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buchreferat: 19es Jhdt.


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1. Begriffserklärung

 

2. Die literarische Romantik in Deutschland

a.) Frühromantik

b.) Hochromantik

c.) Spätromantik

 

3. Geistesgeschichtliche Grundlagen

a.) Religion und Philosophie

b.) Naturwissenschaft und Medizin

c.) Geschichte und Politik

 

1. Kunst- und Dichtungstheorien

a.) Lyrik

b.) Drama

c.) Erzählprosa

 

5. Ausklang und Nachwirkung der Romantik

 

1. Begriffserklärung

 

Romantik (Literatur)

 

Der Begriff leitet sich vom altfranzösischen romanz, romant oder roman

her, der ursprünglich alle in der Volkssprache (lingua romana) verfaßten

Schriften, vor allem aber den höfischen Versroman bezeichnete. Später

wurde er gebräuchlich für alle (in Versen oder Prosa verfaßten)

"Romane". (Microsoft® Encarta ® 98 Enzyklopädie.)Seine Bedeutung im

allgemeinen Sinn lautet: von Gefühl und Phantasie geleitetes Verhalten

oder eine stimmungsvolle Umgebung oder Situation. Ursprünglich

bedeutete er aber: übertrieben, zügellos, phantastisch. Im

Sprachgebrauch der Romantik kann es aber auch "nichtklassisch" bedeuten.

Zwischen 1810 und 1850 setzte sich dann Romantik als Epochenbegriff

durch.

 

2. Die literarische Romantik in Deutschland

 

a.) Frühromantik (1795-1804)

 

Die Frühromantik hatte ihren Ursprung in der Stadt Jena, die zum

Herzogtum Sachsen Weimar gehörte. In den letzten Jahren des 18.

Jahrhundert taten sich dort die Brüder August Wilhelm und Friedrich

Schlegel, Friedrich Wilhelm Schelling und die beiden Dichter Ludwig

Tieck und Novalis zusammen. Sie wollten ihr Leben anders gestalten als

die "philisterhaften Bürger". Dies wollten sie aber nicht nur durch ein

neues Kunstprogramm, sondern auch durch die Emanzipation der Frau

erreichen.

Die Dichter der Frühromantik ließen sich stark von der Wissenschaft

leiten und lehnten sie nicht, wie die Stürmer und Dränger, von denen sie

stark beeinflußt wurden, ab.

Einige Dichter der Frühromantik waren sehr mit einem feinen Gefühl für

andere Sprachen und Kulturen begabt. Deshalb übersetzten sie eine Menge

literarische Werke aus dem Portugiesischen, Spanischen oder

Italienischen ins Deutsche z. B. (Don Quijote 1799-1801). Diese Arbeit

hatte bei den Lesern hohes Ansehen, denn nun konnten sie sich endlich

einen Einblick in ausländische Kulturen verschaffen.

Das Publikationsorgan der Frühromantik war die Zeitschrift "Athenäum".

Sie war sozusagen das Sprachrohr der Romantiker.

 

b.) Hochromantik (1805- 1814)

 

Als das "Heilige Römische Reich Deutscher Nation" zusammengefallen war,

hatten die Romantiker wieder ein neues Ziel. Der anfangs revolutionäre

Aufschwung der Frühromantik wurde gestoppt, und die Hochromantiker

wandten sich nun eher der altdeutschen Sprache und Literatur zu. Sie

konzentrierten sich auf die Tradition des Deutschen Reiches, dessen

Kennzeichen das Kaisertum, Rittertum, die gotische Kunst und christliche

Frömmigkeit waren. "Die Geschichte wurde zum geistigen Zufluchtsort

aller Personen, die mit der Gegenwart unzufrieden waren und sich durch

die allgemeinen politischen Entwicklungen in ihrer Existenz bedroht

fühlten.". (Zusammenfassung: Romantik /Internet )

Achim von Arnim und Clemens Brenato wollten wieder den deutschen

"Volksgeist" und seine schöpferischen Kräfte, durch die Sammlung von

Märchen, Sagen, Volksbüchern und Liedern wecken. Und so gaben sie eine

Sammlung von Volksliedern unter dem Titel "Des Knaben Wunderhorn"

1805/06 heraus. Dadurch sollte sich dann ein Zusammengehörigkeitsgefühl

der Deutschen einstellen, mit dem man sich von dem Französischen Einfluß

abschirmen sollte.

