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Mavic Allroad Experience 2018

Mavic Allroad Experience 2018

18.04.18 20:19 27.755Text: NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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, Reinhard Hörmann
Reini Hörmann

https://vereins.fandom.com/wiki/Reinhard_Hörmann

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Fotos: Jeremie Reuiller, NoPain (Close-Ups)
Neue Laufräder in zwei Größen, neue Reifen in drei Breiten und eine komfortable Bekleidungslinie aus Merino-Mischgewebe zum Graveln. #MavicAllroad18.04.18 20:19 27.849

Mavic Allroad Experience 2018

18.04.18 20:19 27.84936 Kommentare NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Reini Hörmann

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Neue Laufräder in zwei Größen, neue Reifen in drei Breiten und eine komfortable Bekleidungslinie aus Merino-Mischgewebe zum Graveln. #MavicAllroad18.04.18 20:19 27.849

Allroad, all good. Treffender könnte ich meine Erfahrungen rund ums "Allroad Press Camp" nicht beschreiben, zu dem Mavic vergangene Woche ins sonnige Südfrankreich eingeladen hatte. Neben einer zweitägigen Gravel-Experience in den Pyrenäen, bei der man das aktuelle Gravel-Lineup am eigenen Leib erfahren durfte, präsentierten die französischen Laufradspezialisten interessante Produktneuheiten, die noch Mitte dieses Jahres erwartet werden.

Auch mit der Bezeichnung "Experience" versprach Mavic nicht zuviel. Abgesehen davon, dass mein persönliches Abenteuer schon mit dem Weckerläuten um 3 Uhr früh und einem nicht enden wollenden Trip per Auto, Flugzeug und Shuttle-Bus ins südfranzösische Städchen Perpignon im Départements Pyrénées-Orientales begann, war die ca. 140 Kilometer lange Gravel-Ausfahrt (in zwei Etappen mit Nächtigung auf einem Refugio und abschließendem Night-Ride) in puncto Landschaft, Topographie und Schwierigkeitsgrad kaum zu überbieten. Aber dazu noch später - werfen wir erst mal einen gemeinsamen Blick auf die neuen Produkte.

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 Allroad, all good. 

Mavic Allroad Collection 2018
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Mavic WTS Allroad Line-Up 2018

Nach ihrem erfolgreichen Einstieg ins Gravelsegment brachte Mavic heuer die zweite Generation der Allroad Laufradserie auf den Markt. Seit Jahresbeginn sind drei Modelle (Allroad Pro Disc, Allroad Elite Disc und Allroad Elite Rim) verfügbar, ein weiteres mit 650B Laufradstandard (Allroad Elite Road+) sowie ein Einsteigerlaufrad ohne OEM-Bereifung (Allroad UST) sollen diesen Sommer folgen - allesamt für den Tubeless-Betrieb optimiert und mit hochwertigen Naben, Felgen und Reifen ausgestattet. Qualitative Unterschiede gibt es in erster Linie nur bei der Bespeichung bzw. in weiterer Folge beim Gesamtgewicht.

Allroad Pro UST Disc

Detailansicht

Der Allroad Pro UST Disc Laufradsatz, bei welchem die Mavic Yksion Reifen in 30, 35 und 40 mm Breite und die Felge gemeinsam entwickelt wurden, ist das Flaggschiff der WTS Allroad Range (WTS steht für Laufrad-Reifen-System). Gemessen an seiner Felgeninnenbreite von 22 mm, dem UST Road Tubeless Feature und der enormen Widerstandsfähigkeit von Alu-Felgen, Naben und Speichen fällt er mit 1.610 Gramm relativ leicht aus. Sollen Reifen anderer Hersteller gefahren werden, empfehlen sich Dimensionen zwischen 28 und 45 mm; aber selbst Reifen von bis zu 62 Millimetern finden darauf Platz.

