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M1 Spitzing Bobby Root Edition

M1 Spitzing Bobby Root Edition

30.09.20 06:59 17.824Text: Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

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Lukas Schnitzer
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Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Fotos: Erwin Haiden
Nie hätte ich mir erträumen lassen, jemals so etwas wie das Spitzing zu fahren. Es ist herausragend, radikal und in mancher Hinsicht auch zukunftsweisend.30.09.20 06:59 18.495

M1 Spitzing Bobby Root Edition

30.09.20 06:59 18.49539 Kommentare Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
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Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

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Nie hätte ich mir erträumen lassen, jemals so etwas wie das Spitzing zu fahren. Es ist herausragend, radikal und in mancher Hinsicht auch zukunftsweisend.30.09.20 06:59 18.495

Nach über 30 Jahren auf unzähligen Mountainbikes und allem Möglichem, was zwei Räder und Pedale oder Fußrasten hat, war ich fix davon überzeugt, dass mich nichts mehr so schnell aus den Socken haut. Daran konnte auch die brachiale Optik des Spitzing nicht rütteln. Doch meine Ansicht änderte sich schlagartig, als ich damit die ersten Meter am Trail unterwegs war ... So etwas bin ich tatsächlich noch nie gefahren!
Im Spitzing stecken ein ganzer Haufen spannender Details, eine konzeptionelle Selbstständigkeit und Feinheiten, die man ob der brachialen Optik nicht erwarten würde.

Auf dem Gerät fällt es schwer, das Grinsen zu unterdrücken, denn das Spitzing treibt das Thema eMTB auf die Spitze. Es polarisiert, doch fix ist auch, so ein Ritt wäre vor einigen Jahren rein technisch kaum möglich gewesen. Aber mehr dazu nach einem kleinen Exkurs.

 Dass ich das noch erleben darf! 

Nach dem Ritt auf der Kanonenkugel
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Kleine Anekdote für den nächsten Stammtisch gefällig? Frage in die Runde: Was haben Waterman und Windsurflegende Robby Naish, eine Revolution in der Landwirtschaft, die zweifache Olympiasiegerin Rosi Mittermeier und die aktuell wohl leistungsstärksten E-MTBs am Markt gemein? Auf den ersten Blick wohl wenig, wäre da nicht die feine Handschrift einer innovativen oberbayrischen Familiendynastie mit 90 Jahre währendem Hang zu Hightech.
Alles begann, als sich ein gewisser Georg Fritzmeier Anfang der 30er Jahre daran machte, Sitzpolster für Traktoren zu entwickeln. Diese waren damals kaum verbreitet, sollten aber bald darauf die Landwirtschaft anhaltend prägen. Genau so war es auch, als sich in den folgenden Jahren das Sortiment der Firma Fritzmeier um Planenverdecke für Traktoren erweiterte. Um diese ordentlich zu befestigen, entstand so mehr oder minder zufällig auch gleich der Überrollbügel.

In der Zwischenzeit hatte mit Rupert Fritzmeier die zweite Generation die Zügel in der Firma übernommen. Jene Generation, welche die Brücke in den Sport schlagen sollte. Rupert Fritzmeier, nahezu besessen von modernen Kunststoffen und ihren Möglichkeiten, gründete Fritzmeier Composite als eigenen Unternehmensbereich. Ebendort wurde 1974 der vermutlich weltweit erste Vollkunststoff-Ski mit einlaminierter Stahlkante entwickelt. Ein Ski, den auch Rosi Mittermeier - übrigens Mutter eines gewissen Felix Neureuther - zu zahlreichen Siegen fahren sollte.
Unter dem Namen Mistral begann der Familienbetrieb schließlich den gerade aufflammenden Windsurf-Markt mit Boards zu versorgen. Und niemand Geringerer als Surf-Legende Robby Naish sammelte damals beeindruckende 15 Weltmeistertitel auf den Brettern der Bayern. 1990 wagte sich Fritzmeier schließlich an den zukunftsträchtigen Werkstoff Carbon und gründete die Tochterfirma M1 Sporttechnik.