 

c.) Spätromantik (1815-1835)

 

"Der Widerspruch zwischen der Sehnsucht nach Poesie und der Prosa des

bürgerlichen Alltags prägte noch einmal im romantischen Sinne nach 1820

veröffentlichte Dichtungen, z. B. von Joseph von Eichendorff, den man

der Spätromantik zuordnet, der aber im Bewußtsein der späteren Leser der

′romantischste′ Dichter geworden ist." (Grundlagen - Stile - Gestalten

der deutschen Literatur S.248)

Der Mittelpunkt der Spätromantik war Berlin geworden, denn dort wurde im

Jahre 1810 die Universität eröffnet und es zog viele Gelehrte dort hin.

Hier wirkten E. T. A. Hoffmann, Adelbert von Chamisso, Friedrich de la

Motte Fouqué u. a. . Hoffmann ist von diesen genannten wohl der

Bekannteste. Er bevorzugte oft das Doppelgänger Motiv und beschrieb das

Wunderbare im Alltag in seinen Romanen und Erzählungen. Er war es auch

der durch die Begründung der Kriminalgeschichte die romantische Ironie

auf den Höhepunkt brachte. Unter romantischer Ironie ist das Bewußtsein

des Autors zu verstehen von der Unvereinbarkeit von Ideal und

Wirklichkeit.

 

3. Geistesgeschichtliche Grundlagen

 

Das geistesgeschichtliche Fundament der Romantik war eine Strömung gegen

den Rationalismus (Geisteshaltung, die das rationale Denken als einzige

Erkenntnisquelle ansieht.) und Erkenntnisoptimismus der Aufklärung. Sie

gewann aber mit der Zeit immer mehr transzendentalphilosophische

(übernatürlich, übersinnlich) und okkulte Züge. Vorbereitend für diese

Strömung wirkte in Deutschland die Gefühlskultur der Empfindsamkeit und

des Pietismus. "Die der Romantik unmittelbar vorausgehende Epoche des

Sturm und Drang bereitete mit ihrem Genieideal den Boden für die

subjektivistische (ichbezogene)Weltsicht und einen differenzierten

(vielschichtig; tiefgehend) Individualitätsbegriff

(Persönlichkeitsbegriff)." (Encarta 98)

 

 

a.) Religion und Philosophie

 

"Charakteristisch für die romantische Philosophie war die Gegenposition

zum mechanistisch - rationalistischen* Welt- und Menschenbild der

Aufklärung, die, wie Julien Offroy de la Mettrie in seiner Schrift

L′homme - machine (1748, Der Mensch eine Maschine), zu extremen

Standpunkten vorgedrungen war." (Encarta 98)

Der Zweifel an der Erkenntnissicherheit und das Bestreben nach magischen

Formeln führten, wie bei Johann Gottlieb Fichte oder Friedrich Wilhelm

von Schelling, zwangsläufig in den Grenzbereich zum Religiösen.

Als Fichte weiter über die Sittenlehre Immanuel Kants nachdachte, fiel

ihm ein neues System ein. In diesem System stand das absolute, sittlich

freie und schöpferische Ich im Mittelpunkt (Wissenschaftslehre, 1794).

In seinem ersten Hauptwerk (Ideen zu einer Philosophie der Natur, 1797)

betonte Schelling, daß Geist und Natur eine Einheit bilden. Seiner

Meinung nach war der unsichtbare Geist die Erscheinungsform der

beseelten Natur. Die beseelte Natur wiederum war eine fortschreitende

Selbstentäußerung des Geistes. Seine Behauptung, daß die Kunst die

höchste Gestaltungsform des Irdischen sei, hatte viele Ähnlichkeiten mit

Fichtes unbeweisbarer Annahme von der Freiheit des Künstlers, der sich

nach Lust und Laune spielerisch - ironisch mit den endlichen und

unendlichen Erscheinungsformen des Seins auseinandersetzen kann. Aber

die Umdeutung des Endlichen in Unendliches oder des Gewöhnlichen in

Geheimnisvolles - oder umgekehrt - verlieh der romantischen Philosophie

einen Zug ins Paradoxe und Fragmentarische (Unvollendete). Dieser Ruf

wurde aber durch die Alldurchdrungenheit oder gegenseitige Abhängigkeit

der Elemente in der Schöpfung wieder ausgeglichen.

