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Specialized Turbo Creo SL 2020

Specialized Turbo Creo SL 2020

17.07.19 09:53 7.679Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Specialized
Specialized betritt mit eigenständigem Motorkonzept und rekordverdächtigem Gewicht die Welt der E-Rennräder.17.07.19 09:53 7.736

Specialized Turbo Creo SL 2020

17.07.19 09:53 7.73611 Kommentare Luke Biketalker
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Specialized
Specialized betritt mit eigenständigem Motorkonzept und rekordverdächtigem Gewicht die Welt der E-Rennräder.17.07.19 09:53 7.736

Eigenständiges, eigentlich nicht zu sehendes Antriebskonzept, Carbon-Rahmen, beeindruckend niedriges Gewicht und ein wenig bescheidenes Preisschild - Specialized weiß zu polarisieren und macht auch mit seinem gerade vorgestellten E-Rennrad-Debüt keine Ausnahme. Das Turbo Creo SL entmystifiziert nun endlich die Gerüchte um ein S-Works Rad, das jede Straße zur Flachetappe machen soll.

Mit der Vorstellung des Turbo Creo SL lehnt sich das Marketing der Amerikaner gleich einmal weit aus dem Fenster und erklärt passend zur aktuell laufenden Grand Tour, dass das neue E-Rennrad (und E-Gravel) die Fähigkeit mitbringen soll, jeden Fahrer schnell wie die Helden der Tour de France zu machen. Möglich macht dies das Herzstück des E-Bikes, nämlich der eigenständig entwickelte Motor. In Ermangelung eines mit den Ansprüchen konvenierenden Produktes am Markt suchten sich die Amerikaner schlichtweg einen erfahrenen Partner aus der Industrie und machten sich in ihrem Schweizer E-Bike Headquarter daran, ihre eigenen Ideen für den optimalen E-Antrieb umzusetzen.

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SL 1.1 Motor

Der Motor hört auf den Namen SL 1.1 und bringt dank Magnesium-Gehäuse lediglich 1,95 kg auf die Waage. Seine Spitzenleistung gibt Specialized mit 35 Nm und 240 Watt an. Das macht den Antrieb gleichzeitig zur Speerspitze wie zum Schlusslicht am Mittelmotor-Sektor, und das Konzept ideal für ein sportlich bewegtes Rad mit gewissen Reserven für lange Anstiege oder steile Rampen.
Der Antrieb liefert, bedient über ein integriertes Steuermodul im Oberrohr, vier Modi: Off, Eco (30 % Tretunterstützung), Sport (60 %) und Turbo (100 %). Wird der Motor abgeschaltet, entkoppelt der interne Antrieb komplett - Reibung beim Treten soll damit der Vergangenheit angehören. Via Specializeds Mission Controll 2.0 App kann der Antrieb schließlich selbst unterwegs individualisiert werden.

Der integrierte Akku nimmt kaum Platz im Unterrohr ein, was den Fact11 Carbon Rahmen optisch nur schwer als E-Bike entlarvt. 320 Wh liefert der Serienakku, über einen in einem Flaschenhalter untergebrachten Range-Extender (370 Euro) ist es möglich, die Kapazität zum Preis von einem Kilogramm Zusatzgewicht um weitere 160 Wh zu vergrößern. Bis zu zwei solcher Zusatzakkus finden im vorderen Rahmendreieck Platz.
Specialized behauptet, bis zu 130 km Reichweite aus dem Turbo Creo SL kitzeln zu können. Jeder Zusatzakku verspricht weitere 65 Kilometer. Die kleine Steuereinheit am Oberrohr gibt via LEDs Auskunft über Modus und Reichweite, wer mehr Informationen sowie Features wie Smart Control nutzen möchte, muss ein Smartphone oder seinen Garmin verbinden.

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Fact11 & Road Boost

Der Rahmen des Turbo Creo SL ist aus Fact 11 Carbon gefertig, an der Front verrichtet das aus dem Diverge bekannte Future Shock 2.0 System seinen Dienst und liefert 20 mm Federweg, um rauen Untergründen die Spitzen zu nehmen.
160 mm Discs haben sich an E-Rennrädern bereits etabliert. Relativ neu ist allerdings der Schritt zu 12 x 110 mm Achsen an der Gabel und 12 x 148 mm Achsen am Hinterbau - gemeinsam mit speziellen Roval Naben. Der Schritt war nötig, um die Einbaubreite des Motors zu kompensieren und die Kettenlinie anzupassen, die Front wurde da dann gleich mit verbreitert. Analog zum MTB nennt sich der "Standard" Road Boost - ein Maß, auf das auch der Hersteller Focus bereits setzt und der wohl in Zukunft um sich greifen wird.
Der Q-Faktor beträgt 181 mm. Was die Gummis betrifft: 700 x 42 mm Reifen (38 mm mit Schutzblechen) oder 650b x 47 mm sind möglich, die Rennradversionen des Turbo Creo SL kommen serienmäßig mit 28 mm Reifen, die Gravel Version EVO mit 38 mm Pneus.

Die Geometrie des E-Renners orientiert sich am Diverge und kommt in - für Carbon gut sortierten - sieben Größen (S bis XXL, 49-61 cm). Vier Versionen des Specialized Turbo Creo SL sind erhältlich. Der S-Works Rahmen besteht aus FACT 11r Carbon, das günstigere Modell baut auf 10r. Gabel, Motor, Akku und Geometrie sind quer durch die Linie ident.
Preisliche Obergrenze bildet das streng limitierte S-Works Turbo Creo SL Founder's Edition mit lediglich 11,9 kg für furchterregende 14.500 Euro (ab Oktober). Das S-Works Turbo Creo SL mit 12,2 kg schlägt mit 12.500 Euro zu Buche, das Turbo Creo SL Expert (12,8) kg sowie das Gravel-Bike Turbo Creo SL Expert EVO (13,5 kg) bilden mit 8.500 Euro den Einstieg in die Welt der Turbo Creos.

  • Turbo Creo SL Expert - 8.500 EuroTurbo Creo SL Expert - 8.500 EuroTurbo Creo SL Expert - 8.500 Euro
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    S-Works Turbo Creo SL Founders Edition 14.500 Euro
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um 14.000 euro. das ist dann wirklich schon als autoersatz zu sehen. die "billigeren" haben ein paar gramm mehr, was aber immer noch ganz gut ist.

 

Das stimmt natürlich, 13,5 kg lassen sich garantiert auch gut bewegen. Aber interessant zu sehen, was jetzt schon technisch möglich ist, wenn Geld keine Rolle spielt.

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Das Orbea Gain gibt's mit 250W / 40Nm Motor und 250Wh Akku ab unter 3k / mit 13,5kg.

Das Topmodell hat 11,3kg und kostet mit voller DuraAce 7,5k https://www.cyclingweekly.com/news/product-news/orbea-gain-e-bike-gets-carbon-frame-11-3kg-weight-384423

 

Sieht auch nicht schlecht aus. Hat aber einen Nabenmotor und eine kleinere Batterie. Also vom Konzept nur bedingt vergleichbar.

Bearbeitet von NoPain
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