steil abfallenden Bergflanken, keine 30 Kilometer Luftlinie von Flughafen, Altstadt, Sportanlagen und Kulturszene entfernt, wird klar, welch fantastisches Tourengebiet die WM-Region Innsbruck-Tirol darstellt.

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Im Panorama-Restaurant auf dem Bergisel ist nach drei abwechslungsreichen Tagen garniert mit einem eindrucksvollen Schanzen- und Stadion-Besuch Zeit für ein Fazit:
Mit der Zuerkennung der Straßenweltmeisterschaften 2018 rückte eine Gegend in den Fokus der Radsportwelt, die Unwissende (zugegeben: auch die Bikeboard-Crew zählte zu dieser Gruppe) wohl kaum mit Rennradgenuss verbunden hätten. Eintägige Traditionsveranstaltungen wie Hungerburg Classic, Bergkaiser oder Ötztaler Radmarathon - schön und gut. Aber das Zentrum des meist windigen und aus Autobahn-Perspektive verkehrsgeplagten Inntals als Nabel der Radwelt und Mekka der körperlichen Ertüchtigung auf schmalen Reifen?

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Ein verlängertes Wochenende samt Intensivbetreuung durch lokale Vertreter der Spezies Rennradfahrer später haben sich unsere Zweifel in Luft aufgelöst und einer beruhigenden Überzeugung Platz gemacht: Die Hauptstadt der Alpen und ihre Feriendörfer stellen nicht nur im Herbst 2018 aufgrund einer Laune der UCI eine weltmeisterliche Rennradregion dar. Sie verdienen dieses Prädikat aufgrund ihrer topografischen Vielfalt, landschaftlichen Schönheit und infrastrukturellen Eignung schon jetzt - und gewiss auch dann noch, wenn die WM wieder Geschichte sein wird ...

Tipps und Wissenswertes

Informieren und buchen

Innsbruck Tourismus
Burggraben 3
6020 Innsbruck
Tel. +43 (0)512 5356
www.innsbruck.info

Geöffnet tägl. 9-18 Uhr – auch die offiziellen Fan-Trikots und -Hosen zur Rad-WM sind in der Infostelle bzw. im zugehörigen Onlineshop erhältlich!

Schlafen

Unter den zahlreichen städtischen Quartiergebern sticht aus Radfahrersicht besonders der Leipzigerhof hervor. Nur zehn Fußminuten von der Altstadt entfernt direkt an einem Park gelegen, überzeugt das Viersterne-Hotel mit einem wahrhaft sensationellen Frühstücksangebot: Zusätzlich zum umfangreichen Buffet kann man sich tägl. von 6:30 bis 11:00, sonntags sogar bis 12:00, durch eine verführerische Liste frisch zubereiteter Speisen kosten – ideal für Genießer, Spätzünder oder auch Nüchternfahrten mit anschließender Kompensation! Außerdem: Restaurant, Saunalandschaft, versperrbarer Radkeller, Pauschalangebote. www.leipzigerhof.at

Essen

  • Weißes Rössl – Traditionelles Altstadtwirtshaus mit (das hat sonst kein Restaurant im Zentrum) ruhiger Innenhofterrasse; Hausmannskost und Tiroler Spezialitäten modern interpretiert. www.roessl.at
  • Himal – Nepalesische Küche in Zentrumsnähe. Das einzige Restaurant, welches wir im Rahmen eines Regionsreports gleich zwei Mal besucht haben – noch Fragen hinsichtlich Geschmack, Atmosphäre oder Preis-/Leistung? Außerdem weiß Inhaber Navin Sunar: „With a smile in your heart, you can climb the highest mountain.“ www.himal.at
  • Bergisel Sky – Panoramarestaurant direkt im Sprungturm der Olympiaschanze, internationale Küche, Cafe und Snacks mit fantastischem Ausblick. In Stadionnähe am Fuß der Anlage lockt zusätzlich das Gourmetrestaurant 1809. www.bergisel.info
Genereller Tipp fürs Essengehen in der Altstadt: Am Wochenende (Fr./Sa. Abend) unbedingt Tisch reservieren!

Einkehren

Ausleihen und Reparieren

Sparen

Die Innsbruck Card ist der perfekte Begleiter für einen City-Trip. Sie bietet einmaligen freien Eintritt in alle Museen und Sehenswürdigkeiten in- und außerhalb der Stadt, je eine Berg- und Talfahrt mit jeder der Bergbahnen im Raum Innsbruck, freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, Stadtführungen, City Bikes uvm. Zudem gibt’s Preisvorteile bei Shopping, Sport und Entertainment. Erhältlich ab 39 (Erwachsene) bzw. 19,50 Euro (Kinder) bei der Innsbruck Info, in den Tourismusbüros der Feriendörfer, am Hauptbahnhof Innsbruck, an den Kassen der Bergbahnen, in größeren Museen oder online.