Charakteristisch ist aber auch der Wunsch nach Vermischung der

verschiedenen Sinnesbereiche.

Diese Idealphilosophie machte sich auch, der bedeutendste romantische

Theologe, Friedrich Schleiermacher, zu eigen. Seiner Meinung nach war

der Kernpunkt der Religion das Gefühl des Individuums, mit der gesamten

Schöpfung im Einklang zu stehen und das Unendliche zu spüren. Diese

Ansicht stimmte auch mit Goethes pantheistischer Weltansicht überein und

rückte den Gesichtspunkt des religiös - sittlichen Handelns in den

Mittelpunkt.

*Vernunft in den Mittelpunkt stellt, u. alles Denken u. Handeln von ihr

bestimmen läßt

 

b.) Naturwissenschaft und Medizin

 

Die Entwicklung zum Übernatürlichen und Okkulten prägte auch die

Naturwissenschaft, die unter dem Einfluß der transzendentalen

Philosophie stand.

Eines der wichtigsten Werke waren die "Nachtseite der

Naturwissenschaft", das 1808 von Gotthilf Heinrich Schubert geschrieben

wurde. Mit der "Nachtseite" war aber nicht das Geheimnisvolle gemeint,

sondern das Unbekannte. "Schubert zeigte die Mängel der

rationalistischen Wissenschaft auf und setzte u.a. seine Theorie des

"kosmischen Fluidums" (Wirkung) dagegen, das alle Wesenheiten

durchdringe und so das Unsichtbare im Sichtbaren faßbar machte."

(Encarta 98)

 

Auch die Medizin hatte ein Interesse an den parawissenschaftlichen

Grenzphänomenen. Durch die begründete Theorie des "animalischen

(tierisch; triebhaft) Magnetismus" von Franz Anton Mesmer erfuhr die

Medizin eine höchst populäre Ausprägung. Doch diese Theorie streifte

schon fast die Grenzen der Scharlatanerie.

Der Freund von E. T. A. Hoffmann, David Ferdinand Koreff, wurde mit

"magnetischen Kuren" zu einem der berühmtesten Modeärzten der oberen

Gesellschaftsschicht. Diese "magnetischen Kuren" könnten die Vorläufer

der Hypnotherapie sein.

 

Wenn man diese Vermischungen von Wissen und Glauben, Religion,

Wissenschaft und Philosophie einmal über einen langen Zeitraum

betrachtet, kann man feststellen, daß dies nur zur

Orientierungslosigkeit der Bevölkerung führte. Viele Leute, die den

Durchblick verloren hatten, schlossen sich nun wieder der katholischen

Kirche an.

 

c.) Geschichte und Politik

 

"Die Romantik entstand in der Umbruchphase der feudalen zur bürgerlichen

Gesellschaft und bedeutete einen entscheidenden Schritt in der

Entwicklung bürgerlichen Selbstbewußtseins." (Encarta 98) Aber die

Romantik war anders als die vorausgehende Generation des Sturm und

Drang, denn ihr fehlte das Aggressiv - Gesellschaftskritische. Das

Geschichtsbild der Romantiker - vor allem aber der Spätromantiker -

gründete auf die idyllische Sicht des Mittelalters mit dem deutschen

Kaiserreich als letzter funktionsfähiger, homogener Staats- und

Sozialeinheit. Die drei wichtigsten Strömungen der Zeit waren neben

Goethes "Wilhelm Meister" und Fichtes Wissenschaftslehre auch die

Französische Revolution.

