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Corona und die Rad-Events

Corona und die Rad-Events

08.05.20 11:03 25.556Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Erwin Haiden, NR22, D. Kiss, B. Gruber, M. Bihounek, M. Granadia, M. Lauringer, P. Provaznik, Pressefoto.at/Tobisch
Mit dem seit 10. März österreichweit geltenden Veranstaltungsverbot wurde die Radszene hart getroffen. Wie geht es den Organisatoren von Rennen, Festivals & Co., was bedeuten der Lockdown und das nur langsame Wiederhochfahren für sie, und welche Bewerbe können vielleicht doch noch stattfinden? Eine Umfrage.08.05.20 11:03 25.565

Corona und die Rad-Events

08.05.20 11:03 25.56529 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Erwin Haiden, NR22, D. Kiss, B. Gruber, M. Bihounek, M. Granadia, M. Lauringer, P. Provaznik, Pressefoto.at/Tobisch
Mit dem seit 10. März österreichweit geltenden Veranstaltungsverbot wurde die Radszene hart getroffen. Wie geht es den Organisatoren von Rennen, Festivals & Co., was bedeuten der Lockdown und das nur langsame Wiederhochfahren für sie, und welche Bewerbe können vielleicht doch noch stattfinden? Eine Umfrage.08.05.20 11:03 25.565

"Die Firmen-LKWs sind abgemeldet, sämtliche Mitarbeiter in Kurzarbeit, die Heizung auf 8° runtergedreht und das Büro zugesperrt." Und das zu jener Jahreszeit, in der die Event Company normalerweise 80% ihres Jahresumsatzes erwirtschaftet. "Wenn das Veranstaltungsverbot in den Herbst hinein verlängert wird, stellen wir unsere nächste Rechnung im Frühjahr 2021 aus. Wenn es die Event Company dann noch gibt."
Mit einem Rest an Galgenhumor beschreibt Geschäftsführer Martin Friedl den aktuellen Zustand seines Unternehmens. Als eines der ersten und größten in der hiesigen Radveranstaltungsbranche wurde es von dem neuartigen Coronavirus wirtschaftlich mit voller Wucht getroffen. Denn am letzten März-Wochenende hätte die Agentur das 22. Argus Bike Festival mit über 100.000 Besuchern, Ausstellern und Aktiven am Wiener Rathausplatz veranstaltet. Hätte. Kurz davor brachte Covid-19 und das (anfangs) damit einhergegangene Verbot von Freiluft-Veranstaltungen mit über 500 Teilnehmern das Aus.

Zwei Monate des globalen Umsichgreifens der Pandemie samt rigoroser Bekämpfungsmaßnahmen später steht die Radsportwelt, veranstaltungstechnisch betrachtet, still. Unzählige Bewerbe aller Disziplinen und Größenordnungen mussten verschoben oder abgesagt werden, bis schließlich sogar die Tour de France auf Ende August auswich.
Eine zweite Absagewelle betraf und betrifft, Stichwort Reisebeschränkungen, die im Sommer angesiedelte Rennen mit internationalen Teilnehmerfeldern oder grenzüberschreitenden Strecken wie den Ötztaler Radmarathon, das Ischgl Ironbike Festival, die beiden Transalps, und selbst die XCO-WM in Albstadt. Zusätzlich warfen dieser Tage auch viele Organisatoren kleinerer Rennen mit Juli- oder August-Termin für 2020 das Handtuch - zu unvorstellbar deren Durchführung angesichts der momentan gültigen Modalitäten.

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    welche per App getrackt werden kann: der Ischgl Ironbike.
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  • Corona und die Rad-Events

 Leider, schweren Herzens ... 

Wie seit Mitte März unzählige Mails und Presseaussendungen von Veranstaltern beginnen
  • Corona und die Rad-Events
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Für den Profisport sind die Folgen weitreichend: Wo keine Rennen, da kaum öffentliche Präsenz und somit auch keine Gegenleistung für Sponsoren oder Möglichkeiten eines Leistungsnachweises. Straßenteams bangen um ihr Überleben, Einzelkämpfer um ihre Kaderzugehörigkeit. Die Frage nach der Olympia-Qualifikation stellt sich ob der Verschiebung von Tokio auf 2021 gänzlich neu - und mit ihr ein ganzer Rattenschwanz an organisatorischen, wirtschaftlichen, administrativen Belangen.
Hobbybiker scheinen insofern bevorzugt, als ihr Sport noch zu den am ehesten betreibbaren zählt und augenscheinlich gerade einen wahren Boom erlebt. Das freundschaftliche Messen mit Gleichgesinnten, das gemeinsame Wachsen im Sog der Gruppendynamik, das kollektive Auspowern und anschließende Feiern und die an einzelnen Rennterminen festzunagelnde Motivation für ein wie auch immer geartetes Training sind jedoch auch in diesem Bereich vorerst Geschichte.