Zur Steigerung der Performance wurde Mavics patentierte ISM4D-Technologie angewandt, bei der überschüssiges Material an der Felge aufwendig weggefräst wird, hingegen der Bereich um die Felgenbohrungen, wo die Belastungen am höchsten sind, unangetastet bleibt. Leichte und steife Zicral Aluspeichen mitsamt Fore Drilling, bei dem der Felgenboden nach innen gedrückt und mit einem breiten Gewinde versehen wird, sorgen für eine superstarke und langlebige Verbindung von Felge und Speichen. Die einstellbare Vorderradnabe, eine selbstjustierende Hinterradnabe mit leichtlaufendem ID360 Freilauf und gedichtete Industrielager runden das Toplaufrad ab. Verschiedene Nabenadapter, Freiläufe für Shimano/SRAM, SRAM XD und Campa und die beiden Disc-Standards 6-Loch bzw. Centerlock sorgen für größtmögliche Kompatibilität.

Gewicht: 1.610 Gramm (Herstellerangabe, ohne Reifen)
Preis: € 999,- (UVP)

Allroad Elite UST Disc

Detailansicht

Die Mittelklasse der WTS Allroad Range stellt der um 250 Euro günstigere Laufradsatz Allroad Elite. Vorne und hinten mit je 24 Stahlspeichen ausgestattet (vgl. Allroad Pro mit 20/24 Zicral-Aluspeichen), ist er lediglich um 110 Gramm schwerer, besitzt aber ansonsten alle Highend-Features des Topmodells. Auch bei den Reifen hat der Kunde die Wahl zwischen dem 30 und 40 mm breiten Yksion bzw. ab Mitte Juli dann zwischen allen drei Allroad-Reifengrößen, denn ein neues Modell mit 35 mm steht in Aussicht.

Gewicht: 1.720 Gramm (Herstellerangabe, ohne Reifen)
Preis: € 749,- (UVP)

Allroad Elite UST Rimbrakes

Detailansicht

Noch etwas günstiger und systembedingt leichter sind die Allroad Elite UST Laufräder, deren Felgenflanken für traditionelle Felgenbremsen zurechtgefräst wurden. Mittlerweile wohl eher ein Randprodukt, können damit auch Piloten älterer Cyclocross-Bikes in den Genuss der Mavic-Allroad-UST-Technologie und den 22 mm breiten Felgen kommen. Unterschiede zum Disc-Modell sind die klassischen Felgenbohrungen mit vorne 18 bzw. hinten 24 Stahlspeichen und die hochwertigen Standardnaben, welche ausschließlich mit Schnellspannern kompatibel sind.

Gewicht: 1.590 Gramm (Herstellerangabe, ohne Reifen)
Preis: € 699,- (UVP)

Yksion Elite Allroad 30 und Allroad XL 40

Detailansicht

Derzeit umfasst Mavics Allroad UST-Reifen-Sortiment zwei Reifenbreiten für die Dimension 28 Zoll. Der Yksion Allroad UST in 30 Millimetern besitzt die dünnere Lauffläche mit Slick-Mittelstreifen und tieferen Rillen am Rand. Er rollt auch auf der Straße sehr gut, bietet im schroffen Gelände aber zu wenig Pannenschutz, Komfort und Grip. 330 Gramm, € 59,- UVP

Der neue Yksion Allroad XL UST Reifen besitzt einen sehr dicken Gummi mit Thread Pattern, schwingt sich auf mehr als 40 Millimeter Breite auf und kann fast alles besser. Guter Pannenschutz, tiefe Profilrillen für beste Traktion und guten Grip bei nassen und rutschigen Bedingungen sowie hoher Komfort. Obwohl er dank des glatteren Mittelprofils gut abrollt, merkt man dennoch auf Asphalt bzw. auf sehr festem Untergrund einen spürbar höheren Rollwiderstand. 450 Gramm, € 59,- UVP

