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Simplon Razorblade 29 III

Simplon Razorblade 29 III

22.04.19 20:29 25.990Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Auch in Vorarlberg weiß man, wie eine schnelle XC-Rennfeile auszusehen hat. Kette Rechts mit dem neuen Simplon Razorblade.22.04.19 20:29 27.066

Simplon Razorblade 29 III

22.04.19 20:29 27.06616 Kommentare Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Erwin Haiden
Auch in Vorarlberg weiß man, wie eine schnelle XC-Rennfeile auszusehen hat. Kette Rechts mit dem neuen Simplon Razorblade.22.04.19 20:29 27.066

Was dem heimatverbundenen Rennradfahrer das Pavo, das ist dem Mountainbiker das Razorblade. Mit der Produktlinie hat Simplon einen wahren Dauerbrenner im Lineup. Für 2019 haben die Vorarlberger dem doch etwas in die Jahre gekommenen XC- und Marathon-Hardtail mehr als nur eine Frischzellenkur verpasst. Schon visuell hebt sich das neue Razorblade 29 gehörig von seinen Vorgängern ab. Tatsächlich haben die Österreicher an so gut wie allen Stellschrauben gedreht. Was geblieben ist? Tja, aus schwarzem Gold ist der Rahmen, 100 mm Federweg liefert die Gabel und starr ist das Heck.

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Mancher mag über die optische Annäherung zu dem einen oder anderen Konkurrenten murren, doch hinter den sich ähnelnden Rohrformen am Sektor der High-End Hardtails steckt ein schlaues Konzept. Während die voluminösen Ausmaße von Steuerrohr, Unterrohr, Tretlager und Kettenstreben für Steifigkeit, Vortrieb und Spurtreue sorgen und dem Rahmen praktisch als Skelett dienen, sind Oberrohr, Sitzrohr und -streben deutlich schlanker geformt. Sie sollen einerseits nachgiebig für Komfort garantieren, andererseits dort helfen, Material und Gewicht einzusparen, wo es strukturell sinnvoll ist. Eine ausgeprägte „Finne“ im Übergang zwischen Tretlager und linker Kettenstrebe legt in puncto Verwindungssteifigkeit schließlich noch ein Schäuferl nach. Ansonsten glänzt das Razorblade mit cleanem Design ohne Ecken und Kanten.

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Weiter vorangetrieben und nebenbei innovativ anders gedacht wurde auch die Integration am 29er. So machte man sich beispielsweise gemeinsam mit Acros an die Entwicklung eines Steuersatzes. Dieser erlaubt, Bowdenzügen und Hydraulikleitungen direkt über die obere Steuersatzkappe in den Rahmen zu leiten. An dessen Unterseite schützt ein Lenkanschlagsbegrenzer das Oberrohr vor fatalem Kontakt mit Triggern und Schalthebeln. Die Leichtgängigkeit des Steuerlagers lässt sich mittels Madenschraube einstellen. Der Vorteil des Systems? Keine scheuernden Züge am Lack und vor allem zwei Bohrungen weniger im Rahmen, welche als potenzielle Bruchstellen struktureller Verstärkung und somit eines gewissen Mehrgewichts bedürfen.

Mit 27,2 mm Sattelstützenmaß geht man in diesem Bereich gemeinsam mit den filigranen Sitzstreben den Weg des Komforts. Im Konfigurator kann allerdings auch, so wie an unserem Testbike, eine Kind Shock LEV Integra mit 100 mm Hub gewählt werden. Entgegen manchem Konkurrenten lässt das Razorblade in seiner dritten Generation nach wie vor die Wahl zwischen 1- oder 2-fach Kurbeln. Wird ein 1-fach Antrieb verbaut, erlaubt die Umwerferaufnahme die Montage einer Kettenführung. An der Innenseite der Kettenstreben schützt ein kleines Aluminiumblech den Rahmen vor schlammig-steinigem Reifenkontakt.