Allerdings beginnt sich allmählich wieder Leben zu regen - wenngleich derzeit noch eher als Ausdruck der Hoffnung denn fix realisierbares Vorhaben. Allen voran markiert der am 5. Mai präsentierte neue Straßen-Rennkalender des Weltradsportverbandes UCI mit sämtlichen Grand Tours, etlichen Klassikern und den Weltmeisterschaften in der Schweiz, insgesamt 24 Bewerben binnen 100 Tagen, den frühen August als Saisonstart II.

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Österreich: Lockdown, gelockert

In Österreich gilt aktuell ein umfassendes Veranstaltungsverbot (seit 1.5. Ausnahme für Kleinstveranstaltungen mit max. 10 Teilnehmenden) bis Ende Juni, das u.a. Traditionsbewerbe wie das KitzAlpBike Festival, den Amadé Radmarathon oder den Granitmarathon, heuer eigentlich ÖM-Schauplatz, verunmöglicht hat. Großevents sind jedenfalls bis Ende August untersagt, wobei deren Definition Ländersache gemäß Veranstaltungsgesetz ist und bundesweit stark variiert (z.B. Steiermark mehr als 20.000 Personen, Tirol mehr als 1.500).
Darüber hinausgehende Präzisierungen gibt es bis dato nicht (wurden von der Bundesregierung jedoch für Mitte Mai angekündigt), weshalb auch die Macher der Salzkammergut Trophy, Österreichs größtem MTB-Marathon, ihre Hoffnung auf eine deutlich abgespeckte Version der heurigen Ausgabe noch nicht aufgegeben haben.

Heimrennen: der Status quo

Bis 30. Juni sind Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen gemäß der seit 1. Mai geltenden "COVID-19-Lockerungsverordnung" des Gesundheitsministeriums verboten. Für die Zeit danach wurden von Sportminister Werner Kogler vorsichtige Lockerungen ("Abstand wichtiger als Teilnehmerzahlen", "Zeitläufe vorstellbar", "Zuschauerbeteiligung an sich nicht vorgesehen") in Aussicht gestellt. Verbindliche Vorgaben sollen Mitte Mai folgen, dennoch wurden bereits zahlreiche Events der zweiten Saisonhälfte abgesagt - für die Veranstalter mitunter ein rechtlicher Eiertanz, wird doch dabei die aktuell bemühbare "höhere Gewalt" für Rückerstattungen, Stornierungen u.ä. nur bedingt schlagend.

Alle hiesigen MTB-Serien, von Cross Country über Marathon bis Nachwuchs, sind derzeit auf Standby bzw. haben sich aufgrund gehäufter Einzelabsagen bereits erübrigt. Die Österreichische Radliga wurde vom ÖRV - wie auch die Österreich Rundfahrt - schon Mitte April gecancelt. Die ersatzweise organisierte e-liga mit fünf Zwift-Rennen für Athleten aller Verbandssparten ging am 2.5. mit insgesamt mehr als 160 Teilnehmern zu Ende und soll nächsten Winter, in der gewohnten Zeit des Indoor-Trainings, fortgesetzt werden.
Was Staatsmeisterschaften betrifft, scheinen mit Stand 7.5. nur noch jene im Cross Country (11./12.7., Hohenems), Ultra Mannschaft/Paarfahren (10.8., Race Around Austria), Nachwuchs-Kriterium (20.9., Anger) und Enduro (4.10., St. Corona am Wechsel) im Kalender auf - Durchführungsgarantie ist das freilich keine.

(Edit 16.5., Anm. d. Red.) Gespannt wurde die Entscheidung zur MTB Downhill Weltmeisterschaft in Saalfelden Leogang erwartet. Gemäß Verlautbarung vom 15. Mai wurden in Abstimmung mit der UCI und dem ÖRV die für 4. bis 6. September angesetzten Downhill- und Pumptrack-Titelkämpfe um gut ein Monat nach hinten verschoben und um die Disziplinen XCO und E-Bike erweitert. Der neue Termin: 7. bis 11. Oktober (Details hier).
Generell lebt die Hoffnung auf einen heißen Herbst, denn mit Verschiebungen wie Crankworx Innsbruck, Enduro World Series Petzen, Neusiedlersee Radmarathon und etlichen kleineren Bewerben wäre für jeden Geschmack etwas dabei.

