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Bären Peak e-MTB Hardtail First Ride

Bären Peak e-MTB Hardtail First Ride

16.08.19 08:21 7.528Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
E-Hardtail mit Shimano Steps E8000 aus Kärnten. Newcomer Bärenbikes hat mit dem Bären Peak ein interessantes Spaßgerät im Programm.16.08.19 08:21 7.585

Bären Peak e-MTB Hardtail First Ride

16.08.19 08:21 7.5855 Kommentare Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Erwin Haiden
E-Hardtail mit Shimano Steps E8000 aus Kärnten. Newcomer Bärenbikes hat mit dem Bären Peak ein interessantes Spaßgerät im Programm.16.08.19 08:21 7.585

Etwas unter dem Wahrnehmungs-Radar der BB-Redaktion hat sich mit dem Kärntner Unternehmen Bärenbikes 2018 ein neuer Versender für E-Bikes etabliert. Ansässig in St. Peter, hat die junge Marke klassische E-Bikes wie auch sportliche E-MTBs im Programm und will nebst dem Preisvorteil des Direktvertriebs vor allem durch außergewöhnlichen Service punkten. Mit einem großen Holzlogistiker im Hintergrund, sollen Lieferservice sowie rasche Abholung im Garantiefall jederzeit gewährleistet sein.

Weil E-City und E-Trekking nicht ganz unser Metier sind, haben wir uns im E-MTB Portfolio der Kärntner Bären etwas umgesehen. Neben dem E-Fully Bären Grizzly ist vor allem das verhältnismäßig leichte E-Hardtail Bären Peak einen näheren Blick wert. Über die reiseintensive Sommerzeit hatten wir die Möglichkeit, das 120 mm Shimano-Hardtail während unserer Shootings und auf unseren Hometrails anzutesten.

  • Bären Peak e-MTB Hardtail First Ride

Das Rezept ist ein einfaches: starrer Rahmen aus Aluminium, zwei Reifen, eine Federgabel und ein kräftiger Antrieb - am Papier liest sich das Thema E-Hardtail sträflich unkompliziert. Doch aus leidvoller Erfahrung können wir behaupten, dass es von der Idee des unkomplizierten Hardtails hin zum funktionierenden Produkt deutlich mehr Stolpersteine zu geben scheint, als man sie vermuten würde. Eines gleich vorweg: Das Team von Bärenbikes hat seine Hausaufgaben am Bären Peak mit Bedacht erledigt.

Basis des Bären Peak ist ein hochwertig gearbeiteter Aluminium Rahmen aus verlässlicher 6061 Legierung. Damit holt man zwar nicht das letze Gramm aus dem Werkstoff, setzt dafür aber auf ein langlebiges Produkt, das nicht bei der ersten Delle in sich zusammenfällt. Die Züge am Hardtail-Rahmen laufen innenverlegt, nur jener des Dropper-Posts tritt über dem Motor aus dem Rahmen aus und läuft nicht ganz so schön geführt ins Sitzrohr über - doch dazu später mehr.
Bei der Akku-Montage verzichten die Kärntner bewusst auf ein gerade modisches vollintegriertes System. Denn durch die Teilintegration des 500 Wh Shimano-Akkus im Unterrohr lässt sich kräftig Gewicht sparen. Zahlreiche Gespräche mit Entwicklern auf vergangenen Pressecamps diverser Hersteller lassen uns das theoretische Mehrgewicht einer Vollintegration auf etwa 500 g schätzen. Gewicht, dass die Kärntner lieber einsparen. Dafür findet zumindest am Hardtail ein Flaschenhalter am Sitzrohr Platz.
Hinterbau und Kettenstreben lassen viel Raum für voluminöse 27.5“ Reifen - der beste Garant für Komfort am Trail.

