×
Race Across America 2019

Race Across America 2019

17.06.19 11:33 12.336Text: PM, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Fotos: Lex Karelly, Team Meixner/Chris, Silke Kranz
Historischer sechster Sieg samt Triple von Christoph Strasser. Der Ausnahme-Athlet gewinnt in 8 Tagen 6 Stunden 51 Minuten.17.06.19 11:33 12.357

Race Across America 2019

17.06.19 11:33 12.35727 Kommentare PM, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Lex Karelly, Team Meixner/Chris, Silke Kranz
Historischer sechster Sieg samt Triple von Christoph Strasser. Der Ausnahme-Athlet gewinnt in 8 Tagen 6 Stunden 51 Minuten.17.06.19 11:33 12.357

Es ist vollbracht! Christoph Strasser nennt beim RAAM als erster Fahrer überhaupt drei Siege in Folge sowie den historischen sechsten Triumph insgesamt sein eigen. Im letzten Drittel musste der Steirer nochmal alles geben. Intensiver Dauerregen machten die Bedingungen beim längsten und härtesten Radrennen der Welt zur Hölle.

Der Jubel im Ziel war bei Christoph und seinem 12-köpfigen Team riesengroß. Und das obwohl ihm die Strapazen der vergangenen neun Tage ins Gesicht geschrieben standen. Vor allem die letzten drei Tage mit teils heftigen Regenfällen haben Spuren hinterlassen. „Ich bin der absolut glücklichste Mensch, dass ich diesen sechsten Sieg geschafft habe! Richtig gut geht es mir nicht. Es hat so viel geregnet in den letzten drei Tagen. Meine Füße sind total aufgeweicht. Es wird noch etwas dauern, bis ich wieder selbstständig ordentlich stehen kann. Einen kleinen Husten hab ich auch aufgerissen, aber ansonsten ist alles gut. Ich musste nach dem Ziel noch zur Dopingkontrolle. Danach werden alle feiern gehen - nicht alle, ich freue mich schon sehr auf mein Bett. Aber dafür meine Crew, die einen fantastischen Job gemacht hat“, sagte der Kraubather Strasser im Ziel.

  • Race Across America 2019Race Across America 2019
  • Race Across America 2019Race Across America 2019
  • Race Across America 2019

Insgesamt nur 9,5h Schlaf!

Sein neuntes RAAM mit einer Distanz von 4.940 Kilometern und 35.000 Höhenmetern ist damit Geschichte. Christoph benötigte bei einem der härtesten RAAMs aller Zeiten 8Tagen 6Stunden 51Minuten. "Diese Zeit wird voraussichtlich noch korrigiert, da wir wegen der vielen Umleitungen angeblich Zeitgutschriften bekommen. Insgesamt legte Christoph in den letzten neun Tagen 5 Schlafpausen und 7 Powernaps mit einer gesamten Schlafzeit von 9,5 Stunden ein. Am letzten Tag war es dann schon richtig hart nach den Appalachen, wo wir alle ziemlich gefordert waren, um Christoph in Krisenzeiten mit Aussetzern und Halluzinationen wieder rauszuholen", beschreibt Teamchef Michael Kogler.
 
Auf dem Weg zum zweiten Platz liegt der Slowene Marko Baloh, der bei Strassers Zieleinlauf rund 500 Kilometer Rückstand hatte. Der lange auf Platz drei liegende US-Amerikaner David Haase musste aufgeben. Auf Rang drei schob sich der Däne Jakob Olsen vor.

  • Race Across America 2019

Strasser in eigener Liga

Damit hat Christoph Strasser, der seit Jahren im Ultra-Radsport in einer eigenen Liga fährt, mit dem 6. RAAM-Sieg einen weiteren Meilenstein gesetzt: Im Vorjahr krönte er sich zum ersten österreichischen Meister im Ultra-Radsport, im Oktober 2017 schaffte er auf der Radbahn in Grenchen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 39,2 einen neuen 24h-Bahn-Weltrekord, er stellte 2015 einen neuen 24h-Straßenweltrekord in Berlin auf und ist mehrfacher 24h Zeitfahr-Weltmeister. Zudem gewann er viele Langdistanzrennen, wie auch das Race Around Austria. „Mein 1. Ziel vor diesem RAAM war, das Ziel gesund zu erreichen. Das gelang mir so halbwegs“, schmunzelte Strasser nach seiner Ankunft in Annapolis. „Die weiteren Ziele waren der Sieg und das Triple, was ich geschafft habe, und wenn möglich unter acht Tagen zu bleiben. Das war durch die große Hitze in den ersten beiden Tagen, die vielen Unwetter im Flachen, die Umleitungen und den Regenfällen in den letzten Tagen aber absolut unrealistisch. Ein richtig großer Dank an meine Crew, die fantastische Arbeit geleistet haben und der Teamgeist und Spaß waren überragend!“