ÖRV-Terminkalender

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  • Downhill-WM in Leogang: Später und mehr.Downhill-WM in Leogang: Später und mehr.
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Immerhin: Die im Zuge des Endes der Ausgangsbeschränkungen kundgemachten Lockerungen für 1. bzw. 15. Mai gestatten die Wiederaufnahme des Outdoor-Trainingsbetriebes mit Kindern und Erwachsenen, Inbetriebnahme von Bikeparks oder Abhaltung geführter Touren – jeweils unter Auflagen wie Sicherheitsabstand, Kleinstgruppen oder allfälliger Maskenpflicht. Ab Juni sollen auch z.B. Fahrtechnik-Camps und Gondelfahrten wieder möglich sein, für Zeitfahren oder sonstige Rennformate mit einhaltbarem Sicherheitsabstand sieht's gemäß den Ausführungen von Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler in der ORF-Sendung Sport am Sonntag vom 26. April ebenfalls gut aus, womöglich müssen sie jedoch ohne Publikum auskommen.

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  • ... bei Rennen mit konventionellem Massenstart.... bei Rennen mit konventionellem Massenstart.
    ... bei Rennen mit konventionellem Massenstart.
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  • Corona und die Rad-Events

Die finanzielle Misere von Martin Friedls Event-Agentur kann dieses verspätete Frühlingserwachen nicht lindern. "Für das Rathausplatzfestival hatten wir bereits knapp 100.000 Euro ausgegeben, die sind definitiv verloren", schildert der Veranstaltungsprofi. "Nun warten wir schon seit drei Wochen auf die Zusage für den mit unserer Hausbank ausverhandelten Überbrückungskredit, damit wir den Ausstellern endlich ihr Geld zurückzahlen können", bangt der grade Michl nebst seiner Firma auch um seinen guten Ruf in der Branche. Eigentlich sollte diese Freigabe gemäß Regierungsversprechen maximal 48 Stunden dauern ... nicht die einzige Unwägbarkeit im komplexen Regelwerk des staatlichen Hilfsfonds. "Liquiditätsplanungen für das laufende Jahr werden unmöglich, wenn die zugehörigen behördlichen Überprüfungen erst im Frühling 2021 stattfinden", seufzt Friedl.
Das einzig Positive an der Situation: Der Wiener hat nach Jahren des Arbeitens endlich wieder Zeit für tägliches Training und fühlt sich mittlerweile so fit, dass es ihm fast schon unheimlich ist.

  • Potenzielle Trainingsziele für 2021:Potenzielle Trainingsziele für 2021:
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  • die Silvretta Hochalpenstraße oderdie Silvretta Hochalpenstraße oder
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  • das hochalpine Idjoch mitdas hochalpine Idjoch mit
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  • anschließendemTrailrausch 'gen Tal.anschließendemTrailrausch 'gen Tal.
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  • Das KitzAlpBike FestivalDas KitzAlpBike Festival
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  • mit seinen bergauf wiemit seinen bergauf wie
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  • stimmungsvollen Nebenbewerben.stimmungsvollen Nebenbewerben.
    stimmungsvollen Nebenbewerben.
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  • Oder die Bike Night FlachauOder die Bike Night Flachau
    Oder die Bike Night Flachau
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  • mit ihrer legendären Mischungmit ihrer legendären Mischung
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  • aus Party, Show aus Party, Show
    aus Party, Show
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    und Race.
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Mit einem blauen Auge