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M1 Sporttechnik - vom ersten Carbon Monocoque zum stärksten E-MTB

Unter den Flaggen von M1 Sporttechnik erblickte schließlich mit dem Magma Red Hot im Jahr 1994 das erste Carbon-Monocoque Mountainbike das Licht der Welt. Dieses zeigte mit Details wie einer integrierten Lenker-Vorbau-Kombi schon damals selbstbewusst in die Zukunft und legte den Grundstein für die Carbon-Tradition bei M1 Sporttechnik.
Eine Tradition, an der sich auch nach der 2014 begonnenen Kooperation mit TQ Systems nicht rütteln lässt. Gemeinsam mit dem ebenfalls aus Bayern stammenden E-Antriebs-Spezialisten produziert M1 Sporttechnik heute unter der Führung von Georg Fritzmeier, dem Enkel des Firmengründers, die wohl stärksten E-MTBs am Markt. Natürlich aus Carbon, in diversen Modellen und in drei Varianten: als legales 25 km/h Pedelec mit beeindruckenden 120 Nm Drehmoment, als Taferl-pflichtiges S-Pedelec, und als nur auf abgesperrten Strecken zu bewegendes R Modell mit 920 W Motorleistung.

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M1 Spitzing Evolution Pedelec Bobby Root Edition

Jüngste, wenn man so möchte, Eskalationsstufe der Innovationsschmiede aus dem Münchner Süden ist das Spitzing Evolution. Mit 160 mm Fahrwerk, TQ 120s Mittelmotor und Carbon-Rahmen samt -Hinterbau in der Basis schon gut aufgestellt, treibt es die Bobby Root-Edition auf die Spitze. Gemeinsam mit Partner und Wheelie-König Bobby Root wurde das 27.5" Fully in seiner Ausstattung nochmals überarbeitet und bietet jetzt 160 mm Federweg am Heck, 170 mm an der Gabel und kurze Vorbauten für mehr Agilität am Trail. Wir haben uns dessen 25 km/h Variante, das Spitzing Evolution Pedelec Bobby Root Edition, genauer angesehen.

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Rahmen

Auf allen Ebenen, technisch wie optisch, geht das M1 Spitzing Evolution gänzlich eigene Wege. Rahmen, Hinterbau und Umlenkung sind vollständig aus Carbon gefertigt. Schon der Vorgänger, das Spitzing, sorgte 2014 mit beängstigend starkem Antrieb und gigantischem Akku für Aufsehen. Das Spitzing Evolution macht nun vor allem optisch einen weiteren gehörigen Sprung nach vorne.
Sicht-Carbon so weit das Auge reicht, dazu kantige Formen und Sicken mit voluminösen Rohrquerschnitten sorgen für einen exzentrischen Auftritt. Der Akku sitzt nun im spitz zum Motorgehäuse hin zulaufendem Unterrohr integriert. Der Dämpfer - an der Bobby Root Edition wird der Luftdämpfer durch einen Fox DHX2 mit Stahlfeder ersetzt - versteckt sich im geteilten Oberrohr und verwaltet die besondere Kinematik des Spitzing. Denn der Hinterbau ist rein auf die Bedürfnisse von E-MTBs hin getrimmt. Vor dem Hintergrund des deutlich größeren "Sitz-Anteils" beim E-Biken wurde dieser besonders feinfühlig gestaltet. So kann im Sattel sitzend sehr viel Traktion an den Hinterreifen übertragen werden, und der bei vielen Rädern vorkommende "Kick" beim Überrollen von Hindernissen im Anstieg bleibt aus.
Dies unterstützt die enormen Steigfähigkeiten des Spitzing Evolution. Wer will, kann diese mit bis zu 3" breiten 27.5" Reifen weiter optimieren. Das breite, im Übergang zum Motor offen konstruierte Sitzrohr mag optisch gewöhnungsbedürftig sein, sorgt aber für unkomplizierten Zugang zu Dropper-Post und lässt auch (Stau-)Raum für Ersatzschlauch und Co. Und über dem Akku? Dort findet auch eine große Wasserflasche ihren Platz.

