×

Radwegplanung per App

Die TU Graz erforscht die Implementierung von durch die Tracking-App Bike Citizens generierten Radverkehrsdaten in Verkehrsmodelle.
Detailansicht
Foto: Josh
Die TU Graz erforscht die Implementierung von durch die Tracking-App Bike Citizens generierten Radverkehrsdaten in Verkehrsmodelle.

Hierzulande werden Radfahrende bei Verkehrszählungen lediglich punktuell erfasst und finden deshalb auch nur selten Berücksichtigung in Verkehrsmodellen. Aber wäre es nicht fein, dieses Manko zu beheben und den bislang oft vernachlässigten Radverkehr dank valider Datenlage in Zukunft besser in Verkehrsplanungen miteinbeziehen zu können?
Experten verschiedenster Fachgebiete haben sich zu exakt diesem Zweck unter Leitung der TU Graz im Projekt FamoS (Fahrradverkehrsmodelle als Planungsinstrument zur Reorganisation des Straßenraums) zusammengeschlossen. Ihr Ziel: den Radverkehr zukünftig besser in Verkehrsmodellen abzubilden.
Das Projektteam besteht aus Fachleuten der Technischen Universität Graz (TU Graz), der Universität Salzburg, des Verkehrsplanungsbüros ZIS+P, des Softwareherstellers PTV Group und der Tracking-App Bike Citizens. Gefördert wird FamoS vom Programm "Mobilität der Zukunft" des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit).

Um alle Verkehrsteilnehmenden zu berücksichtigen, erstellt die TU Graz mithilfe der Software PTV Visum ein Verkehrsmodell. Die Universität Salzburg forscht an sogenannten Agenten-basierten Ansätzen in der Radverkehrsmodellierung. Dabei werden Entscheidungen simuliert, wie sie jeder Mensch täglich mehrmals trifft - etwa die Verkehrsmittel- oder Streckenwahl. Daraus ergibt sich ein Bild über den gesamten Radverkehr.

Radler können beitragen
Mithilfe der Bike Citizens App werden Daten zum Radverkehr in den Städten Salzburg und Graz für FamoS erhoben. Zu diesem Zweck sind die Karten aus Salzburg und Graz bis Ende Juni 2017 in der App kostenlos verfügbar. Die dabei generierten Daten geben den Fachleuten Aufschluss über den städtischen Radverkehr.
Das heißt: RadfahrerInnen aus diesen beiden Ballungszentren können aktiv dazu beitragen, die Radinfrastruktur ihrer Stadt zu verbessern, indem sie auf ihren Wegen die Tracking App aktivieren.

Erste Ergebnisse des Forschungsprojekts werden bereits für Anfang März 2018 erwartet. Die neuen Verkehrsmodelle sollen bis dahin entwickelt sein und den Fachleuten sodann als Basis für die Planung einer praxisgerechten Fahrradinfrastruktur dienen.
Nähere Infos zu FamoS unter www.bikecitizens.net
Zur Desktop-Version