Andere Veranstalter frönen nun ebenfalls öfter ihrem ursprünglichen Hobby, dem Fahrradfahren, widmen die ungewöhnlich viele Zeit ihrer Familie, einem guten Buch oder dem Kochen, arbeiten wenn, dann an Rückabwicklungen - und hatten wirtschaftlich mehr Glück.
"Die Vorlaufkosten für die EM und das Opening sind weg", berichtet Jürgen Pail, Mastermind hinter zahlreichen MTB-Events in Graz-Stattegg, über dessen Agentur Bike09 auch Serien wie die KTM Mountainbike Challenge oder diverse ÖRV MTB-Cups laufen. "Aber zumindest konnten wir den großen Brocken der Drucksorten für die komplette Saison rechtzeitig stoppen." Seine beiden Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Von seinen Sponsoren hat der Ausrichter der auf unbestimmte Zeit verschobenen MTB Europameisterschaften, des abgesagten Bike Openings samt Schöckl Gipfelsturm und der vielleicht nachholbaren Eliminator-ÖM die Zusicherung, als Gegenleistung auch mit einer ungleich kleineren Veranstaltung zufrieden zu sein.
"Finanzielle Einbußen habe ich natürlich", bestätigt auch Gerhard Schönbacher, Macher der international besetzten und beworbenen Alpentour Trophy in Schladming. Seine Rettungsboje: Eine im Jänner, bereits im Lichte der dräuenden Corona-Krise, mit dem Tourismuspartner auf vier Jahre verlängerte Kooperation. "Diese beinhaltet auch eine finanzielle Basis, insofern stehen wir im Vergleich zu anderen gut da", kommt der Verantwortliche für das erst 2021 wieder stattfindende, traditionsreiche Stage Race mit einem blauen Auge davon.

Stichwort Solidarität

Den prototypischen Veranstalter, das zeigt bereits die Bandbreite unserer Interviewpartner, gibt es im Radsport nicht. Manche sind potente Privatfirmen, manche staatlich geförderte Institutionen, manche ehrenamtliche Vereine, manche kreative EPUs, und viele eine Mischung von alledem und mehr. Die einen verfolgen vorrangig touristische Ziele, die anderen in erster Linie sportliche, den nächsten geht es eigentlich ums durchaus verdienbare Geld oder einen bestimmten Spirit.
Es steht Bikeboard.at nicht an, das zu bewerten. Aber wenn ihr "euren Event" in der aktuellen Situation unterstützen wollt, gibt es eine einfache Möglichkeit: Dieser Tage erhalten viele Teilnehmer Informationsschreiben bezüglich Refundierung ihrer Startgelder. Wer seine Nenngebühr nicht oder nur zum Teil zurückfordert bzw. gleich für die nächste Ausgabe 2021 auf dem Konto des Veranstalters belässt, hilft beim Stopfen der Löcher und Überbrücken der Durststrecke!

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Beinahe erleichtert über das behördlich verhängte Aus für den zu Pfingsten geplanten Granitmarathon wirkt Jürgen Scalet, Obmann des Sportklub Kleinzell. Als Vater zweier Kleinkinder und Häuslbauer, der die letzten Wochen „nur auf der Baustelle“ war, hätte das 25-Jahr-Jubiläum samt Marathon-ÖM für ihn eine beträchtliche Mehrfachbelastung gebracht. „So war die Sache klar, und auch die Frage ans OK-Team bezüglich Verschiebung in den Herbst rasch und einstimmig beantwortet“, schildert Scalet, der bei allem persönlichen Idealismus stets bedacht ist, seine ehrenamtlichen Helfer nicht zu überfordern.
Die Sponsoren bleiben gemäß einer ersten Kontaktaufnahme zu 95% im Boot, die Ideen für das verschobene Jubiläum beginnen ob des ungewöhnlich langen Vorlaufs bereits zu sprießen. Außer der Rennzeitung hatten die Mühlviertler noch keine schmerzhaften oder nicht auch für 2021 nutzbaren Ausgaben – werden aber natürlich, wie viele andere Vereine auch, deutlich weniger Einnahmen haben. Die anstehende Sanierung des Tennisplatzes muss deshalb anderweitig finanziert werden. Hierfür schmieden die Kleinzeller jedoch bereits an einem Plan B.

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 Nachwuchsarbeit, Dorfleben, Infrastruktur ... 

Wenn (ehrenamtliche) Vereine keine Einnahmen via Veranstaltungen lukrieren, leidet vieles
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Improvisationskunst gefragt