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TQ HPR 120s

Neben dem vollständig aus Carbon gebackenen Rahmenset sticht vor allem auch der TQ 120s Motor aus der Masse hervor. Außer bei M1 Sporttechnik gibt es das bayrische 120 Nm Ungetüm am MTB-Sektor nur noch bei Haibike zu sehen. Warum - so weit sei einer unserer Testeindrücke vorweggenommen - so wenige Hersteller auf diese Power setzen, können wir nicht wirklich verstehen. Der in Deutschland gefertigte Motor liefert seine 120 Nm konstant über alle Drehzahlbereiche ab. Im von uns getesteten Pedelec leistet er die erlaubten 250 Watt Dauerleistung (außerdem erhältlich: 45 km/h S-Pedelec und 75 km/h R-Pedelec mit 920 W) und bringt 3.880 g auf die Waage. Das ist zwar gut ein Kilo mehr als manch Konkurrent, geht aber wohl aufgrund des Leistungsvorsprungs von etwa 30 bis 50 Nm (Shimano Steps E8000 70 Nm, Bosch Performance CX 75 bzw. neuerdings 85 Nm, Shimano EP8 85 Nm, Brose Drive S Mag 90 Nm, um nur einige zu nennen) in Ordnung. Auch wenn er auf der Waage etwas aus der Reihe schlägt, bleibt der TQ dennoch kompakt. Sein Durchmesser von 144 mm fällt kleiner aus als der eines 36er Kettenblattes. Somit bleiben den Rahmenbauern, wie auch bei Bosch oder Shimano, genügend Freiheiten für Kinematik und Co.

Während das Gros der Konkurrenz allerdings noch auf 36 V läuft, schielt der TQ bereits in die Zukunft der Automobilbranche und setzt auf 48 V Spannung. Der "kleine" der beiden am M1 angebotenen und von M1 mit einem deutschen Partner entwickelten Akkus leistet 880 Wh. Wer bereit ist, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, bekommt für einen Aufpreis von 500 Euro an seinem Bobby Root optional 1.050 Wh ins Unterrohr. Zusatzakkus für den Rucksack sind ebenfalls erhältlich, sind mit 999 Euro für den 880 Wh bzw. 1.499 Euro für den 1.050 Wh Akku allerdings alles andere als ein Schnäppchen.

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Display und Steuereinheit sind in sich integriert und rechts am Lenker untergebracht. Das Display informiert neben den klassischen Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Distanz und Co. auch über die aktuell vom Fahrer erbrachte Leistung. Wer mehr Daten braucht, bekommt Navigation, Reichweitenprognosen und mehr über eine hauseigene TQ Smartphone App, die sich auch via Bluetooth direkt ins System einbinden lässt.
Ein gut erreichbarer Joystick navigiert durchs Menü, große Tasten steuern die fünf Unterstützungsstufen. Die Stufe 1 dient als Range Extender, unterstützt mit 40 % und einer Maximal-Geschwindigkeit von 20 km/h, Stufe 2 bietet ebenfalls 40 % Unterstützung, allerdings bis zu den erlaubten 25 km/h. In Stufe 3 stehen 110 %, in Stufe 4 195 %, und in Stufe 5 satte 550 % Unterstützung bereit. Bei ausgeschaltetem Motor oder eben jenseits der 25 km/h Grenze lässt sich der TQ wie ein gewöhnliches Rad pedalieren, weil sich bei deaktiviertem Antrieb keine inneren Bauteile mitdrehen.
Schaltvorgänge und Bremsmanöver werden von der Elektronik übrigens auch erkannt. So wird beim Schalten die Leistung etwas gedrosselt, ein Zug am Bremshebel kappt den E-Schub komplett. Dies sorgt, gemeinsam mit dem doch recht lauten Motorgeräusch, für ein besonderes Fahrerlebnis. Während andere E-Antriebe mit ihrem Gesäusel vor allem die Nerven strapazieren, kultiviert der TQ Motor im M1 die Geräuschkulisse zum Sounderlebnis. Wie ein durch Elon Musks Feder gezeichnetes Ufo wummert sich der E-Antrieb seinen Weg durch die Uphills, hängt willig am Gas und lässt dank der kurzen Schaltpausen futuristisch angehauchtes Motocross-Feeling aufkommen.