Neu ab Juli 2018

Noch diesen Sommer sollen sich die Laufräder Allroad Elite Road+ in der Größe 650B und mit 25 Millimetern Innenbreite dazugesellen. Selbstverständlich mit UST und samt einer Freigabe für 45 mm oder für noch breitere Reifen. Stahlspeichen mit traditionellen Felgenbohrungen senken den Preis auf 700 Euro und erhöhen dafür die vertikale Nachgiebigkeit, sprich den Komfort. Naben und Freilauf sind auf gewohnt hohem Komfort angesiedelt, das Gewicht soll ohne der Reifen bei 1.740 Gramm liegen. Da Mavic (noch) keinen eigenen 650B-Allroad-Reifen im Sortiment hat, werden die Laufräder wohl mit Pneus der Marke WTB ausgeliefert.

Ebenfalls im Sommer wandern die Einstiegs-Laufräder Allroad UST um 250 Euro über den Ladentisch. Mit UST, 22 Millimetern innen, Stahlspeichen inkl. Standardbohrung und mit hochwertigen Naben - dafür aber ohne Reifen. Das Gewicht liegt laut Hersteller bei 1.890 Gramm.

Außerdem erweitert Mavic seine Allroad-Reifenkollektion mit dem Yksion Allroad UST 35 Pneu. Die Profilgestaltung der neuen goldenen Mitte ist eher beim Yksion Allroad 30 angesiedelt, als beim Allroad XL 40 und besitzt einen Slick-Mittelstreifen für niedrigen Rollwiderstand sowie relativ tiefe Rillen am Rand für den nötigen Grip. Optional wird der 59 Euro teure Reifen auch mit beiger Seitenwand erhältlich sein und 395 Gramm wiegen.

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Mavic Allroad/Gravel-Bekleidung 2018

Keinesfalls unerwähnt darf Mavics neue Allroad/Gravel-Bekleidung bleiben. Vorwiegend aus Merino-Mischgewebe hergestellt, richtet sich die Kollektion speziell an jene Radfahrer, die sich mit feinem Asphaltbelag allein genauso wenig zufrieden geben wie mit hautengem Lycra. Alle Allroad-Bekleidungsstücke besitzen einen perfekten Mix aus technischen Features, hoher Widerstandsfähigkeit, radsportlichem Schnitt und Komfort. Dank ihres spür- und sichtbaren "Regular fits" eignen sie sich gleichermaßen für längere Radpausen wie für das stilvolle Après Bike im Café nach der Tour.

Man darf die Franzosen ruhig über den grünen Klee loben, denn mit den beiden Jerseys, der Baggy Short, der Insulate Vest und den Merinosocken ist ihnen ein wahres Meisterstück gelungen. Super bequem, stylisch, durchdacht und von den Größen her absolut stimmig - hier ist bei jedem Kleidungsstück Medium tatsächlich noch Medium. Die RV-Tasche am rechten Bein - der perfekte Aufbewahrungsplatz fürs Handy. So bleibt dieses vor Schweißrinnsalen oder Stürzen verschont und ist trotzdem rasch zur Hand, wenn man ein Foto machen möchte. Oder die RV-Rückentasche der wendbaren Primaloft-Weste, welche gleichzeitig als Täschchen zum Verstauen der kompletten Weste dient und perfekt in die mittlere Rückentasche des Jerseys passt. Die Liste der Features ist lang, viel zu lang, um hier auf jedes einzelne eingehen zu können.

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Neu ab September 2018

Ab Herbst ist mit neuen und innovativen Allroad Pro Schuhen zu rechnen. Diese sind aus dem neuartigen Matryx-Material gefertigt, wofür Mavic drei Jahre lang das Exklusivrecht in der Bikebranche besitzt. Das moderne Material ermöglicht die Produktion eines extrem leichten, stabilen und unterstützenden Schuhs, der auch den härtesten Abenteuern standhalten soll. Eingearbeitetes Kevlar versteift den Schuh an den gewünschten Zonen, während er an den restlichen Stellen geschmeidig bleibt. Die moderne Schnürung im klassischen Look sorgt dafür, dass die Schuhe perfekt sitzen und die elastischen Senkel an ihrem Platz bleiben, um nicht in den Antrieb zu geraten. Schnelltrocknend, mit bequemer Innensohle, rutschsicherem Profil und fester Zehenkappe um € 270,- UVP.