Apropos Plan B: Wie könnte ein solcher für meinen Bewerb aussehen? Unter welchen Bedingungen könnte mein Rennen doch noch stattfinden? Diese Fragen haben sich in den letzten Wochen zig Veranstalter gestellt. Es geht neben der schieren Durchführbarkeit angesichts von Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen und ausständigen Behördenbescheiden auch um schwer fassbare Dimensionen wie Stimmung, Rennatmosphäre oder Gemeinschaftserlebnis.
Einige Veranstalter - beispielsweise jene von In Velo Veritas (ein Jahr aussetzen, in den Sommer verschieben und ein bisschen einfacher, wie in den Anfangsjahren, organisieren, oder auf einen leidlich normalen und erbaulichen Herbst-Termin hoffen?) oder der Heim-WM in Leogang (deren Entscheidung wurde am 15. Mai verkündet) - überlegen noch. Einige haben ihre Antwort bereits formuliert. Das Race Around Austria zum Beispiel ist sich sicher, seine Umrundung Österreichs bzw. Oberösterreichs - Einzelstarts und Staffelmodus sei Dank - wie geplant stattfinden lassen zu können. Lediglich beim Rundherum, u.a. dem legendären Stadtfest, wird's, abhängig von den im August geltenden Schutzregeln, Adaptierungen geben. Die UltraRadChallenge, das 6/12/24-Stunden-Rennen in Kaindorf, arbeitet an einer reduzierten Umsetzung mit verändertem Rennmodus, sollten die noch ausständigen rechtlichen Vorgaben das bisher Übliche verbieten. Für wieder andere Events spricht die Disziplin (z.B. beim King of the Lake, dem Zeitfahren rund um den Attersee) oder der ohnehin späte Termin, Beispiel Crocodile Trophy. "In den letzten sechs Wochen hat sich so viel im positiven Sinn getan. Warum soll das nicht so weitergehen?" fragt deren Erfinder Gerhard Schönbacher - und hofft im Falle anhaltender Reisebeschränkungen auf australische und eventuell neuseeländische Teilnehmer.

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 Die große Unbekannte 

Wie werden die für Mitte Mai angekündigten Regierungsvorgaben zum Veranstaltungsbereich lauten?

Als momentan einziger MTB-Marathon hat sich die Salzkammergut Trophy aus dem Fenster gelehnt und möchte, abhängig von den für Mitte Mai angekündigten Vorgaben der Regierung und vorbehaltlich einer zweiten Infektionswelle, jedenfalls am dritten Juli-Wochenende eine Veranstaltung in kleinerem und geändertem Rahmen über die Bühne gehen lassen. Die Überlegungen stützen sich auf Sportminister Koglers Aussagen von Ende April, wonach für Veranstaltungen weniger die Teilnehmerzahlen als die Einhaltbarkeit der Abstandsregeln das Hauptkriterium sein werden.

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Von mehrstündigen Zeitfenstern für Einzelstarts statt der Blockstarts, beschränkte und auf zwei Tage verteilte Starterfelder, dem Wegfall des Rahmenprogramms inklusive Festzelt und Partys oder Powerbar-Paketen plus Wasserentnahmestellen statt konventioneller Labstationen ist die Rede. Und sollte dies alles nicht möglich sein, wälzt das OK-Team gerade Pläne für einen - noch geheimen - Plan C, der ein denkbar individuelles Trophy-Erlebnis erlauben würde.
"Natürlich wäre es für uns einfacher gewesen, abzusagen, sechs Monate in Kurzarbeit zu gehen, für das bereits ausgegebene Viertel vom Budget auf die versprochenen Fördertöpfe für den Sport zu hoffen und ab Herbst mit den Vorbereitungen für 2021 zu beginnen", erklärt Martin Huber vom Trophy OK-Team. Letztlich überwog jedoch der Wille, einen Beitrag zum Neustart des Tourismus in der Region leisten zu wollen; eine Art Kick-off für den Sommer.

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Saison 2020: die Idee

Abgespeckte Events als wirtschaftliche Schadensbegrenzung und positiver gesellschaftlicher Impuls. In diese Kerbe schlägt auch Jürgen Pail, wenn er für einen baldigen und kreativen Neustart der MTB-Saison 2020 plädiert, damit die Veranstalter zumindest ihre Fixkosten verdienen können.
Sein Fokus liegt ganz klar auf dem Austria Youngster Cup, denn böte man dem Nachwuchs ein ganzes Jahr lang keine Rennen, ginge er dem Sport als spätere Basis womöglich unwiderbringlich verloren. "Die Kinder suchen sich ein anderes Hobby, wenn man sie nicht bei Laune hält", glaubt der Nachwuchs-Koordinator des ÖRV.
Vorstellbare Formate wären seiner Ansicht nach die bereits seit mehreren Jahren etablierten Technikbewerbe (spezielle Parcours mit verschiedenen Geschicklichkeitsprüfungen), der relativ neue Techniksprint (in einen kurzen Rundkurs eingebaute Hindernisse) mit längeren Startintervallen, Hillclimbs, Downhills, oder auch Pumptrack-Bewerbe. Die Erwachsenen könnten auf hierfür geeigneten Kursen - als Beispiel nennt er Haiming, Koppl, Graz oder Dornbirn - aus Spaß und zwecks Trainingsimpuls ja einfach mitfahren. "UCI-Punkte oder Preisgelder gibt es heuer sowieso nirgends zu holen", glaubt er fest an die Wiederentdeckung ursprünglicher Motivlagen.