Tech Specs

Rahmen: M1 High Modulus Carbon Fibre, Spitzing Evolution Kassette: Shimano XT 1 x 11
Größen: M/L Kette: Shimano XT 1 x 11
Antrieb: TQ 120S, 250 W Laufräder: DT Swiss H1900 Spline, 27.5"
Batterie: M1, 48 V, 880 Wh oder 1.050 Wh, 14S6P Reifen: Schwalbe Hans Dampf, 27.5 x 2.6"
Display: TQ Steuersatz: FSA HS 42/48 ACB
Gabel: Fox 36 Float 36 Kashima, 170 mm Vorbau: Reverse 800 mm
Dämpfer: Fox DHX2 Griffe: Reverse
Kurbel: FSA CK745/IS, anodisiert Sattel: Selle Royal Rampage
Lenker: Reverse 35 mm Sattelstütze: Fox Transfer 150, Kashima
Bremse vorne: Magura MT5e 203 mm Bremse hinten: Magura MT5e 203 mm
Schalthebel: Shimano XT 1 x 11 Gewicht: 27,4 kg (BB-Messung)
Schaltwerk: Shimano XT 1 x 11 Preis: € 9.999,- (9.499,- mit 880 Wh Akku)

Geometrie

Größe: M L
Oberrohrlänge horizontal (mm): 580 615
Reach (mm): 420 454
Steuerrohrlänge (mm): 120 130
Stack (mm): 602 611
Sitzrohrlänge (mm): 450 500
Kettensrebenlänge (mm): 465 465
BB-Drop (mm); 3 3
Radstand (mm): 1.205 1.240
Sitzwinkel: 75,1" 75,1"
Lenkwinkel: 66° 66°

Dran und Drin

Was am M1 Spitzing Evolution Pedelec Bobby Root Edition ausstattungstechnisch drin und dran ist, das bestimmt zum Teil auch das eigene Budget. Denn auf der M1 Homepage lässt sich das Rad im Konfigurator an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Laufräder, Akkugröße, Reifen, Sattel, Griffe und Licht sind dort rasch geändert.
In der Basis kommt das Bike auf einen Startpreis von 9.499 Euro. Dafür gibt es einen 880 Wh Akku, eine Fox 36 Float 36 Kashima Gabel mit 170 mm Federweg, einen Fox DHX2 Dämpfer, Shimanos XT in 11-fach Trimm, Magura MT5e Bremsen mit 203 mm Scheiben sowie DT Swiss H 1900 Spline Laufräder. Dazu ein Cockpit von Reverse, eine Fox Transfer Kashima mit 150 mm Hub sowie Schwalbe Hans Dampf Reifen in 27.5 x 2.6". Mit ein paar Häkchen im Aufpreiskatalog - Carbon Lauräder, 1.050 Wh Akku und Beleuchtungspaket kommt man aber auch locker auf über 13.000 Euro.
M1 bietet das Rad in zwei Größen, Large und Medium, an. Unser Testmodell in Größe Large kommt mit "Basisausstattung" inklusive Häkchen beim 1.050 Wh Akku auf 9.999 Euro und 27,4 kg.

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Geometrie

So progressiv Rahmen und Antrieb, so konservativ präsentiert sich die Geometrie des M1. Mit 454 mm fällt der Reach für ein Rad seiner Federwegsklasse eher kurz, der Stack dafür angenehm niedrig aus. Die Kettenstreben sind mit 465 mm klar auf der langen Seite und spielen gemeinsam mit der tiefen Front und der kompakten Sitzposition dem hervorragenden Kletterverhalten umso mehr in die Karten. Der Lenkwinkel passt da mit 66° gut ins Konzept und positioniert das Bike mitten im tourentauglichen Allmountain-Sektor mit Fahrwerksreserven fürs Grobe.

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Am Trail by NoSane und NR22

Von der ersten Sekunde an spürt man, wie einzigartig das M1 im stärksten Modus anreißt. Damit diese brachiale Kraft am Trail zu keinen kapitalen Antriebsschäden führt, läuft der Schaltseilzug durch eine so genannte "Gearbox”, die instant den Motor für den Bruchteil des Schaltvorganges aussetzt. Dieses hilfreiche Feature führt in Kombination mit dem Formel-1 oder eher Formel-E Motorgeräusch zu einem durchaus futuristischen Fahrgefühl.
Die kurzen Schaltaussetzer schonen die Kette und so macht macht es richtig Spaß, die Gänge bei vollem Speed durchzuschalten. Nur beim Schalten in einen leichteren Gang im steilen Gelände muss man auf das Aussetzen des Motors gefasst sein.