  • Race Across America 2019Race Across America 2019Race Across America 2019
  • Race Across America 2019Race Across America 2019Race Across America 2019

Dr. Robert Url: „Übermenschliche Leistung“

Dr. Robert Url betreute Christoph in den letzten acht Tagen. Seine Bilanz fällt den Umständen entsprechend sehr zufrieden aus: „Grob gesundheitlich ist alles im Normbereich. Die von uns gemessenen Parameter sind in Ordnung. Die Müdigkeit war natürlich in den letzten Tagen sehr stark und auch die Koordination eingeschränkt. Christoph hat ein großes Rennen abgeliefert, da die Witterung in diesem Jahr mit großer Hitze, den Waldbränden, Überflutungen und massiven Regenfällen in den letzten Tagen extrem war. Er hat eine heldenhafte, übermenschliche Leistung geboten, vor der ich den höchsten Respekt habe!“ Zum Glück hat sich der Zustand seiner geschundenen Handflächen gebessert, dazu Dr. Url: „Wir haben in kurzen, trockenen Phasen die Handschuhe ausgezogen, um die Haut an der Luft zu trocknen. Sie wurden bis zum Schluss mit Vaseline eingeschmiert. Und seine Probleme mit den Füßen bekommen wir sicher auch bald wieder in den Griff!“

  • Race Across America 2019

Und die anderen?

Der zweite Steirer Markus Brandl fährt derzeit auf dem elften Platz. In der Nacht auf den 19. Juni hatte er starke Probleme, nach einer Schlafpause wieder in die Gänge zu kommen. Orientierungslos und nicht kommunikationsfähig, entschloss sich sein Team zu einer mehrstündigen Unterbrechung. In einem Motel wurden Schlaf und Energie getankt, danach machte sich der Rookie, motiviert von gelegentlichen Schoko-Portionen, wieder auf den Weg Richtung Annapolis.

Detailansicht
"Xandi" in action

Das Damenklassement wurde zwischenzeitlich durcheinander gewürfelt, Daniela Genovesi führt mit nur 30 km Vorsprung auf Leah Goldstein (overall 7. und 9.). Noch knapper, wenngleich von der Spitze deutlich abgeschlagen, ist der aktuelle Kampf um Platz 3: Die vormals Führende Lisa Pulver verteidigt momentan nur noch ein Polster von 16 km auf die Österreicherin Alexandra Meixner. Diese wiederum scheint, nachdem sie ihr ursprüngliches Ziel von "sub 11" ad acta legen musste, wieder guter Dinge: "Ohne Schmerzen" und durchaus zum Scherzen aufgelegt gab sie der RAAM-Crew unlängst ein Interview.
Und dann ist da noch das Team Alpha Tischlerei Grömmer. Das länderübergreifend (AUT/GER) zusammengestellte Quartett führt mit komfortablen 240 Kilometern Vorsprung und hat noch ca. 550 km zu absolvieren.

Zwischenstand Tag 5

Zwischenstand Tag 5

17.06.19 11:33 12.336Text: PM, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Fotos: Lex Karelly, Team Meixner/Chris, Silke Kranz
12 Bundesstaaten, 4.828 Kilometer, 53.000 Höhenmeter. Vier Österreicher fahren quer durch Amerika. Der Schnellste hat bereits zwei Drittel geschafft.17.06.19 11:33 12.357

Zwischenstand Tag 5

17.06.19 11:33 12.35727 Kommentare PM, NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

Klicke für alle Berichte von NoMan
Lex Karelly, Team Meixner/Chris, Silke Kranz
12 Bundesstaaten, 4.828 Kilometer, 53.000 Höhenmeter. Vier Österreicher fahren quer durch Amerika. Der Schnellste hat bereits zwei Drittel geschafft.17.06.19 11:33 12.357