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 Wir werden uns an neue Rennformate gewöhnen müssen. 

Das Virus fordert von Racern wie Veranstaltern Flexibilität, glaubt EM-Organisator Jürgen Pail
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Pails Ziel: Eine aus sechs bis acht Rennwochenenden bestehende Rumpfsaison mit Start im August und Finale plus Siegerehrung am (Achtung, symbolträchtig!) Nationalfeiertag. Letzteres sieht er in Graz-Stattegg beheimatet, die durchwegs ausgebuchte Hochzeits-Location Lässerhof hat er zu diesem Zweck schon mal von 24. bis 26. Oktober reserviert.
Routiniert, wie seine Agentur und der Bikeclub Giant Stattegg als Ausrichter von Bewerben aller Disziplinen sind, wären für den Visionär an diesem Wochenende auch - formattechnisch eventuell adaptierte - Österreichische Meisterschaften im Downhill, Marathon oder Eliminator denkbar, "aber besser wär's, wenn sich noch andere Organisatoren dafür finden."
Derzeit sind die Veranstalter des abgesagten ersten Halbjahres aufgerufen, mögliche Verschiebungstermine im ÖRV-Kalender einzutragen. Mitte Mai, wenn die von der Regierung angekündigten Richtlinien kommen, geht's an die weitere Planung und Koordinierung.

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Back to the roots!

So oder so werden Rennen in nächster Zeit wohl auf das Wesentliche reduziert bleiben: "Bandl hin, und los geht's", fordert Pail lediglich eine erstklassige Strecke mit ebensolcher Absicherung. Der gesamte Schnickschnack rundherum, von Geschenken über Partys bis zur Zeitnehmung, müsse eigentlich - und werde auch, im Sinne des sinnvoll Machbaren - nicht sein.
Martin Friedl rechnet für die gesamte Event-Branche mit einer Redimensionierung. "Die Veranstaltungen werden nicht unbedingt kleiner, aber geerdeter. Dieser Zwang, immer etwas Neues bieten zu müssen, wird für eine Weile wegfallen." Ähnlich hatte sich Anfang April bereits Wolfgang Konrad, finanziell schwer gebeutelter Organisator des Vienna City Marathon, auf ORF.at geäußert. Jürgen Scalet wiederum ortet in seinem OK-Team ob der Zwangspause bereits viele neue Kräfte und frische Ideen. Und Gerhard Schönbacher findet in der Ruhe gar die Inspiration für gänzlich neue Rennkonzepte.

Bike-Events als entspannte Graswurzelbewegung, zurück zum Kern unserer Motivation, nämlich der Freude am Sport? Vielleicht versichern uns genau deshalb so viele Veranstalter im Rahmen ihrer für heuer leider notwendigen Absagen, wie sehr sie sich schon auf 2021 freuen ...

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Mit dem seit 10. März österreichweit geltenden Veranstaltungsverbot wurde die Radszene hart getroffen. Wie geht es den Organisatoren von Rennen, Festivals & Co., was bedeuten der Lockdown und das nur langsame Wiederhochfahren für sie, und welche Bewerbe können vielleicht doch noch stattfinden? Eine Umfrage.
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Es fehlt halt etwas dieses Jahr. Am Start eines Marathon zu stehen und die Zieleinfahrt sind doch immer sehr schöne Momente.

Aber das Training macht mir genauso viel Spass wie immer. Auch wenn es kein Ziel zu verfolgen gibt.

Ich bin mal guter Dinge das nächstes Jahr wieder alles beim Alten ist.

All zu viele Jahre bleiben mir nicht mehr :devil:

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Pail hat schon recht. Manche Rennen sind wirklich über das Ziel hinaus geschossen. Die ganzen Gimmicks im Startsackerl müssen nicht sein und auch die Events rund um das eigentlich Event sind teilweiße zu viel geworden. Wer braucht den ganzen Sch...? Positiver Nebeneffekt wären wieder günstigere Anmeldegebühren, den manche sind wirklich schon extrem überzogen.
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die events um ein rennen herum sind meiner meinung nach teilweise nicht so unwichtig. bin genug rennen gefahren wo eigentlich nix rundum war, da kommst ins ziel und die leut rundherum schaun bestenfalls auf die uhr "a kommen die auch endlich daher" (auch wennst eher vorne platziert bist).