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Bergauf

Apropos steiles Gelände: Das Drehmoment ist einfach Wahnsinn. So lassen sich mit entsprechenden Eigenmitteln 2.000-3.000 Hm pro Stunde überwinden. Stufe 5 ist der Dampfhammer. Hier setzt der Motor relativ brachial ein, es heißt festhalten und drüberheizen. Das Moment hilft auch im steilen Gelände, wo man teilweise mit Schwung und purer Kraft Hindernisse erklimmt, vor denen andere schon lange absteigen - entsprechende Fahrtechnik vorausgesetzt, denn das Gesamtgewicht will auch beherrscht werden.

Die Akkuleistung lässt sich dabei gut steuern, wobei Stufe 5 der Akku-Killer ist, aber auf Stufe 2-3 bleiben z.B. nach einer 36-km-Runde und 800 Hm bei 75 kg Fahrergewicht noch zwei, drei Stricherl übrig. Die Restanzeige ist super, denn die fünf Striche sind nochmals unterteilt, und so hat man von 100-0% einen recht guten Blick auf die Restkapazität.

Eine Eigenheit ist auch die Bremse, denn zieht man diese, ist die Motorunterstützung sofort weg, um nach Auslassen der Bremse ebenso direkt wieder dort einzusetzen, wo sie aufgehört hat. Das ist anfänglich ein bisschen ungewohnt, weil ein dosiertes Mitbremsen bei normalen e-Bikes im steilen Gelände oft hilfreich ist, um die Motorleistung zu beherrschen. Hat man sich aber erstmal dran gewöhnt, lässt sich der Motor so bergauf aber recht gut steuern.

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Bergab

Grundsätzlich merkt man bergab das Gewicht weniger stark, als man annehmen würde. Die Geometrie ohne extreme Werte oder Winkel und das 27,5” Vorderrad helfen beim Umlegen, und so ist das M1 Spitzing sogar in engen Kurven willig zu steuern.
Beim Verlagern des Schwerpunkts und generell in schnellen Kurven auf losem Untergrund macht sich das hohe Gewicht natürlich bemerkbar. Es ist wie bei E-Bikes generell ein anderes, neues Fahrgefühl. Einerseits schieben entsprechend schwere Bikes ein wenig aus der Kurve, andererseits liegen sie auch extrem satt am Trail, was vor allem bei Quer- und Wiedereinsteigern eine gewisse Sicherheit vermittelt. Dazu kommt, das die Bremsen trotz des hohen Gesamtgewichts nie überfordert sind und ordentlich zupacken.
Auch am Fahrwerk des M1 Spitzing gibt's nichts auszusetzen, im Gegenteil: Es arbeitet feinfühlig und verstärkt diesen soliden Fahreindruck nochmal.

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Wünschdirwas

An die Motorabschaltung mit der Bremse hat man sich bergauf schnell gewöhnt, und von da an ist das auch recht witzig. Bergab allerdings werden Enthusiasten, die gerne die Bremse schleifen lassen, längere Zeit brauchen um zu verinnerlichen, dass beim Ziehen des Hebels auch der Motor weg ist.
Ebendieser samt dem 42-er Kettenblatt sitzen auch recht tief, was man im verblockten oder harten Gelände ebenso beachten muss wie die Tatsache dass das Oberrohr recht breit in den möglichen Knieraum baut. Beim Reifen wäre vorne ein griffiger Eddy Current unsere Wahl, aber das ist natürlich immer recht individuell.

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Fazit

M1 Spitzing Bobby Root Edition
Modelljahr: 2020
Testdauer: 3 Monate / 200 km
Preis: € 9.999,- UVP
+ Motor (+ Drehmoment)
+ Radikal / Kompromisslos
+ Schaltbox
+ Fahrwerk
o Brems-Schalter Vor- und Nachteile
o Preis
- Hohes Gesamtgewicht
BB-Urteil: Spaßmaschine durch und durch

Das M1 Spitzing ist ein kompromissloses und eigenständiges Spaßgerät, es lotet ganz bewusst Grenzen aus und polarisiert alleine dadurch. Dazu kommen die brachiale Optik und ein Motor, der seinesgleichen sucht. Wer hätte sich vor wenigen Jahren gedacht, dass so eine Art der Fortbewegung technisch überhaupt möglich ist? Das Motorengeräusch und die Schaltbox verstärken diesen futuristischen Fahreindruck noch.

Dabei ist das Spitzing auf Stufe 2 oder 3 recht gut zu dosieren, vermittelt in jeder Lage viel Sicherheit und bietet bergab wie bergauf mächtigst Reserven, auch, wenn sich das M1 relativ weit weg von den alltagstauglichen Allerwelts-E-Bike bewegt - technisch wie preislich. Aber ich denke, genau das ist es, was potenzielle Käufer an so einem radikalen Bike reizt ...