 

"Große Aufmerksamkeit beanspruchte das Thema Europa, z. B bei Novalis

(Die Christenheit oder Europa, 1799) oder Joseph Görres (Europa und die

Revolution, 1821). Zu dem löste der Kampf gegen Napoleon I. eine Flut

patriotischen Schrifttums aus, z. B. "Geist der Zeit" (1806-1818) von

Ernst Moritz Arndt und "Der Rhein, Deutschlands Strom und Deutschlands

Grenze" (1813) u. a.

 

4.Kunst- und Dichtungstheorien

 

Die Kerngedanken der romantischen Welt- und Kunstanschauung waren die

Prinzipien der Universalität und der Assimilation (Angleichung;

Anpassung). (Encarta 98) Im 116. Athenäums - Fragment wird als

Voraussetzung der "Universalpoesie" die "Willkür des Dichters" genannt.

Diese duldet aber kein Gesetz über sich, er kann sozusagen schreiben und

dichten wie er es für richtig hält. Die Persönlichkeit des Künstlers ist

etwas Besonderes, sie nimmt nämlich synästhetisch die facettenreiche

Welt in sich auf und stellt sie dann, durch einen schöpferischen Prozeß

wieder dichterisch ausgeschmückt, dar. Daran knüpfte sich der Wunsch,

die getrennten Gattungen durch eine "progressive Universalpoesie" zu

vereinen und mit Philosophie, Religion und Kunsttheorie in Beziehung zu

bringen.

 

Stimmung und Erlebnis und manchmal Traumerfahrungen standen im

Vordergrund, dies war genau der Gegensatz zu einer rationalistischen

Dichtungsauffassung. Der Roman blieb aber bei den Romantikern eine

Ausnahme, obwohl der Nuancenreichtum ihnen entgegenkam. Die Dramatik,

die an sich ereignisbetont ist, litt unter der Verschmelzung von Epik,

Drama und Lyrik. Aus diesem Grunde war sie auch schwach ausgeprägt. Die

bedeutendsten Leistungen erbrachte die Romantik auf dem Gebiet der

Lyrik. Die wichtigsten Schriften der Romantik sind die von Friedrich

Schlegel "Über Goethes Meister" (1798), die Athenäum - Fragmente (1798)

und Gespräch über die Poesie (1800).

 

Die theoretischen Ansätze und Werke der romantischen Dichtung gaben auch

der Kunst und Musik starke Impulse, z. B. das Naturempfinden und die

Märchenmotive. Einige wichtigen romantischen Maler und Musiker waren,

Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Franz Schubert und Felix

Mendelssohn. Aber einer, nämlich unser Hoffmann war etwas Besonderes, er

schrieb nämlich nicht nur, sondern war auch Musiker und Zeichner.

 

a.) Lyrik

 

Die romantische Lyrik stand im Spannungsfeld einer am Volkslied

orientierten Schlichtheit und höchster sprachlicher Virtuosität

(Meisterhaftigkeit). Zu der von Herder eingeleiteten und von Arnim und

Brenato fortgeführten Rückbesinnung auf Volkslied und Volksdichtung

traten Einflüsse der u. a. von Goethe begründeten Erlebnis- und

Naturlyrik sowie als spezifisch romantische Elemente ein mystisch

erfahrenes Christen- und idealisiertes Künstlertum. (Encarta 98)

Zu den ersten bedeutendsten Werken gehören Novalis′ Geistliche Lieder

(1799) und seine Hymnen an die Nacht (1800). Edward Young verband seine

philosophischen Betrachtungen mit dem unheimlichen Reiz der

Friedhofsszenerie. Edward Young gilt mit seinem Werk "Night Thougts"

(1742-1745) zu dem Vorläufer der Schauerromantik. Bei Novalis ist das

anders. Er ging von einem poetisch - idealisierten Bild des Nächtlichen

aus, in dem der Tod in begieriger Hingabe und als neues Leben im

christlichen Sinne erfahren wurde.

 

Die Lyrik wurde volkstümlich durch Ludwig Uhland (Gedichte, 1815)

Eichendorff (Gedichte, 18379), Wilhelm Müller (Die schöne Müllerin,

18219 u. a. . Während bei Eichendorff das Naturerlebnis überwog, schrieb

Chamisso zum ersten Mal über soziale Themen (Die alte Waschfrau).