  • Weltmeisterlich: Rennradregion Innsbruck

Von 22. bis 30. September 2018 ist Tirol mit der Host City Innsbruck Gastgeber der UCI Road World Championships. Auf die Profis kommt die höhenmeterreichste WM aller Zeiten zu. Hobbybikern bieten die Stadt am Inn und ihr alpines Umland hingegen abwechslungsreiches Terrain für jeden Geschmack. Wer da nicht WM-Luft schnuppert, ist selber schuld!
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Schöner Bericht, und schön ist es eh dort, aber es geht halt an jedem Eck und End irgendwie bergauf und dann bergab halt meistens nur meine Kondi :rolleyes:

 

Freu mich aber trotzdem schon wieder auf eine Woche in der Region und sehr auf die WM, wenn wir sie uns nicht vorher irgendwie noch selbst weg sabotieren und zerstreiten :(

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Mit der Zuerkennung der Straßenweltmeisterschaften 2018 rückte eine Gegend in den Fokus der Radsportwelt, die Unwissende (zugegeben: auch die Bikeboard-Crew zählte zu dieser Gruppe) wohl kaum mit Rennradgenuss verbunden hätten. Eintägige Traditionsveranstaltungen wie Hungerburg Classic, Bergkaiser oder Ötztaler Radmarathon - schön und gut. Aber das Zentrum des meist windigen und aus Autobahn-Perspektive verkehrsgeplagten Inntals als Nabel der Radwelt und Mekka der körperlichen Ertüchtigung auf schmalen Reifen?

 

Aua. Das man in Tirol gut radeln kann sollte aber auch für Wiener keine Überraschung sein :-).

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Schöner Bericht, und schön ist es eh dort, aber es geht halt an jedem Eck und End irgendwie bergauf und dann bergab halt meistens nur meine Kondi :rolleyes:

Ich bin, wie ich noch in Innsbruck war, gern mal mit der Stubaitalbahn bis Fulpmess raufgefahren. Dann kann sich da oben austoben und wenn man genug hat gemütlich nach Innsbruck runterrollen....

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etwas Überraschung rausgelesen, was für tolle Möglichkeiten IBK zum Radeln bietet.

na das schon ... im sinne von ibk als absolut geeigneter und wirklich überzeugend vielfältiger homebase. wir kennen's stubaital, kühtai, karwendel, ötztal uswusf. von vielen anderen radgelegenheiten. aber dass das ALLES von innsbruck aus so rasch zu erreichen und es so knapp hinter der stadt schon so ländlich wird, und noch dazu das inntal selbst (in mittel- und unmittelbarer stadtnähe) auch noch so viele nette nebenstraßen hat, das war uns in dieser gesamtheit tatsächlich vorher nicht bewusst. dem vernehmen nach geht's aber tirolern in wien oft sehr ähnlich ;)

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...aber tirolern in wien oft sehr ähnlich ;)

 

Wo du recht hast, hast du recht. Ich entdecke jedes Jahr neues hier und bin überrascht was die Umgebung von Wien alles zu bieten hat.

 

Allerdings mit Tirol (Studium) und dem Salzkammergut (Herkunft) kanns dann leider doch nicht mithalten was die Radmöglichkeiten/Landschaft angeht. Vor allem, wenns einen trotz Wampe eher in die Berge zieht....

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wirklich schöner beitrag,

super Werbung für Tirol,

die strecken kennt man ja als Tiroler biker :-)

 

... das kaunertal, bzw. pitztal, wär auch noch schön gewesen,...oder hab ich das was übersehen ?

als Kombi über die pillerhöhe gut zu fahren mit Ausgangspunkt Ötztal Bahnhof :-)

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also als gebürtiger Tiroler der sein fast 17 Jahren in südlicher Nachbarschaft zu Wien lebt, muss ich sagen, dass mir das Wienerwaldgebiet sowohl zum Mountainbiken als auch zum Rennradfahren mittlerweile besser gefällt, als Innsbruck-Umgebung: Viele gute Trails, extrem abwechslungsreich (ein nahezu endloses auf und ab) und es gibt für das Grundlagentraining mehr Alternativen als wie das Inntal auf und ab zu fahren. Liegt aber vlt. auch daran, dass ich mittlerweile altersbedingt die Hügel mehr schätze wie die Berge ;-)
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  • 2 Wochen später...