und dann hast rennen wie die salzkammergut trophy, wo sich rundum halt ein bissl was tut, der vielleicht etwas weniger geneigte zuschauer bei laune gehalten wird und dann auch sowas wie stimmung beim zieleinlauf herrscht.

das ist alles ein bissl eine gradwanderung, auch die veranstaltungsorte wollen ja was von dem event haben. wenn jetzt die radler nur hinfahren, ihr auto absperren und das rennen bestreiten. nach dem rennen bestenfalls duschen, abgekochte nudeln und ein regenerationsgetränk runterlassen und wieder davonfahren, dann hat der ort gar nix davon. so kommen vielleicht ein paar familienmitglieder mit und die regionale gastro hat auch was davon und vielleicht der eine oder andere übernachtungsbetrieb.

den ganzen zinober im startsackerl braucht kein mensch, ich hab auch immer nur startnummer und transponder rausgefischt und der rest ist ungesehen in der rundablage gelandet. finishertrikots deto - speziell die einfallslosen mit groß intersport und co drauf. auch hier wieder das hart erkämpfte schwarze t-shirt vom 200er in goisern ist schon wieder was anderes.

aber es wird sein wie immer, die inovativen werden überleben und es werden auch neue nachkommen

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den martin friedl kenn ich persönlich und es tut mir wahnsinnig leid, dass jemand wie er unschuldig zum handkuss kommt oder kommen könnte. grader michl triffts perfekt - du machst dir was mit ihm aus und das passt dann, da brauchst dir keinen moment gedanken mehr machen. leute wie er, enthusiasten, sind der lebensquell der hobby- und freizeitverstanstaltungen abseits von verbänden. wenn die nicht mehr weiter machen (können) bleibt ein großes loch zurück.
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Das Hauptproblem ist die Planung, glaube ich. Egal ob man die "Gimmicks" weglässt, (was allerdings auch finanziell kosten kann), zu vielen Events gehört eine mehrwöchige Planungszeit dazu, man kann nicht einfach auf ein "Jetzt geht's!" der Bundesregierung abwarten...

 

In Frankreich haben sie zumindest fix alle Großveranstaltungen bis Mitte Juli 2020 verboten, was vielleicht lange erscheint, aber zumindest eine mehr oder weniger fixe Planung ab dann zulässt:

 

https://bikeboard.at/Board/showthread.php?256192-Corona-AKA-COVID-19-AKA-Sars-CoV-2-Krise&p=2898085&viewfull=1#post2898085

 

Im 2019 hat der Sommer bis am Nationalfeiertag-Wochenende (So, 27. Okt) gedauert, also auch im 2020 soll es noch lange nicht jetzt schon "alles verloren" sein...

Bearbeitet von gylgamesh
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Das derzeitige Budget für die Verschiebung der Olympischen Sommerspielen von 2020 auf 2021 ist auch nur eine "Kleinigkeit" von US$ 800.000.000,- aber bis es soweit ist, kann es locker über eine Milliarde daraus werden:

 

https://english.kyodonews.net/news/2020/05/6f3e565b76cb-olympics-ioc-preparing-800-million-for-postponement-costs.html

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Was bei einer Verschiebung um ein Jahr 800 Mio. kosten soll ist mir ein Rätsel.

Klar muss man die bereits errichteten Anlagen instandhalten. Aber wie kommen da solche Kosten zustande?

800 Mio. dürfte so ein Event für mein Dafürhalten überhaupt allerhöchstens kosten.

Aber Olympia ist eben nichts als Geldverschwendung.

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Was bei einer Verschiebung um ein Jahr 800 Mio. kosten soll ist mir ein Rätsel.

Klar muss man die bereits errichteten Anlagen instandhalten. Aber wie kommen da solche Kosten zustande?

800 Mio. dürfte so ein Event für mein Dafürhalten überhaupt allerhöchstens kosten.

Aber Olympia ist eben nichts als Geldverschwendung.

 

die alten männer im ok und ihre familien und freunde werden sich das schon sehr genau ausgerechnet haben.