 

b.) Drama

 

Im Mittelpunkt in der Dramen von A. W. Schlegel (Ion, 1802) und

Friedrich Schlegel (Alarcos, 1802) stand das antike Vorbild. Bei Ludwig

Tieck (Der gestiefelte Kater, 1797; Leben und Tod der heiligen Genoveva,

1800 u. a.) war das anders; er orientierte sich an Shakespeare und an

der Integration (Vereinigung) von Lyrik und Epik. Romantisch -

phantastische Züge trugen die Dramen von Kleist (Das Käthchen von

Heilbronn, 1808). Er war auch einer der ersten, der das moderne

Lustspiel begründete. Andere wieder, wie Zacharias der sich an Schiller

orientierte, repräsentierte die romantische Schicksalstragödie (Der

vierundzwanzigste Februar, 1810) und dramatisierte die germanische

Vorzeit und die deutsche Geschichte (Das Kreuz an der Ostsee, 1806).

 

c.) Erzählprosa

 

Friedrich Schlegel schreibt in seinem Brief über den Roman, daß alles

das romantisch ist, was "einen sentimentalen Stoff in einer

phantastischen Form", darstellt. Diese Vorstellung prägte das Bild der

romantischen Erzählprosa. Als Vorbild galt Goethes Roman "Wilhelm

Meisters Lehrjahre" (1795/96) und die "Glückseligen Inseln" (1787) und

"Ardinghello" von Wilhelm Heinse. Die Frühromantiker hatten andere

Vorbilder. Sie folgten nämlich dem Bildungs- und Entwicklungsroman. Aber

die Einfügen von Gedichten und Liedern oder erzählenden Binnentexte

beeinträchtigte häufig das Ergebnis und der Roman erhielt wenig

Bedeutung, ähnlich wie bei den Dramen.

 

Der Schauerroman, machte hierbei eine Ausnahme, z. B. das Buch von E. T.

A. Hoffmann "Die Elixiere des Teufels" (1815-1816). Auch die romantische

Novellistik war phantastisch geprägt. Sie lehnte sich an das Vorbild der

Volksmärchen an, wie Tiecks "Der blonde Eckbert" (1797) und Eichendorffs

"Aus dem Leben eines Taugenichts" (1826). Oder aber sie bewegte sich im

Bereich der unheimlichen Alltagswelt, wie die "Nachtstücke" (1816) von

E. T. A. Hoffmann. Mit seinem Werk "Der Goldene Topf" schuf Hoffmann ein

romantisches Kunstmärchen, "in dem sich übernatürliche Elemente mit

Gesellschaftssatire und kunstphilosophischen Betrachtungen mischen".

(Encarta 98)

 

Ein populäres Verfahren war die Einbindung mehrere Erzählungen und

Novellen in einen erfunden Erzählrahmen. In diesem Rahmen wurden

poetologische, kunsttheoretische und andere Fragen im Zusammenhang mit

den Binnentexten diskutiert. Als Vorbild für Tieck ("Phantastus", 1812 -

1816) und Hoffmann ("Die Serapionsbrüder", 1819-1821) waren lange Zeit

Boccaccios "Decamerone" (1348-1353) und "Goethes Unterhaltungen

deutscher Ausgewanderter" (1794-1795). "Vor allem bei Hoffmann standen

phantastisch - transzendentale Phänomene als Manifestation (Kundgebung

oder Sichtbarmachung) eines "höheren Seins" durchweg im Zusammenhang mit

der Suche nach Welterkenntnis und der Vervollkommnung des Menschen im

Kunstwerk." Encarta 98

 

5. Ausklang und Nachwirkung der Romantik

a.) Ausklang

 

Die Romantik endete größten Teils mit der Unterwerfung unter den

restaurierten Absolutismus des Staats und der Kirche. Doch die

Spätromantik blieb bis 1830 schöpferisch tätig. Aber es erwies sich als

undurchführbar Poesie und Realität sich durchdringen zu lassen, da die

wirtschaftliche, politische und soziale Wirklichkeit immer mächtiger

wurde. Der nachfolgende Realismus mußte sich von der Romantik trennen,

weil das neue Zeitalter des Liberalismus und der Demokratie die

Herrschaft der Poesie nicht mehr zuließ.