Tech Specs

Rahmen: Razorblade 29 III, Red/ Black, Lenker: Simplon CARBON BAR 720
Größen: XS, S, M, L, XL Griffe: Simplon Shark Lock
Gabel: FOX 32 Stepcast 29" Performance Elite 100mm Sattelstüzte: Kind Shock LEV Integra 272, 100m Hub
Trigger: Sram XX1 Eagle 12-fach Sattel: Selle Italia X-LR FLOW
Schaltwerk: Sram XX1 Eagle Bremsen: Magura MT-8 Carbon HC, Rotor 180/180
Kurbel: Sram XX1 Eagle 32Z, 175 mm Laufräder: Simplon AXM24 -29 Boost
Kassette: Sram XX1 Eagle 10-50 Gewicht: 9,8 kg (Large)
Kette: Sram XX1 Eagle Preis: Testbike: € 5.719,00
Steuersatz: Acros Blocklock
Vorbau: Simplon ZERO II 70mm x -17°
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In Summe soll der Rahmen des Razorblade III 29 in Größe Large 1.000 Gramm auf die Waage bringen. Zusätzlich zum von uns getesteten Rad bietet Simplon allerdings ein nochmals überarbeitetes Razorblade III 29 SL an. Spezielles Carbon-Layup und höherer HiMod-Faseranteil sorgen dort für ein sensationelles Rahmengewicht von 850 Gramm. Damit braucht man sich auch vor den absoluten Leichtbauraketen keine Sekunde zu verstecken, mischt vielmehr selbst ganz vorne mit.

Gesamtgewicht, Ausstattung und somit den Preis bestimmt man bei Simplon traditionell selbst. Im Konfigurator gelingt der Einstieg zum Razorblade III 29 bereits ab € 2.999. Für das Topmodell 29 SL XTR werden dann mindestens € 5.899 fällig - dafür stoppt die Waage allerdings auch bei 8,5 kg. Etwas schwerer fällt hingegen unser Testexemplar aus. Das Razorblade III 29 XX1 Eagle zur Basis und im Konfigurator an der einen oder anderen Option gedreht, landen wir für ausgerufene € 5.719,00 bei 9,8 Kilo.

Geometrie

Größe: XS S M L XL
Sitzrohr (mm): 360 400 430 460 530
Oberrohr (mm) 560 595 605 625 645
Lenkwinkel: 69,5° 69,5° 69,5° 69,5° 69,5°
Sitzwinkel: 74° 74° 74° 74° 74°
Steuerrohr (mm): 90 90 100 115 130
Kettenstrebenlänge (mm): 425 425 425 425 425
Radstand (mm): 1058 1095 1106 1127 1148
Tretlagerabsenkung (mm): 65 60 60 60 60
Gabel A-C (mm) 506 506 506 506 506
Gabelvorbiegung (mm): 46 46 46 46 46
Überstandshöhe (mm): 697 731 757 781 834
Stack (mm): 607 602 612 626 640
Reach (mm): 386 422 430 446 462

Dafür gibt’s dann die edle XX1 Eagle mit wenig zurückhaltend güldenem Glanz an Kette und Kassette, einen 720 mm breiten Carbon-Lenker mit Simplon-Branding, unglaublich bequeme und schlanke Griffe (Simplon Shark Lock) und einen Alu-Vorbau aus gleichem Haus. Und auch die Alu-Laufräder mit klingender Bezeichnung AXM 24 stammen aus Vorarlberger Hand - oder tragen zumindest entsprechende Schriftzüge. Leider sind die Reifen nicht im Konfigurator tauschbar. Somit sorgen Schwalbes Racing Ray/Racing Ralph in 2.25“ für Bodenkontakt. Verzögert wird mit Maguras MT8, eine Kindshock LEV Integra 27.2 mit 100 mm Hub sorgt für mehr Bewegungsraum im Downhill. Ach ja, an der Front verrichtet selbstverständlich die leichte Fox 32 Stepcast 29" Performance Elite ihren Dienst - zwar mit Lenker-Remote, allerdings ohne Kashima-Factory-Bling.