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Testride: Allroad Pro Laufräder + Yksion Allroad XL Reifen

Für das "Experience" titulierte Gravel-Abenteuer bekam ich ein nagelneues, schwarzes Open U.P. mit dem Top-Laufradsatz Allroad Pro UST Disc inklusive der 40 mm breiten Yksion Allroad XL Reifen zur Verfügung gestellt. Unsere Tour verschlug uns von Perpignon, einer südfranzösischen Stadt nahe der Mittelmeerküste, bis auf eine hochgelegene Berghütte am Puig des Moros in den Pyrenäen und wieder retour. War ich vor Beginn des zweitägigen Graveltrips wegen der XL-Breite noch etwas skeptisch, wollte ich schon nach den ersten steinigen Kilometern keinen Millimeter mehr davon missen. Denn der Guide und die abgespaceten Mavic-Ambassadors ließen gefühlt keinen einzigen Singletrail aus - weder bergauf, noch bergab - und wir befuhren Passagen, die ich alleine niemals (und schon gar nicht mit meinem privaten Bike) in Angriff nehmen würde.

Gemäß der Mavic App (Empfehlung aufgrund von Fahrer-, Radgewicht, Riding Style und Reifentyp) füllte ich die Reifen vorne mit 2,3 und hinten mit 2,5 Bar und empfand dieses Setup während der gesamten Tour als ausgezeichneten Kompromiss zwischen Komfort und Rollwiderstand. Luftverlust oder andere Defekte an Reifen oder Laufrädern hatte ich keine, wobei das Rad selbst schon einiges mehr einstecken musste. So lockerte sich nach mehrmaligem Bodenkontakt einmal der rechte Kurbelarm und die hydraulische Sram Force Vorderradbremse fiel gleich zweimal vollständig aus - Ursache unklar. Vermutlich überhitzte sie beide Male wegen des Dauerbremsens bergab, was sich allerdings wegen der schwierigen Verhältnisse und des besonders schlammigen Untergrunds nicht vermeiden ließ. Insgesamt fielen bei drei weiteren Mitstreitern die Vorderbremsen wohl aus dem gleichen Grund und "zufälligerweise" während des selben Downhills aus.

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Was allerdings Laufräder und Reifen betrifft, so zeigten sich diese über den gesamten Zeitraum hinweg über jeden Zweifel erhaben. Ich zählte insgesamt nur drei Reifendefekte, wobei zwei davon voll und ganz aufs Konto des CycloCross Profis Tim Johnson gingen, der wirklich keine Gelegenheit ausließ, über Geländestufen zu droppen, Kurven zu shredden oder die abstrusesten Kunststücke auf seinem Cannondale SuperX zu vollbringen. Drei Patschen auf 4.200 Gravelkilometer (ca. 30 Teilnehmer mit je ca. 140 km) unter recht extremen Bedingungen ist in meinen Augen als kleine Sensation zu werten.

Die beiden Gravel-Tage konnten nicht unterschiedlicher sein und boten wirklich nahezu alle Bodenbeschaffenheiten und Wetterbedingungen, die man sich als Gravelbiker nur vorstellen kann. Tag 1 war von langen Schotterstraßen, steilen Wegen bergauf, technisch fordernden Singletrails bergab und durchwegs trockenem Untergrund geprägt, und so konnte ich mir einen guten ersten Eindruck über das Laufrad-Reifen-System und seinen niedrigen Rollwiderstand im Gelände verschaffen. Im harten Wiegetritt bergauf zeigten sich die Laufräder sehr steif, geizten jedoch nicht mit ihrer Dämpfung auf dem groben Geröll bergab, was selbstverständlich in erster Linie auf das Reifenvolumen und den niedrigen Druck zurückzuführen war. Allerdings ist wenig Luftdruck bei harten Durchschlägen nicht unbedingt ein Garant für Pannensicherheit und Durchschläge hatte ich mitunter einige. Fazit: Die Reifen blieben dicht und ein übermäßiger Luftdruckverlust war weder bei mir noch bei den meisten meiner Kollegen messbar.