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zum Beispiel müssen unzählige der gebauten Wohnungen, im Herbst an ihre Käufer übergeben werden. geplant war, dort in der Zeit von Olympia Athleten usw. wohnen zu lassen und die Wohnungen danach an die Käufer zu übergeben. mit der Verschiebung müssen die Wohnungen klarerweise trotzdem übergeben werden, aber dem Veranstalter fehlen die Wohnungen für Olympia 2021. diese Wohnungen müssen nun irgendwo herkommen, was schon mal ein beträchtlicher Kostenfaktor ist. Bearbeitet von outmen
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zum Beispiel müssen unzählige der gebauten Wohnungen, im Herbst an ihre Käufer übergeben werden. geplant war, dort in der Zeit von Olympia Athleten usw. wohnen zu lassen und die Wohnungen danach an die Käufer zu übergeben. mit der Verschiebung müssen die Wohnungen klarerweise trotzdem übergeben werden, aber dem Veranstalter fehlen die Wohnungen für Olympia 2021. diese Wohnungen müssen nun irgendwo herkommen, was schon mal ein beträchtlicher Kostenfaktor ist.
Ah, nachvollziehbar.

 

@ventoux: naja, da wohnt ja dann wer drin, die Leute kannst nicht einfach vertreiben. ;)

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und platz. in tokio auch nicht leicht und billig zu finden wahrscheinlich.

 

und man davon ausgehen kann, dass bei über 11.000 Athleten, wo dann noch Betreuer usw. dazukommen, einiges an Wohnraum benötigt wird :D

ich denke das sind Finanzielle Dimensionen die man sich als außenstehender kaum vorstellen kann.

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soeben im Internet gefunden.

 

Was kosten die Spiele?

 

Vor der Verschiebung hatte das Organisationskomitee Kosten in Höhe von rund 11,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Der National Audit Board Japans, der unabhängige Prüfungsausschuss für die japanischen Staatsausgaben, hatte diese Summe aber unlängst mehr als doppelt so hoch eingeschätzt. Wie viel die Organisatoren die Verschiebung kosten wird, ist offen. Einheimische Experten rechneten mit Kosten von umgerechnet bis zu 5,7 Milliarden Euro.

 

Quelle:

https://tokio.sportschau.de/tokio2020/nachrichten/Olympia-in-Tokio-Die-wichtigsten-Daten-und-Fakten,fakten116.html

Bearbeitet von outmen
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5700 Millionen Euro für ein Jahr aufschieben??

Das muss mir mal einer glaubhaft vorrechnen.

 

schauen wir mal:

11.000 athleten wohnen im olympischen dorf, noch ein paar andere leute dazu, betreuer??? sagen wir, wir brauchen platz für 20.000.

4 personen pro (klein)wohnung, also 5000 wohnungen a 45m² macht 225.000m² wohnfläche

für erschließung, technikflächen + 17% sind dann ca. 260.000m² nettogrundfläche.

preise in japan kenn ich nicht, ich geh mal von österreich aus, standard eher niedrig, hoher vorfertigungsgrad, dafür höhere kosten für erdbebenmaßnahmen, ich schätz mal 2000 €/m², simma grob gerundet bei 500 mio. dazu grundstückskosten, infrastruktur (!!! sehr teuer, wenn gar nix da ist), also 800 mio. klingen plausibel. dazu kommen diverse nebenkosten für honorare, gebühren, versicherungen, reserven sollten auch immer einkalkuliert werden. nochmal locker +15%. das ist aber nur für die finanzierung interessant, die wohnungen werden ja nachher (vermutlich) verkauft, d.h. dieser erlös kommt ja auch irgendwem zu gute und müsste gegengerechnet werden. wenn am ende kein dickes plus steht, ist was falsch gelaufen. das (erwartet) plus wird aber zum jetzigen zeitpunkt eher nicht kommuniziert, weil es bei bedarf als querfinanzierung für minusposten dienen muss.

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Hab heute folgendes Schreiben der ATT bekommen:

 

"Da Personalkosten und Gebühren durch die Zahlungsanbieter (z.B.: Master Card, Visa, ...) angefallen sind und der Stornoschutz der Europäischen Reiseversicherung eingerechnet war, müssen wir 25 Euro für Spesen einbehalten um die Kosten dafür zu decken. Wir ersuchen um euer Verständnis dafür und um eine kurze Rückbestatigung bis 1. Juni 2020."

 

Was sagt man dazu? Sie können die 25.- gerne haben aber der Text stößt mir schon ein wenig sauer auf.

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Wie die Kosten einer Olympia-Verschiebung zustande kommen, zeigt diese einfache Rechnung:

 

Die Planung eines Radrennens rund um den Ententeich kostet dem Veranstalter 1500 Euro. Die Verschiebung um ein Jahr 570 Euro.

 

Die Olympischen Spiele sind 10 Millionen mal größer, macht 5,7 Mrd Euro.

 

:D

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