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Geometrie

Kräftig modernisiert wurde auch die Geometrie des Razorblade. Entsprechend wurde das Oberrohr länger, das Sitzrohr kürzer und in seinem Winkel um ein halbes Grad steiler. Die Kettenstreben fallen nun 7 mm kürzer und das Steuerrohr durch die Bank eine Nuance niedriger aus. Über sämtliche Größen hinweg wuchs der Reach an (Large: 423 auf 446 mm) und reduzierte sich der Stack marginal (Large: 630 auf 626 mm). Passend dazu flachten die Ingenieure den Lenkwinkel um ein Grad auf nunmehr 69,5° ab. Insgesamt rollen die Hardtails dadurch sportlicher, mit langem Reach und kurzem Vorbau moderner und insgesamt abfahrtstauglicher auf Forstraßen und Trails.

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Aufgesessen

Größe Large mit 720 mm Lenker und auf -17° gedrehtem 70 mm Vorbau fühlen sich mit 180 cm und auf 74,5 cm Sitzhöhe Spot-on an. Im Sattel sitzt man sportlich, bekommt in Anstiegen gut Druck aufs Pedal und sitz in der Ebene trotz aller Sportlichkeit unverkrampft. So machen selbst Grundlageneinheiten am Hardtail Spaß. Apropos Ebene: Die Gravel-Welle mag mich jetzt vielleicht überrollen, aber mit echten Stollenreifen, breitem Lenker und dem Komfort einer Federgabel sind schnelle Hardtails wie das Simplon Razorblade für mich auch im Einsatz auf Flachlandschotter eine echte Alternative zur Anyroad/Gravel/Whatsoever-Fraktion. Klar, Mischbetrieb mit sehr viel Asphalt und Gegenwind mal ausgenommen.

Doch wer weder mit dem hippen Vollbart noch den Tubeless-Reifen, den smarten Gepäcklösungen oder dem Trend zu breiten Pneus in der Vorreiterrolle war, der könnte mit einem Hardtail nun endlich in erster Reihe stehen. Denn blickt man über den Großen Teich, dort hin, woher alle Trends zu kommen scheinen, sieht man nach und nach kurzhubige Federelemente an Gravel-Bikes. Dropper-Posts und Lenker mit mehr und mehr Flare unterscheiden sich kaum noch von Puch-Clubman Lenkern und 650b Reifen mit 42 bis 50 mm sind vom einstigen Rennrad fürs Gelände auch schon weit weg. Es könnte gut sein, dass in wenigen Jahren jemand erkennt, dass 29 x 2,25 viel schneller rollt, dass 100 mm Federweg einen guten Kompromiss aus Komfort, Sicherheit und Gewicht darstellen und dass flache Lenker im Gelände die Kontrolle deutlich verbessern. Wofür die hippen Graveler dann ihre hart verdiente Kohle wirklich ausgeben? Richtig, für ein flottes Race-Hardtail wie das Simplon Razorblade. Doch zukünftige Hirngespinste im Nebel der Marketingmaschinerie gehören eigentlich nicht hierher. Gut rollen, auch in der Ebene, das kann das Simplon aber trotzdem.

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Bergauf

Dass ein Rad wie das Simplon bergauf leichtfüßig voranstürmt, damit dürfte niemand hinter seinem Stein hervorzulocken sein. Doch über besagte Steine beginnt sich dann die Spreu doch vom Weizen zu trennen. Gerade in mittleren Steigungsgraden und bei moderater Geschwindigkeit lastet mitunter viel Gewicht am Sattel. Hier überzeugt das neue Simplon Razorblade trotz der konstruktionsbedingt wenig nachgiebigen Kindshock Dropper-Post mit sehr hohem Komfort, der auch mit mehr Druck auf den Beinen oder im Wiegetritt nicht schlechter wird. Vibrationen und kleine Schläge halten Reifen und Rahmen gut vom Körper fern. Offenbar hohe Steifigkeitswerte rund um Cockpit und Tretlager helfen im Wiegetritt und bei Tempoverschärfungen. Einzig bei sitzend getretenen hohen Wattzahlen kann man erahnen, woher der Rahmen einen Teil seines Komforts bezieht. Dann, aber wirklich auch nur dann ist rund um Sitz- und Oberrohr etwas Flex spürbar.