Der Vorsprung wächst … Nachdem Favorit Christoph Strasser zu Beginn des diesjährigen RAAM ordentlich mit der Hitze sowie Waldbränden zu kämpfen hatte und ihn die 3.000 m hohen Rocky Mountains sodann mit einstelligen Temperaturen forderten, kämpfen er und seine Crew nunmehr mit starkem Regen und Überflutungen. Und trotzdem schaut's in Summe gut aus:
Mit Erreichen des Halfway-Points in Kansas hat der Steirer einen großen Schritt in Richtung Triple und historischem sechsten Sieg gemacht. Mit 350 Kilometern Vorsprung auf den Slowenen Marko Baloh lag er klar in Führung, von den angekündigten Unwettern in Missouri und Kansas wurde er lange verschont. Auch die Durchschnittsgeschwindigkeit von Strasser war enorm hoch und lag bei über 27 km/h. Bei seiner Rekordfahrt im Jahr 2014 hatte er mit 26,43 km/h eine neue Bestmarke aufgestellt. Nicht minder beeindruckend die Zahlen zu seinem Schlafpensum: In den ersten viereinhalb Tagen mit insgesamt 108 Stunden Fahrzeit absolvierte er nur dreieinhalb Stunden Schlaf. In Summe waren das zwei längere Schlafpausen sowie vier Powernaps.

Mittlerweile ist ein weiterer Tag vergangen und der Strasser-Express mit einigem Unbill konfrontiert. Viel Regen, starker Wind und dann auch noch Überflutungen zwangen die Crew, Umleitungen zu nehmen und haben Christophs Handflächen so aufgeweicht, dass er mit schmerzhaften Druckstellen zu kämpfen hat. „Aber derzeit ist das noch kein großes Problem. Wir wirken mit Massagen in den Schlafpausen durch unseren Physiotherapeuten Christian Loitzl und durch Eincremen entgegen“, beruhigt der betreuende Art Dr. Robert Url.
Wie zur Bestätigung wächst der Vorsprung des Kraubathers weiter an. Mit der 36. Timestation in Greenville, Illinois, hat er 3.460 Kilometer absolviert, rund 360 Kilometer dahinter rangiert Baloh.

  • Race Across America 2019Race Across America 2019Race Across America 2019
  • Race Across America 2019Race Across America 2019Race Across America 2019
  • Race Across America 2019

Auch bei Landsmann Markus Brandl läuft es aktuell wieder gut – wenn auch langsamer als zu Beginn. Lag der Rookie am dritten Tag noch auf Rang 3, ist er zwischenzeitlich auf den siebten Platz abgerutscht – der US-Amerikaner David Haase übernahm dankend das vorläufige Podest. Ein schwerer mentaler und körperlicher Einbruch auf dem Weg zum höchsten Punkt des Rennens (Wolf Creek Pass, 3.300 m) brachte bittere Stunden, viel Motivationsarbeit für das Team, und schließlich die Erkenntnis: nicht ums Gewinnen geht’s, sondern um den Spaß – und der scheint auch unterwegs zu TS 29 noch vorhanden.

Aufgeben musste hingegen Thomas Mauerhofer. Der Steirer war im Vorjahr auf Platz 3 liegend von einem Auto niedergefahren worden. Diagnose: Mehrfacher Bruch des 6. Halswirbels. Wiewohl im Alltag noch nicht wieder gänzlich schmerzfrei, entschloss er sich zu einem erneuten Antreten 2019. Über die Gründe seines vorzeitigen Aus hält er sich auf Facebook bedeckt, Grund zur Sorge gäbe es aber keinen.

  • Markus BrandlMarkus BrandlMarkus Brandl
    Markus Brandl
    Markus Brandl
  • Alexandra MeixnerAlexandra MeixnerAlexandra Meixner
    Alexandra Meixner
    Alexandra Meixner

Last, but not least, kämpft sich auch Alexandra Meixner wieder quer durchs Land. 2017 zweite bei den Damen und erste Österreicherin im Ziel des RAAM, liegt die Medizinerin derzeit auf Rang 4 hinter einer fulminanten Lisa Pulver (SUI, 6. overall), Leah Goldstein (CAN) und Daniela Genovesi (BRA). Für den anvisierten Sieg müsste die Niederösterreicherin also noch einen Zahn zulegen. Aber auch, "nur" zu finishen würde der Extremsportlerin und fünffachen Weltrekord-Halterin einen weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher garantieren. Sie wäre damit nach dem Race Across Australia im April nämlich die erste Frau der Welt, die zwei Ultrarennen in einem Jahr erfolgreich beendet!