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In der Nacht öffnete der Himmel seine Schleusen und es gingen sintflutartige Regenfälle nieder, weshalb einige Straßen und Durchfahrten gesperrt und unsere Strecke verkürzt werden musste. Außerdem wurde gleich der erste längere Downhill am Tag 2 für mich als Abwärts-Hosenscheißer eine Tortur sondergleichen. Zwar bot der Yksion XL Reifen auf den vollständig aufgeweichten Schotter- und Sandstraßen verhältnismäßig guten Grip und fing sich nach Rutschern immer wieder von selbst, aber ich verlor dennoch irgendwann im Trubel die Nerven und blieb auf der Bremse... was nach ein paar Hundert Höhenmetern bergab deren Sudden Death bedeutete. Da der Boden aber gegen Ende dieser Abfahrt immer tiefer und tiefer wurde, brauchte ich beide Bremsen glücklicherweise gar nicht mehr und musste bergab sogar treten, um weiterzukommen. Reifen hui, Fahrer pfui.

Den restlichen Tag fuhren wir abwechselnd bei Sonne und bei Nässe, auf Asphalt und auf festem Schotter, wobei die Reifen in puncto Nassgrip in jeder Hinsicht glänzten. Fakt ist: die 40er Reifen waren an beiden Tagen die absolut richtige Entscheidung, wenngleich sie auf Asphalt nicht so schnell abrollten wie die 30er- andererseits hätten Fahrer und Material die beiden Tage mit den 30ern wohl auch nicht überlebt.

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Ein paar meiner Kollegen bekamen die Chance, die neuen und offiziell noch nicht vorgestellten 650B Laufräder mit den 47 mm breiten Reifen von WTB zu fahren. Während der Tour zeigte sich relativ schnell, dass die 650B Laufräder zwar auf gröbstem Untergrund spürbar härter im Nehmen waren und noch mehr Komfort und Sicherheit boten, dafür auf normalem Schotter oder gar Asphalt deutlich langsamer abrollten und bei Nässe dem Grip der Mavic-Reifen hoffnungslos unterlegen waren. Außerdem machte den Piloten zu späterer Stunde beim Herausbeschleunigen und Klettern immer mehr das höhere Gewicht der Reifen (= rotierende Masse) zu schaffen.

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Langzeittest: Allroad Pro UST Disc (Reinhard Hörmann)

Seit etwa einem halben Jahr hat Bikeboard.at bzw. Testpilot Reinhard Hörmann einen Allroad Pro UST Laufradsatz im Test. Er startete mit dem 30 mm Yksion Allroad Reifen, wechselte kurze Zeit später auf einen Schwalbe X-One mit 35 mm und rüstete bei Halbzeit auf den 40 mm breiten Yksion Allroad XL Reifen um. Sein positives Zwischenfazit:

Laut Liste sind für den kompletten Laufradsatz samt Reifen, Dichtmilch und einem Adaptersatz 999 Euro zu berappen. Dafür verspricht Mavic ein Rundum-Sorglos-Paket, egal, ob man über rauen Asphalt oder Schotterpisten hetzt. Die Laufräder sind relativ leicht, sehr steif und lenkfreudig; sie bieten mit 22 mm Innenmaß (25 mm außen) ein wirklich breites Felgenbett, welches für Reifen von 28 mm bis 62 mm optimal geeignet ist. Obwohl sie laut Hersteller auf die hauseigenen Yksion Reifen (30 bzw. 40 mm breit) abgestimmt sind, können auch Reifen anderer Produzenten in geeigneter Dimension verwendet werden. Die Naben sind vorne mit Schnellspanner oder 12 mm (Umrüsten auf 15 mm ist möglich) Steckachse kompatibel, hinten mit 12x142 mm Achse/Speed Relase (Umrüsten auf Schnellspanner ist möglich). Bei der Disc Aufnahme kann zwischen Centerlock und 6-Loch gewählt werden.