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Die Sitzposition an sich hält den unteren Rücken auch nach langer Winterpause schmerzfrei – für mich immer ein klares Zeichen einer guten Ergonomie, zumindest für meine Anthropometrie. Wird es steil und technisch, kann das Simplon ebenfalls überzeugen. Eine steigende Front wie am Vorgängermodell gibt es praktisch nicht mehr. Auch in grenzwertig steilem Geläuf – 50er Eagle Revier, sozusagen – verlangt die Front nicht nach übertriebener Gewichtsverlagerung. Richtungsänderungen und zusätzliche Hindernisse sind somit leicht zu bewältigen. Auch hinsichtlich der Traktion gibt es wenig zu beanstanden. Trotz der sehr leichten Übersetzung kann das Hinterrad mit sehr viel Gefühl belastet werden, Geländestufen und Wurzeln lassen sich so deutlich stressfreier bewältigen. Mancher mag sich vom Lenkanschlagsbegrenzer irritiert fühlen; im echten Fahrbetrieb macht sich dieser allerdings nur für wirklich versierte Piloten bei Radversetzereien bemerkbar. Der Rest der Radwelt profitiert einfach nur vom zusätzlichen Schutz des Oberrohrs.

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Detailansicht
Sportful Supergiara Bibshort
DetailansichtTatsächlich zu schade, um sie nur in die Gravel-Ecke zu drängen. Die Sportful Bib mit all ihren Taschen macht auch auf MTB-Touren eine gute Figur. //Hochwiderstandsfähiges Funktionsgewebe//Silikoniertes Gummiband am Bund//2 Netztaschen hinten//1 seitliche Tasche//Bib Shorts mit optimalem Muskel-Support für hervorragenden Komfort und Belüftung
+ Mehr Infos
Sportful Supergiara Jersey
DetailansichtPassend dazu gibt es auch ein Jersey mit sportlichem Schnitt und länger ausgeführten Ärmeln. Die Orangen Details sind aufeinander abgestimmt - Look good, feel good - feel good, ride good...//Stretch-Funktionsgewebe//Lasercut-Light-Funktionsgewebe//3 Taschen hinten + 1 größere Tasche//Reflektierender Streifen//Silikoniertes Gummiband am Saum//1 Tasche mit Reißverschluss//YKK Camlock-Reißverschluss
+ Mehr Infos

Bergab

Was bergab mit dem Simplon Razorblade möglich ist und was nicht, das liegt einerseits am Piloten, andererseits an den montierten Reifen. Stehend und mit abgesenkter Stütze bleibt mehr Bewegungsraum, als von üblichen Hardtails gewöhnt; die Front ist in weiten wie in engen Radien gut zu beherrschen und bricht auch auf losem Untergrund sehr kontrolliert weg. Auch bergab ist die Eigendämpfung des Rahmens sehr gut. Die Fußsohlen auf harten Carbonsohlen danken. Wurzelpassagen verlangen – wie bei jedem Hardtail auch – nach reduziertem Tempo, Anlieger und welliges Terrain animieren dank des zentralen Gewichts über dem Rad zum Pumpen und Spielen.