  • Race Across America 2019

Am Dienstag den 11.06.2019 gehts in Oceanside CA wieder los. Die Strecke beträgt 4.828 km mit 53.000 Höhenmetern und führt durch 12 Bundestaaten ins Ziel nach Annapolis MD. Mit dabei natürlich Christoph Strasser, der den 6. RAAM Sieg anstrebt, Thomas Mauerhofer, der im Vorjahr auf Platz drei liegend schwer stürzte und Alexandra Meixner die 2017 zweite bei den Damen wurde.

 

 

 

 

https://www.raceacrossamerica.org/

 

https://www.christophstrasser.at/race_across_america_2019/

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn man sich die heutige orf.at Startseite anschaut und wie viele zu den diversen Vorträgen kommen glaub ich das schon, zumindest seh ich keinen Rückgang bzgl. öffentl. Interesse!? Ähnlich Rennen wie das RAA scheinen auch ganz gut zu laufen. Wirklich massentauglich war speziell das RAAM aber sowieso noch nie.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke die Faszination RAAM ist eine Eigene, so wie es von den Teilnehmern auch immer wieder beschrieben wird.

Ich werde es auch wieder verfolgen und speziell den österreichischen Startern die Daumen drücken.

Neben den oben bereits erwähnten (Xandi, Strapa und Mauerhofer) sind noch Markus Brandl (Rookie) am Start und Christian Beichel beim Race Across West.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So, Christoph Strasser hat das RAAM 2019 gewonnen, Ziel erreicht am 19.06. um 23h30 Ortszeit nach 3069,8 Meilen in 8 Tagen, 6 Stunden und 51 Minuten bei 15,44 Meilen/h, also 24,85 kmh Schhnitt.

 

Schade das Herve Talabardon nach 1395 Meilen (2245 km) wegen Spätfolgen seines Sturzes von2017 aufgeben musste, der 73 Jährige war der erste und einzige RAAM Teilnehmer in der Altersklasse Einzel Männer 70-74, den Rekord als ältester Finisher des RAAM hält er seit 2015 mit 69 Jahren weitrehin.

 

https://www.facebook.com/hervetalabardon/

 

Noch im Rennen hingegen sind die Serpentine Golden Girls, ein 4er Damen Team der Altersklasse 70-74.

 

Alexandra Meixner liegt derzeit bei den Solo Damen unter 50 in Führung.

Bearbeitet von Baci
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mhh Schade, dass keiner das Team "Team alpha - tichlerei grömmer" erwähnt....ist eine OÖ/DE 4 Gruppe und führender bein den 4er Mannschaften.....

 

so long sheep

 

Angesichts der unglaublichen Leistungen der Einzelfahrer ist ein Rennen dieser Art im 4er-Team halt doch nur ein gesponserter Radausflug.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Angesichts der unglaublichen Leistungen der Einzelfahrer ist ein Rennen dieser Art im 4er-Team halt doch nur ein gesponserter Radausflug.

 

 

also wenn man voll fährt, ist das eine andere sportart u schon garkein radausflug - das wird dir auch straps bestätigen, extrem fordend u intensiv. wenn man auf durchkommen unterwegs ist, relativ einfach machbar.

 

 

@straps - eine historische leistung!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mittlerweile ist auch das Team Alpha Tischlerei Groemmer als Sieger der Kategorie 4 Personen Männer unter 50 ins Ziel geradelt, in 5 Tagen, 15 Stunden und 33 Minuten mit dem Schnitt von 22,65 mph, also 36,45 km/h.

 

Update 1 Sonntag 23.06.19 8h30 MESZ:

 

Nun steht auch die schnellste Dame bis 50 fest, die Schweizerin Isa Pulver, in 11 Tagen, 9 Stunden und 32 Minuten mit 18,05 km/h Schnitt.

 

Alexandra Meixner liegt weiter auf dem 2. Rang, Markus Brandl hat noch 70 Meilen vor sich.

 

Update 2 Sonntag 23.06.19 15h50 MESZ:

 

Auch Markus Brandl ist mittlerweile als 9.der unter 50 Herren im Ziel, 11 Tage, 16 Stunden und 25 Minuten mit 17,62 km/h Schnitt.

 

Update 3 Montag 24.06.19 18h50 MESZ:

 

Alexandra Meixner hat den 2.Platz erreicht, in 12 Tagen, 5 Stunden und 41 Minuten mit 16,81 km/h Schnitt..

 

 

 

Im Übrigen finde ich das Kapern dieses Threads und verschieben in ein Hinterkammerl ist nicht gerade ein Highlight.

Bearbeitet von Baci
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zur Desktop-Version