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Für den unkomplizierten schlauchlosen Einsatz bürgt Mavics "UST Road Tubeless Technologie" tatsächlich erwies sich die Montage verschiedener Reifen auch in der Praxis als sehr einfach. Sowohl die beiden mitgelieferten Yksion Reifen (30 mm) als auch der Schwalbe X One (35 mm) waren ohne Milch sofort dicht und hielten den Luftdruck über mehrere Tage. Da die Speichenbohrungen nicht durchs innere Felgenbett gehen, war kein Band zum Abdichten erforderlich. Der 30 mm Yksion zeigte sich im kurzen Praxistest als recht rollfreudig und auch Staubpisten waren damit sehr gut zu befahren. Hingegen war seine Dimension auf allzu groben Schotterpisten zu schmal und für den Einsatz im lockeren Untergrund oder bei nassen Bedingungen fehlten ihm Profilstollen.
Dafür ist der 40 mm breite Yksion Allroad XL ein Reifen fürs Grobe. Er rollt mit wenig Luftdruck noch recht gut und besitzt genug Speck, um auch brutalen Durchschlägen zu widerstehen. Allerdings fällt er gemessen um 3 mm breiter als angegeben aus und sprengt damit so manchen Reifendurchlauf von Rahmen und Gabel. In mein Rose Gravelbike passte er nicht, und so fuhr ich ihn auf dem Koga Beachracer. Da aber auch andere Reifen gut verwendbar sind und darüberhinaus nun ein Yksion in 35 mm in Aussicht steht, ist dieser Umstand für mich absolut kein K.O. Kriterium.

Ein wenig verwirrend waren die Druckangaben zu Felgen und Reifen. Die Felgen warnen vor mehr als 4,5 Bar, die Yksion Reifen 30 vertragen allerdings 5,8 Bar und dieser Druck ist auch in der Praxis zulässig! Die Angabe von 4,5 Bar hingegen ist der Druck, welcher maximal zulässig ist, wenn Reifen anderer Fabrikate verwenden werden. Der Grund dafür sind wohl die Felgenflanken, welche ohne Haken auskommen.

Allroad Pro UST Disc

Felgen ETRTO-Grösse: 622x22tss (Rennrad)
Bereifung: UST Tubeless oder Drahtreifen
Felgeninnenbreite: 22 mm
Empfohlene Reifenbreite: 28 bis 45 mm (maximal bis bis 62 mm)
Profilhöhe: 21 mm (asymmetrisch), Ventilloch-Durchmesser: 6,5 mm
Material: Maxtal, Felgenstoß: SUP, Gewichtstuning: ISM4D
Speichen Speichenzahl: 20 vorne und 24 hinten
Form: gerade, mit Aero-Profil
Einspeichung: 2fach gekreuzt (VR), Isopulse (HR)
Speichennippel: Fore (Aluminium), in die Speichen integriert
Material: Zicral
Naben Disc-Aufnahme: 6-Loch oder Center-Lock
VR: einstellbare gedichtete Industrielager (QRM+)
HR: selbstjustierende gedichtete Industrielager (QRM Auto)
Freilauf: Instant Drive 360 Shimano/SRAM oder Campa
Achs-Material & Nabenkörper (VR und HR): Aluminium
VR-Achse: 12mm-Steckachse. umrüstbar auf Schnellspanner mit Adaptern oder auf 15 mm Steckachse mit Achstausch.
HR-Achse: 12x142-mm-Steckachse, umrüstbar auf Schnellspanner (mit optionalen Adaptern)
Reifen Reifendimensionen: 30-622 (700x30x) oder 40-622 (700x40c)
Yksion Elite Allroad oder Yksion Elite Allroad XL
UST Tubeless Ready
Schutzlage: Nylon, Karkasse: 120 TPI, Gummimischung: Single Compound
Max. Reifendruck: 30 mm -5,8 bar; 40 mm - 4,5 bar
Gewichte Satz - ohne Reifen: 1610 Gramm (Herstellerangabe)
Vorderrad - ohne Reifen: 730 Gramm (Herstellerangabe)
Hinterrad - ohne Reifen: 880 Gramm (Herstellerangabe)
Gewichtslimit 120 Kilogramm Systemgewicht
Lieferumfang Spritze für Dichtmittel, 1 Flasche Mavic Sealant (beim Hinterrad), Multifunktions-Einstellschlüssel, Disc-Befestigungsschrauben, UST-Ventil und Zubehör, Bedienungsanleitung
Preis € 999,- UVP