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Dies sorgt, gemeinsam mit dem doch recht lauten Motorgeräusch, für ein besonderes Fahrerlebnis.

 

Ähnlich sympathisch wie die Pickerl "Loud pipes save lives". Da werden die anderen Krapfenhersteller bald nachziehen müssen. Soundgeneratoren aus der PKW-Technik (dort allerdings für den Innenraum) werden der nächste Schritt sein, um dem EBiker (und seiner Umgebung) ein perfektes Erlebnis zu garantieren. Von Postlermoped bis F16 wird da alles dabei sein. Zusammen mit der Boombox im Oberrohr wird dann endlich das Fahrgefühl erzeugt, das sich Ebiker erträumen.

Bearbeitet von NoDoc
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Ähnlich sympathisch wie die Pickerl "Loud pipes save lives". Da werden die anderen Krapfenhersteller bald nachziehen müssen. Soundgeneratoren aus der PKW-Technik (dort allerdings für den Innenraum) werden der nächste Schritt sein, um dem EBiker (und seiner Umgebung) ein perfektes Erlebnis zu garantieren. Von Postlermoped bis F16 wird da alles dabei sein. Zusammen mit der Boombox im Oberrohr wird dann endlich das Fahrgefühl erzeugt, das sich Ebiker erträumen.

 

Volltreffer...:toll:

 

Aber es ist ja sicher noch ein Fahrrad. :f: Ich weiß eh, welche Diskussion daraus entsteht bzw im entsprechenden Thread geführt wird...:rolleyes:

Bearbeitet von riffer
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Weil es viel schwerer ist, man sich nicht sportlich betätigen kann, der Akku nach 40 Minuten leer ist, das Fahren überall verboten ist, ...

 

lässt sich halt drüber streiten, ob sowas nicht auch verboten gehören würde.

"Dampfhammer", "Drehmoment", "bergauf festhalten" - mir kommt das Kotzen!

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Wir werden und damit abfinden müssen: so schaut die Zukunft des Radfahrens aus.. auch wenn wirs nicht wahrhaben wollen, die nächste Generation an Radfahrern wird über uns nur mehr die Köpfe schütteln und fragen, warum wir uns das überhaupt antun. So wie aktuell halt Leute ohne Smartphone skeptisch angeschaut werden, wirds in Zukunft das Radl ohne Motor sein, welches komisch beäugt wird.

 

Zur Kenntnis nehmen und weiter selber strampeln. Mehr wird nicht übrig bleiben

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Also ich find´s geil für ein E-Bike. Mir gefällt das es Menschen gibt die halt was weiterentwickeln und ausprobieren.

Die Optik ist sehr schön (aber wie immer Geschmackssache, ist mir schon klar).

 

Über den Weg in der freien Natur wird mir wahrscheinlich eh nie eines rollen/laufen weil der Preis alleine schon dafür sorgt.

Wobei Rennräder im 5-stelligen Bereich seh ich hier auch und nicht jeder der drauf sitzt hat das Potenzial .... egal ist ein anderes Thema und jeder wie er will.

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Apropos steiles Gelände: Das Drehmoment ist einfach Wahnsinn. So lassen sich mit entsprechenden Eigenmitteln 2.000-3.000 Hm pro Stunde überwinden. Stufe 5 ist der Dampfhammer. Hier setzt der Motor relativ brachial ein, es heißt festhalten und drüberheizen. Das Moment hilft auch im steilen Gelände, wo man teilweise mit Schwung und purer Kraft Hindernisse erklimmt, vor denen andere schon lange absteigen - entsprechende Fahrtechnik vorausgesetzt, denn das Gesamtgewicht will auch beherrscht werden.

 

Was das bergauf im steilen Gelände mit den Wegen anstellt, ist euch vermutlich eh völlig wurscht?

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Was das bergauf im steilen Gelände mit den Wegen anstellt, ist euch vermutlich eh völlig wurscht?

 

bei 120Nm Drehmoment ist das halt schon stärker als ein Mopedmotor. Eine ziemlich heikle Angelegenheit und in Kombination mit einem lauten Motorengeräusch der Garant für Probleme.

