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Smith Rover & Pivlock Arena

Smith Rover & Pivlock Arena

23.08.17 07:05 3.825Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Helm und Brille für weit mehr als nur den Rennradeinsatz. Wir haben Smith Rover und Pivlock Arena gründlich ausprobiert.23.08.17 07:05 3.840

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23.08.17 07:05 3.8401 Kommentare Luke Biketalker
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Erwin Haiden
Helm und Brille für weit mehr als nur den Rennradeinsatz. Wir haben Smith Rover und Pivlock Arena gründlich ausprobiert.23.08.17 07:05 3.840

Wenn ein Helm auf den Namen Route hört, legt ihm allein die Terminologie bereits auf die eine oder andere Weise das Reisen in die Wiege. Und genau dafür scheint der Smith Route wie geschaffen - wenn auch das Wort Reise ein weit dehnbarer Begriff zu sein scheint. Das wetterunabhängige Pendeln zur Arbeit, die Gedanken befreiende Feierabendrunde entlang duftender Wiesen oder die langen Tage im Sattel am Wochenende - mit dem Lenker in Händen und dem Wind im Gesicht ist eigentlich alles eine Reise, alles ein Abenteuer, oder nicht? Aber wir schweifen vom eigentlichen Thema ab. Smith will mit dem Straßenhelm Route (wie auch mit dem MTB-Pendant Rover) all jenen einen sicheren und zeitgemäßen Kopfschutz bieten, bei denen nicht Aeropose und Sekunden im Fokus stehen. Er bietet ähnliche Features wie sein Bruder Overtake, bleibt preislich aber in der deutlich günstigeren Mittelklasse angesiedelt.

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Theorie

Wie gesagt, gibt Smith dem Route im Grunde recht ähnliche technologische Errungenschaften mit auf den Weg wie seinem Topmodell Overtake. Sogar das mittlerweile weit verbreitete MIPS ist wahlweise an Bord. Wahlweise deshalb, weil der Helm in einigen Farben (in unseren Breiten leider nur in Matt Black) sowohl in einer Version mit wie auch in einer Version ohne gelben Zusatzschutz zu haben ist. Für den Test fiel unsere Wahl auf ein Non-MIPS Modell um 120 Euro, der schwedische Aufprallschutz kostet € 30,- Aufpreis.

Seit Smith vor wenigen Saisonen den Fahrradhelmmarkt betrat, ist das charakteristische Koroyd ihr Markenzeichen. Das wabenartige Material soll im Fall des Falles energieabsorbierende Eigenschafen aufweisen, welche dem Kopf bei einem Sturz wertvolle Knautschzonen bieten. Durch die luftige Konstruktion mit ihren vielen Kanälen scheinen die Waben dennoch atmungsaktiv zu bleiben. Am Route kommt die Koroyd-Struktur im seitlichen Schalenbereich zum Einsatz und ist, wie bei den übrigen Modellen auch, Teil der Aerocore-Konstruktion. Mit dieser will der Hersteller einerseits die Belüftung und damit die Hitzeableitung optimieren, andererseits den Schutz erhöhen. Eine Reihe von Materialien und Fertigungsprozessen dienen diesem Zweck. Neben EPS unter anderem eben auch Koroyd - Resultat sind mehr und größere Belüftungsöffnungen, ohne dabei Schutz und Komfort einzuschränken. Apropos Komfort - hierfür bietet das VaporFit-Einstellungssystem einen breiten Verstellbereich, um möglichst vielen Kopfformen zu schmeicheln. Je Größe (S/M/L) lässt sich der Kopfumfang mittels vielfach bewährtem Drehknopf um bis zu 5 cm anpassen. Daneben ist das System auch vorwärts/rückwärts, respektive aufwärts/abwärts verstellbar. Viele Optionen, durch die man sich auf dem Weg zur perfekten Passform wühlen darf. Nicht nur für seine eigenen Brillen funktional, sondern auch für viele Drittanbieter, verfügt der Route über Brillenkanäle, die den Augenschutz abseits des Rades oder an schweißtreibenden Anstiegen sicher am Helm verwahren.