Der Laufradsatz wiegt ohne Reifen 1610 Gramm (VR 730 g/ HR 880 g) und ist damit zwar nicht superleicht, aber für den Graveleinsatz ein sehr guter Kompromiss zwischen Leichbau und Stabilität. Die Naben sind vorne mit einstellbaren und hinten mit gedichteten, selbstjustierenden Indstrielagern ausgestattet. Der Freilauf liefert einen schön feingerasterten und metallischen Sound. Vorne werden 20 (2 fach gekreuzt), hinten 24 (Isopulse) leichte Aero-Alu-Spokes eingespeicht, die Alunippel sind in die Speichen integriert. Im Lieferumfang sind noch eine Flasche mit Dichtmittel samt Spritze, ein Einstellschlüssel, Disc Schrauben und UST Ventile enthalten. Als maximales Fahrergewicht werden 120 kg angegeben.

Während meines Tests konnten die Allroad auf ganzer Linie überzeugen. Der Reifensitz ist hervorragend und wirklich dicht, die Montage der UST Reifen ist einfach, die Laufräder fahren sich agil, sind sehr steif und optisch ansprechend. Das Gewicht ist in Ordnung, ganz billig sind die Laufräder allerdings nicht. - Reinhard Hörmann -

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Weitere Impressionen vom Mavic Allroad Camp

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Alle Infos über das aktuelle Allroad/Gravel-Lineup (Laufräder, Reifen und Bekleidung) findest du auf der Mavic Homepage.

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Sind die Mavic Allroad Pro UST Disc Laufräder der neue Stern am Gravel-Himmel? Meiner Meinung nach JA - zumindest in Kombination mit der UST Technologie und den neuen 40 mm Yksion Allroad XL Reifen. Ein Wahnsinn wie die im Dreck rollen, dämpfen und auf nassem Untergrund picken.

 

Wer von euch fährt auch schon Tubeless am Gravelbike?

Bearbeitet von NoPain
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Ich wollte mir die "Patzerei" am eigenen Bike bis jetzt ersparen, aber ich hätte mir auch niemals gedacht, dass UST-Reifen soviele (Durch-)Schläge aushalten. Bin mir nur noch etwas unsicher, ob der 40er in unseren Breitengraden wirklich notwendig ist. Ich denke, der 35er wird reichen.
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Also der Testtruppe nach zu schließen, braucht man zum Graveln weite Hosen und haarige Beine*:D (und Frauen sind auch eher in der Unterzahl).

 

Wenn man tubeless fährt, ist das Reifenwechseln eher mühsam, oder? Also nachdem Mavic je nach Trail- und Wetterverhältnissen unterschiedliche Reifenbreiten vorschlägt, wie stellen sie sich das in der Praxis vor? Wahrscheinlich empfiehlt sich für häufiges Wechseln dann doch Schläuche?