 

b.) Nachwirkung

 

Die Romantik brachte das Gedankengut der Aufklärung mit den

tranzendentalphilosophischen Ansätzen, in denen sich die Philosophie des

deutschen Idealismus vollendete, in Verbindung, und damit bereicherte

sie die Ausdrucksart von Dichtung, Kunst und Musik. Aber sie regte auch

das Interesse an der deutschen Geschichte, besonders am Mittelalter an,

und dadurch entstanden "erste systematische Forschungen auf den Gebieten

der Geschichtswissenschaft (Leopold von Ranke), Germanistik (Jakob und

Wilhelm Grimm), vergleichenden Sprachwissenschaft (Jakob Grimm),

Romanistik (Friedrich Christian Diez), Religionsgeschichte (Görres,

Johann Jakob Bachofen) und Rechtsgeschichte (Friedrich Karl von Savigny,

Bachofen)." Encarta 98

 

Der zunächst politische Horizont der Romantik wich in den

Befreiungskriegen endgültig einem national - konservativen

Staatsverständnis.

Andererseits wirkten viele kunsttheoretische Innovationen (Entwicklung

neuer Ideen), wie z. B. das Prinzip des Gesamtkunstwerks, auf die

folgenden Generationen (Thomas Mann, Richard Wagner). Innerhalb der

Dichtung fand die Romantik starken Nachhall im Symbolismus und

Surrealismus (Traumhaft, Unbewußte versucht darzustellen), sowie in

zahlreichen neuromantischen Strömungen.

 

Literatur: "Romantik (Literatur)", Microsoft ® Encarta ®

98 Enzyklopädie. © 1993- 1997 Microsoft

Corporation. Verfasser: Joachim Nagel

Brockhaus Enzyklopädie

Meyers Enzyklopädisches Lexikon

(Internet) Zusammenfassung: Romantik

Blickfeld Deutsch Peter Mettenleiter/ Stephan Knöge

(Hrsg.) Oberstufe Sch

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Eichendorffs, "Aus dem Leben eines Taugenichts" (1826) ist wunderbar zu lesen, lehnt sich eher an die volkstümliche Erzählweise an, ist also für nicht Bücherfanatiker leicht zu lesen und nicht so ein Schulwerk.

 

Und im Internet findest x fertige Referate dazu, würds allerdings wirklich lesen, zahlt sich aus. Wobei ich bin da kein Kriterium ...

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Was denn genau für ein Buch?

 

Philosophie, wissenschaftlich, künstlerisch, kulturtheoretisch oder einfach nur so ein Buch zur "Unterhaltung"

 

Für die "leichte" Version würde ich Poe empfehlen. (Vielleicht die Abenteuer des Arthur Gordon Pym http://www.daswillichwissen.de/Edgar_Allan_Poe )

 

oder etwas von Louise Otto Peters...zeigt sehr schön die Revolutionen die stattfinden im Kontext.

 

Ich finde ja sehr schön: Victor Hugo: Der Glöckner von Notre Dame.

 

Politisch ist K. Marx sicher eine gute Wahl. Als Jahrhundert das in einer Vielzahl von Manifesten endet ist sicher das Kommunistische Manifest ein politischer, sprachlicher und auch kultureller Meilenstein.

 

Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl - von C. Darwin ist auch ein Dauerbrenner, aber am besten in Kombination mit verschiedenen Schriftwechseln und Kommentaren zur Zeit, die zeigen, warum er 22 Jahre gebraucht hat um sich zu trauen das zu veröffentlichen (unter Druck)

 

so in etwa sieht so eine Sammlung aus, das 19. ist recht spannend.

Wenn Du präzisieren kannst was Dir Spass macht, kann man bestimmt noch etwas ausgefalleneres finden.

:l:

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Original geschrieben von adal

Eichendorffs, "Aus dem Leben eines Taugenichts" (1826)

 

Ich fad das Buch recht fad und auch inhaltlich falsch. Romantischer Unfug halt. ;)

Nicht zu vergleichen mit den absoluten Meisterwerken, die deutschsprachige Schriftsteller Anfang bis Mitte des 20 Jahrhunderts hervorbrachten.