 

Ich persönlich halte ein Bike wie das Levo SL mit "minimalistischer" Motorunterstützung und niedrigem Gewicht für das bessere und auch umweltverträglichere Konzept.

 

 

... man sich nicht sportlich betätigen kannst, ...

Das ist doch auch ein Blödsinn. Wenn man schon defacto-E-Mopeds bewirbt und mit euphorischen Testberichten versieht, sollte man sich bei E-Mopeds auch auskennen.

Das ist wie zu sagen "MX-fahren ist keine sportliche Betätigung", "DH-Fahren ist keine sportliche Betätigung".

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Das ist doch auch ein Blödsinn. Wenn man schon defacto-E-Mopeds bewirbt und mit euphorischen Testberichten versieht, sollte man sich bei E-Mopeds auch auskennen.

Das ist wie zu sagen "MX-fahren ist keine sportliche Betätigung", "DH-Fahren ist keine sportliche Betätigung".

 

Die Aussage war auf Radsportler bezogen bzw. auf Leute die Radfahren möchten. Treten kannst du bei einem E-Moped bzw. MX-Maschinen nicht.

 

In meinem Bekanntenkreis habe ich einen Ü50-Kollegen, der sich zufällig vor zwei Monaten ein M1 Spitzing gekauft hat und seither damit regelmäßig Mountainbiken geht. Ich weiß ja wirklich nicht welche Feindbilder euch da im Kopf herumschwirren, aber bei dieser Person handelt es sich mMn um einen ganz normalen, seriösen Selbständigen der freigegebene Wege rockt, aus meiner Sicht niemanden unnötig gefährdet und mutwillig auch keine Trampelpfade zerstört. Er kommt halt jetzt überall rauf, fühlt sich bergab sicher und erfreut sich bei Anfahrt und Rückfahrt an der Power und dem Sound von dem Ding. 10.000 Euro sind nicht wenig, aber er fährt vermutlich öfters und mehr, als so manch anderer mit einer 30.000 Euro Ducati.

 

Aber wie auch immer: jedem seine Meinung, seine Ängste, sein Ärger...

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Das ist doch auch ein Blödsinn. Wenn man schon defacto-E-Mopeds bewirbt und mit euphorischen Testberichten versieht, sollte man sich bei E-Mopeds auch auskennen.

Das ist wie zu sagen "MX-fahren ist keine sportliche Betätigung", "DH-Fahren ist keine sportliche Betätigung".

 

für die Rennrad&Gravel-Fraktion gilt halt:

Sportliche Betätigung = Treten

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Wir werden und damit abfinden müssen: so schaut die Zukunft des Radfahrens aus.. auch wenn wirs nicht wahrhaben wollen, die nächste Generation an Radfahrern wird über uns nur mehr die Köpfe schütteln und fragen, warum wir uns das überhaupt antun. So wie aktuell halt Leute ohne Smartphone skeptisch angeschaut werden, wirds in Zukunft das Radl ohne Motor sein, welches komisch beäugt wird.

 

Zur Kenntnis nehmen und weiter selber strampeln. Mehr wird nicht übrig bleiben

 

Ich glaub, dass, wenn uns die Ressourcen ausgegangen sind, wieder Freide und Selbsttreten in Mode kommt. Davor nicht...

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übrigens wie auch sonst mit dem jedem Rad auf den Plätzen wo ihr die schönen Photos gemacht habt. In dem Gebiet gibt es einen neuen Jagdaufseher, der MTBs nicht gerade gerne sieht. Es wäre also sehr nett wenn man die Gegend mit solchen fetten Teilen eher meidet. Überhaupt wären Berichte in die Richtung interessanter, wie es mit der Öffnung von Forstraßen fürs Radfahren aussieht, wie die Vorstellung eines Ebikes welches sowieso fast niemend aus dem Board kaufen wird. Denn das ist ein Thema das alle Biker in AT betrifft, aber das sponsert halt keiner.

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Überhaupt wären Berichte in die Richtung interessanter, wie es mit der Öffnung von Forstraßen fürs Radfahren aussieht, wie die Vorstellung eines Ebikes welches sowieso fast niemend aus dem Board kaufen wird. Denn das ist ein Thema das alle Biker in AT betrifft, aber das sponsert halt keiner.

 

Wohl eher schlecht wenn die Mopeds immer mehr werden und jeder überall hinfahren kann.

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