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In Wind und Wetter

Eines vorweg: zukünftige Besitzer sollten der exakten Anpassung des VaporFit Systems im eigenen Sinne etwas Zeit und Beachtung schenken. Es dauerte doch einige Ausfahrten, bis der Helm so saß, wie ich mir dies gewünscht hatte - vollkommen druckfrei. An den Seiten und an der Stirn gut gepolstert, fehlt der Rückseite des Drehmechanismus nämlich eine weiche Schicht. Anstelle derer sitzen zwei gummierte Anti-Rutsch-Pads; der gesamte Kunststoffbereich liegt so ungeschützt am Hinterkopf an. Entsprechend sensibel sollte dieser vom Winkel positioniert werden, um gleichmäßig aufzuliegen, und auch nach Stunden im Sattel keine unangenehmen Druckstellen zu erzeugen. Ist diese Hürde genommen, sitzt der Route (so wie sein MTB-Pendant Rover) perfekt. Wie beworben, ist die Belüftung auf hohem Niveau. Und auch die Halterung für die Brille funktioniert hervorragend und intuitiv.

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Zwar unsichtbar, und deshalb nur Wissenden vorbehalten, fixiert sie die Gläser sowohl mit Nasensteg nach oben, wie auch nach unten, und hält den Augenschutz bombenfest im Griff - oder sind es die Brillen, die sich am Helm festkrallen? Wie auch immer, es funktioniert mit Smith-Brillen, aber beispielsweise auch mit jenen von Adidas. We like. Durch seine im Stirnbereich weit nach vorne gezogene Schale empfiehlt er sich vor allem für Gravelbikes oder komfortablere, langstreckenorientierte Sitzpositionen am klassischen Renner. Mit starker Sattelüberhöhung gerät der vordere Bereich des Helmes immer wieder ins obere Sichtfeld. Nicht massiv, in etwa so, wie es auch manche Brille mit breiterem Rahmen tut, aber stark genug, um es an dieser Stelle erwähnen zu wollen. In Oberlenkerposition fällt dies nicht störend ins Gewicht. Wer also eher aufrecht sitzt, wird davon wenig mitbekommen.

Detailansicht

  • Leichte Aerocore In-Mold-Bauweise
  • Gut belüfteter Schutz dank Koroyd
  • 18 Belüftungsöffnungen
  • X-Static Perfomance Futter mit Reactive Cooling
  • Sonnenbrillen-Halterung
  • VaporFit-Verstellsystem
  • Optionales MIPS
  • Farben: Matt Reactor, Matt Opal, Matt White, Matt Black
  • Gewicht: ca. 300 g
  • Größen: S (51-55 cm); M (55-59 cm) und L (59-62 cm)
  • UVP: € 120/150,- (mit/ohne MIPS)

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Pivlock Arena

Im Laufe der vergangen Saisonen hatte sich die Smith PivLock Arena Max am Rennrad und vielfach auch am Mountainbike zu so etwas wie meinem geheimen Favoriten entwickelt. So gut wie kein Helm, mit dessen Schale sie nicht zurechtkommt, guter Windschutz, das rahmenlose Design, in dem sich Schweiß nicht verfängt und das in allen Kopf- und Körperhaltungen einwandfreie Sicht nach vorne gewährt. Dazu die mittels Pivot Lock - hat man den Dreh erstmal heraus - leicht tauschbaren Gläser, denen im Lieferumfang neben der feinen verspiegelten auch eine dunkel getönte wie auch eine klare Scheibe für Regen und schlechte Lichtbedingungen beiliegen. Mit dem filigran wirkenden Wechselsystem hatten wir entgegen anfänglicher Befürchtungen ebenfalls noch keine Haltbarkeitsprobleme. Der Nasenbügel ist zweifach verstellbar, wodurch die Brille höher oder tiefer über der Augenpartie platziert werden kann. Man sieht, wirklich etwas auszusetzen fand sich an der PivLock Arena Max nicht - entsprechend gespannt die Erwartungshaltung gegenüber der für kleinere Gesichter geschneiderten PivLock Arena - ohne Max.

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Passform und Sitz sind mit der Max Version nahezu deckungsgleich. Kleine Gesichter mit ausgeprägten Wangenpartien werden die zartere Gläserform zu schätzen wissen. Hier bleibt zwischen Wangenknochen und Scheibe deutlich mehr Luft, was ungewollten Kontakt und etwaiges Verrutschen der Gläser verhindert. Dafür büßt die Brille bei seitlich kommendem Gegenwind im Vergleich zur Max etwas an Windschutz ein. Unter normalem Fahrtwind ist sie ihrem großen Bruder ebenbürtig. Belüftung und Verarbeitung sind ebenfalls auf gewohnt hohem Niveau. Ob die PivLock Arena oder die Arena Max besser ins eigenen Gesicht passt, hängt neben der Anatomie bestimmt auch von den eigenen optischen Ansprüchen ab - am besten beide Größen aufprobieren.

Neben White-Red Fade in sechs weiteren Farben jetzt auf der Smith Homepage für € 135,20.

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