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Geometrie

Rahmenhöhe: S M L XL
Sitzrohrlänge (mm): 410 440 490 520
Oberrohrlänge (mm): 588 617 637 663
Steuerrohrlänge (mm): 100 110 115 125
Kettenstrebenlänge (mm): 440 440 440 440
Lenkwinkel (°): 66 66 66 66
Effektiver Sitzrohrwinkel (°): 64 64 64 64
Tretlagerabsenkung (mm): 55 55 55 55
Radstand (mm): 1144 1174 1195 1223
Stack (mm): 596 605 610 619
Reach (mm): 411 437 446 479

Antriebsseitig setzt Bärenbikes, wir haben es mit dem Akku bereits verraten, auf Shimanos Steps E-8000. Den Antrieb selbst und seinen 500 Wh Akku muss man wohl nicht mehr extra vorstellen. Erwähnenswert ist allerdings, dass die Kärntner zum schlanken SC-E8000 Display nicht die billigen SW-E7000 Schalter verbauen, sondern auf die hochwertigen SW-E8000 Bedienelemente setzen. In Optik und Haptik den Di2-Triggern zum Verwechseln ähnlich, lässt sich damit zwischen den einzelnen Unterstützungsmodi wie bei einem Umwerfer-Setup wechseln.

Rund um eine 120 mm Gabel entwickelt, ist das Bären Peak als vielseitiges Trailhardtail ausgelegt. Angenehm tiefer Stack von 610 mm, moderat langer Reach von 445 mm sowie ein gerade für Hardtails mit etwas mehr Federweg nötiger verhältnismäßig flacher Lenkwinkel von 66° (Daten für Größe Large) versprechen ein vielseitiges Gesamtkonzept. Die 440 mm Kettenstreben helfen im Uphill und fügen sich gut in dieses Bild.

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Ausstattung

Rund um den Alu-Rahmen und den Shimano Steps E8000 schrauben die Kärntner einen Mix aus SLX Trigger und XT Schaltwerk ans Bären Peak. Dazu gibt es eine Rock Shox Sektor RL mit 120 mm, KS-Dropper, Anbauteile mit eigenem Bärenbikes-Branding und WTB ST i35 TCS 2.0 Felgen auf Novatec Naben. Seitens der Reifen setzt man auf bewährtes - Maxxis Rekon+ in 27.5 x 2.8“. Bei den Bremsen macht Bärenbikes den einzigen ausstattungstechnischen Abstrich und greift zu Tektros Orion 4P Vier-Kolben Bremse. Macht unterm Strich € 2.999,- für 21 kg.

Tech Specs

Rahmen: Bären Aluminium 6061 Reifen: Maxxis Rekon+ 27.5 x 2.8"
Größen: S,M,L,XL Lenker: Bären Aluminium
Gabel: Rock Shox FS Sektor RL 120 mm Vorbau: Bären Aluminium
Motor: Shimano Steps E8000 Sattelstütze: Kind Shock E201, 125 mm
Akku: Shimano Steps E8000 500 Wh Sattel: Velo
Antrieb: Shimano XT/SLX, 11 speed, 11-46 Z Gewicht: 21,0 kg
Bremsen: Tektro Orion 4P Preis: € 2.999,00
Laufräder: Novatec Naben auf WTB-ST i35 TCS 2.0 27.5

Aufgesessen und über die Trails gerollt

Ohne großartige Eingewöhnungszeit fühlt man sich im Sattel des Bären Peak sofort wohl. Mit 180 cm Körpergröße und einer Sattelhöhe von 74,5 cm passt das Hardtail in Größe Large perfekt. Dank des niedrigen Stacks bleibt viel Raum, um sich die Cockpit-Höhe respektive die daraus resultierende Sattelüberhöhung auf individuelle Vorlieben anzupassen. Tendenziell sitzt es sich aber eher tourentauglich denn übertrieben gestreckt.