 

 

Wenn's eine Buch aus dem 19. Jh. sein soll:

 

"Der Revisor" von Gogol wäre mein Tip.

Oder, wenn Gogol zu früh lebte: "Der Idiot" von Dostojewskij.

 

Der "Der Glöckner von Notre Dame" ist auch super. Schon alleine, weil das eine sehr aktuelle Geschichte ist. Aber das ist eigentlich bei jedem guten Buch so.

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Original geschrieben von Tyrolens

Ich fad das Buch recht fad und auch inhaltlich falsch. Romantischer Unfug halt. ;)

Nicht zu vergleichen mit den absoluten Meisterwerken, die deutschsprachige Schriftsteller Anfang bis Mitte des 20 Jahrhunderts hervorbrachten.

 

 

Wenn's eine Buch aus dem 19. Jh. sein soll:

 

"Der Revisor" von Gogol wäre mein Tip.

Oder, wenn Gogol zu früh lebte: "Der Idiot" von Dostojewskij.

 

Der "Der Glöckner von Notre Dame" ist auch super. Schon alleine, weil das eine sehr aktuelle Geschichte ist. Aber das ist eigentlich bei jedem guten Buch so.

 

Inhaltlich falsch? Das ist ein Märchen ... daher kanns auch kein Unfug sein.

 

Der Revisor ist eher zeituntypisch, schwer lesbar (Drama) und eine Kopie, der Idiot für Schüler viel zu umfangreich, schwierig und vielschichtig. Da brauchst ein Semester für eine ordentliche Vorbereitung.

 

Aber der bessere Roman ists ohne Zweifel ...

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Original geschrieben von adal

Inhaltlich falsch? Das ist ein Märchen ... daher kanns auch kein Unfug sein.

 

Auch Träume und Märchen haben eine Moral. Glaub´ ich halt.

 

 

Der Revisor ist eher zeituntypisch, schwer lesbar (Drama) und eine Kopie, der Idiot für Schüler viel zu umfangreich, schwierig und vielschichtig. Da brauchst ein Semester für eine ordentliche Vorbereitung.

 

Aber der bessere Roman ists ohne Zweifel ...

 

So schwer lesbar kommt der mir nicht vor. Ist aber sicherlich individuell. Für einen 17 jährigen sicher schaffbar und auch wenn`s ein paar Wochen dauert - der Gewinn im Vergleich zur Standard-Schülerliteratur wäre enorm.

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also wirklich eine saublöde anmerkung, aber es sollte wirklich nicht allzu dick sein (hoffe bücherwürmer verstehen das nicht falsch.....kein buch wird normal nach der dicker bzw. seitenzahl ausgesucht)...... aber ich habe ja auch noch andere sachen um die ich mich in der schule kümmern muss!!! :rolleyes: muss auch eine facharbeit in deutsch schreiben....alles nicht so einfach!! :s:
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...dann scheint mit E.A. Poe gar nicht so schlecht. - ist ziemlich kurzweilig.

 

Die Abenteuer der A. G. Pym hat so ca 200 seiten kleines Taschenbuch und wenn Du Deinen Lehrer breitschlagen kannst, dann machs über das Pendel - ist eine Kurzgeschichte - gibts in einem kleinen Sammelband - heisst die Grube und das Pendel - 4 Kurzgeschichten oder so...

 

...oh, da hab ich noch was gefunden:

http://www.poedecoder.com/Qrisse/bioindex.html

http://www.poedecoder.com/Qrisse/works/pit.html

http://www.poedecoder.com/Qrisse/works/pym.html

ich weiss, es ist die Deutschstunde, aber auf Englisch ist Poe wirklich noch mal um einiges besser!

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Original geschrieben von adal

Eichendorffs, "Aus dem Leben eines Taugenichts" (1826)

Ich seh in diesem Werk auch einen Klassiker der Romantik, ist sehr interessant, da man all die typischen Motive und Charakteristika der Romantik darin wiederfindet, wenn man was spannendes sucht -naja, aber es hat ja auch nur a paar Seiten!

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