Als gebürtiger Tiroler und begeisterter Radfahrer (zusätzlich viele Radstunden Dank Studium in Innsbruck) muss ich leider eines anmerken: Innsbruck ist für einen Rennradfahrer das Schrecklichste was man sich vorstellen kann! Es ist kein wirklicher Radweg vorhanden, welcher mit dem Rennrad ordentlich befahren werden kann, entweder sind es Leute die zu 5. nebeneinander gehen müssen oder es ist sonst irgendein Hindernis im Weg dass für einen die Reisegeschwindigkeit unter die 20km/h drückt. MUSS man durch Innsbruck durch (so wie ich gelegentlich, wenn ich von Kufstein zum Elternhaus der Freundin nach Kappl radl oder umgekehrt, ist es die pure Katastrophe, egal auf welcher Seite vom Inn ich fahre (sprich welche Hauptdurchzugsstraße). Auf der ganzen restlichen Strecke sind weniger Ampeln als wie es allein in der Stadt Innsbruck der Fall sind. Ich bin bis dato noch durch keine Großstadt der Welt wo es ähnlich schlimm war. Zum Beispiel letztes Jahr, als ich das erste Mal von irgendeiner Autobahnabfahrt bis zur Donau und von dieser entlang bis zum Handelskai am Vortag des Wien-Marathons geradelt bin, war ich (trotz Regen) regelrecht begeistert wie toll das funktionieren kann. Oder ich war schon mehrmals in Nizza, und dort kannst auf der Promenade oder der dreispurigen Straße traumhaft durch die Stadt fahren. Hätte noch genug weitere Beispiele.

 

Der Radweg von IBK bis nach Wattens ist eine Schande für das Tiroler Radnetz! Der geht durch Vororte durch, entlang an meterhohen Hecken, Mauern und unzähligen Einfahrten. Ich will gar nicht wissen wie oft es da kracht. Dass er teilweise noch schlecht beschildert ist, gibt ihm den Rest. Ich fahre grundlegend lieber auf der Straße, da fühle ich mich sicherer und fühle mich auch weniger als Gefahr für Andere, wenn ich mit 30+ km/h daher komm. Der exponentielle anwachsende E-Bikebesitz gemessen an unseren Haushalten fördert diesen Gedanken weiters.

Ansonsten ist Tirol zum Radfahren ein wahrer Traum, brauch ich keinen erzählen, sehr abwechslungsreich und man kann auch mal richtig flach fahren, wenn man sich zBsp entlang des Inns aufhält. (Innpromenade, B171 Tiroler Straße zBsp), wenn ich da an die vorletzte Woche in der Toskana denke. Die Stadt Innsbruck selbst (zwischen Kranebitten und einschließlich Hall... in diesem Kontext nicht positiv erwähnenswert. Die Rad-WM wird ja momentan eher zur politischen Peinlichkeit gemacht...

Bearbeitet von getFreaky
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  • 2 Monate später...
Gibt es gpx-Dateien zu diesen Ausfahrten? Werde im Juli ein paar Tage dort sein (Leipzigerhof), habe aber genau null Kenntnis von der Gegend dort. Und meine Touren-Planungen in unbekannten Gebieten enden meistens im Desaster. Gerade, wenn man aus oder durch eine Stadt muss.
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Gibt es gpx-Dateien zu diesen Ausfahrten? Werde im Juli ein paar Tage dort sein (Leipzigerhof), habe aber genau null Kenntnis von der Gegend dort. Und meine Touren-Planungen in unbekannten Gebieten enden meistens im Desaster. Gerade, wenn man aus oder durch eine Stadt muss.

 

Kühtai ist imho selbsterklärend, die zwei anderen sind in unserer Datenbank: https://bikeboard.at/touren/Tirol-p6-q-mtbrr=2

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  • 10 Monate später...

Ein teueres Pflaster die Höll :rofl:

 

Weltmeisterliche Gebühren in der Rennradregion Innsbruck :toll:

 

http://www.krone.at/1704508

 

 

Teil 2:

 

Nach den jüngsten Diskussionen rund um eine mögliche Überwachung des Fahrverbots bei zu großem Andrang schaltete sich nun Tirols Rad-Szene in Form eines offenen Briefs ein. Größen aus Gegenwart und Vergangenheit wie Profi Stefan Denifl, die Ex-Ö-Tour-Sieger Thomas Rohregger, Wolfgang Steinmayr und Helmut Wechselberger, Tour-de-France-Etappensieger Geor*g Totschnig oder Moderator Othmar Peer sowie Team-Tirol-Manager Thomas Pupp setzten ihren Namen unter ein Schriftstück, das sich in direkter Rede mit einer Bitte an die „Sportstadt Innsbruck“ wendet.

 

http://www.tt.com/sport/sportreport/14293744-91/alle-wollen-in-die-h%C3%B6ttinger-h%C3%B6ll-fahrverbot-sorgt-f%C3%BCr-%C3%A4rger.csp

Bearbeitet von 6.8_NoGravel
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