Die fein ansprechende und dennoch hoch im Federweg stehen bleibende Fox 32 SC tut ihr übriges zum Abfahrtsspaß. Allerdings sollte man, wechselt man zwischen mehreren Rädern, vor dem Gabel-Lockout auf der Hut sein. Dessen Fernbedienung sitzt nämlich dort, wo bei vielen anderen 1-by Rädern die Sattelstütze angesteuert wird. Die KS-Stütze wird am Simplon über dem Trigger zur Rechten bedient. In manch unachtsamen Momenten hat man aus Reflex so schneller die Gabel gesperrt, als einem lieb ist. Persönlich würde ich die Remote entfernen und das Cockpit so etwas aufräumen - aber das ist Geschmacksache.

Was auf den ersten Abfahrten gar nicht so sehr auffällt und nur im Wechsel zwischen Rädern hervorsticht, ist die Ruhe am Simplon. Die Kabelführung hat die Leitungen wirklich gut im Griff. Kein Scheuern, kein Klopfen, kein gar nichts. Tribut an die aggressive Position und vor allem den -17° Vorbau zahlt man in der Entlastung des Vorderrads. Zwar lässt sich dieses über Wellen leicht lupfen, zur Überwindung von Baumstämmen, für Bunnyhops und Co. benötigt das Vorderrad mit diesem Setup doch etwas mehr Überredungskunst und Nachdruck.

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Fazit

Simplon Razorblade III 29 XX1
Modelljahr: 2019
Testdauer: 2 Wochen
Preis: € 5.719,00
+ Steifigkeit und Vortrieb
+ am Zahn der Zeit
+ Geometrie
+ Komfort
+ großer Einsatzbereich
+ Verarbeitung
+ Konfigurierbarkeit
+ lautlose Kabelführung
o Preis
BB-Urteil: Lautlose Allzweckwaffe.


Subjektiv optisch eines der gelungensten Hardtails am Markt, steht das Simplon in seinem rot/schwarzes Kleid besonders stramm am Wegesrand. Dabei muss sich das Simplon Razorblade in seiner dritten Generation in keinem Aspekt vor seiner XC- und Marathon-Konkurrenz verstecken. Die Geometrie bleibt äußerst sportlich, der längere Reach in Kombination mit verkürzten Vorbauten sowie der flachere Lenkwinkel geben dem immer noch agilen Race-Hardtail deutlich mehr Laufruhe und Kontrolle bei höheren Geschwindigkeiten sowie in technischeren oder steilen Trails. Hier konnte das alte Razorblade bereits überzeugen, das neue legt nochmals eine ordentliche Schippe obendrauf. Deutlich besser als beim Vorgänger sind die Uphill-Skills des Razorblade III. Mit viel Gespür für das Vorderrad bahnt sich das Simplon seinen Weg selbst durch steilste Anstiege. Kehren und Hindernisse umschiffte es dabei bereitwillig. Steigende Front? Fehlanzeige.

Steifigkeit wie Komfort sind auf hohem Niveau, die Option einer absenkbaren Sattelstütze erweitert den Einsatzbereich. Mit flexender Carbonstütze wäre der Komfort im Sattel wohl nochmals deutlich höher. Schlaue Details wie der Lenkanschlagsbegrenzer oder die neue Kabelführung zeugen davon, dass man sich in Vorarlberg ernsthafte Gedanken um seine Produkte macht. Beeindruckend ist auch, für welch meditative Ruhe die interne Kabelführung selbst in ruppigen Abfahrten sorgt.

Ob nun mit dem leichten Razorblade SL oder, so wie das Razorblade III 29 XX1 im Test, mit dem „gewöhnlichen“ Razorblade-Rahmen als Basis - im Konfigurator lässt sich für fast jedes Budget und jeden Einsatzbereich ein Modell zusammenstellen.

  • Simplon Razorblade 29 III

also bei XC bike + Sportful Outfit darf man da noch mit federn auf den haxen fahren? Frage für einen Freund ...

 

Nachdem die Wäsche fürs Gravel ist, darf man alles ;). Wie Gili sagt, erwischen darf man sich halt nit lassen. Aber die Chaetophoben dürfen froh sein, dass ich mein Trikot anbehalten hab :devil:

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