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Also der Testtruppe nach zu schließen, braucht man zum Graveln weite Hosen und haarige Beine*:D (und Frauen sind auch eher in der Unterzahl).

 

Wenn man tubeless fährt, ist das Reifenwechseln eher mühsam, oder? Also nachdem Mavic je nach Trail- und Wetterverhältnissen unterschiedliche Reifenbreiten vorschlägt, wie stellen sie sich das in der Praxis vor? Wahrscheinlich empfiehlt sich für häufiges Wechseln dann doch Schläuche?

 

Wie ein Reifenwechsel bei tubeless zu erfolgen hat, sollte ja bekannt sein.

Was Mavic vorschlägt muss ja nicht der heilige Gral sein. Man muss sich halt einen Reifen aussuchen, der am ehesten das eigene Anforderungsprofil abdeckt. Diesen habe ich für mich im G One gefunden. Klar kommt der zB bei Matsch an seine Grenzen,

da muss ich aber dann auch nicht unbedingt lang fahren.

Mavic stellt sich das eben klamottentechnisch so vor und was sollen die Teilnehmer bei so einer Werbeveranstaltung dann eben anderes fahren :D

Bearbeitet von zett78
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Solange du keine Gravel-Rennen mit dem absolut optimalen Material bestreiten willst, denke ich, dass ein Reifen-Kompromiss vollkommen ausreicht. Der 30er für viel Asphalt und festen Schotter... egal ob nass/trocken. Der 40er für ärgste Bedingungen, wie tiefster Morast, grobes Geröll, Steinstufen, etc.

 

Vermutlich ist der 35er in unseren Breitengraden das Maß der Dinge, aber sie hatten noch keine Reifen mit. Wie geschrieben, die sollen im Juli kommen.

 

Reifenwechseln ist natürlich etwas mühsamer, weil man Felge und Reifen mit einem Fetzen putzen muss und man sollte es definitiv irgendwo im Freien und nicht im Vorzimmer machen. Unterwegs, im Falle einer Panne, könnte ich natürlich gerne drauf verzichten, ist aber keine große Affaire. Tim Johnson musste gleich zweimal ran, am Tag 1 und Tag 2... was mich aber nicht wunderte, denn er hat sich dermaßen mit dem Bike aufgeführt, dass mich auch ein Rahmen- oder Felgenbruch nicht erstaunt hätten.

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Coole Geschichte...Die Klamotten gefallen mir extrem gut. Auch zum Biken sicher gut geeignet.

 

Was mich bei solchen Storys immer interessiert. Dürft ihr die Klamotten eigentlich behalten nach dem Test ?

 

lg

Tom

 

Ja, Klamotten, Helme und Schuhe eigentlich immer. Aber ganz ehrlich, ich hab soviel Zeug zu Hause liegen, dass ichs privat nur dann anziehen würde, wenn sie wirklich gut wären. Und die Mavic Teile sind saugeil. Werdet ihr also wohl noch öfters zu Gesicht bekommen. ;-)

 

Die Bibs sind ein Meilenstein. Eignen sich bestimmt auch zum stilvollen MTB und Citybiken.

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Baggy und Gravel ist mir zuviel USA - gehört viel mehr zum RR als zum Bike, ich find es scheincool..

 

Wie dem auch sei. Die beiden Tage hatten mit Rennrad nicht viel gemein.

 

 

Zitat Velomotion

Auch wenn ich es anfangs nicht geglaubt hatte, wir nahmen zwischendurch sogar einige waschechte Singletrails unter die Räder. Gemeinsam mit CycloCross Profi Tim Johnson startete ich in den ersten echten Trail und in mir schlich sich die sanfte Frage ob das, was wir hier tun wirklich noch Graveln ist oder ob wir eher mit dem Gravelbike Enduro fahren. Der Mavic Allroad Pro hat auch diesen Härtetest mit Bravour bestanden.
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