Doch man sollte sich von der bequemen Sitzposition nicht in die Irre führen lassen. Unterstützt vom Shimano-Antrieb, glänzt das Peak auf dem Weg zum namensgebenden Gipfel. „Die Bionik ist die Basis der Bärenbikes-Technologie. Phänomene aus der Natur werden auf die Technik übertragen“ heißt es auf der Homepage der Kärntner zur Thematik. „Bei der Entwicklung des Bikes orientierte man sich an der Ergonomie des Bären. Der Bär steht für Kraft, für Antrieb und maximale Ausdauer. Die extrahierte, bionische Kraftlinie des Bären wurde auf den Bärenbikes-Rahmen angewendet. Die spezielle Konstruktion des Rahmens macht die Fahrperformance noch direkter und kraftsparender. Die Muskelkraft wird optimal unterstützt und in Vortrieb umgewandelt“, steht dort weiter … Ein Glück nur, dass sich das Bären Peak tatsächlich auch abseits vom Marketing aufs Klettern versteht.

Auf Forststraßen helfen die breiten Maxxis Rekon mit ihren 2.8“ dem Komfort gehörig auf die Sprünge, auf technischen Anstiegen bietet das Bärenbike weitaus mehr Traktion, als man einem Hardtail zutrauen würde. Die vortriebsorientierte Sitzposition erlaubt dabei stets viel Kontrolle über das Vorderrad. Eine steigende Front und daraus resultierende Probleme in der Linienwahl kennt das Peak praktisch nicht, der feinfühlige Shimano Steps E8000 mit seinem Trail-Modus tut sein Übriges, um verzwickte Passagen und Stufen mit dem vielfach beworbenen Uphill-Flow zu meistern.
Shimanos XT-Schaltwerk, noch in 11-fach Ausführung, arbeitet sich mit gewohnter Unauffälligkeit durch die Übersetzungsbandbreite, eine kleine Kettenführung hält den Antrieb am Laufen. Nur im Wiegetritt und über wirklich ruppig-enge Uphills kann es mitunter passieren, dass man mit dem Knie den Wählhebel des Steps E8000 trifft und dann durch die Modi schaltet.

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Im Wiegetritt über wellige Naturtrails und bergab offenbart sich rasch, dass es nicht allein die Reifen sein können, die dem Peak seinen Komfort geben. Irgendwo in den Rahmenformen muss ein weiteres Komfort-Feature stecken, denn gegenüber manch anderem Alu-Konzept fühlt sich das Bärenbike bei weitem nicht so harsch an, wie man es von Aluminium gewöhnt ist.
Agil und stets gut berechenbar wedelt das Hardtail auch gern mal durch etwas technischere Passagen, selbst Spitzkehren machen mit dem gut kontrollierbaren und leichtfüßigem Bike Laune. Bewegt man sich in angepassten Geschwindigkeitsbereichen, kann das Hardtail durchaus mit manchem Fully auf Augenhöhe bewegt werden.
Was im Wechsel von Anstiegen und Abfahrten an den Nerven zehrt, ist die Sattelstütze. Deren Züge sind derart unglücklich und vor allem in engem Bogen verlegt, dass es viel Kraft und (gefühlt lange) Zeit erfordert, bis die hydraulische Stütze ein-, respektive ausgefahren ist. Ebenfalls eher Leid den Trumpf sind die am Testbike verbauten Tektro-Bremsen. Von wanderndem Druckpunkt über Quietschen und Fading bis fast zum Totalausfall spielen die Billig-Bremsen sämtliche Stücke und haben an einem 3.000-Euro-Bike wenig bis gar nichts verloren. Das findet übrigens auch Bärenbikes, weshalb für das Modell 2020 ein Upgrade geplant ist.

Was die Nerven übrigens mindestens genauso schont wie eine funktionierende Bremse: Es scheppert nichts im Sattel des Peak. Einzige Geräuschquelle könnten die leider ungeschützten Kettenstreben sein. Dort mit etwas Gummi, etwa von einem alten Schlauch, nachgeholfen und die Fahrt wird zum - vom Motorengeräusch natürlich abgesehen - lautlosen Genuss.

Mehr Infos zum € 2.999,- kostenden Bären Peak unter www.bärenbikes.at.

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